Anatol Stefan Riemer - Die Rheinnixen contra Tristan und Isolde an der Wiener Hofoper

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Die Rheinnixen contra Tristan und Isolde an der Wiener Hofoper: краткое содержание, описание и аннотация

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Auch gut 200 Jahre nach Jacques Offenbachs Geburtstag am 20.6.1819 ist die Forschung zu Richard Wagners deutsch-französischem Antipoden des Musiktheaters des 19. Jahrhunderts noch immer geprägt von einem Übergewicht an Untersuchungen zu seiner Biografie und zu den Libretti seiner Opern.
Anatol Stefan Riemer nimmt hier erstmals die Kompositionstechnik Jacques Offenbachs detailliert in den Blick. Als Ausgangspunkt der Analysen dient dessen Große romantische Oper Die Rheinnixen, die im Jahr 1864 Wagners Tristan und Isolde vom Spielplan der Wiener Hofoper verdrängt und nicht zuletzt interessante Einblicke in Offenbachs Technik der Erinnerungsmotivik jenseits von Wagners Leitmotivik ermöglicht.

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»Ich hatte mich davon überzeugt, daß an eine Wiederaufnahme des ›Tristan‹ im Operntheater nicht mehr zu denken sein würde, da, wie ich erfuhr, die Angegriffenheit der Frau Dustmann nur ein Vorgeben, die vollständige Stimmlosigkeit des Herrn Ander aber der wahre Grund der letzten Unterbrechung gewesen war.« 80

Einen Hinweis darauf, dass die Grenzen zwischen wirklicher oder vermeintlicher Überforderung mit den Rollen, vorübergehender stimmlicher Indisposition und tatsächlicher oder vorgespielter Erkrankung insbesondere an der Wiener Hofoper mitunter von den Sängerinnen und Sängern stark verwischt werden, liefert folgender Auszug aus der Neuen Berliner Musikzeitung, der explizit die Probensituation bei Tristan und Isolde und bei den Rheinnixen in einen Kontext stellt:

»[B]ei uns aber, wo man unglücklicherweise den Künstlern eine zum Oberstkämmereramte führende Hinterthür offen gelassen, herrscht eine Willkühr, die ihres Gleichen nicht aufzuweisen hat. Wir erinnern nur an die 77 Proben der Wagner’schen Oper ›Tristan und Isolde‹, bei welcher die Sänger wiederholt befragt wurden, ob sie ihre Partieen durchführen könnten und jedesmal ertönte ein lautes ›Ja‹. Erst bei der 77sten Probe, nachdem fast der ganze Winter mit dem Einstudiren hingebracht worden war, fanden es die Herren und Damen für gut, einstimmig zu erklären, sie könnten die Aufgabe nicht lösen. […] Welche Kämpfe, welche Striche hatte Offenbach durchzumachen, bis er seine ›Rheinnixen‹ zur Aufführung brachte!« 81

Auch im Fall der Rheinnixen zeigt sich zu Beginn der Probenarbeit im Herbst 1863, 82dass Ander der Rolle des Franz nicht gewachsen ist. Offenbach sieht sich daher gezwungen, seine Oper grundlegend umzuarbeiten und drastisch zu kürzen. Zudem verschiebt sich die ursprünglich bereits für den 26. Dezember 1863 geplante Uraufführung 83mehrfach und findet schließlich erst am 4. Februar 1864 statt. An seinen Übersetzer Alfred von Wolzogen 84(1823–1883), der das französische Libretto der Rheinnixen von Charles Nuitter (1828–1899) 85von Breslau aus für die Wiener Produktion bearbeitet, 86schreibt Offenbach wenige Tage nach der von ihm selbst dirigierten Uraufführung:

»Letzten Donnerstag war endlich die Erstaufführung der Rheinnixe [sic!], und trotz den so begreiflichen Wünschen meiner Neider mit einem großen Erfolg. Ich bin achtmal gerufen worden. Das ganze kaiserliche Haus war anwesend. Viele Stücke wurden lebhaft applaudiert. Die Zweitaufführung hat noch besser gegangen, was jedoch keineswegs die wagnerianischen Zeitungen verhindert, mich zu vernichten […] Ich weiß, daß man sehr über das Libretto hergefallen ist, und es ist sicherlich nicht Ihre Schuld, lieber Meister, wenn das Libretto durch die Macht der Umstände so verstümmelt worden ist. Meine Oper dauerte 4½ Stunden. Ich mußte im letzten Moment selbst wichtige Dinge streichen, damit sie nicht länger als drei Stunden dauere. Ferner beherrschte Ander seine Rolle nicht, und wiederum mußte ich streichen. So wurde das Duo des dritten Aktes (die Oper hat nunmehr drei Akte) zwischen Armgard und Franz preisgegeben.« 87

Offenbachs Brief benennt bereits die wesentlichen Aspekte, welche die Rezeption der Rheinnixen in der Folge maßgeblich bestimmt haben:

Von einem völligen Misserfolg, wie überwiegend in der Literatur behauptet wird, kann keineswegs ausgegangen werden. Das Werk erlebt bis zum 4. März 1864 insgesamt sieben Aufführungen 88und wird im Zeitraum vom 13. September bis zum 30. Oktober 1864 noch weitere vier Male gegeben. 89Bereits über die Sommerpause hat sich der Gesundheitszustand von Alois Ander erneut verschlechtert, sodass für die Wiederaufnahmen im Herbst der Wiener Tenor Gustav Walter (1834–1910) einspringen muss. 90Ander hat seinen letzten denkwürdigen Auftritt am 19. September 1864 in der Rolle des Arnold in Gioachino Rossinis Wilhelm Tell (1829), 91er reist acht Tage darauf zur Kur ins böhmische Wartenberg und verstirbt dort am 11. Dezember 1864. 92

