Franz Braumann - Wer vom Calafatestrauch isst
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Thom Rheden lauschte – doch mit dem Pampero war auch die Brandung des Sees eingeschlafen . . .
Ritt durch das Feuer
Thom Rheden erwachte mit einem sonderbaren Singen und Klingen im Ohr. Er fühlte sich plötzlich in seine Kindheit zurückversetzt, an die freundliche, weite Estancia in Mulqueen, halbwegs zwischen Valdivia und Villa Rica im Süden Chiles. Damals hatten manchmal auf der Veranda des Landhauses fünfzig, hundert kleine Singvögel, Kolibris, ihre Stimmen zu einem heiteren Morgenkonzert vereinigt und waren im nächsten Augenblick wieder fortgeflogen, unauffindbar im nahen Urwald am Fuß des mächtigen Vulkans, der ebenfalls Villa Rica hieß . . .
Thom trat an das schmale, vergitterte Fenster und konnte über die niedrige Hofmauer hinweg den einzigen Baum sehen, eine Roble, Eiche, wie aber in Patagonien auch oft die kleinblättrigen Buchen genannt wurden. Er leuchtete über und über voll gelber, roter, blauer Funken, den Kolibris, die den ganzen mächtigen Baum zum Klingen gebracht hatten. Thom lauschte und konnte sich an den Farben und dem Klang nicht satt trinken.
Da trat ein Grenzsoldat aus dem Hoftor – husch, war der Schwarm verschwunden.
Die Sonne mußte bereits über die Pampa heraufgestiegen sein. Als Thom aus der kühlen Nachtstätte in den Morgen hinaustrat, glitzerte die ganze Welt im Tau. Über den See ging nur eine weite, flache Dünung hin; heute rollten die Wogen freundlich klatschend über die Steine. In dieser Senke um den See regte sich kein Windhauch. Im Osten begann auf der Höhe, wie mit einem Lineal gezogen, die Pampa, über die gestern der Pampero gerast war, der dort oben auch heute wieder wehen würde und morgen und bis in alle Ewigkeit.
Heute konnte Thom im Westen über dem fernen Ende des Sees auch die ungeheure Mauer der Kordilleren sehen, die weißen Gipfel verdeckt von einem Wall dunkler, regenschwerer Wolken. Nur über dem Landstrich zwischen Pampa und Gletscherbergen – dreißig, vielleicht auch fünfzig Kilometer breit – wucherte der Wald auf den Höhen, breitete sich um den See ein unberührtes, sonniges Zwischenland.
Thom hatte den Druck des drohend Geheimnisvollen abgeschüttelt, der ihn gestern bei den Erzählungen des Comandore Nunez bedrängt hatte. Seine Augen blickten gleichsam schärfer. Er schätzte in Gedanken die Höhe der Übergänge, die er in Richtung Westen suchen wollte, wenn es unmöglich erscheinen sollte, eine Straße an den tosenden Flüssen entlang durch steile Schluchten zu projektieren.
Und am Ende der großen Reise würde er die schwarzen Gebirge mit ihrer wildzackigen Gipfelflur auch von der anderen, der unbekannten Seite zu sehen bekommen. Ihm kam es in diesem Augenblick vor, als hätte er schon immer gewußt, daß er eines Tages in ein wildes, nie geschautes Land aufbrechen würde . . .
„Hallo, buenos dias, Señor Rheden!“ Der Comandore stand im Fenster seines „Staatszimmers“ und hob einladend die Hand. „Darf ich Sie noch einmal zu mir hereinbitten!“
Thom warf einen Blick in die Pferdeboxen, wo er in der Nacht seinen Rappen eingestellt hatte. Er löste die Halfter und ließ Huemul auf die Weide hinaus, die hier an einem kleinen Bach entlang saftig grünte. Doch die Reitpferde der Grenzwächter ließen dem Rappen keinen Frieden, bissen und stießen ihn, so daß Thom sein Pferd wieder zu sich rief und es auf den Hofplatz führte.
„Eh, mein Huemul, du kannst später grasen – oben im freien Weideland!“ tröstete er sein Pferd.
Als Thom in das Zimmer des Comandore eintrat, traf er den Oberst über eine große Karte gebeugt an, die den ganzen Tisch bedeckte. „Ich nehme an, daß auch Sie mit einer guten Karte ausgestattet sind, Señor Rheden. Wohin wollen Sie sich heute wenden?“ fragte er.
