Clara Viebig - Das schlafende Heer

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Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts. Preußen besitzt an seiner damaligen Ostgrenze große vor allem von Polen besiedelte Gebiete, die nun «germanisiert» werden sollen. Bauer Peter Bräuer wandert, von den staatlichen Versprechen angelockt, vom Rheinland in jene Grenzgau aus. Während seine Frau und seine Tochter sich leicht in der neuen Heimat einleben und Sohn Valentin danach trachtet, sich durch die Heirat mit einer schönen Polin in der neuen Heimat zu verwurzeln, bleiben Peter Bräuer Land und Leute fremd. Und die Hochzeit des Sohnes bietet neuen Zündstoff … Viebigs sozialkritischer und alles andere als deutschnationaler Roman, der den polnischen Landarbeitern und ihrem Konflikt mit dem Deutschen Reich viel Sympathie entgegenbringt, erntete von den deutschen Zeitgenossen heftige Kritik. Heute gilt es ein (fast) vergessenes Meisterwerk wiederzuentdecken.-

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Alle Häuser waren dunkel; nur aus einer Stube, in der man fremde Schnitter untergebracht hatte, flinzelte Lichtschein. Die Männer hatten sich schon aufs Stroh gestreckt; mit dem roten Hemd, wie sie’s am Tag getragen, angetan, die Fusssohlen gegen das Fenster gekehrt, schnarchten sie alle in einer Reihe. Die Weiber hatten sich noch nicht hingelegt. Sie kauerten bei der Alten um den Kartoffelhaufen, der inmitten des Raumes auf den Estrich geschüttet war, und halfen ihr die Kartoffeln abkeimen zur morgenden Mahlzeit. Eine junge Dirne sass noch und flickte eine Männerhose; ungeschickt hielten die müde gearbeiteten Finger die Nadel. Sie flickte den Riss zusammen, wie man einen Sack flickt, und doch gab ihr das Lämpchen auch hierzu kaum Licht genug. Trüb nur schwelte es durch die Stube, deren Luft dick war vom Dampf der Feuerstelle, vom kellerigen Dunst der keimenden Kartoffeln, vom Schweiss und Staub und Atem der zusammengepferchten Männer und Weiber.

Aber der durchs Fenster lugende Vikar sah’s befriedigt: das Lämpchen brannte unterm Muttergottesbild.

Doch gleich darauf fuhr er vom niedrigen Fenster zurück. Ihm war, als sei durchs trennende Glas der geschlossenen Scheibe doch etwas zu ihm gedrungen von der verpesteten Luft da drinnen. Verletzt rümpfte sich seine Nase. Eilig lief er, bis ihn die reine Luft der freien Felder ganz umfing.

Durch die Einsamkeit tönte der zitternde Schrei eines Brachhuhns. Wie, schon Herbst? Unwillkürlich verlangsamte Górka jetzt wieder seinen Schritt, nahm den runden, glatthaarigen Filzhut ab und liess den Tau, der in der grossen Stille hörbar tropfte, seine Stirn kühlen.

War’s möglich, schrie der Brachvogel schon auf der Stoppel? Der Sommer war vorbei, und er hatte ihn nicht gesehen, trotz Erntefeldern und Sonnenglut?

Ein flüchtiges Bedauern huschte über das ernste Gesicht und machte dessen Züge für Augenblicke jugendlich weich. Der Mund öffnete sich und sog durstig die von Grün und Tau vollsatte Luft ein.

Ach, jetzt sich hinlegen, dort an den Rain unter die Feldblumen, die, wenn der Nachttau ihnen den Staub abgewaschen, so süss duften! Horch! Die Grillen schrillten noch immer herüber aus dem fernen Park.

Sich umwendend blickte Górka noch einmal zurück nach Chwaliborczyce. Das dunkle Herrenhaus hob sich nicht mehr ab von der dunklen Fläche; auch der Park, die Hainbuchen und die Pappeln waren zerflossen in der Nacht. Doch jetzt blinkten zwei gelbe Pünktchen auf, sie schienen heller und heller — das waren die Lichter im oberen Stock, im Zimmer der gnädigen Frau. Auf einem Nebelstrahl zitterte der Glanz, flimmernd umwoben, hinaus bis in die Felder.

Mit grossen Augen starrte der junge Mann — — jetzt sitzt die Garczyńska im Sessel, bereit, sich von der Zofe das lange Haar auskämmen zu lassen. Die runden Arme des dienenden Mädchens bewegen sich zierlich — ah, und jetzt! — die zitternden Strahlen verschwanden — jetzt hat Stasia die Laden vorgelegt, ihr blonder Kopf neigt sich hinaus mit einem leisen ‚Pst‘ für den sie unten erwartenden Inspektor. — — — —

Ganz dunkel ward’s. Wie aus einem Traum auffahrend strich sich Górka über die taubenässte Stirn und setzte sich den Hut auf. Nun aber rasch! Piotr Stachowiak, der Propst, würde heut schon vergeblich auf ihn gewartet und noch ein Glas Ungar mehr getrunken haben zur Tröstung in seiner Vereinsamung.

Wie war es doch geisttötend, alle Abend bis Mitternacht mit dem Alten Karten zu spielen! Aber es half nichts, es war ja nur ein Übergang.

Raschen Schrittes eilte nun der Vikar, unbeirrt vom Spuk der Nachtebene, der den Bauern ängstigt, auf Pociecha zu.

