Tor Bomann-Larsen - Der Leibarzt des Zaren
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Ohne Glaubwürdigkeit kann niemand heilen.
Wie die meisten Ärzte ziehe ich Patienten ohne medizinische Neigungen vor. Wenn Alexandra Fjodorowna sich in die graue Tracht mit dem roten Kreuz auf der Brust kleidet, geschieht es aus einer inneren Neigung heraus, aus Leidenschaft und nicht um der Genesung der Kranken willen. Selbst ihre Freunde hat Alexandra Fjodorowna mit dem Instinkt einer Krankenschwester ausgewählt. Am auffälligsten war dies bei der jungen Hofdame Prinzessin Orbeliani, die ihr ständiges Krankenzimmer im Palast eingerichtet bekam, nachdem sie von einem unheilbaren Rückenleiden befallen wurde. Aber auch auf Anna Wyrubowa wurde die Zarin erst dann aufmerksam, als diese als junges Mädchen schwer an Typhus erkrankt war. Die Zarin begann, sie in regelmäßigen Abständen zu besuchen. Die Patientin ihrerseits bewunderte die hochgewachsene schlanke Majestät, als wäre diese eine Florence Nightingale. Auch während ihrer misslungenen kurzen Ehe verblieb sie in der Rolle der Leidenden, bis hin zu dem Zugunglück, nach dem Rasputin ihr prophezeite, sie werde überleben, jedoch mit Krücken. Vielleicht war ich der Erste, der sie wie einen gesunden Menschen behandelte, als ich zuließ, dass Kerenskijs Männer sie vom Krankenbett in die Gefängniszelle brachten. Ich empfinde immer noch keine sonderliche Reue. Hierin liegt vielleicht meine Sünde, nicht in der Handhabung der Diagnose, sondern in dem Fehlen von Reue?
Nachdem ich Anna Wyrubowa geopfert hatte, hatte die Zarin wohl erwartet, dass ich mich schon recht bald aus dem sinkenden Zarenpalast retten würde. Seitdem habe ich zweimal meine Treue bekräftigt. Falls notwendig, werde ich es auch ein drittes Mal tun, aber niemals dadurch, dass ich meinen Arztberuf verrate.
Die Gefangenschaft wurde am 8. März 1917 eingeleitet, fünf Tage nach der Abdankung in Pskow. An jenem Morgen war die gesamte Belegschaft des Palasts im Audienzsaal des Schlosses zusammengetrommelt und vor die Wahl gestellt worden, zu bleiben oder den Palast zu verlassen, da die Tore zur Umwelt definitiv geschlossen werden würden. Für jeden Einzelnen war dies eine Wahl, entweder den Dienst beim Zaren, der nicht mehr Zar war, fortzusetzen oder hinauszugehen, um sich unter den Parolen der neuen Zeit einen Platz in der großen Umwälzung zu suchen. Die meisten gingen. Exakt um vier Uhr wurden die eisernen Tore geschlossen, und damit war die Zeitenwende endgültig, die Amputation ein Faktum.
Am Morgen danach rollte der kaiserliche Hofzug zum letzten Mal mit dem Zaren an Bord auf das Bahngleis in Zarskoje Selo. Nach den schicksalsschweren Ereignissen in Pskow war Seine Majestät nicht in die Hauptstadt weitergereist, sondern hatte sich zum Hauptquartier in Mogilew zurückbegeben, um sich vom Generalstab und der Armee zu verabschieden. Deutlicher als alles andere war dies Ausdruck dafür, dass der Entschluss des Zaren militärischer Natur war. In erster Linie hatte er nicht als Herrscher Russlands abgedankt, sondern als Oberbefehlshaber der russischen Armee.
Erst als der Zar den Bahnsteig in Zarskoje betrat, löste sich die Umgebung des Alleinherrschers auf. Auf dem Weg von den blauen Waggons des kaiserlichen Hofzugs bis zu dem wartenden Automobil des Palastkommandanten verlor Nikolaj Alexandrowitsch sein gesamtes Gefolge bis auf den Fürsten Dolgorukow. Ein einziger Mann bildete das Gefolge der einstigen Majestät, als man diese hinter dem Eisengitter einsperrte und mit ihrem reduzierten Hofstaat und ihrer versammelten Familie wiedervereinigte.
Die Epidemie war überwunden, und jetzt musste, soweit möglich, eine Desinfektion der kaiserlichen Gemächer vorgenommen werden. In diesem Zusammenhang mussten auch der Zarewitsch und die Töchter des Zaren geschoren werden. Die prachtvollen Haarmähnen der Großfürstinnen, die normalerweise dick und schwer Schultern und Rücken bedeckten, fielen der Schere zum Opfer. Nach der Typhusepidemie von 1913 hatten wir eine entsprechende Operation durchgeführt, aber da stand die Dynastie noch auf der Höhe ihrer Macht. Jetzt war der Effekt ein ganz anderer: Die Prinzessinnen sahen aus wie Strafgefangene. Sofort fertigte man einige praktische Perücken an, die den ganzen Sommer über die Köpfe der Töchter bedeckten und später durch Kopftücher ersetzt wurden, bis die Großfürstinnen in Tobolsk mit ihren ungewohnten, fast jungenhaften Frisuren auftreten konnten.
