Franz-Peter Tebartz-van Elst
Werte wahren – Gesellschaft gestalten
Plädoyer für eine Politik
mit christlichem Profil
Butzon & Bercker
„Orientierung durch Diskurs“Die Sachbuchsparte bei Butzon & Bercker, in der dieser Band erscheint, wird beratend begleitet von Tobias Licht, Susanne Sandherr, Johannes Bernhard Uphus und Marc Witzenbacher. |
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. |
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ISBN 978-3-7666-1390-5
E-BOOK ISBN 978-3-7666-4141-0
EPUB ISBN 978-3-7666-4142-7
© 2012 Butzon & Bercker GmbH,47623 Kevelaer, Deutschland,
www.bube.de
www.religioeses-sachbuch.de
Alle Rechte vorbehalten.
Umschlagfotos und Fotos im Innenteil: Werner Baumann
Umschlaggestaltung: Christoph Kemkes, Geldern
Satz: Schröder Media GbR, Dernbach
Druck: Bercker Graphischer Betrieb, Kevelaer
Inhalt
Hinführung: Mit Worten Werte prgäen
Erstes Kapitel: KonturenFundament und Fügung
I. Werte wahren
1. Menschenbild und Gottesbild
2. ,imago' und ,similitudo'
3. Lebensrecht und Lebensschutz
II. Wahrheit wollen
1. Christentum und Kultur
2. Verbindung und Verbindlichkeit
3. Gewinn und Gerechtigkeit
4. Schöpfung und Verantwortung
III. Worte wählen
1. Erinnerung als Mahnung
2. Ursprünglichkeit als Auftrag
3. Dialog als Weg
Zweites Kapitel: KriterienHaltungen geben Halt
Bild: Wurzel Jesse
I. Werte brauchen Wurzeln
1. Gegenwart aus Geschichte
2. Worte mit Wirkung
3. Stufen der Statik
II. Gewissensbildung durch Glaubensvertiefung
1. Sehen und sichten
2. Hören und handeln
3. Wahren und wagen
III. Bereitschaft zur Barmherzigkeit
1. Bekehrung zur Kindschaft
2. Befähigung zur Leidenschaft
3. Bewegung zur Anwaltschaft
Drittes Kapitel: KontexteGeschöpflichkeit bedingt Persönlichkeit
I. Ehe und Familie
1. Familie in der Gegenwart
2. Familie als Konstante der Humanität
3. Familie als Keimzelle der Gesellschaft
4. Familienpolitische und gesellschaftliche Konsequenzen
II. Kindertagesstätten als Glaubensorte
1. Intentionen pastoraler Ankünpfung
2. Profil kirchlicher Trägerschaft
3. Konditionen kindlicher Entwicklung
III. Schule und konfessioneller Religionsunterricht
1. Öffentliche Schule und konfessioneller Religionsunterricht
2. Fachlehrer und Glaubenszeuge
3. Spiritualität und Pädagogik
Viertes Kapitel: KooperationenGlaubensprofil und Gemeinwohlorientierung
I. Religion und Öffentlichkeit
1. Reform und Kritik
2. Partizipation und Kooperation
3. Komparation und Position
II. Staat und Kirche
1. Bewusstsein für Werte
2. Befähigung zum Dialog
3.Bewegung zur Achtsamkeit
III.Nachhaltigkeit und Stiftungen
1.Empathie und Sympathie
2.Kreativität und Spiritualität
3.Solidarität und Subsidiarität
Fünftes Kapitel: KonkretionenWertebildung aus Glaubensverantwortung
I.Christliche Bildungsarbeit als ethische Profilschärfung
1. Konsensualität
2. Katholizität
3. Komplementarität
II. Christliche Anwaltschaft für den Lebensschutz
1.Biomedizin und Menschenbild
2.Potenzial und Manipulation
3.Ethik und Humanisierung
III.Krankenpflege als Leib- und Seelsorge
1.Bandbreite des Lebens
2.Widerspruch im Glauben
3.Sensibilität aus Mitgefühl
4.Annahme des Todes
5.Bekenntnis zum Leben
Sechstes Kapitel: KorrekturenGerechtigkeit als Gabe des Glaubens
I.Wirtschaftskrise als Wertekrise
1.Phänomene und Indikatoren
