Clara Viebig - Das schlafende Heer

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Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts. Preußen besitzt an seiner damaligen Ostgrenze große vor allem von Polen besiedelte Gebiete, die nun «germanisiert» werden sollen. Bauer Peter Bräuer wandert, von den staatlichen Versprechen angelockt, vom Rheinland in jene Grenzgau aus. Während seine Frau und seine Tochter sich leicht in der neuen Heimat einleben und Sohn Valentin danach trachtet, sich durch die Heirat mit einer schönen Polin in der neuen Heimat zu verwurzeln, bleiben Peter Bräuer Land und Leute fremd. Und die Hochzeit des Sohnes bietet neuen Zündstoff … Viebigs sozialkritischer und alles andere als deutschnationaler Roman, der den polnischen Landarbeitern und ihrem Konflikt mit dem Deutschen Reich viel Sympathie entgegenbringt, erntete von den deutschen Zeitgenossen heftige Kritik. Heute gilt es ein (fast) vergessenes Meisterwerk wiederzuentdecken.-

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„Bitte, einen Augenblick!“ Frau Kestner hielt ihn noch zurück. „Also der Milchwagen fährt morgen um drei statt um vier, nicht wahr?“

„Schon um drei?! Gnädige Frau“ — er sah sie verdutzt an — „dann müssten die Mägde ja schon um zwei in der Frühe zur Melke aufstehen?“

„Es muss unbedingt etwas zur ersten Frühpost zurechtkommen!“ Die helle Röte stieg ihr ins Gesicht, und der Ton, in dem sie jetzt sagte: „Um zwei nachmittags den Landauer mit den beiden Füchsen für mich!“ hatte nichts mehr von einer Bitte an sich.

Sie sah nach ihrem Mann hin: würde der den Inspektor nicht zurechtweisen?

Hoppe hatte einen ungeschickten Abschiedsdiener gemacht, aber er blieb noch immer stehen wie angewurzelt. „Herr Kestner“, sagte er jetzt leise, aber es zitterte etwas in seiner Stimme, „könnte die gnädige Frau nicht vielleicht an einem andern Tag fahren? Muss es gerade morgen sein?! Die Gespanne haben dringend zu tun. Das Wetter droht umzuschlagen. Ich brauche alle Pferde — auch die Kutschpferde — sie müssen eben ’ran, jede Minute ist kostbar!“

Kestner zögerte; der Einwand leuchtete ihm ein, Frau Therese sah’s an seiner gerunzelten Stirn und dem verlegenen Blick. So mahnte sie schnell — der Schein brannte sie förmlich in der Tasche —: „Moritz, bedenke, Paul wartet!“ Und dann sagte sie, mit einem verabschiedenden Neigen des Kopfes: „Überhaupt, Feldarbeit ist viel zu schwer für die Füchse, die müssen geschont werden!“

Fünftes Kapitel

Wie der Inspektor auf Przyborowo gefürchtet hatte, so war es bald danach eingetroffen. Das Wetter war völlig umgeschlagen. Regen hatte der Lokomobile den Atem ausgeblasen, tot stand sie unterm Schuppendach.

Landregen. Regen am Morgen, Regen am Mittag, Regen am Abend, Regen den ganzen Tag. Und Regen die ganze Nacht. Er trommelte nicht auf die Dächer im plötzlichen Guss, hart und heftig; nein, friedlich rauschte er, gleichmässig sacht wie stilles Meer, das an Inseln wäscht.

Alle Höfe sind spiegelnde Seen, die Ställe nur watend zu erreichen; selbst der Herrenhäuser Treppenstufen bis hoch hinauf bespült. Aus allen Dachrinnen giessen Bäche, schwinmenden Blumentellern gleichen die Rondelle der Gärten, tief geneigt, beschwert von den Himmelsfluten sind die Bäume des Parkes. Von Nässe dampfen die Hütten der Leute, der Rauch der Schlöte ist niedergedrückt von der schweren Luft, der Acker weich zum Versinken. Zähschlammiges, mooriges Land sind Wege und Pfade, kein Vorwärtskommen gibt’s für die Räder, keinen festen Grund für den Fuss. Wasserschleier liegen über Stoppel- und Rübenfeldern; fast ertrunken sind die Rebhühner und Häschen, die Schutz gesucht haben in den Furchen. Lastende, einschläfernde Regenmüdigkeit liegt über Ansiedlung und Dorf. Kein Ton erklingt auf den Feldern, kein Zuruf, kein Peitschenknall; nur die Glocke im Turm von Pociecha-Dorf ruft.

Der Przyborowoer stand am Fenster seines Studierzimmers und sah durchs Hoftor hinaus in die Wasserweite. Seine Ernte war drin, Gott sei Dank! Was die Scheuern nicht zu fassen vermocht, das stand draussen in den Schobern, geborgen unter strohernem Schutzdach. Und für die Rüben war der Regen sogar sehr erwünscht, jämmerlich schlapp hatten die gehangen; jetzt aber standen sie aufgereckt, glänzend und frisch grün mit ihren erquickten Blättern. Seit den letzten drei Tagen sah man sie wachsen. Nur nicht zu lange durfte der Regen anhalten, ja nicht zu lange! Ob der Chwaliborczycer auch alles drin hatte? Und der Niemczycer?

