Franz-Peter Tebartz-van Elst - Werte wahren - Gesellschaft gestalten

Здесь есть возможность читать онлайн «Franz-Peter Tebartz-van Elst - Werte wahren - Gesellschaft gestalten» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Werte wahren - Gesellschaft gestalten: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Werte wahren - Gesellschaft gestalten»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Politisches Handeln, das sich dem christlichen Glauben verpflichtet fühlt, nimmt alle
wichtigen menschlichen Hand-lungsfelder in den Blick:
Arbeitswelt und Wirtschaft,
Institutionen und Medien sowie die privaten Bereiche – und das stets im Kontext der ethischen Herausfor-derungen unserer Zeit. Für überzeugende Lösungsmo-
delle braucht eine Poli-tik mit christlichem Profil Kriterien, an denen sie sich orientieren kann. Zu finden sind sie in biblischen Grundlagen, theologischem Nachdenken und katho-lischer Soziallehre. Der Lim-burger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst schlüsselt diese Grundlagen auf und setzt so Maßstäbe für eine menschendienliche und wert-
gebundene Politik.
In der Debatte um Werte für Gesellschaft und Wirtschaft macht sich der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst für ein politisches Handeln stark, das sich dem Glauben verpflichtet fühlt. Die ethischen Herausforderungen unserer Zeit stets im Blick, entwickelt er Kriterien, die eine am Menschen orientierte Politik mit christ-lichem Profil ermöglichen.

Werte wahren - Gesellschaft gestalten — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Werte wahren - Gesellschaft gestalten», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ohne Transzendenz, so drückt es der vormalige Ministerpräsident von Hessen, Roland Koch, aus, „ohne einen Bezugspunkt außerhalb seiner selbst, wird [der Mensch] intolerant gegenüber allem, was sich ihm entgegenstellt, verfällt in Verzweiflung, sobald er in existenzielle Not gerät“. 2Wenn nun aber der Mensch in dem bis hierher skizzierten Sinne ,Bild Gottes' ist, und zwar jeder Einzelne, dann hat dies besonders auch an den ,Grenzen des Lebens' seine Berechtigung und verdient dort besonderen Schutz.

3. Lebensrecht und Lebensschutz

Mit der Frage, was dem unbedingten Schutz menschlichen Lebens dient, sind wir noch einmal sehr konkret beim Thema des eingangs zitierten Romans „Das amerikanische Hospital“ . Die Nüchternheit und der geradezu berechnende Umgang mit den befruchteten Eizellen der Hauptprotagonistin, die der Autor Michael Kleeberg beschreibt, rückt eindrücklich vor Augen, dass die rein medizinisch-technische Orientierung das menschliche Leben viel zu schnell zur Konkursmasse der Machbarkeit zu degradieren droht.

So sehr in dem fiktiv geschilderten Fall Verständnis und sogar echtes Mit-Leiden für den sehnlichen Kinderwunsch aufkommen mag: Die bereits genannte Würde und die Freiheit jeden menschlichen Lebens werden hier in der Regel nur noch sehr selektiv und damit willkürlich geachtet. Aus dem bereits herausgestellten Bekenntnis des christlichen Menschenbildes zur Einzigartigkeit und Würde jeder Person resultiert konsequent auch der Wille zum unbedingten Schutz menschlichen Lebens von Anfang an. (Vgl. Dazu Kapitel 5/II.)

Dies gilt in den Debatten über Stammzellenforschung, über Präimplantationsdiagnostik (PID) ebenso wie in der Frage der Abtreibung. In allen genannten Bereichen wird in den immer wieder aufkommenden Diskussionen mit dem Freiheitsbegriff argumentiert. Die Freiheit der Forschung müsse gewährleistet sein, auch, um nicht hinter die internationale Konkurrenz zurückzufallen. Das aber würde bedeuten, Unrecht zu legitimieren, weil es an anderer Stelle auch getan wird. Ebenso gerne wird der Begriff der Freiheit derartig isoliert, dass er am Ende dazu dienen soll, die Tötung ungeborenen Lebens zu rechtfertigen. Dass die menschliche Freiheit ein Gut ist, das nur im Verbund mit anderen Werten zu realisieren ist, wird dabei in der Regel zugunsten der Individualität ausgeblendet. Konkret hat dies im Jahr 2003 der damalige Präfekt der Glaubenskongregation, Joseph Kardinal Ratzinger, am Beispiel der Abtreibung ausgeführt:

„In der Radikalisierung der individualistischen Tendenz der Aufklärung erscheint Abtreibung als ein Freiheitsrecht: Die Frau muss über sich selbst verfügen können. Sie muss die Freiheit haben, ob sie ein Kind zur Welt bringen oder sich davon befreien will. Sie muss über sich selbst entscheiden dürfen, und niemand kann ihr – so wird uns gesagt – da von außen her eine letztlich bindende Norm auferlegen. Es geht um das Recht der Selbstbestimmung. Aber entscheidet die Frau bei der Abtreibung eigentlich über sich selbst? Entscheidet sie nicht gerade über jemand anderen – darüber, dass einem anderen keine Freiheit zugestanden werden soll, dass ihm der Raum der Freiheit – das Leben – genommen werden muss, weil das mit meiner eigenen Freiheit konkurriert? Und so ist zu fragen: Was ist das eigentlich für eine Freiheit, zu deren Recht es zählt, die Freiheit eines anderen gleich vom Ansatz her aufzuheben?“ 3

In dem geschilderten Fall handelt es sich nicht um einen ,Sonderfall', den man bei der Frage nach der menschlichen Freiheit eigentlich ausschließen kann. Das Gegenteil ist der Fall: Entwickelt sich der Embryo doch nicht erst zum Menschen, sondern als Mensch. So wird gerade der Umgang mit diesem Beispiel gewissermaßen zur ,Nagelprobe' für die Wertegemeinschaft einer Gesellschaft. Es verdeutlicht das typisch menschliche Wesen unserer Freiheit. Wer dennoch nach absoluter Freiheit verlangt, der verkennt die Grundfigur menschlicher Existenz: Als Wesen der Gemeinschaft begrenzt sich unsere Freiheit am Für- und Mitsein der anderen. Dieses macht unser Miteinander-Sein gerade ,menschlich'.

Der unbedingte Schutz des Lebens muss auch an den Grenzen und Schwächen des Alters und der Krankheit gelten.Wo sich das Leben in seiner womöglich größten Abhängigkeit zeigt, die mutmaßlich angesichts vormalig größerer Eigenständigkeit noch schmerzvoller ist, geht der Mensch seiner Freiheit und einzigartigen Würde nicht verlustig. (Vgl. dazu Kapitel 5/III.)

Der hohe Wert, den das christliche Menschenbild jedem menschlichen Leben gegenüber (an-)erkennt, bleibt jeder Verfügbarkeit entzogen. Jedwede Grenzziehung wäre im Kern doch eine willkürliche Setzung, die sich in der Regel als utilitaristisch entlarven muss. Auch behindertes Leben ist ganz und gar lebenswert. Denn wo der ganze Mensch, als Geschöpf, vom Schöpfer gewollt, vor Augen ist, scheidet eine mehr oder weniger pauschale Einteilung des Lebens nach ,wert' oder ,unwert' ebenso aus wie eine (konsensual herbeigeführte) Taxierung seines,Wertes'.

Es gibt einen entscheidenden Unterschied in der Gewichtung von Werten. Die moralische Pflicht des so genannten Embryonenschutzes steht deutlich über der moralischen Verantwortung, uns beispielsweise um neue Arbeitsplätze oder Wohlstand zu sorgen. So absolut klar und selbstverständlich dies für uns klingen mag, der genannte ,Vergleich' ist tatsächlich erst vor wenigen Jahren gezogen worden. „Wer [aber] gerade in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit dem Embryonenschutz über die Proklamation der Hoffnung auf neue Arbeitsplätze die gesellschaftliche und demokratische Grundlage entziehen will, handelt zutiefst gewissen-und verantwortungslos. Er vergeht sich damit langfristig am Rechtsbewusstsein der Menschen in unserem Land.“ 4

Es ist die entscheidende ,Aufgabe' des christlichen Menschenbildes, ein wachsames und gleichermaßen entschiedenes Gespür dafür zu schaffen, wo sich derartige Schieflagen in unserer Gesellschaft entwickeln. (Vgl. dazu Kapitel 2/II.)

