Jürgen Petschull - Herbst der Amateure

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Herbst 1989. In Berlin fällt die Mauer, und die deutsche Wiedervereinigung rückt in Greifweite. Dieser «Herbst der Amateure» bildet den Hintergrund für die Begegnung zweier geheimnisvoller Gestalten aus Ost und West, deren Vergangenheit beide Male stark mit der Geschichte Deutschlands verwoben ist. Peter Rosenblatt ist ein deutschstämmiger US-Jude und genialer Physiker, der mit seinem militärischen Wissen in die Sowjetunion überlaufen will; der KGB-Major Oleg Tasarow, der ihm dabei helfen soll, will wiederum den Nazi-Mord an seinem kriegsgefangenen Vater rächen. Ein Mann verschwindet, ein anderer stirbt, und der deutsche Kommisar Lohmer sowie der US-Agent Henrik Dillon sehen sich mit einer rätselhaften Kette von Geschehen konfrontiert, die sie unerbittlich in eine dunkle deutsche Vergangenheit hineinzieht, die auch im Herbst 1989 noch lange nicht Geschichte ist. Auf packende Weise verbindet Petschulls Herbst der Amateure die Gegenwart der Wiedervereinigung mit der ihr zugrundeliegenden Geschichte von Weltkrieg, Schuld und Teilung.-

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Seltsame Geschichte, dachte er. Die Gesprächsfetzen sind in derselben Situation aufgenommen worden, in der er sie gerade gehört hatte – vor dem Einschlafen eines Kindes. Ob das der Amerikaner vom Boot war? Vor allem: Die Frauenstimme kam ihm immer bekannter vor, je öfter er den einen Satz hörte, den sie gesprochen hatte. Obwohl sie wie erkältet klang – oder gerade deswegen? Auch seine Frau Ingrid meinte, sie habe die Stimme schon irgendwo gehört.

Kurz nach zehn ging das Telefon. Am Apparat war der Bootsverleiher Paulsen aus Otterndorf.

»Herr Kommissar«, sagt er, »ich seh gerade die Frau von dem Amerikaner, die mit den roten Haaren von der Dörte III. «

»Wo sind Sie?« fragte Lohmer.

»Zu Hause. Bei mir zu Hause.«

»Und die Frau ist bei Ihnen?«

»Nee, Herr Kommissar«, sagte Paulsen und lachte asthmatisch. »Ich seh fern, und die Frau is gerade im Fernsehen ...«

Lohmer schaltete sofort das Fernsehgerät ein. Wie an jedem Freitag abend lief in dem Privatsender RTA, Radio Tele Aktuell , die Sendung »Thema Nr. 1 – Die Talkshow zum brisantesten Thema der Woche«. Die Sendung war in letzter Zeit selber in die Schlagzeilen der Programmzeitschriften und Boulevardblätter gekommen, weil die ebenso attraktive wie politisch engagierte und umstrittene Moderatorin Ines van Holten nach einem Krach mit ihrem konservativen Programmdirektor vom öffentlichrechtlichen Programm zu RTA gewechselt war. »Die rote Ines«, wie sie wegen ihrer Haarfarbe und ihrer politischen Haltung genannt wurde, sei dem Lockruf des großen Geldes gefolgt. Sie habe die Moderation der »Thema-Nr.-1«-Sendung für eine halbe Million im Jahr übernommen. Sie ließ sich nicht von Politikern und anderen Prominenten mit Allgemeinplätzen abwimmeln, stellte aggressive Fragen bis in die Privatsphäre, war schlagfertig-bissig und witzig-charmant. Die bis dahin eher langatmige Sendung hatte innerhalb weniger Wochen ihre Einschaltquote fast verdoppelt. Das Thema diesmal: »Explodiert die DDR? Flüchtlingswelle und Proteste vor dem 40. Jahrestag des zweiten deutschen Staates?«

Ines van Holten stellte gerade ihre Gäste nacheinander vor. Die Moderatorin hatte ihr Haar zu einem langen, wippenden Zopf flechten lassen. Die Maskenbildnerin hatte ihre Wangenknochen mit Rouge betont. Die roten Lippen glänzten feucht im Scheinwerferlicht. Straßsteinchen blitzten auf ihrer pastellgrünen Bluse. Ihr hautenger Rock rutschte bis über die Knie, als sie ihre langen Beine übereinanderschlug. Zur Einleitung der Gespräche verlas sie ein paar aktuelle Nachrichten über die Unruhen in Ostberlin und Leipzig, über den Knüppeleinsatz von Stasileuten und Volkspolizisten vor Kirchentüren. Ihre Stimme klang selbstsicher, metallisch, ein wenig erkältet.

Manfred Lohmer hatte keinen Zweifel: es war die Stimme vom Tonband. Seine Frau erzählte ihm, was sie vor ein paar Tagen in einem Boulevardblatt gelesen hatte: Ines van Holten habe sich von ihrem Mann, einem Fernsehproduzenten, getrennt. Sie erziehe ihren kleinen Sohn nun alleine und habe sich nach dem Vertragsabschluß bei RTA eine Luxuswohnung in Hamburg gekauft.

Lohmer rief den Sender RTA an und bekam einen Redakteur der Nachrichtenredaktion an den Hörer. Der sagte ihm, die gerade laufende Talkshow sei eine Live-Sendung und werde voraussichtlich bis weit nach Mitternacht dauern.

