Artur Brausewetter - Der Ruf der Heimat

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Der alte Friedrich Vandekamp führt in einer traditionsreichen Hansestadt sein angesehenes Handelskontor. Er ist als Geschäftsmann umsichtig und erfolgreich, aber auch unbarmherzig hart, wenn es um die Durchsetzung der Interessen seines Hauses geht. Sein Sohn Timm will ausgerechnet die Tochter eines Handelspartners heiraten, den Vandekamp wegen eines Auftrags, den er ihm entzieht, in den Ruin treibt. Auch gegen viele andere Misslichkeiten, teils geschäftlicher, teils familiärer Art, muss Vandekamp ankämpfen. Eines Tages eröffnet ihm sein Arzt, dass er wegen eines unheilbaren Herzleidens nur noch ein Jahr zu leben hat. Jetzt trifft der alte Kaufmann Anordnungen, die nicht jedem in der Familie gefallen …-

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Es ist ein seltsames Gemisch in ihrer Art zu erzählen. Manchmal kommen die Worte auf frohen Schwingen von ihren Lippen; besonders wenn sie von ihren Kindern spricht, tut sie es mit einem entzückenden Humor.

Dann aber ist wieder etwas Nachdenkliches, etwas Selbsterfahrenes, geradezu Trauriges in ihren Worten, als wäre sie trotz ihrer Jugend wissend geworden über die Sorge und das Leid des Lebens.

Timm hört ihr mit einer Aufmerksamkeit zu, die er sonst fremden Erzählungen nicht entgegenzubringen pflegt. Es ist ein so neuer, ungewohnter Ton in allem, was sie sagt, in ihrer ganzen Art.

Locki hat sich an den kleinen selbstgebackenen Mürbkuchen und den eingemachten Früchten, die es als Nachtisch gibt, genug getan und beginnt ihr lustiges Geplänkel mit frisch gewonnener Kraft.

Aber dieses Mal kommt sie nicht weit.

Ein hurtig trappelnder Schritt wird von draussen hörbar, fliegt durch den kleinen Vorgarten. Am geöffneten Fenster erscheint ein kleines Mädel, äugt mit hochrotem Gesicht, auf das ein paar lose Haarsträhnen wirr herunterhängen, in die Stube.

„Fräulein! Fräulein!“ jubelt eine in froher Erregung hell kreischende Stimme. „Wir haben’s! Es is jefunde! Vater hat’s ans Land jezoge — — das Boot!“

„Nun? Habe ich Ihnen zuviel gesagt?“ ruft die junge Lehrerin zu Timm hinüber, springt auf, nimmt das junge Mädel bei der Hand, führt es an den Tisch.

„Du sollst deinen Finderlohn haben, klein Tilling!“

Sie lässt das freudig verdutzte Mädchen neben sich Platz nehmen, nötigt ihm, als es vor Verlegenheit nicht zuzugreifen wagt, mit freundlicher Bestimmtheit ein Stück Kuchen auf, spricht mit ihm in einer auf das kindliche Gemüt eingehenden Art, dass es Scheu und Verlegenheit vergisst.

Timm aber steht dabei, und wieder ist ihm, als täte sich ihm in diesem Vorgang eine Welt auf, in der er nie zu Hause gewesen ist, selbst in seinen Kinderjahren nicht.

Zugleich aber fasst ihn eine wachsende Ungeduld: er möchte sein Boot wiederhaben!

„Es ist Zeit, dass wir uns auf den Heimweg machen“, sagt er zu Locki, die sich nun auch zu dem Kinde begeben hat, jedoch nichts Rechtes mit ihm anzufangen weiss.

„Aber doch nicht mit dem Boote?“

„Nein, dazu ist uns wohl die Lust vergangen, selbst wenn es heil und unversehrt geblieben wäre. Ausserdem würden wir es vor Mitternacht nicht schaffen. Ich werde unseren Wagen kommen lassen. Ist hier in der Nähe ein Fernsprecher, den ich für wenige Minuten benutzen könnte?“ wendet er sich an seine junge Wirtin.

„Gewiss. In der Postablage drüben im Dorf. Wenn es Ihnen recht ist, führe ich Sie hin.“

Durch einen weissgekalkten Flur treten sie in eine niedrig gebälkte Stube, in der ein wurmstichiger Tisch mit zwei grossen, weit ausgezogenen Schubladen, ein auf seinen altersschwachen Beinen nicht mehr ganz sicherer Stuhl und ein Fernsprecher älterer Gattung die einzigen Merkmale ihres amtlichen Charakters sind.

„Darf ich Sie verbinden?“ fragt sie. „Ihre Nummer, wenn ich bitten darf.“

„Mein Vater wird noch im Kontor sein“, erwidert er. „Also bitte: Danzig Nr. zweiundvierzigtausendsiebenhundert-achtundfünfzig Vandekamp und Co.“

„Und Sie sind der Sohn — — —!“

Sie hat den Hörer sinken lassen, sieht ihn an. Nichts als ein schmerzhaft verhaltenes Zucken um den Mund, das ihm wehe tut.

Aber schon hat sie sich in der Gewalt, wiederholt mit langsamer Deutlichkeit die Worte, die er ihr vorspricht.

„Ihr Herr Vater ist bereits nach Hause gegangen. Das Fräulein aber, das am Apparat war, wird alles besorgen. Der Wagen wird sofort abgesandt werden. Sie dürfen ihn in kurzer Zeit erwarten. Warme Decken und Mäntel werden mitgegeben werden.“

Zwei Stunden hatten sie in dem gastlichen Schulhause gesessen, und sie waren wie ein Nichts, waren viel zu schnell entschwunden.

