Franz-Peter Tebartz-van Elst - Werte wahren - Gesellschaft gestalten

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Politisches Handeln, das sich dem christlichen Glauben verpflichtet fühlt, nimmt alle
wichtigen menschlichen Hand-lungsfelder in den Blick:
Arbeitswelt und Wirtschaft,
Institutionen und Medien sowie die privaten Bereiche – und das stets im Kontext der ethischen Herausfor-derungen unserer Zeit. Für überzeugende Lösungsmo-
delle braucht eine Poli-tik mit christlichem Profil Kriterien, an denen sie sich orientieren kann. Zu finden sind sie in biblischen Grundlagen, theologischem Nachdenken und katho-lischer Soziallehre. Der Lim-burger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst schlüsselt diese Grundlagen auf und setzt so Maßstäbe für eine menschendienliche und wert-
gebundene Politik.
In der Debatte um Werte für Gesellschaft und Wirtschaft macht sich der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst für ein politisches Handeln stark, das sich dem Glauben verpflichtet fühlt. Die ethischen Herausforderungen unserer Zeit stets im Blick, entwickelt er Kriterien, die eine am Menschen orientierte Politik mit christ-lichem Profil ermöglichen.

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Unsere Gesellschaft ist im Umbruch. In diesen vielfältigen Veränderungen, die alle Institutionen erfassen,stellt sich die bange Frage: Sind auch die Werte, die bislang Orientierung und Zusammenhalt gewahrt haben,im Abbruch?

Bereits kurz vor seiner Wahl zum Nachfolger des Apostels Petrus hat Papst Benedikt XVI. In seiner Predigt vor dem Kardinalskollegium eine zutreffende Zeitdiagnose gegeben, wenn er von einer vorherrschenden „Diktatur des Relativismus“ spricht: „Einen klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben wird oft als Fundamentalismus abgestempelt, wohingegen der Relativismus, das sich ,vom Windstoß irgendeiner Lehrmeinung Hin-und-hertreiben-Lassen', als die heutzutage einzige zeitgem ä ße Haltung erscheint. Es entsteht eine Diktatur des Relativismus, die nichts als endgültig anerkennt und als letztes Maß nur das eigene Ich und seine Gelüste gelten lässt.“ 2

Es gibt Grund zur Sorge, dass die Werte relativiert oder marginalisiert werden, die das Menschenbild prägen, auf dem unsere Verfassung und Rechtsprechung, unsere Ethik (Medizin) und Kultur aufbauen. Schon vor zwanzig Jahren hat der damalige bayerische Kultusminister Hans Maier selbstkritisch reflektiert, wieweit das Christentum insofern Opfer seines eigenen Erfolgs geworden ist, als genuin christliche Werte so sehr in das Allgemeinbewusstsein übergegangen sind, dass sie nicht mehr als spezifisch christliche Errungenschaften identifiziert werden.

Heute ist aber auch diese scheinbare Selbstverständlichkeit christlicher Imprägnierung immer weniger gegeben. Fortschreitende Säkularisierung und Individualisierung des Lebens bewirken eine Relativierung und Marginalisierung der Glaubenssubstanz, die Werte hervorbringt und so Voraussetzungen für ein gesellschaftliches Zusammenleben schafft, die Staat und Politik nicht aus sich selbst schaffen können. Relativierung christlicher Werte hat dementsprechend eine Schwächung ethischer Verbindlichkeit und sozialer Verbundenheit zur Folge.

In seinem Diskussionsbeitrag „Ein Bewusstsein von dem, was fehlt“ 3nennt der Philosoph Jürgen Habermas vier Desiderate der Gegenwart: den Verlust der eschatologischen Dimension; den Verlust von Solidarität und Motivation zum gemeinwohlorientierten Handeln; den Verlust an Überzeugungsgemeinschaften, die Politik und Staat aus bindenden Werten mittragen, sowie den Verlust an religiös begründeten Stellungnahmen in der politischen Öffentlichkeit. Diktatur der Diesseitigkeit bewirken einen Smog der Säkularisierung des Lebens, in dem die Wurzeln und Wirkung christlicher Werte nicht mehr gesehen werden. Es ist die Aufgabe der Kirche, in der Öffentlichkeit der Gesellschaft ein Bewusstsein von dem zu wecken, was fehlt, wenn der christliche Glaube nicht mehr gehört und gesehen wird.

Die folgenden Beiträge sind in Zusammenhängen entstanden, die nach der Stimme der Kirche rufen. Sie verstehen sich als Plädoyer für eine Politik mit christlichem Profil, die die Werte wieder ins Wort bringt, die in unserer Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich sind. Solche Werte zu wahren, führt die Kirche manchmal auf einen einsamen, deswegen aber noch lange nicht verlorenen Posten. Aus Politik und Gesellschaft kommen zugleich Signale und manchmal auch Hilfeschreie, die Religion und Kirche neu auf die Verantwortung des Rufers in der Wüste (vgl. Mt 3,1–12) verweisen. Es ist an der Zeit,von dem zu sprechen, was von Gott her um der Menschen willen nicht verloren gehen darf, wenn sich gesellschaftlich, wirtschaftlich und kulturell so vieles rasant verändert. Eine Lebensmentalität, die einem konstanten Drängen zur Diesseitigkeit und einem Druck zum Pragmatismus unterliegt, bringt schleichend und offen eine Dominanz des säkularen Denkens mit sich, für das am Ende gilt: „Wenn es keinen Gott gibt, dann ist alles erlaubt“ (Fjodor Dostojewski).

