Tor Bomann-Larsen - Der Leibarzt des Zaren

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Die Erschießung Nikolaus II. und seiner Familie war einer der brutalsten politischen Morde des 20. Jahrhunderts und bedeutete das Ende der 300-jährigen Romanow-Herrschaft in Russland. Nach seiner furiosen Amundsen-Biografie legt Tor Bomann-Larsen jetzt einen präzise recherchierten Roman über die letzten Tage der Zarenfamilie vor. Detailgetreu und stilistisch brillant schreibt Norwegens Bestsellerautor das verschollene Tagebuch des Doktor Botkin fort und erzählt in seinem fiktiven Tagebuch das Schicksal der Zarenfamilie.-

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Ich habe die Lazarette mit ihrem Überfluss an akutem Leiden und ihrem Mangel an Medikamenten und Verbandsstoffen sowohl als Arzt als auch als Vater erlebt. Schon bevor Mima vom Pferd stürzte, machte ich die lange Reise zum Militärhospital in Lemberg, wo Dysenterie ausgebrochen war, um meinen Zweitältesten Sohn zurückzuholen, der sich freiwillig zum Dienst an der Front gemeldet hatte. Den angegebenen Krankensaal musste ich mehrmals durchschreiten, ohne ihn zu finden, nicht einmal, als die Pflegerin mir die genaue Lage des Feldbetts nannte, war ich in der Lage, zu erkennen, dass der Kopf auf dem Kissen meinem eigenen Sohn gehören sollte. Obwohl ich wusste, dass er vor mir lag, und er »wusste«, dass ich mich in Zarskoje Selo befand, war er derjenige, der mich entdeckte. Erst als ich tief in den kindlichen Augen des Patienten das Licht des Wiedererkennens leuchten sah, war ich imstande, zu begreifen, dass dieser ausgemergelte, greisenhafte Mensch mein eigener geliebter Sohn Juri war.

Der letzte Tag, an dem Nikolaj II. vom Palast in Zarskoje Selo ausfuhr, war der Morgen des 22. Februar 1917. Ihre Majestät und die Kinder folgten ihm zum Bahnhof. Es war wie immer, wenn unser Alleinherrscher seine Residenz verließ, unter Salut, Flaggenhissen und dem Klang von Kirchenglocken.

Der Platz des Leibarztes befand sich im achten, dem hintersten Waggon. Hier hatte ich mein klinisches Abteil und eine reichhaltige Apotheke. Der Waggon bot überdies Platz für die politischen, militärischen und administrativen Sekretariate, außerdem für den Kommandanten des Zuges. Der siebte Waggon war dem Gepäck und Frachtgut vorbehalten. Während der sechste den Abteilen und einem Gemeinschaftssalon für das Gefolge des Zaren und den diensthabenden Adjutanten Platz bot sowie einem Abteil für auswärtige Würdenträger wie Provinzgouverneure oder entsprechende Größen. Der fünfte Waggon war für den Thronfolger, die Großfürstinnen und die Hofdamen reserviert. Dieser Wagen, der sonst der lebhafteste von allen sein konnte, war während der letzten Reise vollkommen leer; alle Möbel waren weiß. Der vierte Waggon war der private des Zarenpaares; hier verlief ein schmaler Korridor an der Seite, damit keiner, der hier vorbeikam, die Majestäten in ihrer Intimsphäre auf Schienen stören konnte. Dieser Waggon enthielt kein einfaches Schlafabteil, sondern ein Schlafzimmer, ein Bad mit weißen Kacheln und einer speziell konstruierten Badewanne, in der das Wasser nicht überlaufen konnte, wenn der Zug sich zur Seite neigte; außerdem den Arbeitsraum des Zaren mit Schreibtisch und tiefen Ledersesseln sowie das in sanften Farben gehaltene grauviolette Boudoir der Zarin. Von dort konnte sich der Zar direkt in den mahagonigetäfelten Speisewagen begeben, wo der lange Tisch 16 Personen Platz bot (die Zarin nahm ihre Mahlzeiten meist separat ein). Dieser dritte Waggon enthielt zusätzlich noch einen kleinen Salon mit gepolsterten Wänden, Plüschmöbeln und einem Klavier. Nummer zwei war für Koch und Steward mit drei Kochherden, Kühlschrank und »Weinkeller« ausgestattet. Der allererste der acht Waggons mit seinen modernen Ventilationsanlagen und diskreten Doppeladlern war einer Abteilung Kosaken vorbehalten. Sobald der Zug stand und die mechanische kaiserliche Treppe zum Bahnsteig heruntergeklappt worden war, sprangen vier mit Dolch und Gewehr bewaffnete Kosaken hinaus und stellten sich am Haupteingang der rollenden Residenz auf.

Es war lange her, seit ich das Vergnügen hatte, im kaiserlichen Zug mitzufahren, da die Aufgabe, Seine Majestät während seiner Aufenthalte im militärischen Hauptquartier zu begleiten, Prof. Fjodorow überlassen war. Auch diesmal war es mein fünf Jahre jüngerer Kollege, der unseren hohen Klienten auf der Reise begleitete, die zur allerletzten Odyssee des kaiserlichen Hofzugs werden sollte.