Ein behagliches Lächeln glitt über Kestners Gesicht: der Niemczycer sollte ja noch was draussen haben in Mandeln — na, das konnte er wohl in den Schornstein schreiben! Nun zeigte es sich mal wieder, was bei dem Frühfeierabendmachen herauskommt, und auch, was ein Landwirt, der auf dem Platze ist, zu leisten imstande ist! Freilich, der da oben — er sandte einen Blick hinauf zum Himmel, der dicht und bleifarben wie ein Sack tief niederhing — der musste seinen Segen dazu geben!

Noch kein Schieben in den Wolken?! Donnerwetter, da musste sich aber doch bald der Ostwind aufmachen und klären, sonst kriegten die Rüben zu viel Wasser. Und die Kartoffeln — sorgenvoll schaute der Landwirt auf einmal drein — an die durfte man gar nicht denken! Die faulten sicher! Ein Hundewetter war’s, ein ganz miserables Hundewetter, zum Verzweifeln!

Mit finsterem Blick ging Kestner zur Stubentür, und dann auch zur Haustür hinaus und stapfte, trotz des strömenden Regens, mitten durch hochaufspritzende Pfützen zum Hoftor. Unter der triefenden Akazie hielt er Umschau: trostlos, keine Besserung zu hoffen! Niemczyce ganz verhangen, nicht mal der Lysa Góra zu sehen! Auch gegen Chwaliborczyce zu war alles grau. Na, die Garczyńskis würden sich auch schön langweilen! Es war vielleicht ganz angebracht, heute nachmittag zu ihnen hinüberzufahren — die Füchse würden schon durchkommen. Was mochte der Pole wohl neulich bei der Kommission erreicht haben? Ob sie schon miteinander einig waren? — Wirklich, freundnachbarlicher Besuch war noch die einzige Rettung bei dieser Sündflut!

‚Wie bei der Sündflut‘, so dachte auch die Garczyńska. Sie stand am Fenster und sah hinaus, umflorten Auges. Was sollte sie beginnen, womit sich die Zeit vertreiben?! Das Rauschen des Regens hatte ihren leisen Schlaf gestört, früher als sonst war sie aufgewacht. Sie hatte gefrühstückt, Klavier gespielt — oh, wie langweilig! — sie hatte sich von Stasia etwas erzählen lassen, dann im Missionsbuch der Redemptoristen-Patres gelesen, das Górka ihr gebracht, auch im neuesten Sienkiewicz geblättert, den er ihr empfohlen — ach, auch ‚Quo vadis‘ langweilte sie heut. Draussen war eine Wasserwüste und alles öde, öde, öde.

Sie gähnte. Ein Wind hatte sich plötzlich aufgemacht und schüttelte die schon lang nicht mehr ausgeholzten Wipfel des Parkes, dass dürre Zweige prasselten. Ha, auch so schütteln und rütteln können! Hei, der Wind hatte Gewalt — sieh, jetzt musste sich der schlanke Stamm beugen, der dort ganz allein stand und sich nicht an andere Bäume lehnte! Krach — hei, nieder mit ihm auf die Knie! Auf die Knie!

Ein grausames und doch wollüstig-weiches Lächeln öffnete die Lippen der Dame. In der nervösen Unruhe, die sie immer peinigte, wenn draussen der Wind ging, eilte sie von Fenster zu Fenster. Noch immer nichts zu sehen! Doch da — halt — was zeigte sich da auf dem Lysa Góra, dessen Kopf sich jetzt eben aus Regenschleiern wickelte? Neben der einsamen Kiefer, die man immer dort ragen sah, flatterte heute etwas in der bewegten Luft, nickte, wehte, winkte wie ein Gruss. Ein Gruss!

Ihr matter Blick belebte sich plötzlich, die Augen bekamen Glanz. So nah schien ihr heut der Berg gerückt — sie streckte die Hände aus — und dahinter lag Niemczyce! Heute bei dem schlechten Wetter würde der Baron gewiss zu Hause sein, heute traf man ihn auch daheim, nicht bloss die langweilige blonde Frau!

Jadwiga öffnete das Fenster, nicht achtend, dass der Regen die vielen Wellen ihres Haares verdarb, die Stasia so sorgfältig gebrannt hatte. Sie strengte die Augen an: was, was liess denn nur der Baron da oben wehen? Wem galt das Zeichen? Ah — eine jähe Enttäuschung legte sich um ihre Züge — eine Fahne war es, schwarzweissrot!

„Pfui!“ Zornig klirrte die Garczyńska das Fenster zu. Dass ihr das auch nicht eingefallen war! Heute war ja der Tag, an dem die Deutschen einst den französischen Kaiser gefangen hatten. Und den feierte der deutsche Baron wieder — wie geschmacklos! — und gab der Nachbarschaft ein Ärgernis.

Heftig riss sie am Klingelzug. Als Stasia kam, liess sie sich ein schwarzes Kleid bringen, ein Trauerkleid mit Krepp — sie hatte es unlängst um ihre Mutter getragen —, und legte es heute wieder an und hatte heute auch Tränen in den Augen.

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