Diese eine aber kriecht wie eine Schnecke, wird zur Ewigkeit.

Es ist etwas zwischen sie getreten, etwas Unerklärliches und doch deutlich Spürbares, etwas, das sich mit hartem Druck auf die Herzen, auf die Sprache legt, die nicht mehr in harmloser Unbefangenheit, sondern gepresst und erzwungen, ohne Gedanken und Sinn über die lähmende Länge der Zeit hinweghelfen soll. Ein Reif ist auf den langsam seinem Ende entgegendämmernden Frühlingstag gefallen, hat mit kalter Hand über seine jungen Blüten dahingestrichen, dass sie im weissen Sterben zu Boden fallen, wie da draussen vor der Tür die hellschimmernden Kerzen der Kastanie.

Selbst die kleine Locki, die ahnungslos von dem bleibt, was sich hier vor ihren Augen, ihr völlig undeutbar, vollzieht, hat Laune und Mut verloren, den lustigen Faden ihrer Geschichten und Erlebnisse fortzuspinnen, tröstet sich damit, dass Timm immer ein wunderlicher Kauz gewesen, dem ein Schnippchen zu schlagen einer Frau nicht schwerfallen dürfte, freut sich auf das Abendessen, zu dem er sie bei Lauterbach einladen wird.

Dann ist die Zeit gekommen, wo sie sich beide in ihre Gemächer zurückziehen, die geliehenen Kleidungsstücke abzulegen, die eigenen, die sorgsam gereinigt und am Herdfeuer schnell getrocknet sind, wieder anzuziehen.

Vor der Tür hält der Wagen.

Ein kurzer Abschied, merkbar kühl und befangen. Ein warmer Dank, der mit der Begründung abgelehnt wird, dass man dasselbe für jeden anderen getan hätte.

„Was ist nur geschehen?“ fragt sich Timm, fragt es sich wieder und wieder, indes Locki sich mit sichtbarem Behagen in den flauschigen Abendmantel hüllt, der sicher Ina gehört, auch die mollige Decke um die seidenumspannten Beine legt. Denn das Gefühl des Frierens ist noch immer in ihr.

Timm nimmt weder Decke noch Mantel. Teilnahmlos und ganz in seine Gedanken versunken lehnt er sich in seine Ecke.

Aber sowie der Wagen auf die grosse, neben dem Vorfluter herlaufende Strasse gelangt ist, wendet er sich zu dem kleinen Mädchen, das man bis zu ihrem Heimatorte mitgenommen hat und das vorne beim Führer sitzt. „Sag mal, wie heisst eigentlich eure Lehrerin?“

Mit verdutztem Lächeln sieht die Kleine ihn an.

„Wie soll sie denn heissen? Fräulein Anna Katharina. Die kennt doch jeder.“

„Anna Katharina!“ wiederholt Timm vor sich hin. Ja, das Mädel hat recht. Wie sollte sie auch anders heissen? Noch nie hat er einen Namen gehört, der so mit der Erscheinung und dem Wesen eines Menschen zusammengehört wie dieser.

„Aber nur, wenn wir in der Schule ein Lob bekommen oder manchmal auch auf den Spaziergängen, wenn wir sehr artig und vernünftig sind, dürfen wir sie so nennen. Sonst heisst sie Fräulein Brackmann.“

Der Wagen hält. Sie sind in Conradswalde angelangt.

Timm nimmt sein Boot in Empfang, baut es auseinander, verstaut es im Wagen. Aber nicht mehr mit der Wichtigkeit und dem Vergnügen wie heute nachmittag beim Beginne der Fahrt. Mechanisch tut er es wie eine lästige Pflicht.

Dann geht es weiter. Die Nacht ist hell und frisch. Auch der Blütenduft, der in der Luft liegt und durch das geöffnete Fenster zu ihnen hineindringt, hat etwas Herbes.

Lockis spielerische Hand streicht über Timms Wangen, liegt dann weich und beschwichtigend auf der seinen, als fühlte sie, dass in ihm etwas getroffen ist, das sie zur Ruhe bringen muss, wie sie es so manches Mal getan hat, wenn er, über eine sportliche Niederlage verstimmt, in diesem Wagen mit ihr heimwärts fuhr.

Er erwidert ihren zärtlichen Druck, nimmt wohl auch ihre Hand. Aber was er heute sagt und tut, erscheint ihr nicht wie sonst. Und darüber ist sie traurig. Denn sie liebt ihn wirklich aus der Tiefe ihres Herzens, wenn diese Tiefe auch nicht gerade grundlos ist.

Er fühlt, dass er ihr weh tut und dass sie es nicht um ihn verdient hat. Aber er kann nicht anders.

Unaufhörlich muss er an das Schicksal dieser Begegnung denken. Dass es so kommen musste! Dass das Mädchen, das ihm aus schwerer Verlegenheit geholfen, ihm und seiner kleinen Freundin gastlich ihr Haus geöffnet, und das — warum soll er es leugnen? — in ihrer jungblühenden Erscheinung, ihrem klugen, so ganz und gar naturverwandten Wesen einen Eindruck auf ihn hervorgerufen wie bisher noch nie ein anderes, die Tochter des Mannes sein muss, der erst vor wenigen Tagen, von der äussersten Not gepeitscht, in seines Vaters Kontor gestanden und jetzt schwer leidend daniederliegt!

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