Anatol Stefan Riemer - Die Rheinnixen contra Tristan und Isolde an der Wiener Hofoper

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Die Rheinnixen contra Tristan und Isolde an der Wiener Hofoper: краткое содержание, описание и аннотация

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Auch gut 200 Jahre nach Jacques Offenbachs Geburtstag am 20.6.1819 ist die Forschung zu Richard Wagners deutsch-französischem Antipoden des Musiktheaters des 19. Jahrhunderts noch immer geprägt von einem Übergewicht an Untersuchungen zu seiner Biografie und zu den Libretti seiner Opern.
Anatol Stefan Riemer nimmt hier erstmals die Kompositionstechnik Jacques Offenbachs detailliert in den Blick. Als Ausgangspunkt der Analysen dient dessen Große romantische Oper Die Rheinnixen, die im Jahr 1864 Wagners Tristan und Isolde vom Spielplan der Wiener Hofoper verdrängt und nicht zuletzt interessante Einblicke in Offenbachs Technik der Erinnerungsmotivik jenseits von Wagners Leitmotivik ermöglicht.

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Wagner vermeidet es in dieser Passage, den Titel von Offenbachs Großer romantischer Oper zu erwähnen. Zudem deutet er die massiven Probleme, die sich bei der Einstudierung seines bereits 1859 fertiggestellten Tristan vor allem für den Tenor Alois Ander ergeben, nur indirekt an, indem er darauf verweist, ein neues Werk – gemeint sind die Meistersinger von Nürnberg (1868) – unter »besonderer Berücksichtigung der Kräfte und des Personalbestandes« für die Wiener Hofoper komponieren zu wollen. Neben der als persönliche Kränkung empfundenen Zurückweisung gegenüber seinem Pariser Kontrahenten – dessen musikalischer Seitenhieb in der Symphonie de l’avenir liegt bei Auftragsvergabe der Hofoper an Offenbach im Jahre 1863 gerade drei Jahre zurück – existieren zwei weitere Probleme, die Wagner umtreiben: Einerseits der Vorwurf der Unaufführbarkeit seines Werkes und andererseits eine drohende zu große dramaturgische Ähnlichkeit zwischen den Rheinnixen und seinem Rheingold.

Gerade mit Tristan und Isolde möchte Wagner ein Opus schaffen, das »leicht aufführbar [ist] und daher schnell über alle Bühnen gehen« 65soll, und so begegnet er entsprechenden Vorwürfen der Unaufführbarkeit frühzeitig mit aller Entschiedenheit, wie beispielsweise folgender Brief vom 21. Oktober 1861 an den Direktor der Wiener Hofoper, Matteo Salvi, verdeutlicht:

»Es ist von unverständiger, wie von übelwollender Seite mehrfach die Unausführbarkeit meines neuen Werkes behauptet worden. Ich führe hiergegen nicht an, dass ich mehrere Sänger stellen kann, welche ihre Partien in meiner Oper bereits richtig auswendig gelernt haben, verweise auch nicht auf das Urtheil des sachverständigen Kapellmeisters, – sondern ich berufe mich darauf, dass ich dem deutschen Theater bereits vier Werke geliefert habe, welche sich praktisch erwiesen, und überall, wo sie aufgeführt wurden, Glück gemacht haben.« 66

Der Titel von Offenbachs Großer romantischer Oper sollte ursprünglich Die Feen lauten. Hiervon rät der mit dem Pariser Komponisten befreundete Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick (1825–1904) mit Blick auf Wagners gleichnamiges Frühwerk aus dem Jahr 1834, das erst 1888 posthum uraufgeführt wird, jedoch ab. Er empfiehlt stattdessen die Verwendung des Begriffs »Nixen«, der wiederum in die Irre führt, da in der Handlung mit Elfen und Feen vornehmlich übernatürliche Wesen zu Lande vorkommen und Wassergeister – mit Ausnahme des Schlussbildes – nicht auftreten. Der neue Titel von Offenbachs Oper weckt jedoch Assoziationen zur Thematik des Rheingoldes, dessen Komposition Wagner 1854 abschließt und an dessen Aufführung als Teil der Ring-Tetralogie 1863 noch nicht zu denken ist. Beispielsweise bemerkt Laurence Senelick in diesem Zusammenhang:

»Matteo Salvi, the Hofoper’s manager, postponed the Austrian premiere of Tristan und Isolde to bring forward that of Offenbach’s new German fairy opera Die Rheinnixen. Wagner was infuriated, not only because of the delay, but because he had a draft of his own treatment of Rhine maidens in his desk drawer. Nothing in Offenbach’s piece takes place under water, but there is a last-act flooding of the Rhine engineered by elves and naiads to distract the pursuing soldiery from the fugitive lovers. A finale in which the Rhine overflows its banks? Did Wagner feel pre-empted or was he influenced despite himself?« 67

Und Lionel Pons stellt mit Blick auf Ähnlichkeiten hinsichtlich des Legendenhaften und der zutiefst romantischen dramaturgischen Anlage beider Opern fest:

»Enfin, jamais Offenbach et Wagner n’ont été plus proches que dans Die Rheinnixen, dont le climat, l’ambiance de légende offrent à l’évidence une convergence frappante avec la thématique de L’Or du Rhin en particulier et l’imagerie romantique en général.« 68

Wie sehr im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Rheinnixen auch Das Rheingold in die öffentliche Diskussion gerät, verdeutlicht nicht zuletzt ein Eduard Hanslick zugeschriebenes Wortspiel. Dieser trägt hinter den Kulissen mit dafür Sorge, 69dass Offenbach den Kompositionsauftrag der Hofoper erhält und die Wiener Uraufführung von Tristan und Isolde damit in weite Ferne rückt. In der Zeitschrift Signale für die musikalische Welt ist zu lesen:

»Auch die Wiener Börse zeichnet sich durch treffenden Witz aus. Bekanntlich wird die Oper: ›die Rheinnixen‹ von Offenbach dort vorbereitet. Ein enthusiastischer Verehrer Offenbachs und erbitterter Gegner Wagners, sagte, als er die Nachricht vernahm: ›Rhein-Gold, wie heißt? Rein nix! warten Sie auf die Rhein-Nix! Ich sag’ Ihnen – rein Gold!‹« 70

Und noch knappe sechs Jahre später, nur gut drei Wochen vor der Münchner Uraufführung des Rheingoldes am 22. September 1869, erinnert das Neue Fremden-Blatt an dieses Wiener Bonmot: »Das ›Rheingold‹ (von Wagner) sei überhaupt gegen die ›Rheinnixen‹ (von Offenbach) rein nix, und umgekehrt diese gegen jenes rein gold.« 71

Abb 2 Zeitgenössische Karikatur Richard Wagner im Himmel aus der Wiener - фото 5

Abb. 2: Zeitgenössische Karikatur »Richard Wagner im Himmel« aus der Wiener Wochenzeitschrift

Der Floh aus dem Jahr 1883 (Ausschnitt). 72

* * *

Dass sich – in Wagners eigenen Worten – »diese ›Tristan‹-Angelegenheit […] wie ein unabsehbar chronisches Leiden dahin[zieht]« 73und schließlich im Sommer des Jahres 1863 die Wiener Uraufführung endgültig scheitert, liegt vor allem an der Überforderung des für die Rolle des Tristan ausersehenen Startenors Alois Ander. Dieser hatte bereits die Titelpartien der Wiener Aufführungen von Lohengrin 1858 sowie Tannhäuser 1860 übernommen, und ausgerechnet der Soldatenanführer Franz aus den Rheinnixen sollte anstelle des Tristan seine letzte Neueinstudierung sein, bevor er Ende 1864 in sich beständig verschlimmernder geistiger Umnachtung verstirbt.

Während Wagner anfänglich die wiederholte stimmliche Indisposition von Ander noch hinnimmt und er 1861 – die gedruckte Partitur von Tristan und Isolde liegt bereits seit einem Jahr vor – auch bereit ist, mit Blick auf die Ausdauer und den Stimmumfang Kürzungen und Änderungen an der Partie des Tristan vorzunehmen, 74ändert sich im Laufe der Zeit sein Urteil über den Tenor grundlegend. Die Formulierungen reichen von »ein wirklich vortrefflicher Mensch« 75über »dieser dürftige Mensch« 76bis hin zu »ein ganzer Scheisskerl« 77bzw. »[s]o ein abgesungener, ganz und gar unfähig gewordener Invalid«. 78

Im April 1863 erreicht Wagner in St. Petersburg die Mitteilung der Direktion der Wiener Hofoper, dass auch die für die Rolle der Isolde vorgesehene Marie Luise Dustmann-Meyer (1831–1899) indisponiert sei, und als sich einige Zeit darauf Alois Ander erneut krankmeldet, gibt Wagner das Projekt der Uraufführung des Tristan an der Hofoper ein für alle Mal auf.

Das mit Blick auf Tristan und Isolde bereits seit 1861 angespannte Verhältnis zwischen Dustmann-Meyer und Ander beschreibt Wagner später in »Mein Leben«:

»Wie es hier stand, erfuhr ich eines Tages, als eine Gesellschaft unserer Sänger mit mir auf das Landgut eines Herrn Dumba, der mir als enthusiastischer Gönner bekannt gemacht wurde, eingeladen war. Herr Ander hatte seine Tristan-Partie mitgenommen, wie um zu zeigen, daß er sich keinen Tag von ihr zu trennen vermöchte: hierüber erzürnte sich Frau Dustmann, welche Ander eines auf meine Täuschung berechneten heuchlerischen Spieles bezichtigte; denn Ander so gut wie sonst jeder wisse, daß er die Partie nicht singen werde und daß es nur auf eine Gelegenheit abgesehen werde, die Verhinderung des ›Tristan‹ in irgendeiner Weise ihr, der Frau Dustmann, in die Schuhe zu schieben.« 79

Heuchlerisches Verhalten macht Wagner letztlich dann auch auf Seiten von Dustmann-Meyer aus und hält fest:

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