Stefanie Gislason - Der Ruf der wilden Insel

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Was wäre, wenn du auf einem alten Dachboden eine Entdeckung machst, die dein bisheriges Leben komplett auf den Kopf stellt?
Plötzlich stehst du an einem Flughafen in einem fremden Land, dessen Sprache du nicht verstehst und dein einziger Begleiter sind dein Koffer und ein altes Foto?
Hättest du den Mut, in das Auto eines Mannes zu steigen, von dem du nicht mehr weisst, als seinen Vornamen?
Würdest du es wagen, die Reise deines Lebens zu beginnen, ohne zu wissen, was genau dich erwartet?
Einen Roadtrip, der dein Leben verändern wird?
Würdest du es tun?

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Stefanie Gislason

Der Ruf der wilden Insel

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Inhaltsverzeichnis Titel Stefanie Gislason Der Ruf der wilden Insel Dieses - фото 1

Inhaltsverzeichnis

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Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Kapitel 54

Kapitel 55

Kapitel 56

Kapitel 57

Kapitel 58

Kapitel 59

Kapitel 60

Kapitel 61

Epilog

Impressum neobooks

Kapitel 1

„Má bjóða þér kaffi?“

Erschrocken wandte sich Kristín von ihrem Fenster ab.

Verwirrung zeigte sich in ihrem Gesicht, als ihr Blick auf die Flugbegleiterin fiel.

Diese schenkte ihr bereits ein entschuldigendes Lächeln.

„Verzeihung! Möchtest du noch Kaffee? Oder etwas anderes?“, übersetzte sie auf Englisch.

Verneinend schüttelte Kristín den Kopf.

Wie könnte sie jetzt nur etwas trinken?

„Wir sollten in einer guten Stunde landen.“, fügte die nette Dame dann sanft, mit einem Seitenblick auf Kristíns leicht verkrampfte Hände, an.

Etwas verlegen lockerte die Angesprochene ihren Griff um die Armlehnen und lächelte schüchtern.

„Ich bin noch nie mit einem Flugzeug geflogen.“, fügte sie hastig hinzu.

Die Stewardess nickte verstehend und tätschelte ihr mitfühlend die Hand.

„Beim nächsten Mal geht es besser.“, meinte sie dann aufmunternd und zwinkerte belustigt.

Da drehte sich ein paar Reihen vor ihr ein älterer Mann um.

Sein Blick fiel zuerst auf Kristín, dann auf die Flugbegleiterin.

Diese nickte mit dem Kopf zu ihm hinüber.

„Ich bin gleich bei Ihnen, mein Herr.“

Er drehte sich wieder herum und trommelte nervös mit den Fingern auf dem Tablett herum.

„Du kommst zurecht?“, fragte die Stewardess die junge Frau mitfühlend, während ihr Blick missbilligend zu dem Mann wanderte, der sich bereits wieder in seinem Sitz herumdrehte, um sich zu vergewissern, wo die Dame auch so lange blieb.

Kristín nickte dankbar und mit einem letzten abschätzenden Blick auf ihren Fluggast war die hilfsbereite Stewardess bereits wieder ein paar Reihen nach vorne zu dem ungeduldigen Mann geeilt.

Kristín sah ihr einen Moment hinterher und fing dabei den Blick eines weiteren Fluggastes auf, der sie interessiert beobachtete.

Er war ihr bereits in der Wartehalle aufgefallen, da er die ganze Zeit nervös auf und ab gegangen war, während er hastig und unverständlich telefonierte.

Sie betrachtete ihn nun etwas genauer.

Der Sitz eines Flugzeuges war eindeutig nicht für Männer seines Formates gebaut worden.

Er schien seine liebe Mühe zu haben, um seine Beine auf einigermassen bequeme Weise zu organisieren.

Sie konnte sich bei seinem Anblick ein amüsiertes Kopfschütteln nicht verkneifen.

Er liess Kristín die ganze Zeit nicht aus den Augen.

Sein anfängliches Schmunzeln, beim wissenden Blick auf ihre verkrampften Hände, wuchs zu einem breiten Grinsen, als ihm klar wurde, dass es sein Anblick war, der die junge Frau zu belustigen schien.

