Clara Viebig - Das schlafende Heer

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Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts. Preußen besitzt an seiner damaligen Ostgrenze große vor allem von Polen besiedelte Gebiete, die nun «germanisiert» werden sollen. Bauer Peter Bräuer wandert, von den staatlichen Versprechen angelockt, vom Rheinland in jene Grenzgau aus. Während seine Frau und seine Tochter sich leicht in der neuen Heimat einleben und Sohn Valentin danach trachtet, sich durch die Heirat mit einer schönen Polin in der neuen Heimat zu verwurzeln, bleiben Peter Bräuer Land und Leute fremd. Und die Hochzeit des Sohnes bietet neuen Zündstoff … Viebigs sozialkritischer und alles andere als deutschnationaler Roman, der den polnischen Landarbeitern und ihrem Konflikt mit dem Deutschen Reich viel Sympathie entgegenbringt, erntete von den deutschen Zeitgenossen heftige Kritik. Heute gilt es ein (fast) vergessenes Meisterwerk wiederzuentdecken.-

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Dudek, der Schäfer, schlug ein Kreuz: Wer war das? Fliegende Pferde, fliegende Wagen und fliegende Hunde! Heilige Mutter, hilf, das war Myśliwy pan, der Nachtjäger, auf wilder Fahrt!

Scheu pfiff er die Hunde und trieb eilig die Schafe zusammen. Dass die Heilige Mutter sie hüte! Auch über ihnen machte er fromme Zeichen.

Horch, klang’s jetzt nicht schon ferner, das ‚Huch haha‘ und das ‚Hoho‘? Aber jetzt noch ein Lachen! Hell, wie die Kania lacht, wenn sie am Himmel im Abendrot fliegt und Seelen raubt und sie dahin trägt, von wo sie nie mehr zurückfinden können.

„Herr, Gott, sei bei uns!“ Sein Haupt verhüllend vorm Grauen der Ebene, betete Kuba Dudek, der Alte.

Drittes Kapitel

Tiefes Dunkel der Augustnacht wickelte das Herrenhaus von Chwaliborczyce wie in ein dickes, warmfeuchtes Tuch.

Der Vikar hatte sich eben von den Herrschaften verabschiedet. Es war spät geworden, der Umweg über Niemczyce hatte das Nachhausekommen verzögert. Dann war gespeist worden, und dann hatte der Vikar, wie immer, wenn er in Chwaliborczyce als Abendgast blieb, eine Andacht abgehalten, an der auch das Gesinde teilnahm. Frau Jadwiga war ihm dankbar dafür; sie hatte ihn auch heute, trotzdem sie erschöpft war ‚bis zum Umsinken‘, wie sie sagte, darum gebeten.

Nun stand Górka endlich draussen, unten am Fuss der vielfach ausgetretenen und zerrissenen Freitreppe, die vom Gartenzaun hinab in den Park führte, und war erschrocken, als ihm seine Uhr — ein kostbares Namenstaggeschenk der Garczyńskis — halb elf wies. Und zögerte doch noch.

Drinnen spielte die Garczyńska Chopin — warum tat sie das, wenn sie so müde war?

Tadellos perlten die Läufe, aber — Xaverius Górka schüttelte den Kopf — so war’s doch nicht gut! Sie spielte denn doch zu willkürlich launenhaft; presto, wo ritardando sein musste, con dolore statt scherzando. Das hatte er schon sehr oft besser spielen hören.

Aber er blieb noch stehen. Garczyński hatte wie gewöhnlich für ihn anspannen lassen wollen, aber er hatte dankend abgelehnt. Er wollte heute gehen, musste gehen, es war ihm ein Bedürfnis, sich müde zu laufen.

Zwischen den geborstenen Steinplatten der Treppe und im hohen Grase der verwilderten Parkwiese schirpten Hunderte von Grillen; unausgesetzt, gleich melodielosem Saitenschwirren, klang ihr Gezirp ohne Tonfülle, ohne Poesie, und doch war etwas Gleiches darin wie im Lied der Nachtigallen.

Der Nachtigallen hatte es viele gegeben im Seminargarten zur Frühlingszeit, und der junge Górka hatte oft gestanden im weichen Dunkel, damals so, wie heute hier. Hörten die andern Seminaristen denn nicht die Nachtigall? Sie hatten es nie gesagt.

In Chwaliborczyce gab’s keine Nachtigall; in den beiden Frühjahren, die der Vikar nun schon hier erlebt, hatte nie eine ihren schluchzenden Aufschrei erhoben. Man hielt ein Katzenrudel, denn aus dem Wallgraben, der den Park umschloss, stiegen Ratten und zernagten die Portieren und Fenstergardinen im grossen Esssaal zu ebener Erde.

Aber jetzt — horch! Durch die zwei Reihen der uralten Hainbuchen, die sich wie ein dichtes Dach über den Wallgang diesseits des Grabens wölbten, fuhr ein halb erschrockener, halb jauchzender Mädchenschrei. Aha, da badeten wieder die Hofmägde im Wallgraben! Und die Knechte kamen ihnen dabei über den Hals.

Wenn die Nächte so schwül sind und der Erntestaub so brennend, dann heben sich die Leiber, die behend Rock und Hemd abgestreift, wie weisse Statuen jenseits vom dunklen Grabenrain; leuchtend glänzen sie herüber zu der einsamen Bank, die ganz verborgen steht unter den tiefhängenden Buchenästen.