II.Wahrheit wollen

Man sagt, dass die Wahrheit ,unbequem'ist. Die fast sprichwörtliche Wendung verweist darauf, dass die Konfrontation mit der Wirklichkeit wehtun kann, weil sie Defizite ungeschminkt vor Augen führt. Der Ansatz des Evangeliums klingt einladender: „(Dann) werdet Ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien“ (Joh 8,32). Diese Worte sprechen nicht weniger von der Konfrontation mit der Wirklichkeit, aber die Zielrichtung ist nicht die Entlarvung des Menschen und seiner Schwüchen, sondern die Motivation und Bewegung zu mehr Authentizität im Sinne einer größeren Moralität. Dabei geht es nicht um einen Moralismus, der den Menschen gängelt, sondern um das Anliegen Jesu, den Menschen in seiner Verantwortung für das ihm anvertraute Gut des Lebens zu einer größeren Einsicht, Wachsamkeit und Stimmigkeit zu führen.

,Wahrheit wollen' ergibt sich aus der Begegnung des Menschen mit seiner Berufung von Gott her. Es geht um den Horizont, den eine chassidische Geschichte in einer Ausführung von Martin Buber illustriert: „Rabbi Sussja von Anipoli pflegte auf seinen Wanderungen von Ort zu Ort den Menschen zu sagen: ,Ich fürchte mich nicht davor, keine Antwort zu finden, wenn ich nach meinem Tod vom Allmächtigen, dem höchsten Richter, gefragt werde: ,Sussja, warum warst du deinem Volk nicht ein so großer Führer wie Mose oder ein so feuriger Prophet wie Elija oder ein so berühmter Schriftgelehrter wie Rabbi Akiba?'. Aber ich fürchte, dass meine Worte verstummen, wenn ich gefragt werde: ,Sussja, warum bist du nicht Sussja geworden? Warum hast du dich entfernt von dem Bild, nach dem ich dich geschaffen? Warum bist du mit deinen Anlagen und deinen Gaben dir so fremd, so unähnlich geworden?'“ 5

Der Weg zu einer Selbsterkenntnis als Frucht einer vertieften Gotteserkenntnis hat für Christen immer eine persönliche und gemeinschaftsbezogene Implikation.Aus der Werteorientierung im Glauben für eine Lebensführung, die dem Evangelium entspricht, erwachsen Offenheit und Verantwortung für das Gemeinwohl. Christlicher Glaube will die Persönlichkeit des Menschen als Geschöpf Gottes so prägen, dass Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft und die ganze Schöpfung dadurch zu einem verlässlichen und verbindlichen Werteprofil finden. Die von Papst Benedikt XVI. In seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011 aufgezeigte „Ökologie des Menschen“ 6 setzt ein christliches Wertefundament voraus, das unter den säkularen Lebensbedingungen moderner Gesellschaften in seiner Glaubensqualität und Glaubwürdigkeit die persönliche Bezeugung und Vermittlung braucht. In diesem Zusammenhang wird zunehmend plausibel, was Frère Roger Schutz, der Begründer der Gemeinschaft von Taizè, als den ,Wahrheitstest' christlicher Prägung in säkularer Gesellschaft herausstellt: „Wir Christen sind das einzige Evangelium, das die Welt heute noch liest.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Werte wahren - Gesellschaft gestalten»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Werte wahren - Gesellschaft gestalten» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Werte wahren - Gesellschaft gestalten»

Обсуждение, отзывы о книге «Werte wahren - Gesellschaft gestalten» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x