Clara Viebig - Das schlafende Heer

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Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts. Preußen besitzt an seiner damaligen Ostgrenze große vor allem von Polen besiedelte Gebiete, die nun «germanisiert» werden sollen. Bauer Peter Bräuer wandert, von den staatlichen Versprechen angelockt, vom Rheinland in jene Grenzgau aus. Während seine Frau und seine Tochter sich leicht in der neuen Heimat einleben und Sohn Valentin danach trachtet, sich durch die Heirat mit einer schönen Polin in der neuen Heimat zu verwurzeln, bleiben Peter Bräuer Land und Leute fremd. Und die Hochzeit des Sohnes bietet neuen Zündstoff … Viebigs sozialkritischer und alles andere als deutschnationaler Roman, der den polnischen Landarbeitern und ihrem Konflikt mit dem Deutschen Reich viel Sympathie entgegenbringt, erntete von den deutschen Zeitgenossen heftige Kritik. Heute gilt es ein (fast) vergessenes Meisterwerk wiederzuentdecken.-

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Mit einem: „Padam do nóg“ — „Ich falle zu Füssen“ — knicksten die Erntearbeiter, als der gnädige Herr musternd seinen Blick über sie hingleiten liess. Die Männer sahen rotbraun aus, kupfern wie die Indianer; das Hemd stand ihnen auf der Brust offen, die Hosen in den hohen Stiefelschäften waren bei der angestrengten Bewegung gerutscht, kaum hielt sie noch der verschabte Ledergurt, darin der Wetzstahl für die Sense steckte. Auch die Mädchen waren halb aufgelöst. Wie eine Wolke hüllte ein ätzender Schweissgeruch den Schwarm und den Schober ein.

Befriedigt nickte Kestner: die konnten arbeiten! Schafften in einer Stunde mehr als deutsche Leute in dreien.

„Vogt, lasst den Leuten heut die doppelte Ration geben! Auch den Weibern das Mässchen voll.“

Der Vogt bückte sich:

„Ich falle zu Füssen!“ Und dann ermunterte er mit einem Blick ringsum: „Pan Keszner gibt euch doppelt soviel Schnaps heut — dalli, dalli, arbeitet flink! He, aufgepasst — wir danken!“ Er riss den runden Hut bis zur Erde: „Dass der gnädige Herr lebe!“

Schnaps, die doppelte Ration Schnaps heute?! Alle Hüte flogen herunter. „Wir danken! Dass der gnädige Herr lebe!“

Alle Arbeitenden stimmten in den Ruf mit ein; in einem kurzen Aufjauchzen schoss das Lebehoch über den Schober.

Als Kestner in sein Hoftor zurücktrat, prallte die Sonne noch sommerheiss; nur an den verlorenen Ähren, die vor den geschlossenen Türen der Scheunen zertreten lagen und an denen sich eine Schar von Gänsen und Enten, rotgelappter Puten und Perlhühner gütlich tat, merkte man den Herbst.

Wie ein Ungetüm stand unterm schindelgedeckten Remisendach die Lokomobile. Der Monteur aus der Kreisstadt schaffte um sie, und der Stellmacher vom Dominium leistete ihm Handlangerdienste. Morgen sollte sie hinaus und den Anfang machen auf der entferntesten Stoppel und fauchen und fressen, stöhnen und Garben schlucken, als wären’s Halme, und sich immer weiter durchfressen, immer näher heran, bis zu den letzten Weizenschobern auf der nächsten Stoppel beim Hoftor. Ärgerlich genug, dass man schon ausdreschen musste, aber was sollte man machen?! Die Scheunen waren gestopft voll, man würde viel zu früh verkaufen müssen!

Mit hochgezogenen Augenbrauen stand der Przyborowoer vor der mit eisernen Bändern beschlagenen Tür seines Kornspeichers und besah sich das langgestreckte, das einzige massive Gebäude des Hofes vom untersten Mauerstein bis zum obersten Dachziegel. Für diesmal war’s viel zu klein — und doch ein andermal wieder viel zu gross!

Die Mauer entlang, auf dem schmalen Pflasterstreifen, zwischen dessen spitzen Steinen Stechapfel wuchs und sehr viel Brennessel, sassen Weiber, den Rücken gegen die Speicherwand gelehnt, die Beine platt in den Hof hinaus gestreckt. Das waren die Frauen der Arbeiter, Mütter und Grossmütter, die jetzt die Kornsäcke zu flicken hatten, die von den Mäusen zernagt waren. Alle Säcke würde man brauchen.

„Dalli, dalli“, sagte der Herr wieder. Sein Blick streifte die lange Reihe. Wahrhaftig, da hatte schon jede einen grossen Topf bei sich stehen! Da würden sie nun sofort in den Kuhstall rennen, sowie nur die Glocke zur Melke ertönte, gierig auf ihr Deputat — keine kleine Abgabe, diese zwei Liter fette Milch täglich!

„Ksch, ksch, wollt ihr gehen!“ Ärgerlich trieb Kestner das Federvieh auseinander, das um verlorene Körner zankte. Wo war denn die Hütemagd? „Marynka, Marynka! — Unverschämtes Viehzeug, ksch, ksch!“

Schnatternd watschelten Gänse und Enten dem kleinen Pfuhl zu, der, mitten in der grasbewachsenen Narbe des ungepflasterten Hofes, wie ein rundes Loch sich auftat, während die Hühner verängstigt umherrannten.

