Arthur Schurig - Tristan und Isolde

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Die Geschichte jenes berühmten Liebespaares, dessen Schicksal bis in den Tod durch einen Zaubertrank bestimmt wird.
Tristan ist der Sohn von Riwalon, dem König von Lohnois, der aber in einem Krieg ums Leben gekommen ist, und Blanscheflur, der Schwester des König Marke von Cornwall, die in Sehnsucht zu ihrem Mann Riwalon auch starb. Tristan wuchs bei Rual le très loyal, einem Freund Riwalons auf. Mit sieben Jahren wird Tristan ins Ausland geschickt, um Sprachen zu lernen. Später wird er wieder zurückgeholt, damit er die wichtigen Herren in seinem Lande kennen lernt. Tristan wird mit seinem Knappen Kurvenal entführt und auf Cornwall wieder freigelassen. Bei König Marke erfährt er von seiner adligen Herkunft und will den Tod seines Vaters rächen. So trifft er auf Morgan, der seinen Vater umgebracht hat, und tötet ihn. Morold, der Sohn des Königs von Irland, fordert seinen jährlichen Tribut von Cornwall. Tristan stellt sich Morold zum Zweikampf, den er zwar gewinnt, dabei aber von Morolds Schwert vergiftet wird. Tristan fährt nach Irland, da er weiß, dass nur Isolde, die Schwester von Morold, ihn heilen kann. Tristan wird zur Königin Isolde gebracht, der er vorgibt, Tantris zu heißen. Sie bietet ihm an, ihn zu heilen, wenn er sie mit seinem bezaubernden Harfenspiel beglücke, und ihre gleichnamige wunderschöne Tochter Isolde unterrichte.
Als Tristan wieder in seine Heimat zurückkehrt, wird der König zur Heirat gezwungen, da er noch keine Erben hat. So wird dem König die Schöne Isolde vorgeschlagen, bei der er zustimmen würde, unter der Bedingung, dass er keine andere heiraten werde. Denn er nimmt an, dass sich Isolde nicht zur Heirat einverstanden erklären würde.
Tristan fährt nach Irland, um im Namen des Königs von England um die Hand von der Schönen Isolde anzuhalten. Die Familie der schönen Isolde stimmt zu, aber nur wenn sie dann auch landesweit Königin von England wird. So fahren Tristan und Isolde zu Marke.

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Arthur Schurig

Tristan und Isolde

Die Geschichte jenes berühmten Liebespaares, dessen Schicksal bis in den Tod durch einen Zaubertrank bestimmt wird.

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Inhaltsverzeichnis Titel Arthur Schurig Tristan und Isolde Die Geschichte - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Arthur Schurig Tristan und Isolde Die Geschichte jenes berühmten Liebespaares, dessen Schicksal bis in den Tod durch einen Zaubertrank bestimmt wird. Dieses ebook wurde erstellt bei

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Anhänge

Impressum neobooks

Kapitel 1

Der Roman von Tristan und Isolde

In der bretonischen Urgestalt erneuert von

Arthur Schurig

Alfred und Gertrud Vogel

Lieben Freunden

Vernehmt, Damen und ritterliche Herren, die älteste Liebesmar des Abendlandes,

gesponnen um die Namen Tristan und Isolde. Wer kennte sie nicht von Jugend auf? Ein

Bretone hat ihr Schicksal zuerst besungen, vor nun tausend Jahren. Sie haben leibhaft

gelebt, die beiden herrlichen Gestalten, Kelte er, Germanin sie, drei Jahrhunderte ehe der

Sänger sie erhob zur Unsterblichkeit. Ihnen wie allen großen Liebenden ward die Lust

verklärt vom Leid, das Leid durchsonnt von Lust. Trennung war das Los ihres

Erdenganges, Geheimnis der Dämon ihrer Schuld. Früher Tod am gleichen Tage einte sie

ewiglich. In immer sich wandelnder Form schreitet das göttliche Paar durch die Nachwelt,

Wagenden zum Vorbild, Siegenden zur Labung, Geschlagenen zum Trost.

In grauen Zeiten herrschte im Herzogtum Leonnois, im Nordwesten von Aremorika – so

hieß die Bretagne unter dem trotz aller Großartigkeit untergegangenen Römischen

Imperium – ein streitbarer junger Fürst, König Riwal. Seiner keltischen Vorväter einer war

aus Britannia über das Meer gekommen, verdrängt von den dort immer stärker

eindringenden Sachsen, wohl aus dem Lande der Pikten, die im nordöstlichen Zipfel des

späteren Schottlands wohnten. Über den Granitklippen des Festlandes hatte er das Kastell

Kanohel erbaut, die älteste Burg auf der bretonischen Halbinsel, fortan der Sitz der Herren

von Leonnois. Das war nun mehrere Jahrhunderte her, in welchem Zeitlaufe ganz Europa

schweres Schicksal erduldete. Die Völker waren in Bewegung. Sie schwärmten heran aus

unbekannten Fernen, vergewaltigten

die Ureinwohner, raubten, mordeten, brannten Höfe und Häuser nieder, um im eroberten

Gebiete zu verbleiben oder zumeist ruhelos weiter zu wandern.