Ich habe, glaube ich, schon geschrieben, dass der Zar kraft seines Leibes über Russland herrschte. Nachdem er das allerhöchste Amt niedergelegt hatte, geschah das Merkwürdige, dass er sich umgehend in einen körperlich arbeitenden Menschen verwandelte, was ganz seiner Natur entsprach. Zunächst nahm er sich vor, Spatenstich für Spatenstich den Schnee von den vielen Wanderwegen im Schlosspark zu entfernen (innerhalb des Radius, in dem er sich unter strenger Bewachung bewegen durfte), worauf er sich über das meterdicke Eis auf dem Kanal um den Palast herum hermachte. Mit Eispickeln bewaffnet sorgte er dafür, dass der Kanal eisfrei wurde, damit die Ruder- und Paddelsaison möglichst schnell beginnen konnte. Als das Eis getaut und die Schneeschmelze vorbei war, ging er daran, die Erde zu bearbeiten, und brachte den anwesenden Hofstaat dazu, einen großen Acker umzugraben, um die Versorgung des Palasts mit Kartoffeln und Gemüse zu sichern. Und als die Pflanzen dann im Boden waren und der Sommer kam, konnte er sich endlich dem Holzfällen widmen.
Diesen Umständen zum Trotz glaube ich sagen zu können, dass diese ersten Monate nach der Abdankung vielleicht zu den glücklicheren Perioden im Leben des Nikolaj Alexandrowitsch gehörten. Er war zwar hinter dem Gitterzaun des Parks eingesperrt, aber gleichzeitig von dem gnadenlosen Druck des Reiches befreit, der auf ihm lastete. Von dem Druck der Minister, der Duma, des Generalstabs, der Großfürsten und der Dokumentenmassen auf seinem Schreibtisch. Jetzt war er auf die Ebene hinabgestiegen, auf der seine natürlichen Begabungen lagen. Er konnte sich den Freuden des Familienlebens widmen, einer einfachen, zielbewussten Muskelarbeit, Spatenstichen, dem Eishacken, Axthieben. Es war vielleicht demütigend, entehrend und ungerecht, aber dennoch eine Wohltat.
Ein entthronter Herrscher konnte seine kaiserliche Residenz nicht mehr bewohnen. Sollte er nach Norden evakuiert werden, nach Murmansk, um von dort nach Westen ins Exil nach England weiterzureisen; sollte man ihn nach Süden schicken auf die Krim, wo schon eine Reihe von Angehörigen der Romanows in ihren Sommerpalästen Zuflucht gesucht hatten; oder nach Osten in das ferne Sibirien, in einen der vielen vergessenen Orte, in die die Zaren selbst so viele ihrer politischen Gegner verbannt hatten?
Ich brachte die Frage bei Kerenskij schon Ende April zur Sprache und legte ihm meine medizinischen Argumente für das günstige Klima auf der Krim dar. Der Justizminister wies den Gedanken nicht zurück, ließ mich aber wissen, dass er nicht imstande sei, eine Deportation nach Süden durchzuführen. Was aus den ersten und in vielerlei Hinsicht naheliegendsten Plänen einer Evakuierung zur Familie der Majestäten in England wurde, habe ich nie in Erfahrung bringen können. Vermutlich konnte es sich weder das parlamentarisch regierte Großbritannien noch die Republik Frankreich leisten, die russischen Verbündeten aus den Tagen der Alleinherrschaft aufzunehmen, denn weder der britische noch der französische Soldat hatte doch sein Blut im Schützengraben für die Wiederkehr der Autokratie geopfert?
Die Ungewissheit schwebte über dem Alexanderpalast, bis der Herbst näher rückte und das Gemüse auf den umgegrabenen Rasenflächen herangereift war. Das Einzige, woran wir uns halten konnten, als wir Zarskoje endlich verlassen sollten, war der Bescheid, wir sollten »reichlich warme Kleidung einpacken«.
Am letzten Tag des Juli kam Großfürst Michail kurz vor Mitternacht in den Palast. Er wurde im Adjutantenzimmer des Zaren von dem Rechtsanwalt »Napoleon« empfangen, der nach einem misslungenen Bolschewikenaufstand einige Wochen zuvor vom Justizminister zum Ministerpräsidenten befördert worden war; er trug immer noch seine schmucklose Soldatenkleidung und versuchte, Russland vom Büro des Zaren im Winterpalais aus zu regieren. Die beiden kaiserlichen Brüder sollten sich zum ersten Mal seit jenem Tag im Februar wiedersehen, an dem Großfürst Michail seinen Bruder vergeblich angefleht hatte, eine verantwortungsbewusste Regierung zu ernennen. Der Ministerpräsident wohnte der Begegnung in der Rolle bei, für die er gekleidet war, als Gefangenenwärter.
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