Verlegen wandte sich Kristín von ihm ab und setzte sich so in ihren Sitz, dass er von seinem Platz höchstens noch ihre Schulter bewundern konnte.

Nach Konversation war ihr nun gerade wirklich nicht zumute.

Doch auch mit geschlossenen Augen sah sie seinen Anblick lebhaft vor sich.

Rote Haare.

Roter Bart.

Und faszinierend blaue Augen, in welchen der Schalk blitzte.

Er musste ein Isländer sein, stellte sie fest.

Sein Aussehen war dem vieler Männern hier in diesem Flugzeug nicht unähnlich.

Doch seine Ausstrahlung hob ihn eindeutig aus der Masse heraus.

Kristín atmete tief durch und versuchte sich etwas zu entspannen.

Sie hatte den ersten Teil des Fluges überlebt.

Dann wäre der Rest doch auch machbar.

Immer wieder drangen Gesprächsfetzen an ihr Ohr.

Worte aus einer Sprache, die ihr so unverständlich war, aber diesen Isländern so flüssig über die Lippen glitt.

Ungläubig schüttelte sie den Kopf.

Was hatte sie sich da bloss angetan?

Wem wollte sie es mit diesem Trip beweisen?

Sie schloss die Augen und öffnete sie erst wieder, als das Flugzeug etwas holprig auf dem Boden aufsetzte.

Der Pilot steuerte sicher seinen Standplatz an, um die Menschen im Innern seines Flugzeugs freilassen zu dürfen.

Auf einer Insel mitten im Atlantik.

„Velkomin heim.“, erklang die Stimme der Flugbegleiterin durch die Lautsprecher.

Und dann folgte ein Schwall unverständlicher Worte, welche ein sanftes Lächeln auf die Lippen von Kristín zauberten, bevor sie ihren Rucksack unter dem Sitz hervorholte und sich der Reihe der Aussteigenden anschloss.

Sie war hier.

In Island.

Der erste Schritt war geschafft!

Kapitel 2

Die unterschiedlichsten Menschen drängten sich am Flughafen Keflavík um das Gepäckband.

Hallgrímur war einer davon und beobachtete mit unverkennbarer Neugier die junge, etwas unsicher wirkende Frau aus dem Flugzeug, welche sich in dieser Menschenmasse nicht wohl zu fühlen schien.

Nervös glitt ihr Blick hin und her, während ihre Hand immer wieder in ihre Jackentasche wanderte.

Was sie dort wohl für einen Schatz verbarg?

Sie war ihm bereits beim Einstieg ins Flugzeug aufgefallen.

Ihre blonden Haare hatte sie zu einem lockeren Zopf geflochten.

Mit aufmerksamem Blick musterte sie immer wieder die Menge an Leuten um sich herum.

Fast so, als wäre sie auf der Suche nach etwas oder jemandem.

Als ihre Blicke sich schliesslich trafen, lächelte Hallgrímur sie offen und neugierig an, während Kristín erneut ertappt und verlegen den Kopf abwandte.

Kurz darauf schallte ein akustisches Signal durch die Halle und das rote Lämpchen an der Gepäckanlage begann hektisch zu blinken. Es dauerte nicht lange, als die ersten Koffer polternd auf dem Förderband landeten und wieder zurück zu ihren Besitzern kamen.

Der Isländer war einer der Ersten, der das Glück hatte und seinen Koffer vom Band nehmen durfte.

Sein Blick wanderte wieder suchend durch die Menge.

Die blonde Frau stand noch immer an derselben Stelle, nervös zupfte sie an den Enden ihres Zopfes herum.

Er lächelte still in sich hinein.

Dann schlängelte er sich durch die anderen Wartenden unbemerkt an sie heran.

Seine Augen immer auf ihr Gesicht gerichtet.

All ihre kleinen Sommersprossen waren ihm noch gar nicht aufgefallen.

Und die Art, wie sie den Mund verzog, wenn sie sich konzentrierte.

Hübsch, dachte er im Stillen und lächelte.

Sie war so beschäftigt damit, ihren Koffer zu finden, dass sie dem grossen Mann, der sich nun entspannt an eine Betonsäule lehnte, keine Beachtung schenkte.

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