Die für Ander erforderlichen Umarbeitungen und Kürzungen beeinträchtigen die dramaturgische Stringenz und Geschlossenheit der Rolle des Franz erheblich. Durch das gestrichene Duett mit Armgard im letzten Akt fehlt ein entscheidendes Moment, seine Funktion als Liebhaber glaubhaft zu untermauern und ihn überhaupt neben dem Soldatenhauptmann Conrad als tragende Figur zu etablieren. Der solchermaßen eintretende Bedeutungsverlust zugunsten der zweiten männlichen Hauptrolle spiegelt sich auch in den Kritiken der Uraufführung wider. So heißt es beispielsweise im Fremden-Blatt:

»Die feinste künstlerische Darstellung hat Franz von Baldung von Herrn Ander erfahren. Hr. Beck legte sich mit der ganzen Frische seiner Natur und mit dem vollen Gewicht seiner wunderbaren Stimme in die Partie des Landsknechthauptmanns Konrad hinein und erzielte in Spiel und Gesang den glänzendsten Erfolg.« 93

Und der Rezensent der Blätter für Musik, Theater und Kunst stellt fest:

»Die Aufführung war den besten verfügbaren Kräften anvertraut. Die meiste Wirkung erzielte Hr. Beck als Conrad. […] Ander (Franz Baldung) bedurfte seiner ganzen schauspielerischen Kunst, um dem schemenhaften, thatenlosen Ritter von der traurigen Gestalt zu einiger Bedeutung zu verhelfen. Seine paar Romanzen trug er mit musterhaftem Geschmacke vor.« 94

Durch die Verstümmelung der Oper werden zudem die heftig kritisierten Unzulänglichkeiten des Librettos insgesamt noch verstärkt. So äußert beispielsweise Eduard Hanslick:

»Das Sujet der ›Rhein-Nixen‹ ist eine unglückliche Wahl, die Bearbeitung durch Herrn Nuitter eine der verfehltesten, die wir kennen. […] [Der Vorhang] fällt über ein Gewebe von Unvernunft und Abgeschmacktheit, das dem Hörer eine gesammelte poetische Stimmung, dem Componisten ein einheitliches Kunstwerk von vornherein fast unmöglich macht.« 95

Hanslick bringt auch bereits den Begriff der erforderlichen »Umarbeitung« ins Spiel, 96der in der Folge vielfach aufgegriffen wird und gegen den sich Offenbach in einem in mehreren Wiener Zeitungen publizierten offenen Brief verwahrt:

»Herr Redakteur! Ich lese in einigen Blättern, daß ich die Absicht habe, meine Oper ›Die Rhein-Nixen‹ behufs fernerer Aufführungen in Wien und an anderen Bühnen umzuarbeiten. Darauf habe ich zu erwiedern, daß der Erfolg der ›Rhein-Nixen‹ in Wien mir keine Veranlassung zur Umänderung bietet, und daß meine Oper auf allen Bühnen in Deutschland, welche Lust haben werden, dieselbe zu geben, so aufgeführt werden wird, wie ich dieselbe geschrieben habe. Mit der Versicherung u. s. w. Wien, 16. Februar 1864. Jacques Offenbach.« 97

Dass Offenbach jedoch – entgegen seiner öffentlichen Verlautbarung – durchaus an eine Überarbeitung denkt, wird aus dem bereits genannten Brief an Alfred von Wolzogen ersichtlich: »Übrigens werde ich Ihnen für Deutschland zwei oder drei notwendige Änderungen vorschlagen. Die Aufführung in Wien hat mir gezeigt, was noch fehlt, um dem Publikum gewisse Situationen verständlicher zu machen.« 98

Die Rheinnixen müssen nach den Wiener Aufführungen der verkürzten dreiaktigen Version 1864 und einer erfolglosen Kölner Vorstellung Anfang 1865 99über 140 Jahre auf die szenische Uraufführung der Originalfassung in vier Akten warten. 100Sie geraten operngeschichtlich nahezu völlig in Vergessenheit, während die Bedeutung von Wagners Tristan – vor allem hinsichtlich der harmonischen Neuerungen – als einer »Ursprungsurkunde der musikalischen Moderne« 101kaum überschätzt werden kann. Einzelne Nummern aus den Rheinnixen erfreuen sich – auch neben dem »Chant des Elfes« – jedoch auch nach der Absetzung vom Spielplan weiterhin großer Beliebtheit in Wien und so tritt die – aus heutiger Sicht etwas kurios anmutende – Situation ein, dass Offenbachs Große romantische Oper und Wagners Handlung in drei Aufzügen doch einmal unweit der Hofoper gemeinsam erklingen: In einem mit »Frühlingsfahrt in die Neue Welt« 102annoncierten Festkonzert werden u. a. ein »Potpourri« aus den Rheinnixen sowie – noch gut zwei Wochen vor der Uraufführung – »Fragmente« aus Tristan und Isolde aufgeführt. 103

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