2.Katholische Soziallehre und Soziale Marktwirtschaft
3.Orientierung und Regulierung
II. Veränderungsbereitschaft und Zukunftsfähigkeit
1.Mensch und Zeit
2.Gesellschaft und Geschwisterlichkeit
3.Ziel und Zukunft
III.Medien und Moral
1.Gesellschaft prägt Medien
2.Medien brauchen Moral
3.Moral formt Profil
Siebtes Kapitel: KonspirationenKirche und Gesellschaft im Zeichen des Kreuzes
Bild: Walsdorfer Kreuz
I. Christliches Bekenntnis in säkularer Umwelt
1. Verlust der Mitte
2. Bewährung in Bedärngnis
3. Gefährtenschaft aus Leidenschaft
II. Christliches Ethos als Vernunft der Liebe
1. Säkularisierung als Verlust der Religion
2. ,fides et ratio' als Prinzip der Humanisierung
3. Glaube als Licht der Vernunft
III. Christliche Wurzeln als Wachstum Europas
1. Ökonomie des Marktes
2. Krise des Kontinents
3. Ökologie des Menschen
Ausblick: Mit Werten Wege kreuzen – ein Bild als Botschaft
Anmerkungen
Hinführung: Mit Worten Werte prägen
Unter den bewegenden Ansprachen,die Papst Benedikt XVI. während seines Besuches in Deutschland vom 22. bis 25. September 2011 gehalten hat,ist seine Rede vor dem Bundestag im Berliner Reichstagsgebäude zu einem besonderen und bleibenden Referenztext geworden, wenn es darum geht, Werte zu wahren und Gesellschaft zu gestalten. Dass die Erde und der Mensch von Gott her eine Würde in sich tragen, die es zu wahren gilt, hat Papst Benedikt XVI. eindrucksvoll vermittelt, indem er das Verhältnis von Natur und Vernunft aus christlicher Sicht als Quelle einer Erkenntnisorientierung zu erschließen vermochte. Er hat dabei die gängige, fast absolutistische Sichtweise eines positivistischen Konzeptes von Natur und Vernunft infrage gestellt, das nur gelten lässt, was sich der Mensch mittels seines Verstandes erschlossen hat und als allein gültig betrachtet. Ohne die damit verbundenen Leistungen des Menschen in seiner Bedeutung zu schmälern oder zu verachten, weist Papst Benedikt aber darauf hin, dass nachhaltige Wertebildung und -bindung in Staat und Gesellschaft einen darüber hinausgehenden Erkenntnishorizont brauchen: „Das positivistische Verhältnis von Natur und Vernunft, die positivistische Weltsicht als Ganze ist ein großartiger Teil menschlichen Erkennens und menschlichen Könnens, auf die wir keinesfalls verzichten dürfen. Aber es ist nicht selbst als Ganzes eine dem Menschen in seiner Weite entsprechende und genügende Kultur.Wo die positivistische Vernunft sich allein als die genügende Kultur ansieht und alle anderen kulturellen Realitäten in den Status der Subkultur verbannt, da verkleinert sie den Menschen;ja,sie bedroht seine Menschlichkeit. (…)“ 1
Diese Wahrnehmung bewegt Christen, die sich mit allen Menschen, Gruppen und Vereinigungen in unserem Land um eine gemeinsame Zukunft in Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität sorgen. Wie sehr die Politik in ihrer Verantwortung auf Wertebildung und -wahrung angewiesen ist, wird umso bedrängender bewusst, wo sich verbindende und tragende Überzeugungen nicht mehr so selbstverständlich generieren, wie die Mütter und Väter des Grundgesetzes dies aus bitteren Lernerfahrungen der Geschichte und mit Weitsicht verfassungsrechtlich verankert wissen wollten.
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