„Ksch, ksch, ksch!“ Zornig schleuderte Kestner seinen Stock mitten unter sie — ein junges Perlhühnchen sank um und stand nicht mehr auf. Hatte er nicht schon hundertmal befohlen, das Federvieh sollte sich nicht hier bei Futterspeicher und Tennen herumtreiben? Wie leicht, dass sie ein Loch fanden, um bequem hineinzuschlüpfen und zu fressen und zu fressen. Das verstand Therese nun eben noch nicht, im kleinen musste auch gespart werden. Die Ausgaben waren zu gross — was kosteten die Jungen nicht alles! Es war schrecklich. Sie dachten wohl gar, des Vaters Tasche war unerschöpflich?

Mit einem Seufzer bückte sich der Vater und las eine Handvoll der verstreuten Ähren zusammen. Sie wie einen Strauss in der Hand haltend, blickte er, den Kopf nachdenklich wiegend, darauf nieder.

Die Hühner, die sich vom ersten Schrecken erholt hatten, kamen schon wieder dreist nach dem Futter gerannt; auch die Enten, ein blaugrüner Erpel voran, nahten mit ‚katsch, katsch‘. Selbst die Tauben, die bis dahin in ihrem Schlag, der sein hölzernes Häuschen mit dem runden Durchschlupftürchen auf baumhoher Stange beim Pfuhl erhob, gegurrt hatten, liessen sich jetzt nieder vorm Scheunentor wie eine besonnte weisse Wolke.

„Marynka! He, Marynka!“

Laut hallte der Ruf über den weiten Hof und weckte das Echo, das hinterm Kuhstall wohnte. Zum Kuckuck, wo schlief denn die faule Dirne? Natürlich, die hatte der Hoppe engagiert — wie der Inspektor, so das Gesinde! Hatte denn niemand Ohren?

Vom verborgenen Plätzchen hinter den Pferdeställen kam jetzt ein Fornal gestürzt. O weh, der gnädige Herr war böse! Scheu guckte der Pferdeknecht. Es war seines Amtes, draussen bei den Gespannen zu sein, aber die noch grünen Winteräpfel und die Mistbeetmelone, die er heut nacht mit dem Nachtwächter zusammen aus dem Herrschaftsgarten geholt, kollerten ihm arg im Leibe. Sich mit beiden Händen rasch die Hose hochziehend, schnitt er ein vor Schmerz und Verlegenheit klägliches Gesicht.

Aber der gnädige Herr bemerkte es nicht. „Wo ist die Marynka — he?!“

Der Pferdeknecht atmete erleichtert auf, wenn ihm auch gerade wieder ein Schneiden durch den Leib ging wie mit dem Messer. „Ah, die Marynka? Die Marynka, da ist sie, beim Kompost!“ Der Schmerz verzog sein grinsendes Gesicht, er verschwand eilig.

Auch Kestner verliess geschwind den Hof; durchs Gittertor mit den Eisenspitzen schritt er in den Garten. Dort lag hinterm Treibhaus der Komposthaufen, an dem Frau Therese die Champignons züchtete, die sie frisch oder auch in Büchsen eingemacht den Söhnen schickte.

Wollte das Frauenzimmer, die Hühnermagd, etwa auch Champignons pflücken, jetzt, wo alles draussen auf dem Felde war und sie sich unbeobachtet wähnte?! Das wäre! Ganz sacht schlich der Herr sich heran, den Stock erhoben — weiss Gott, da kniete die Diebin vorm Komposthaufen, ganz vertieft in ihre Mauserei!

„Dass dich die Kurzepluca hole, das Hühnergespenst! He, du!“

Schwer liess der Herr seinen Stock auf die Kniende niederfallen.

Mit einem erschrockenen Aufschrei fuhr die kleine Marynka herum. Ihr Gesicht war ganz von Tränen überströmt; ein sich sträubendes, junges Perlhuhn hatte sie unter den Händen, zwischen den Zähnen hielt sie das zum Schlachten bestimmte Messer.

„Werd ich es ja schlachten, gleich, gleich!“ schluchzte sie. „Oh, mein liebes Hühnchen, so jung und soll schon sterben! Sagt die Mamsell, gnädige Pani hat bestimmt dieses, es muss gebraten werden und fahren weit, wo ist Deutschland. Hat es gelbe Füsschen und ist so schön schwarz und weiss. Ach, Panje Keszner“ — sie drückte das zitternde Huhn an ihr Kindergesicht und sah den gnädigen Herrn unter Tränen blinzelnd und bittend an: „Muss Hühnchen wirklich sterben?“

So — hm — also Therese schickte schon wieder einen Fresskober nach Berlin? Als ob man da nicht genug zu essen kriegte! Der Junge liess sich doch wahrlich nichts abgehen. Kestner zog die Augenbrauen hoch, aber dann sagte er unwirsch: „Dalli, dalli, lass die Pani nicht warten! Schlachte sofort das Huhn. Und hier“ — er scharrte mit dem Stock — „hier gräbst du die Eingeweide ein.“ Das gab guten Dung für die Champignonbrut, die wuchs dann reichlicher.

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