Griseldis Wenner - Das gefälschte Testament und andere Mordfälle aus Mitteldeutschland

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Moderatorin Griseldis Wenner präsentiert authentische Kriminalfälle: nervenaufreibend und fesselnd
Im beschaulichen Mitteldeutschland lebt ein freundlicher Menschenschlag, aber auch hier trifft man auf die dunkle Seite der menschlichen Existenz: Mörder und ihre grausamen Taten. Begangen aus Habgier, Rache, Eifersucht. Griseldis Wenner hat markante Fälle von der Kaiserzeit bis zur Gegenwart gesichtet und erzählt sie als spannende Kriminalgeschichten, darunter makabre Verbrechen wie die einem Leipziger Verleger angekündigten und tatsächlich durchgeführten Morde, die den Stoff für einen Bestseller liefern sollten, oder der Fall der Giftmörderin Grete Beier aus Freiberg, die ihren ungeliebten Bräutigam einen Tag vor der Hochzeit aus dem Weg räumte, oder der erst nach sechs Jahren als Mordfall erkannte «tödliche Unfall» des Gerichtsassesors Donner aus Dresden.
Griseldis Wenner hat aus der Region Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen nicht nur Mordfälle zusammengetragen, die zu trauriger Berühmtheit in der Kriminalgeschichte gelangten, sondern auch weniger spektakuläre und in der Öffentlichkeit kaum bekannt gewordene Verbrechen recherchiert. In die Darstellung der authentischen Fälle fließen auch Fakten über die Ermittlungsarbeit, Anklage und Strafurteile ein, über das immer weiter verfeinerte kriminaltechnische Instrumentarium sowie über interessante Methoden der Polizei, wie etwa bei dem als Kreuzworträtselfall bekannten Mord in Halle, bei dem der bis heute größte Schriftprobenvergleich der Geschichte auf die Spur des Täters führte.

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Am Heiligabend ging bei der Firma J.J. Weber, die die »Illustrirte Zeitung« herausgab, ein Brief ohne Absender ein, der im großen Stapel der Weihnachtspost keine Beachtung mehr fand. Am Vormittag des ersten Weihnachtstages las der Verlagsbuchhändler Siegfried Weber diesen Brief. Ein Mann namens Argus verlangte von ihm, er solle am Heiligabend bis 18 Uhr im Zeitungskiosk am Alten Theater 5000 Mark in Gold hinterlegen. Und das als Vorschuss. Sobald ein bestimmtes Buch fertig sei, müssten dann noch einmal 5000 Mark gezahlt werden.

»Schreiber dieses bietet Ihnen ein Werk an, wie es die Welt bisher noch nicht gesehen«, las Weber, »ein Werk von eminenter aktueller Bedeutung!« Argus bot Weber seine »Memoiren« zum Druck an, einen Bericht über dreißig eigenhändig ausgeführte Morde. Einen davon, gewissermaßen als Eignungstest für den Druck des Buches, schilderte er gratis bis in die Einzelheiten. Es war der Doppelmord an einem Ehepaar im östlichen Stadtgebiet Leipzigs. Nun wäre das bis hierher ein ganz origineller Einfall gewesen, wenn – ja, wenn sich dieser Doppelmord nicht tatsächlich zugetragen hätte …

Am 2. November 1908 suchte der Geldbriefträger das Haus Windmühlenstraße 21 auf, um eine Postanweisung über 8,25 Mark an Paul Schlegel auszuzahlen, der vier Treppen hoch bei dem Ehepaar Friedrich wohnte. Er braucht gar nicht zu klingeln, denn in der Tür steht ein Kollege, der für einen anderen Logisherren der Friedrichs eine Nachnahme zu überbringen hat. Da der Empfänger nicht anwesend ist, wäre das Geschäft des Briefträgers erledigt. Aber er hat es nicht eilig und wartet, bis sein Kollege dem jungen Mann, der sich als Paul Schlegel meldet – offenbar ein neuer Untermieter der Friedrichs –, den kleinen Betrag ausgezahlt hat. Gemeinsam steigen die Postbeamten, gemächlich plaudernd, die Treppe hinunter.

Wäre dieser Briefträger ein mürrischer Mann gewesen, der seiner Wege gegangen wäre, so würde der Geldbriefträger in einem Zimmer der Friedrichschen Wohnung erschlagen am Boden gelegen haben. Die Postanweisung an Paul Schlegel war zu dem Zweck aufgegeben worden, den Geldbriefträger, in dessen Taschen die beiden Anstifter dieses Komplotts eine größere Menge Geld vermuteten, in die Wohnung zu locken, in der alles für seine Ermordung vorbereitet war. Der teuflische Plan schlug fehl, weil der erste Briefträger ein umgänglicher Mensch war, der auf seinen Kollegen wartete, um noch ein bisschen mit ihm erzählen zu können.

Ein paar Stunden später kam ein Untermieter, der schon länger bei den Friedrichs wohnte, nach Hause und fand das Ehepaar tot, mit zertrümmerten Schädeln, in der Wohnung auf. Die Mörder hatten die alten Eheleute – den sechzigjährigen Schriftsetzer Georg Friedrich und seine Frau Marie – aus dem Weg geräumt, um ihren Anschlag auf den Geldbriefträger ungestört und ohne mögliche Tatzeugen begehen zu können. Der vermeintliche Untermieter Schlegel hatte am Mordtage einen zweiten jungen Mann zu sich eingelassen. Diese beiden Männer waren ohne Zweifel die Mörder, und die Polizei besaß dank der Postboten nun eine gute Personenbeschreibung von ihnen.

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde von dem Mord in der Stadt.

