Clara Viebig - Das schlafende Heer

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Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts. Preußen besitzt an seiner damaligen Ostgrenze große vor allem von Polen besiedelte Gebiete, die nun «germanisiert» werden sollen. Bauer Peter Bräuer wandert, von den staatlichen Versprechen angelockt, vom Rheinland in jene Grenzgau aus. Während seine Frau und seine Tochter sich leicht in der neuen Heimat einleben und Sohn Valentin danach trachtet, sich durch die Heirat mit einer schönen Polin in der neuen Heimat zu verwurzeln, bleiben Peter Bräuer Land und Leute fremd. Und die Hochzeit des Sohnes bietet neuen Zündstoff … Viebigs sozialkritischer und alles andere als deutschnationaler Roman, der den polnischen Landarbeitern und ihrem Konflikt mit dem Deutschen Reich viel Sympathie entgegenbringt, erntete von den deutschen Zeitgenossen heftige Kritik. Heute gilt es ein (fast) vergessenes Meisterwerk wiederzuentdecken.-

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„Ich begreife nicht, warum Pani sich so erregen“, sagte die Zofe ruhig.

„Was du verstehst!“ Jadwiga kehrte sich vom Spiegel ab und gähnte laut. „Huh, diese Nachbarn, grässlich! Man verbauert hier. Ich werde krank, langweilig, hässlich! Zum Sterben langweilig, wie die Deutsche mit den strohgelben Flechten.“ Sie lachte hell auf: „Als ob sie einen Stock im Rücken hätte, so steif ist sie. Und unsre Przyborowoer Nachbarn — Gott sei uns gnädig! Er ist ein grosser Bauer, weiter nichts. Haha! Kriecht dabei um einen Orden — wie alle Deutschen. Hast du gesehen, Stasia, wie betrübt er neulich die Augen auf sein leeres Knopfloch niederschlug?“

„Unser gnädiger Herr hatte alle Orden zum Diner angelegt!“ sagte geschmeidig die Zofe.

„Ja, ja, das war ganz nett!“ Jadwiga liess sich lachend in ihren Sessel fallen, aber dann gähnte sie wieder und sah mit einem trostlosen Ausdruck ins Leere. „Das sind aber doch nur Momente! Das Leben ist zu eintönig. Ich kann doch unmöglich, wie die Przyborowoer Frau, in hohen Stiefeln durch den Mist stapfen und höchst eigenhändig die Mägde ohrfeigen.“

„Haha, das tut sie, ja, das tut sie!“ Hell lachend schlug Stasia die Hände zusammen, und dann schwatzte sie: „Gnädige Pani wissen doch? Der Sohn, was Husar ist, der junge Rittmeister, der soll Vater sein zu der Michalina ihrem Kind. War die Michalina doch Stubenmädel in Przyborowo. Und da soll der Alte, der Herr Keszner, sie furchtbar geschimpft und ihr mit dem Stock gedroht haben — aber nur gedroht hat er. Doch die Pani hat sie beim Arm gekriegt und ihr links eine geschlagen und rechts eine. Da ist sie vor Angst gelaufen, so schnell sie konnte, und hat sich nie mehr aufs Dominium getraut. Was sagen gnädige Pani zu der Geschichte?“ Stasia stemmte die Arme in die Seiten und sah ihre Dame erwartungsvoll an; man merkte ihre Freude, ein wenig skandalieren zu können.

„So — nun, und was weiter?“ Jadwiga gähnte anhaltend. „Man kann hier keinem Menschen was übelnehmen, dem nicht und auch dem nicht — bei dieser Langweile! Ach! Doleschal wäre noch der einzige, der passabel sein könnte!“

„Und hat er sich in Pani verliebt?“ fragte vertraulich blinzelnd das Mädchen.

„Du bist unverschämt!“ Die Garczyńska zuckte, wie von einer angenehmen Erinnerung berührt.

Stasia schlug die Augen nieder. „Verzeihen gnädige Pani, ich bin nicht unverschämt. Ich bin nur wissbegierig. Möchte gern wissen, ob der grosse Niemczycer Baron auch so leicht zuschnappt, wie so ein kleiner Schwab. Da braucht’s nur einen Blick — nur ein ganz kleines Blickchen!“ Sie lachte spitzbübisch und hob die demütig gesenkten Augen mit drolligem Ausdruck.

Die Herrin war schon wieder versöhnt.

Eine Neigung, mit der ihr Mann sie oft neckte, zog Frau von Garczyńska zu Stasia. Als Tochter des langjährigen herrschaftlichen Försters hatte diese von vornherein eine andre Stellung eingenommen als ein gewöhnlicher fremder Dienstbote. Schon die zierliche Siebenjährige war aufs Schloss gekommen; sie hatte der Pani Erdbeeren aus dem Chwaliborczycer Wald gebracht und — wenn auch Förster Frelikowski einst ‚Fröhlich‘ geheissen — zu den polnischen Kindern gehört, die den besonderen Unterricht der gnädigen Herrin genossen.