Menschenarm waren alle Lande und arm die Menschen. Auch in den drei oder vier

Herzogtümern der Bretagne, ehedem friedvollen glücklichen Gauen, machte es längst

kaum mehr Freude zu leben. Schwermut lag über den Weiden und Wäldern ebenso wie auf

den Mienen der Leute. Rauh war deren Tun und Denken geworden. Wer Herr war, mußte

stark und gewaltsam sein, und wer Knecht, stark und duldsam. Keiner griff zaghaft zu, und

niemand ward zart behandelt. Aller Herzen waren steinhart, wie der bretonische Boden,

und, wenn sie erglühten, heiß und überheiß, und ihr Schlag vernehmlich. Mitleid kannten

sie nicht, wohl aber Haß, Leidenschaft und Treue.

Die Bauern blieben ihren Fürsten und Führern ergeben, denn wenn diese auch

ursprünglich fremde Gewalthaber gewesen, so waren sie ihnen doch tapfere Verteidiger

wider die räuberischen Seefahrer, die immer wieder vor den felsigen Küsten erschienen,

um mehr oder minder weit ins Land einzufallen.

In den letzten hundert Jahren waren es jene verwegenen Nordmänner, die Wikinger, die

am Ostgestade der Grünen Insel, Irland genannt, eine Reihe von Reichen gegründet hatten,

das mächtigste mit seinem Königssitz in der festen Stadt Dowelin. Jahr um Jahr wagten sie

von dort in ihren flinken Langschiffen kühne Fahrten nach dem Festlande, aus zielloser

Lust am Abenteuer, aus Drang nach Eroberungen, aus Gier nach fremdländischen jungen

Weibern, schließlich aus gemeinem Durst nach Gold und allerlei Dingen, die sie für

kostbar schätzten.

Schon das armselige Land Leonnois litt unter diesen schrecklichen Germanen; hundertmal

mehr zu fürchten hatte das reichere Herzogtum Cornouaille, das im Osten an König Riwals

Gebiet grenzte. Man konnte von einem Herzogtum ins andre sowohl zu Schiff, an der

Felsenküste hin, wie zu Fuß oder zu Pferd über die Waldberge gelangen.

In Cornouaille herrschte König Marke. Seine weithin berühmte Burg, ehedem ein

Römerkastell, hieß Tintagol. Hoch ragte sie über Hügel und Haide, sechs Wegstunden

landeinwärts, an einem kleinen Flusse. Wo dieser in eine lange schmale Bucht des Meeres

strömte, ein wenig unterhalb der Stadt und Burg Dinan, da war der Haupthafen des kleinen

Reiches. Im Wechsel des Krieges hatten die Cornouailler das Mißgeschick, den Wikingern

zinspflichtig zu werden. Seitdem holte sich der

Feind alle Jahre den Tribut: Reichtümer, Sklaven und Jungfrauen. Wohl versuchte man

jedesmal, sich der Schmach zu wehren. Vergebens. Die Übermacht war zu groß.

Da verschworen sich die beiden Nachbarn zu einem Bunde, und im kommenden Frühjahr, ehe

der böse Feind erschien und eindrang, sandte König Marke hinüber nach Kanohel und rief den

Herzog von Leonnois zur gemeinsamen Abwehr.

Riwal brach alsbald auf mit den Rittern seines Landes und einem stattlichen Gefolge von

Mannen. In Tintagol auf das Beste empfangen, vergnügte sich Edelmann wie Knecht bei

Wettspiel, Sang und Becherklang, bis die Kunde vom Nahen der in aller Welt gefürchteten

Wikingerschiffe einlief. Da ergriff man die Waffen und zog unter König Markes

wehendem Banner nach Dinan. Gar schwer fiel Herrn Riwal der Abschied

von Tintagol, denn die schöne Blankeflor, die älteste von des Königs beiden Schwestern,

hatte es ihm angetan.

In der Schlacht gewannen die Bretonen den Sieg, aber im Zweikampf mit dem Führer der

Wikinger, dem Herzog Morold, einem weitberühmten Kämpfer und Seefahrer, dem Sohne des

Königs von Dowelin, trug Riwal von Leonnois eine schlimme Lanzenwunde davon.

Blankeflor pflegte den Helden, dessen junges Blut für Cornouaille geflossen. Ohne Bedenken

hätte sie ihr eigenes Leben gelassen, wäre ihm dafür Genesung geworden.

Eines Abends, als Blankeflor sorglich an Riwals Lager saß, dünkte es sie, ihm weiche das

Fieber. Überglücklich beugte sie sich über den Erwachenden und küßte ihn auf die Stirn. Da

zog Riwal die Geliebte an sich und machte sie zur Seinen. In der Nacht mußte er sterben.

Und auch Blankeflor starb, als sie Riwals Sohne das Leben gab.

Ehe Herr Riwal nach Tintagol in den Krieg zog, da hatte er sein geliebtes Land seinem

Seneschall anvertraut, dem Grafen Rual, einem alten Edelmanne, dem sein streitbares

Leben neben Würden und Zipperlein den Beinamen

der Treue

verliehen hatte.

Ihm und seiner ebenso trefflichen Frau Floräte brachte die Amme Riwals kleinen Sohn. Dies

geschah sonderbar heimlich, und das kluge Ehepaar vermeinte in diesem Umstand einen Wink

des Schicksals erblicken zu sollen. Abergläubisch sind die Bretonen wie bekannt seid

uraltersher.

Rual und seine Frau beschlossen, des Knaben Herkunft zunächst niemandem zu verraten.

Sie gaben ihn für ein verwaistes Schwesterkind aus, und man glaubte es ihnen, denn in

jenen endlosen

Kriegszeiten hatten die Leute wahrlich andre Sorgen als sich um einen Jungen zu

kümmern, der nun einmal da war. Er bekam den Namen Tristan, den sein Urgroßvater und

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