Lohmer gab seiner Frau einen flüchtigen Kuß und fuhr nach Hamburg. Er nahm den Weg durch das Moor und durch das Obstanbaugebiet im Alten Land. Die Straßen waren leer, der Asphalt glänzte feucht und war stellenweise von Laub bedeckt, so daß die Hinterräder des BMW in manchen Kurven gefährlich durchdrehten. Lohmer schaffte die neunzig Kilometer in knapp einer Stunde.

Im Intercontinental-Hotel sagte der Portier, er könne ihn nicht in den abgetrennten Teil der Lobby lassen, in der die Talkshow stattfand. Ein paar Männer mit ausgebeulten Jacketts standen unauffällig herum, die Leibwächter des Außenministers, der für seinen Diskussionsbeitrag gerade Beifall bekam. Diesmal hatte Lohmer seinen grünen Dienstausweis nicht vergessen. Der Portier ließ ihn zögernd durch, als er sagte, er sei nach der Sendung dienstlich mit Frau van Holten verabredet.

Er stellte sich hinter eine raumhohe Palme, die zur Dekoration gehörte, und beobachtete die Kabelschlepper und die Kameraleute, die ihre Kameras auf Stativen mit breiten Gummirändern über Bretterböden leise hin- und herfuhren und die Teilnehmer der Talkshow und die Zuhörer aus wechselnden Perspektiven aufnahmen. Eine Maskenbildnerin tupfte der Moderatorin Schweiß von der Stirn und puderte ihr Make up über, als sie gerade nicht im Bild war. Dann fuhr eine Kamera nah an sie heran. Ihr Gesicht erschien in Großaufnahme auf einem der am Boden stehenden Monitore. »Die Frage ›Explodiert die DDR?‹ liebe Zuschauer, wird noch lange das Thema Nr. 1 bleiben. Wir werden weiterhin darüber berichten. Ich danke meinen Gästen für ihre engagierten Diskussionsbeiträge und Ihnen für Ihr Interesse. Herzlich – ihre Ines van Holten.« Das Publikum applaudierte auf das Zeichen eines Mannes, der seine Hände hochhob und vorklatschte.

Es war schwülwarm und stickig. Obwohl er im Halbdunkel hinter den Scheinwerfern stand, lief Lohmer der Schweiß in den Kragen seines blaugestreiften Sporthemdes. Er lockerte seine Lederkrawatte und beobachtete, wie Ines van Holten Autogramme schrieb und die Glückwünsche eines offenbar wichtigen Mannes zu der »aufregenden Sendung« entgegennahm. Dann wandte sie sich um und ging schnell in Richtung der Fahrstühle. Sie kam direkt an ihm vorüber. Sie war kleiner, als er gedacht hatte. Im Gehen löste sie das Band ihres Pferdeschwanzes. Kupferrotes Haar fiel bis auf ihre Hüften. Lohmer roch ein herbes, erotisierendes Parfüm. Er folgte ihr in den Fahrstuhl. Sie schien ein wenig irritiert. Als sich die Tür geschlossen hatte, holte sie eine Zigarettenschachtel aus ihrem Täschchen. Lord extra. Die Marke vom Boot. Sie zuckte leicht, als Lohmer ihr hastig Feuer gab und fragte, ob er sie sprechen könne.

Offenbar glaubte sie, er sei ein aufdringlicher Verehrer oder – schlimmer noch – ein prominentensüchtiger Psychopath. Sie habe jetzt leider keine Zeit, sagte sie professionell kühl. Der Fahrstuhl hielt im fünften Stock. Lohmer fingerte seinen grünen Dienstausweis aus der Tasche seiner Wildlederjacke.

»Tut mir leid, aber es läßt sich leider nicht vermeiden.«

Sie erschrak sichtbar, ging aus dem Fahrstuhl bis zu einer Hotelzimmertür, überlegte kurz, schloß auf und bat ihn herein. Das Zimmer diente als Garderobe, ein mit nackten Glühbirnen beleuchteter Schminktisch war aufgebaut, auf dem Doppelbett lagen ein Köfferchen, ein tiefausgeschnittenes Kleid und Kopien von Zeitungsausschnitten über die Gäste ihrer Talkshow. Ines van Holten öffnete die Minibar und holte ein Fläschchen »Fernet Branca« heraus, kippte den Inhalt herunter und schüttelte sich.

»Setzen Sie sich irgendwohin«, sagte sie kurz angebunden, ging ins Badezimmer und ließ die Tür offen. Offenbar wusch sie sich Hände und Gesicht. »Also, schießen Sie los«, sagte sie durch die Tür. »Was kann ich für Sie tun?«

Lohmer ging im Zimmer hin und her. Er hätte ihr bei der Befragung gern ins Gesicht gesehen.

»Sie haben doch einen kleinen Sohn ...«, begann er und bereute im selben Moment diesen Anfang.

Ines van Holten kam mit verwischtem Make up und halb ausgezogener Bluse aus dem Bad und sah ihn ängstlich an.

»Um Gottes Willen! Ist etwas mit Sebastian passiert?!«

»Nein, nein, wirklich nicht, es ist alles in Ordnung mit Ihrem Kind.«

Lohmer stammelte. »Ich wollte nur fragen, ob es möglich ist, daß ich die Stimme Ihres Sohnes und Ihre Stimme auf einer Tonbandkassette gehört habe.«

Lohmer kam sich idiotisch vor, wie ein Schauspieler, der seinen Auftritt total verpatzt. Die Moderatorin verschwand wieder im Bad, sagte eine Zeitlang nichts und kam dann mit ungeschminktem Gesicht ins Zimmer zurück. Lohmer fand, daß sie so viel aparter aussah.

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