Thom blickte auf die Karte. Doch als er die wenigen Fluß- und Höhenlinien mit der Hand entlangfahren wollte, entdeckte er, daß sie oft andere Bezeichnungen trugen als auf seiner Karte, die er aus Chile mitgebracht hatte. So mußte er im stillen die Namen vorher übersetzen: „Etwa hundert Kilometer nördlich des Lago de la Plata und des Lago Fontana entspringt der Rio Cisnes, den Sie hier als Rio Frias eingetragen finden, auf der argentinischen Meseta. Er beschreibt sogar noch einen großen Bogen hinaus in die Pampa, biegt aber dann plötzlich nach Westen ab, durchbricht die Kordilleren und mündet nach etwa zweihundert Kilometern in den Stillen Ozean. Der größte Teil des Flußlaufes ist noch unbekannt. Zur Kartenaufnahme wurden Flugzeuge eingesetzt – doch die gewundene Talschlucht ist fast das ganze Jahr von Wolken verhüllt. Seit zwei Maschinen hintereinander verunglückten, beschränkt man sich wieder auf die mühevolle Landvermessung.“
„Und an diesem Fluß entlang wollen Sie ans Meer hinab?“ fragte Oberst Nunez zweifelnd.
Aber Thom wußte, daß er hier im fremden Staat nicht alles sagen durfte, was er plante. Er ging darum auf diese Frage gar nicht ein, sondern fuhr fort: „Dieses Land bis hinauf zum Oberlauf des Rio Claro und Rio Ticos, ja noch einmal hundert Kilometer weiter bis zum Palena, wird ein blühender Garten im Regenschatten der Anden, wenn man einen sicheren Durchgang zum Ozean findet. Der Bau der Straße ist dann nur noch eine technische Frage.“
Oberst Nunez schüttelte den Kopf. „Und diesen Weg wollen Sie allein, ohne Mitarbeiter, erkunden?“
Thom spürte, daß er in Gefahr war, zuviel von seinem Auftrag preiszugeben. „Ich werde mich nach Begleitern umsehen – einem oder zwei, die das Land vor den Regenwäldern kennen. Aber je kleiner die Karawane ist, um so mehr Aussicht hat sie, auch durchzukommen. Es geht um ein erstes Profil für die mögliche Trasse.“
Nunez sah nachdenklich vor sich hin. „Wenn irgend jemand Sie führen kann, dann ist es das Mylodon! Kommen Sie lebend durch!“
Während der Comandore das permiso, das Thom an allen argentinischen Grenzposten Unterstützung zusicherte und ihm gestattete, die offene Grenze dazwischen zu überqueren, mit neuen Siegeln und Stempeln versah, ertönte unter den Fenstern Geschrei und Hufegedröhn. Die Grenzpferde kehrten von der Weide zurück, und nun jagten sie rund um den Hof hinter Huemul her, daß der Sand aufstob.
„Höchste Zeit, daß ich wegreite!“ Thom lachte und lief die Treppe hinab, um sein Pferd vor den Bissen der halbwilden Artgenossen zu retten. Bis auch Comandore Nunez unten angelangt war, hatte er seinen Huemul bereits gesattelt. Niemand hatte den Inhalt seiner prallen Satteltaschen untersucht, selbst seine Pistole am Gurt und die Munition waren der Kontrolle entgangen. Er trug keinen schweren Theodolith mit sich, wohl aber einen Höhenmesser und Säuren für einfache Gesteinsproben, unverlöschbare Farbpulver für Markierungen, Apparat und Filme für Aufnahmen. Nur die Verpflegung und dauerhafte Regenkleidung wollte er sich bei den wenigen Kolonisten am Rio Cisnes besorgen, wenn er einmal über die Grenze wäre. Ebenso besaß er Geld, um einen oder zwei Peones zu entlohnen, Knechte, die er als Träger dingen wollte.
„Reisen Sie con Dios, mit Gott, und finden Sie die Straße zum Ozean!“ Comandore Nunez schüttelte Thom zum letztenmal die Hand. „Adios, hasta la vista, Señor Rheden!“
„Hasta luego – bis ich wiederkomme!“ Thom winkte zurück. Huemul hatte bereits schnaubend gewendet und trug seinen Reiter in einem dröhnenden Galopp den Hang im Norden empor.
Kurzes Pampagras umspielte die Hufe. Dem Rappen schien ebenso wohl und leicht zumute zu sein wie seinem Reiter. Er wieherte laut zurück, als vor dem Grenzhaus unten am See eine Herde junger Pferde auftauchte und den gegenüberliegenden Hügel hinaufjagte – frei geboren und unbehindert von Sattel und Zaum.
Die Höhe der ersten Hügelkuppe war erreicht. Thom hielt den Rappen an und blickte sich ein letztes Mal um. Hier oben riß bereits wieder der Sturm an Huemuls Mähne, die breite Krempe von Thoms Sombrero knatterte – aber in der Tiefe unten kräuselte sich der Spiegel des Sees noch kaum. Am Ostufer flimmerte schon weißes Sonnenlicht. Doch je weiter Thoms Blick nach Westen ging, den Kordilleren zu, desto dunkler färbte sich das Gewässer.
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