Das blonde Mädchen hatte wirklich die Läden im Schlafzimmer der Herrin vorgelegt, aber diese schien nicht daran zu denken, sich zur Ruhe zu begeben, sehr zum Verdruss von Stasia, die unruhig hin und her trippelte. Heute war Anastasia, ihrer Heiligen Tag, und Pan Szulc, der Inspektor, wollte den mit ihr feiern. Wie lange das heut wieder dauerte! Zornig biss Stasia die Unterlippe — dass der Teufel sie alle miteinander holte, die einem im Wege waren! Aber beim armen Menschen heisst’s eben immer: ‚Duck dich!‘

„Die Nepomucena wartet schon seit einer Stunde“, wagte sie endlich leise zu sagen.

„Lass sie warten!“ Frau Jadwiga, die im Sessel vor ihrem Bett mit den blauen Seidengardinen sass, hob gähnend die Arme und legte sie hinter den Kopf. „Ich langweile mich, erzähle mir was!“

„Gnädige Pani sollten schlafen gehen — ich weiss nichts.“

„Ich kann nicht schlafen. Wo ist der gnädige Herr?“

„Er sitzt im Büro. Er wird noch dem Schreiber diktieren.“

Frau von Garczyńska zuckte unmutig die Schultern: „Ach, immer diese Rechnereien! Ich komme hier um. Wenn wir nur erst in Posen wären, besser noch in Warschau, am besten in Paris! Was würdest du sagen, Stasia, wenn ich dich mit nach Paris nähme? Oder sonstwohin, wenn der Herr verkauft hat.“

„Wird der gnädige Herr verkaufen?“ fragte neugierighastig das Mädchen.

„Das gebe die heilige Mutter!“

Die Augen des jungen Mädchens funkelten: ah, das war doch noch eine Aussicht, dafür liess man sich’s schon eine Weile gefallen! Unterwürfig schlich sich Stasia zur Herrin heran und küsste ihr die Hand: „Ich danke der gnädigen Pani tausendmal! Gott wolle es ihr segnen millionenmal, ihr und an dem gnädigen Herrn, und an dem gnädigen jungen Herrn, dass sie will an mich denken, wenn es ihr gut geht! Wird der gnädige Herr bald verkaufen, wenn Pani die Frage gestatten?“

„Ich weiss nicht. Ach!“ Ungeduldig seufzend sprang Jadwiga auf und ging hastig hin und her. „Sie finden noch immer den geforderten Preis zu hoch. Ja“ — sie lachte laut auf — „das möchten sie wohl selber abschätzen! O nein! Wir gehen nicht ab vom Preis. Wenn ihnen daran liegt, nun, dann sollen sie wenigstens genug zahlen, diese —!“ Sie verschluckte das letzte Wort.

Die Zofe lachte leise. „Gnädige Pani lieben die Schwabby, diese deutschen Dickköpfe, sehr?!“

„Wieso?“ Die Garczyńska sah ihre Zofe einen Augenblick hochfahrend an, dann aber lachte sie, wie diese lachte. „Du bist ein Racker!“ Doch ihr lächelndes Gesicht wurde plötzlich ernsthaft, zornig zog sie die Brauen zusammen. „Habe ich etwa besondere Ursache, sie zu lieben, he? Und du? Kam nicht deine Mutter zu mir und hat die Hände gerungen: ‚Meine Tochter lernt deutsch in der Schule, wird sie auch nicht verlernen ihre Muttersprache?‘ Ach, unsre Männer sind feige, kein Wort deutsch dürften sie leiden! Aber sie lassen sich ducken.“

„Ja, Pani haben keine Angst“, schmeichelte Stasia. „Was wir gelernt haben, verdanken wir allein unsrer gnädigen Herrin!“ Sie küsste, da sie die Hand nicht wieder erhaschen konnte, den weiten Ärmel am Negligé der Dame. „Neulich sprach erst die Michalina zu mir, als sie kam auf einen Sonntag, ihre Familie zu besuchen: ‚Das Glück, was ich gemacht, verdanke ich allein der Pani von Chwaliborczyce.‘ Pani erinnern die Michalina, die mit den schwarzen Zöpfen, die Enkelin vom Schäfer Dudek und der Nepomucena? Sie sass neben mir im Unterricht, den gnädige Pani uns gaben. Es geht ihr sehr gut, freilich bei deutscher Herrschaft, aber“ — sie zuckte die runden Schultern — „was tun? Man muss mit den Wölfen heulen.“

„Man muss mit den Wölfen heulen —.“ Nachdenklich wiederholte die Herrin die Worte der Dienerin. „Du bist klug, Stasia! Es kommt auch nichts heraus bei der offenen Feindschaft. Ich begreife oft unsre Politiker nicht. Aber ist es denn nicht auch schändlich, wie man uns unterdrückt? Uns, die wir mehr Bildung haben, mehr Vaterlandsliebe, mehr Opferfreudigkeit, mehr Mut, mehr — mehr —!“ Die Stimme versagte ihr vor Erregung. Sie war ganz blass geworden, jetzt wurde sie glühend heiss. Mit dem Fuss aufstampfend, schrie sie laut: „Und wir haben sie arglos aufgenommen, gastfreundlich in unser — ja, in unser Land! Zum Dank dafür wollen sie uns nun ausrauben, ganz herausdrängen. Aber das gelingt ihnen nicht!“ Leidenschaftlich ballte sie die Hände. „Wir Frauen werden nicht müde, wir haben unsern Glauben und —“ Hastig vor den grossen Spiegel tretend, sah sie ihr Bild von Kopf bis zu den Füssen und lächelte dann wieder.

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