Gegen solche Gegebenheiten einer säkularen Kurzsichtigkeit, die zu einer ethischen Blindheit führen können, bekommt der „Ruf nach Religion“ auch eine politische Dimension. Der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch stellt diese Bedeutung heraus, wenn es um die Garantiedes Gemeinsinns in unserer Gesellschaft geht: „Der Mensch hat eine natürliche Neigung, sich selbst für den Mittelpunkt der Welt zu halten. Ohne einen Bezugspunkt außerhalb seiner selbst wird er intolerant gegenüber allem, was sich ihm entgegenstellt, und verfällt in Verzweiflung, sobald er in existenzielle Not ger ät. Die Neigung des Menschen zur Transzendenz ist vor diesem Hintergrund etwas Befreiendes (…) Denn tief im Herzen haben die Menschen die Sehnsucht, sich selbst nicht für den Maßstab aller Dinge halten zu müssen, sondern Antwort zu erhalten auf tiefere Fragen nach dem Sinn des Lebens.“ 4

Dieses Bedürfnis will das vorliegende Buch in sieben Themenfeldern aufgreifen. Orientierung aus dem christlichkirchlichen Glauben hilft, ein Gewissen zu formen, das um die Größe Gottes und um die Grenzen des Menschen weiß, wo ihm scheinbar alles möglich ist. Politik mit christlichem Profil verweist auf die unverzichtbaren Räume der Entfaltung, in denen die Tragfähigkeit des christlich-kirchlichen Glaubens so erfahren und vermittelt werden kann, dass die Lebensform von Ehe und Familie in ihrer wesenhaften Verbindlichkeit und ihrer gesellschaftlich verbindenden Bedeutung erlebt wird. Politik mit christlichem Profil setzt auf Bildung, die mehr ist als Pisa. Christen geht es um Bedingungen und Möglichkeiten, unter denen Menschen ihre ganze Persönlichkeit im Sinne einer umfassenden Charismenförderung entwickeln können. Den ganzen Menschen zu sehen bedeutet, ihn gerade an den Grenzen des Lebens, in Gesundheit und Krankheit als Geschöpf Gottes zu begreifen, dem ein unbedingtes Lebens-und Fürsorgerecht zukommt. Politik mit christlichem Profil versteht sich als unermüdliche Anwaltschaft für einen Lebensschutz, der den Menschen nicht von seiner Produktivität für die Gesellschaft her bewertet, sondern das Apriori Gottes als Maß aller Dinge begreift. Wo Gott vorkommt, gewinnt die Gerechtigkeit auch in der Welt der Wirtschaft und der Arbeit Gestalt.

Die Beiträge dieses Buches verdanken sich allesamt konkreten Situationen, in denen das Wort der Kirche erbeten war.Sie gehen auf Redemanuskripte zurück, die darauf angelegt waren, pointiert zur Sprache zu bringen, was Christen vom Evangelium her zu sagen haben. Der bisweilen appellative Charakter ist dem Interesse geschuldet, christlich-kirchliches Profil benennbar und damit zitierbar zu machen.

Mit der Vorlage dieses Buches verbinde ich meinen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bistum Limburg, die an unterschiedlichen Orten in Gemeinde, Bildung und Caritas den Glauben der Kirche auch mit ihrem persönlichen Zeugnis als einen Dienst an der Welt vertreten. Den Vertreterinnen und Vertretern des politischen und öffentlichen Lebens, die in säkularer Gesellschaft den Mut zu diesem Bekenntnis aufbringen, gilt mein tiefer Respekt. Meinem persönlichen und theologischen Referenten, Roland Berenbrinker, danke ich für die Mühe der redaktionellen Überarbeitung.

Das Plädoyer für eine Politik mit christlichem Profil ist die Position der Heiligen Schrift. Der erste Petrusbrief zeigt den Weg auf, wie Christen Werte wahren und Gesellschaft gestalten können: „Denn es ist der Wille Gottes, dass ihr durch eure guten Taten die Unwissenheit unverständiger Menschen zum Schweigen bringt. Handelt als Freie, aber nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel für das Böse nehmen, sondern als Knechte Gottes. Erweist allen Menschen Ehre, liebt die Brüder, fürchtet Gott und ehrt den Kaiser“ (1 Petr 2,15–17).

Diese Worte in unsere Zeit gesprochen mahnen zu begründeten Positionen im Respekt vor Personen und Verantwortungen. Es geht um die Haltung eines demütigen Selbstbewusstseins, die den Mut zum Widerspruch und die Leidenschaft zur Argumentation nicht scheut. In diesem Sinn will uns die Bibel bewegen, offensiver zu werden. Es geht um eine Perspektive,die im Denken und Handeln die gefährliche Enge einer Immanenz durchbricht, die Transzendenz in ihrer Bedeutung für das Gemeinwohl unserer Gesellschaft aus dem Auge zu verlieren scheint. In diesem Sinn verstehen sich die folgenden Beiträge als ein Plädoyer für eine Politik mit christlichem Profil und im Dienst einer Priorität, die Papst Benedikt XVI. In seiner Ansprache vor dem Bundestag in einem plausiblen Bild als Gebot der Stunde formuliert hat: „Die sich exklusiv gebende positivistische Vernunft, die über das Funktionieren hinaus nichts wahrnehmen kann, gleicht den Betonbauten ohne Fenster,in denen wir uns Klima und Licht selber geben, beides nicht mehr aus der weiten Welt Gottes beziehen wollen. Und dabei können wir uns doch nicht verbergen, dass wir in dieser selbst gemachten Welt im Stillen doch aus den Vorräten Gottes schöpfen, die wir zu unseren Produkten umgestalten. Die Fenster müssen wieder aufgerissen werden, wir müssen wieder die Weite der Welt, den Himmel und die Erde sehen und all dies recht zu gebrauchen lernen.“ 5

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