Im Brief an den Verlagsbuchhändler war der Doppelmord präzis beschrieben. Und damit kein Zweifel darüber bestehen könne, dass Argus wirklich der Mörder der Eheleute sei, teilte er mit, wo er die geraubten Taschenuhren versetzt habe und dass die Schlüssel zu der Friedrichschen Wohnung in einem Gully in der Karl-Tauchnitz-Straße lägen. Beide Mitteilungen erwiesen sich als wahr.

Und noch etwas stellte Argus unmissverständlich gegenüber Weber klar: »Sollten Sie vielleicht glauben, dies der Polizei zu übergeben, um mich unschädlich zu machen, so sind Sie von einem großen Wahn befangen. Ihr Todesurteil würden Sie sprechen. Ihre ganze Familie würde ich zerfleischen.«

Nach dem verpassten Übergabetermin am Heiligabend setzte Argus seine schauerliche Korrespondenz mit dem Verlagsbuchhändler fort. Am Ende waren es zwölf Briefe. Weber übergab jeden Brief der Polizei und war zu jedem Versuch bereit, durch hinterlegte Antwortbriefe den Mörder zu fangen. Durch ein Zeitungsinserat versuchte er selbst, Kontakt zu Argus aufzunehmen. Darin ließ er wissen, dass ein Brief mit 500 Mark an einem Zeitungskiosk zur Abholung bereit läge und drohte seinerseits: »Lassen Sie meine Familie und mich in Ruhe.«

Argus holte den Brief nicht ab. Es bewegten sich um diese Zeit zu viele Straßenarbeiter in der Nähe des Kioskes, obwohl es kaum etwas für die Straße zu tun gab. Der Erpresser war gewarnt.

Am 8. Januar 1909 erhielt Weber ein weiteres, diesmal mit Blutflecken verziertes Schreiben. Argus verlangte die Hinterlegung von 1000 Mark in einer bestimmten Bäckerei als Vorschuss für das kommende weltberühmte Buch. Weber legte nur 100 Mark ins Kuvert und tat, wie geheißen.Am vorgesehenen Übergabetag holte ein Eilbotenjunge das Geld ab – und eilte schneller als die Polizei.

Im Februar meldete sich Argus erneut bei Weber. Diesmal erhöhte er die Honorarforderung für sein künftiges Meisterwerk auf 30000 Mark. Außerdem schilderte er sehr genau andere von ihm begangene Untaten. Er erinnerte daran, dass am 15. Oktober 1907 eine Frau im Haus in der Gottschedstraße 15 überfallen worden sei und schilderte Einzelheiten, an die sich selbst das Opfer nicht mehr erinnern konnte, und brüstete sich mit einem Raubüberfall auf einen Geldbriefträger, der vom Vorgehen her dem aus der Windmühlenstraße sehr ähnelte. Auch kündigte er neue Mordtaten an und pries darüber hinaus sein ominöses Werk in höchsten Tönen: »So mancher Staatsanwalt und Polizeirat-Kommissar, so mancher Kriminalbeamter und Detektiv, aber auch so mancher Rechtswissenschaft-Studierender wird mir Dank wissen, obgleich man dies auf keinen Fall zugeben wird und sich möglichst den Anschein gibt, als wäre man auf diesem Gebiet schon wunder wie gescheit und gelehrt.«

Als man den Briefeschreiber nicht ergreifen konnte, versuchte die Staatsanwaltschaft mit Hilfe von Schriftsachverständigen und Psychologen, Rückschlüsse auf die Person des Schreibers zu ziehen. Die Polizei fertigte nach den Aussagen verschiedener Zeugen ein Phantombild des vermutlichen Täters an. Mit Hilfe der Presse wurde jeder Schluss bekanntgemacht. Ausführlicher war die Öffentlichkeit selten über einen Kriminalfall unterrichtet, und eindringlicher auch nicht zur Mithilfe ermahnt worden.

Inzwischen hatte die Staatsanwaltschaft zu seiner Ergreifung 5000 Mark Belohnung ausgeschrieben. Die Polizei ging über 500 Anzeigen und Verdächtigungen nach, setzte ihre Spione in Verbrecherkreisen auf die Spur, die Zeitungen unterstützten die Nachforschungen der Behörden – alles vergeblich.

Was Weber und seine Familie in jener Zeit durchmachten, lässt sich erahnen. Die nervliche Belastung zog sich nun schon fast zwei Jahre hin. Aber Weber war kein ängstlicher Mensch. Am 16. Juli 1910 erhielt er erneut eine Zuschrift.

Der Verleger wollte gerade zu einem Jagdausflug aufbrechen, als es an der Tür klingelte. Ein Junge brachte einen Brief, den Weber an seiner Aufmachung gleich erkannte. Er war entschlossen, auf jede Gefahr hin die Sache in die eigenen Hände zu nehmen. Er gab dem Jungen eine eilig geschriebene Antwort und hastete die Treppe hinab, wo der Fahrer für den Jagdausflug bereits vor dem Haus im Auto wartete. Vorsichtig folgten sie dem Jungen über eine längere Strecke. Nach etwa einer Viertelstunde sah Weber, wie der Junge plötzlich auf zwei Männer zuging. Er stieg aus und näherte sich der Gruppe. Doch noch ehe er die Männer erreichen konnte, stürmten sie auf die andere Straßenseite und flohen in Richtung Innenstadt. Weber rannte zum Auto zurück, und weiter ging die Verfolgungsjagd. Der Fahrer kannte sich gut aus in der Stadt. Als sich die beiden Verfolgten trennten, gelang es ihm, einem von ihnen den Weg zu verstellen. Weber sprang heraus und griff energisch zu. Den Rest erledigte dann die von Passanten herbeigerufene Polizei.

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