Hubert Klausmann - Dialekt und Standardsprache in der Deutschdidaktik

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Dialekte sind in den letzten Jahren wieder in das Blickfeld von Politik, Medien und Werbung gerückt. So steht auch die Schule vor der Aufgabe, die Rolle der Dialekte als Teil der Alltagskultur und nicht zuletzt vor dem Hintergrund des «mehrsprachigen Klassenzimmers» zur Kenntnis zu nehmen und Dialekte sinnvoll in den Unterricht zu integrieren. Die vorliegende Einführung bietet Unterrichtenden Hilfestellung, um das Thema «Dialekt» auf dem neuesten Forschungsstand didaktisch angemessen zu vermitteln. Dabei dürfen Dialekt und Standardsprache nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern sind vielmehr daraufhin zu befragen, welche unterschiedlichen Funktionen sie im Sprachalltag erfüllen. Die Darstellung setzt sich kritisch mit den aktuellen Schulbüchern und Bildungsplänen auseinander und schließt mit zahlreichen Zusatzmaterialien und Aufgaben mit ausführlichen Lösungshinweisen.

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Die These von der ostmitteldeutscheOstmitteldeutschn Ausgleichsmundart (Th. Frings). Die Basis seiner Argumentation bildet die Tatsache, dass der ostmitteldeutsche Raum Obersachsen–Schlesien zwischen dem 11. und dem 13. Jh. kolonisiert wurde. Dort trafen sich Mundartsprecher aus dem Norden, dem Westen und dem Süden, was Frings zu der Annahme führte, dass es also zu einer Ausgleichssprache aus drei großen Sprachgebieten kommen musste. Mit dieser gesprochenen Ausgleichssprache der Siedler sei die Grundlage der deutschen Schriftsprache bereits geschaffen, lange vor den Humanisten in Prag und lange vor LutherLuther, Martin. Ab einer bestimmten Stufe hätten dann die Schreibtraditionen des Südens und Westens noch ihren Einfluss ausgeübt. – Zu Frings’ Ansatz weist BeschBesch, Werner lediglich darauf hin, dass eine dialektgeografische Rückführung von Mundartgegebenheiten des ausgehenden 19. Jahrhunderts auf die Verhältnisse früherer Jahrhunderte methodisch nicht zulässig ist.4

Wenn man die Entstehung der deutschen Schriftsprache und damit auch der Standardsprache verstehen möchte, so muss man nach BeschBesch, Werner die drei Bezeichnungen Schreibsprache, Schriftsprache und Standardsprache und damit auch drei Phasen in der Entwicklung zur Standardsprache unterscheiden:

Die Phase der Schreibsprache : Diese ist areal gebunden und kommt nicht über eine mittlere Reichweite hinaus. Für sie galt die sogenannte Regionalmaxime: Schreibe so, dass du in deiner Region verstanden wirst. Für BeschBesch, Werner muss man „in den Schreibdialekten dieser Art die eigentlichen Träger unserer deutschen Schriftlichkeit von den Anfängen bis in das 15. Jh. sehen.“5

Die Phase der Schriftsprache : Sie hat für BeschBesch, Werner überregionalen Charakter, d. h. sie hat eine über den auslaufenden Schreibsprachen fixierte Norm. Das Stadium „Schriftsprache“ ordnet er dem Zeitraum zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert zu. Die deutsche Schriftsprache hat sich also im Vergleich mit den Nachbarländern relativ spät herausgebildet. Dies liegt nach Besch an der plurizentrischen Struktur des deutschen Sprachgebiets, womit das Fehlen eines über die Jahrhunderte hin dominierenden Zentrums politischer, wirtschaftlicher und kultureller Art gemeint ist. Die heutige Forschung begreift die grundlegenden Standardisierungsprozesse im 16. und teilweise im 17. Jahrhundert als überregionale Ausgleichsvorgänge auf der Schreibebene. Das heißt: Die großregionalen Schreibsprachen mussten zuerst einmal in eine überregionale Schriftsprache überführt werden.

Die Phase der Standardsprache : Von ihr spricht BeschBesch, Werner erst für die Zeit vom Beginn des 19. Jahrhunderts an. Ihr Hauptmerkmal ist die Polyvalenz, d. h. die Schriftsprache gewinnt weitere Verwendungsdomänen hinzu, sie wird zunehmend auch gesprochen. Polyvalenz ist das Kriterium für die Standardsprache in Abhebung von der Schriftsprache. Wenn die Schriftsprache polyvalent wird, so wird sie Standardsprache. Dieser Prozess beginnt nach Besch in etwa mit der allgemeinen Schulpflicht und ist bis heute nicht abgeschlossen. Schauen wir uns im Folgenden diese drei Phasen noch etwas näher an.