Wenn Garczyński seine Gattin mit ihrer Vorliebe für die Försterstochter neckte und Jadwiga schlechter Stimmung war, pflegte sie von einer Wüste zu sprechen, in der man einen grünen Fleck schon einen Garten nennt. Dann neckte er nicht mehr, im Gegenteil, er pflichtete ihr bei. Sie hatte recht: wie anders war es früher hier gewesen! Unbefangener der Ton, heiterer die Geselligkeit, gradezu glänzend. Man hatte sich amüsiert auf den Bällen in Posen — auf einem dieser Bälle hatte er die schöne Tochter eines reichen Warschauer Bankiers kennengelernt, dessen Reichtum weder noch dessen Katholizismus ererbt war — und auch die Kasinofeste in der Kreisstadt waren sehr angenehm gewesen. Man war eben unter sich. Aber jetzt —?! Auf dem Lande wenigstens, eingekeilt zwischen deutschen Besitzern, war es nicht möglich, exklusiv zu bleiben. Und immer näher rückte einem Plebs auf den Hals. Wer hatte sonst hier kleine Leute gekannt? Leute, die kaum zehn Hektar ihr eigen nannten — oft nicht einmal soviel —, erhoben jetzt den Anspruch, wie Besitzer gegrüsst zu werden. Schmarotzend, wie Milben auf der kranken Rose, hockten die Ansiedler im Land. Unerträgliche Zustände!

Aleksander von Garczyński vergass ganz, dass in seiner Jugendzeit Przyborowo, und vor allem Niemczyce, längst schon in deutschen Händen gewesen waren; aber er hatte das damals nicht so unliebsam empfunden. Woran lag das?

Nun, woran es auch liegen mochte, jedenfalls jetzt so schnell wie möglich verkaufen! Und so hoch wie möglich! Wenn Garczyński an die Ansiedlungskommission dachte, fühlte er sich sehr erleichtert. Überdies waren ihm die letzten Jahre nicht günstig gewesen, und die Polnische Landbank würde nicht in der Lage sein, ihn so mit einem Ruck sicher hinzustellen.

Noch an diesem späten Abend beschäftigten ihn solche Gedanken. Sie beschäftigten ihn so lebhaft, dass er, trotz der Tinte an seinen Fingern und, ohne den Rock zu wechseln, der von der Nähe des Schreibers unliebsamen Duft angezogen hatte, seine Gattin aufsuchte.

Stasia konnte einen kleinen Freudenschrei kaum unterdrücken, als der gnädige Herr so unvermutet eintrat.

„Soll ich jetzt gehen und die Nepomucena wegschicken?“ sagte sie geschwind. „Sie wartet schon zwei Stunden.“

Aber sie kam so leicht nicht fort, wie sie gehofft hatte.

„Lass sie warten“, war die Antwort. „Und du wartest auch!“

„Es ist nur Stasia“, sagte Jadwiga zu ihrem Gatten, als sie seinen unwilligen Blick bemerkte.

„Ich möchte etwas allein mit dir besprechen!“

„Nun, so sprich doch! Wir sind ja allein. Nun? Was willst du?“

Sich auf die Seitenlehne ihres Sessels setzend, nahm er spielend ihre Hand. Und dann sagte er ihr, dass er eben vom Schreiber habe ausrechnen lassen, dass Chwaliborczyce im Verkauf soundso viel bringen müsse, wenn der Verkauf lohnen sollte.

„Du bist eine kluge Frau, Jagusia“, murmelte er zärtlich und küsste ihre Hand. „Und —“, er hielt an und liess seinen Blick über sie hingleiten mit einem leichten lächelnden Nicken, „du bist eine sehr schöne Frau! Was würdest du davon halten, mein Täubchen, wenn wir die Herren von der Kommission zum Diner einlüden? Doleschal möchte ich auch dazu bitten. Er ist mir wichtig. Er ist mit der Regierung liiert; ich habe gehört, dass er erst neulich in Posen war, beim Oberpräsidenten. Ist dir’s recht? Mach’s echt national, mein Seelchen: unsre heimatliche rote Rübensuppe, den Barschtsch, und Entenpotrawka und — ach, du wirst schon wissen! Und viel alten Ungar. Ich sage dir, sie trinken beim Dessert aus deinem Schuh. Sag, was hältst du davon?“

„Sehr viel“, sagte sie lächelnd und lehnte den Kopf an seine Schulter. „Und dann ziehst du auch mit mir hin, wo mir’s gefällt, nicht wahr, Olek?“

Er strich ihr sacht über die gelöste Frisur:

„Dein schönes Haar!“

„Lass doch!“ Ärgerlich bog sie den Kopf zur Seite; es fing an in ihrem Gesicht zu zucken, als wollte sie weinen. „Verkaufe doch endlich! Was habe ich davon, wenn’s zu spät ist. Sieh, hier“ — sie liess die Strähnen durch die Finger gleiten — „ich werde grau! Schon lange Fäden! Aus Kummer, aus lauter Kummer. Oh, unser armes Polen! Täglich gelobe ich bei der heiligen Mutter: kein Kleid aus Berlin — keinen Hut aus Wien — nicht Wiesbaden, nicht Homburg im künftigen Jahr — nicht einmal in die deutsche Konditorei zu Posen! Ach, hätte ich dich doch nicht geheiratet! Wäre ich in Warschau geblieben! Lieber unter Russen leben als in dieser langweiligen Ödenei!“

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