Das Baden im Wallgraben war dem Gesinde verboten — ob man es anzeigte? Lieber nicht. Der Inspektor war gleich grob, schlug darauflos mit der Ledergeschwänzten oder zog Strafgeld vom Lohn ab. Und wusch das etwa die Seele rein, die eine Verfehlung auf sich geladen?!

Ein feines Lächeln überhuschte für einen Augenblick des Geistlichen ernstes Gesicht. Langsam streckte er die Hand aus, hielt sie hinaus in die Dunkelheit und zog sie dann langsam und fest, zur Faust geschlossen, wieder an sich. Diese Hand, so dünn, dass die Adern blau durchschimmerten, diese Hand, zart wie eine schöne Frauenhand, diese Hand hielt viel.

Ein Atemzug hob die schmalschultrige Gestalt; sie schien sich höher zu recken. Die trockenen Lippen mit der unruhigen Zungenspitze befeuchtend, lächelte der Vikar überlegen. Und diese Vikarzeit bei dem bäuerischen, stumpfsinnigen alten Propst von Pociecha, war sie nicht nur ein Übergang? Was sollte wohl ein Górka bei den Bauern?! Den Zögling, dem man beim Abschied vom Seminar von ‚besonderen Hoffnungen‘ gesprochen, die man auf ihn setzte, den Erben eines uralten Namens — freilich nur eines Namens — den Verwandten eines Kardinals, liess man hier nicht verkommen. Und war nicht die Freundschaft mit den Garczyńskis schon ein Tritt auf die erste Sprosse der Leiter? Garczyński würde keinen andern simplen Dorfvikar den ‚hochverehrten Lehrer‘ seines Sohnes nennen — da hatten sich schon Einflüsse von oben her geltend gemacht. Es war kein Genuss, den jungen Boleslaw zu unterrichten, der Junge war sündhaft faul — faul wie alle, die einen reichen Vater hinter sich wissen — aber diese Zubereitung des kommenden Geschlechts, das Polens neuen Glanz wieder begründen sollte, war eine Vertrauenssache. Polens neuen Glanz begründen — die?!

Hastig wendete sich der Einsame um: hatte jemand gelacht? Niemand war da, nur die Nacht auf verfallender Treppe und im verwilderten Park. Nein, diese Jungen, die französisch plapperten bei der Bonne, dann am Wissen herumnippten und dann im preussischen Drill ihr Vaterland öfter verleugneten, als Petrus Jesum Christum, den Herrn, die gründeten kein neues Polenreich, wenn nicht diese, diese — die Hand wieder ausstreckend, sie erhebend in der Dunkelheit, atmete der Priester tief auf — diese hier sie stützte!

Vom Dom in der Stadt auf den sieben Hügeln hallen die Glocken weit ins Land. Der Bauer im langschössigen Rock, die Ehefrau im sonntäglichen Spenzer, das Mädchen mit den vielfarbenen Bändern an der Halsperlenschnur — Männer, Weiber, Burschen, Dirnen, Greise, Kinder, Abgeschiedene und noch Ungeborene — alle liegen vor dem Altar im Staub, gehorsam der einen grossen, heiligen, unergründlichen Macht — alle, auch diese da drinnen!

Der Vikar drehte sich um nach den Fenstern des Gartenzimmers; sie waren nicht mehr erleuchtet, das Spiel hatte aufgehört. Da ging er.

Die Grillen im Gras und Gemäuer zirpten immer ungestümer, wie bebend vor Liebesungeduld. Er hörte sie nicht mehr.

Als er über den dunklen Hof stieg, vorsichtig auf den Zehen, und seinen langen Rock raffte, dass die Jauche, die floss, den nicht bespritzte und auch nicht die blanken Schäfte seiner Kniestiefel, hörte er weder das Muhen einer Kuh im dunstigen Stall, das, halb im Schlaf, begehrend durch die nächtliche Stille rief, noch das heisre Schnaufen des Bullen an der ihn fesselnden Kette.

Beim Futterspeicher begegnete ihm der Stróž, der Nachtwächter. Den Spiess vorgestreckt, die trübselige Laterne hochhaltend, dass sie doch wenigstens ein bisschen leuchte, schrie der grob den heimlichen Wandrer an: „Wer geht da? Hundeblut, verfluchter Dieb!“

Aber als der alte Mann den jugendlichen Vikar erkannte, sank er zusammen wie niedergeschmettert. Seine von Nachtwachen und Schnapstrinken rotplierigen Augen verdrehten sich vor Ehrfurcht; demütig küsste er das Kleid des geweihten Herrn. —

An den Hütten der Gutshörigen vorbei führt der Weg nach Pociecha. Wie dunkle Haufen liegen die Häuser niedrig an der Strasse; selten, dass ein plattes Dach sich viel höher erhebt als der aus Feldsteinen unsymmetrisch zusammengetragene Wall, der zu schützen hat gegen Sturm und Schnee, gegen Kälte und Sonne. Vorn an der Strasse ein paar halb abgestorbene Pappeln; hinter den Hütten, als einzig Ragendes, die Stange eines Ziehbrunnens, der mit seinem gen Himmel gerichteten hohen Arm, daran der Eimer hängt, einem Galgen nicht unähnlich sieht.

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