Bei der Phase der Schreibsprache muss natürlich gefragt werden, ob nicht schon das Mittelhochdeutsche eine Weiterentwicklung hin zur Schriftsprache gewesen sei. BeschBesch, Werner verneint dies. Zwar habe sich beim Mittelhochdeutschen der alemannischeAlemannisch Dialekt weit in die angrenzenden Gebiete ausgeweitet, doch sei dies nur für kurze Zeit geschehen und selbst in diesem Zeitraum seien die alten räumlichen Abgrenzungen nie ganz verschwunden: „So kommt es denn, dass in den Schreiblandschaften des 15. Jh. immer wieder einmal Altes und Älteres leben kann, das in altdeutscher Zeit sichtbar wird, in der mhd. Dichtersprache vorhanden oder auch nicht vorhanden ist und zu Beginn des 16. Jh. bzw. in der weiteren Entwicklung endgültig verlorengeht.“6 Beispiele hierfür wären Wörter und Wortformen wie hulfe „Hilfe“, sunne „Sonne“, gebachen „gebacken“, quam „kam“, werlt „Welt“ und viele andere. Trotz allem können wir festhalten, dass sich schon bei der Schreibsprache ein Prozess überlandschaftlicher Angleichung zu vollziehen scheint.

Für die Phase der Schriftsprache wird in der Literatur immer wieder die Rolle LuthersLuther, Martin hervorgehoben. Auf sie müssen wir hier kurz eingehen. Um es gleich vorwegzunehmen: Luther hat nicht die deutsche Schriftsprache geschaffen, aber er hat einen wichtigen Beitrag zur Vereinheitlichung geleistet. Entscheidend ist nämlich nach BeschsBesch, Werner Untersuchungen zahlreicher Handschriften aus dieser Zeit, dass der Südosten des deutschen Sprachraums eine erstaunliche Einheitlichkeit aufweist, die nicht von den Mundarten stammen kann, sondern vielleicht sowohl durch eine wachsende Mobilität als auch durch die historisch bedingte „Offenheit“ des ostmitteldeutschenOstmitteldeutsch Raumes begünstigt war. Diese Einheitlichkeit wurde von den ostmitteldeutschen Schreibern übernommen – und genau dort war auch Luthers Heimat. Besch hält fest: „Dieses Ineinanderfließen der Schreibtraditionen des Südostens und mitteldeutschenMitteldeutsch Ostens ist für mich der Haupteindruck, den mir das bearbeitete Material des 15. Jh. vermittelt. Es kann kein Zweifel sein, dass dabei der Süden mehr gegeben, der mitteldeutsche Osten mehr empfangen hat. Wer die nhd. Schriftsprache ohne entscheidenden Anteil der donauländischen Schreib- und Sprachtradition entstanden sieht, geht an der sprachlichen Wirklichkeit jener Zeit vorbei.“7

Für LuthersLuther, Martin Interesse, dass seine Schriften in einem möglichst weiten Raum gelesen werden können, war diese bereits vorhandene Einheitlichkeit optimal. Er hat damit das weitergeführt, was bereits seit Jahrhunderten im Gange war, nämlich dass die ostmitteldeutsche Schriftsprache noch näher an die südostdeutsche rückte. So konnten die einzelnen Schreibformen, Wortformen, Wörter und grammatikalischen Besonderheiten ein Geltungsareal erhalten, das meistens viel größer war als das der anderen Regionen. Dieses Geltungsareal ist zweifellos das wichtigste Kriterium bei der Variantenauswahl. Sind zwei Geltungsareale gleich groß, so hat sich bei Luther und den Druckern oft die oben genannte südostdeutsche-ostmitteldeutsche Variante durchgesetzt. Ein Beispiel für diese Landschaftskombinatorik ist die Durchsetzung von liebe gegenüber minne . Beide haben ein ähnlich weites Geltungsareal, doch setzt sich – wie wir wissen – liebe durch.

Abb 3 Verbreitung der Wörter minne liebe leve in den Handschriften des - фото 3Abb. 3:

Verbreitung der Wörter minne , liebe / leve in den Handschriften des 15. Jhs. (nach Besch 1967: Karte 54, vereinfachte Darstellung durch Flächen statt einzelner Ortssymbole).

Auch die Durchsetzung des süddeutschen kam im Gegensatz zum nördlicheren quam lässt sich so erklären. Ein weiteres Kriterium bei der Auswahl von Varianten ist die etymologische Durchsichtigkeit. Steht ein Wort isoliert da und hat das Konkurrenzwort weitere Wörter um sich herum, so setzt sich das letztere durch. Schließlich können bei der Auswahl von Varianten auch noch die Frequenz, also die Häufigkeit einer Variante in den Texten, und das Prestige, also die Verwendung einer Variante von sozial hoch angesehen Personen, ausschlaggebend sein.

Der Übergang von der Phase der Schreibsprache zur Phase der Schriftsprache ist in den Handschriften sehr schön an den sogenannten Doppelformen zu erkennen. Standen in den Texten des 15. Jahrhunderts noch häufig Doppelformen in den Texten (Beispiel minne und liebe , dick und offt , oblate und hostie ), so setzt mit LutherLuther, Martin ein Prozess ein, der diesen Doppelformen dadurch ein Ende bereitet, dass die oben genannten Auswahlkriterien wirken und sich am Ende nur noch eine der Varianten durchsetzt. In Luthers Texten kann BeschBesch, Werner alle die genannten Prozesse an einzelnen Beispielen genau nachweisen. So hält er bei den Doppelformen dick und offt fest: „Luther hat anfänglich noch dick , später nur in solchen Schriften, deren Herausgabe er nicht selbst besorgte […]. oft ist die bairisch-ostfränkischeFränkisch Form, sie setzt sich gegen das übrige Sprachgebiet durch, allerdings erst nach gut zwei Jahrhunderten. Im Niederländischen ist dick schriftsprachlich geworden.“8

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