Wie stets war die Meldung ergangen, der zufolge man Soldaten an Brücken und anderen kritischen Punkten postieren sollte, die der Zug passieren würde, und ich nehme an, dass in dem parallelen Zarenzug, der zu einem anderen Zeitpunkt von einem anderen Bahnhof abfuhr, auch diesmal Feuer im Kessel gemacht wurde. Dessen Lokomotive war genauso blankgeputzt und schwarz, die Wagen waren genauso leuchtend kaiserblau; dies war der leere Gespensterzug, den noch niemand hatte in die Luft sprengen können.

Bei der Nachmittagsvisite des Tages, an dem der Zar abgereist war, entdeckte ich einige wenige schwach erhöhte dunkelrote Punkte neben Olga Nikolajewnas rechtem Auge. Als ich eine Haarlocke beiseiteschob, fand ich mehrere weitere Punkte auf der Stirn.

Anfang Februar hatte der Zarewitsch Besuch von einer Handvoll herbeibekommandierter Kadetten gehabt. Sie hatten mit ihren Holzgewehren einen ganzen Nachmittag exerziert. Später erhielt ich die Meldung, dass man bei einem der Kadetten die Masern festgestellt hatte. Es sagt sehr viel darüber aus, unter welch quarantäneähnlichen Bedingungen die Zarenkinder aufwuchsen, dass sich bisher keins von ihnen mit dieser Krankheit angesteckt hatte, die Kinder normalerweise schon trifft, bevor sie fünf Jahre alt sind. Olga Nikolajewna räumte ein, sich schon seit einigen Tagen unpässlich gefühlt zu haben. In ihrer Mundhöhle entdeckte ich Andeutungen weißer, unregelmäßig geformter Flecken. Daraufhin untersuchte ich Alexej Nikolajewitsch und registrierte die ersten Ausschläge am Bein. Keiner der anderen drei wies deutliche Symptome auf, aber Tatjana Nikolajewna klagte über zunehmende Schlappheit.

Am nächsten Tag brachen auf den Straßen Petrograds die Unruhen aus. Der Anlass war Brotknappheit, das heißt eigentlich war es die Furcht vor Knappheit. Es hatte sich das Gerücht verbreitet, es stünden neue und strengere Rationierungsvorschriften für Mehl bevor. Dann folgten Schlag auf Schlag die Ereignisse, die später die Bezeichnung »die Revolution« erhielten; Plünderung, Streiks, Straßenbahnblockaden, Brandstiftungen, Totschlag, Meuterei. Die Ereignisse entwickelten sich so rasch wie eine Epidemie in einem Feldlazarett. Das lässt sich, wie es später auch geschah, nur mit zwei Dingen erklären: Erstens mit den ungeheuren Opfern des Krieges, der Schwächung Russlands durch die unfassbaren Blutverluste, und zweitens mit der untergrabenen Autorität des politischen Regimes.

Ich gehöre nicht zu denen, die die Begründung für die Revolution auf den Straßen suchen, in den Schlangen der nach Brot anstehenden Menschen oder in den Fabriken, nicht einmal in den politischen Versammlungen, auch nicht bei der Duma im Tauride-Palais oder, was noch ferner liegt, bei den Marxisten an den Cafétischen in der Schweiz. Lassen Sie mich eine Frage formulieren: Wenn der Thronfolger in Spala gestorben wäre, wäre der Tod dann durch den Sturz im Boot verursacht oder durch die Kutschfahrt auf dem Kiesweg? Vielleicht müsste man die Ursache auch in seinem Körper suchen, den ein heftiger Schlag und eine starke Erschütterung getroffen hatten? Also im Blut der Dynastie?

Als der Ausbruch der Masern festgestellt worden war, beschloss ich, in den Alexanderpalast zu ziehen, der inzwischen in ein kaiserliches Hospital verwandelt worden war, so wie das Soldatenlazarett im Katharina-Palais. Die Zarin legte ihr Lieblingskostüm an, die Rotkreuz-Tracht mit der gestärkten weißen Schürze und der nonnenähnlichen Kopfbedeckung. Olga Nikolajewna (inzwischen ganz mit roten Punkten übersät), Tatjana Nikolajewna und der Zarewitsch begaben sich mit triefenden Nasen, starkem Husten und hohem Fieber zu Bett.

Auch die Hofdame Anna Wyrubowa erwies sich schon bald als angesteckt, und die Zarin verlangte, dass sie aus der Wohnung am Schlosspark aus- und in den Palast umziehen solle, wo man ein eigenes Krankenzimmer für sie eingerichtet hatte. Hier hielt die Dame Hof, umgeben von bis zu sechs Ärzten und einer Reihe von Krankenschwestern, darunter die Zarin. Anna Wyrubowa war nicht nur das wichtigste Bindeglied Ihrer Majestät zu Rasputin gewesen, sondern auch die aus den verschiedenen Kreisen in Petrograd gespeiste Nachrichtenquelle, der sie am meisten vertraute. Solange die Wyrubowa mit 40 Grad Fieber zu Bett lag, war der Grad der Desinformation im Palast noch höher als gewohnt. Die Isolation wurde umso offenkundiger, als ich aus Rücksicht auf die empfindlichen Augen der Patientin angeordnet hatte, in sämtlichen Krankenzimmern die Gardinen zuzuziehen.

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