Tor Bomann-Larsen - Der Leibarzt des Zaren

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Die Erschießung Nikolaus II. und seiner Familie war einer der brutalsten politischen Morde des 20. Jahrhunderts und bedeutete das Ende der 300-jährigen Romanow-Herrschaft in Russland. Nach seiner furiosen Amundsen-Biografie legt Tor Bomann-Larsen jetzt einen präzise recherchierten Roman über die letzten Tage der Zarenfamilie vor. Detailgetreu und stilistisch brillant schreibt Norwegens Bestsellerautor das verschollene Tagebuch des Doktor Botkin fort und erzählt in seinem fiktiven Tagebuch das Schicksal der Zarenfamilie.-

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»Es weht«, erwiderte Alexandra Fjodorowna mit erschöpfter Miene. »Maria hat mir das Haar hochgesteckt.«

Die Großfürstin erbot sich zugleich, der Mutter Gesellschaft zu leisten, ihr etwas vorzulesen und danach neue Briefe nach Tobolsk zu schreiben. (Gott allein weiß, ob sie jemals ankommen.) Maria Nikolajewna ist zuvor nie von ihren Schwestern getrennt gewesen. Als Nummer drei in der Reihe kann sie sich ein Dasein ohne Olga, Tatjana und Anastasia nicht vorstellen, ebensowenig wie die Zarin ohne den Gedanken an den Zarewitsch existieren kann. Alexandra Fjodorowna war im Übrigen am Vormittag höchst aufgebracht, als sich herausstellte, dass die Gardesoldaten den Samowar völlig leergetrunken hatten.

Der Gefängnishof erwies sich als höchst ungeeignet für Spaziergänge von Damen. Ohne ihre neugierigen Blicke auch nur im mindesten zu verbergen, lümmelten die Wachposten zwischen den Verandasäulen und am Zaun herum. Sie trugen halbmilitärische Requisiten und waren mit Gewehren und Säbeln bewaffnet, einige auch mit einer Pistole im Gürtel. Seine Majestät tat, als bemerkte er die schäbige Aufmachung nicht, und doch weiß ich, dass er an der Kleidung eines Soldaten auch das kleinste Detail registriert. Immerhin ist er jahrzehntelang durch Inspektionen und Paraden gedrillt. Er stellt sofort einen Kontakt her, sobald er bei einem der Gardisten ein freundliches Gesicht oder eine zugängliche Haltung bemerkt. Es dürfte eher meine hochgewachsene, halb grauhaarige Erscheinung sein, die abschreckend wirkt. Die schlanke und zugleich bescheidene Gestalt Seiner Majestät in der schmucklosen Soldatenbluse, mit dem freundlichen Gesichtsausdruck und den stets aufmerksamen Gesten bewegt sich wie der personifizierte Widerspruch des Selbstherrschers in sich.

Als wir die Holztreppe hinaufgingen, erkundigte er sich sehr rücksichtsvoll, ob ich mir um meine Kinder in Tobolsk große Sorgen mache. Das tue ich selbstverständlich, doch ich erwiderte:

»Mit ihren achtzehn und zwanzig Jahren sollten sie auf sich selbst achtgeben können, sofern es überhaupt möglich ist, unter den herrschenden Zuständen auf etwas zu achten.«

Seine Majestät seufzte. Er brauchte nicht zu sagen, dass auch seine Gedanken sich in Tobolsk befanden, wo sie zuerst und zuletzt um das Krankenlager des Zarewitsch kreisten. Ich brachte das Thema nicht zur Sprache, da ich keinerlei Trost zu geben hatte.

Nikolaj Alexandrowitsch kommt ohne den Hofstaat erstaunlich gut zurecht, doch wenn er seine Kinder nicht um sich hat, erweckt er einen bemitleidenswerten Eindruck. Der Alleinherrscher ist für die Einsamkeit nicht geschaffen.

Es sind die Krankheit und seine Stellung als Thronfolger, die dem Zarewitsch in den Augen beider Eltern eine absolute Sonderstellung verleihen. Sowohl für die Mutter als auch für den Vater ist der Sohn der Lebensinhalt, der einzige Mensch, den sie formen sollen, der das Ererbte erheben und weitertragen sollte.

Die Trennung fällt Alexej Nikolajewitsch bestimmt nicht leichter. Er hat eine starke Bindung an seine Mutter und sieht, wie nicht anders zu erwarten, in dem Vater sein Vorbild. Und obwohl Nikolaj Alexandrowitsch alles andere als ein dünkelhafter Mensch ist, räumt er dieser Bewunderung einen sehr hohen Stellenwert ein. Ich glaube, dass er die Sehnsucht des Sohns ebenso stark empfindet wie seine eigene. Vielleicht dem Alter, aber nicht der Reife nach war er erwachsen geworden, als er selbst seinen Vater verlor, den großen, hoch bewunderten Zaren Alexander. Nichts wünscht er seinem einzigen Sohn weniger als einen Vater, der ihm die Bürde der Macht auf die Schultern legt, wie es sein Vater einst getan hatte.

Alexej Nikolajewitsch blickt zu seinem Vater auf, und Alexandra Fjodorowna blickt zu ihrem Sohn auf. Nikolaj Alexandrowitsch blickt zu seiner Gemahlin auf. Dieses Machtdreieck lässt sich deuten und umdeuten, doch im Verlauf der letzten dreizehn Jahre hat es hinter den Säulenfassaden und unter den Zwiebeltürmen das psychologische Zentrum im Leben des Reiches gebildet.

Um halb sieben wurde endlich Tee serviert. Der Zar las aus dem Buch Hiob. Danach holten die Zarin und Maria Nikolajewna alles, was sie an Ikonen und heiligen Gegenständen mitgebracht hatten, und platzierten sie auf dem Schreibtisch gleich in der Nische.

Auf Nikolaj Nikolajewitsch Ipatjews Schreibtisch wurden zwei Kerzen angezündet. Es ist sein Haus, es sind seine Möbel, seine Bilder und Teppiche; er ist Hauptmann im Ingenieurkorps des Heeres, und wie es heißt, auch Kaufmann. Ich weiß nicht, was er kauft und verkauft, doch hat er seine Geschäfte mit Geschick betrieben. Das Haus ist nicht viele Jahre alt, es ist solide, aufwendig, fast übertrieben und recht geschmackvoll eingerichtet. Alles weist auf einen soliden Bürger hin, einen der bestsituierten Bewohner der Stadt. Er hat es sogar geschafft, auf dem höchsten Punkt Jekaterinburgs zu bauen, aber das Eigentumsrecht musste der Schwerkraft der Geschichte weichen, und so wurde die Villa des Kaufmanns konfisziert, als Gefängnis eingerichtet und in ein Schloss verwandelt.

Heute Abend, zur Zeit der Messe, versammelten wir uns um den Schreibtisch. Die Nische verleiht dem Raum ein eigenartiges, beinahe sakrales Gepräge; das Blattgold, das die Christusköpfe auf dem Tisch schmückt, findet einen Widerschein in den Bilderrahmen der Gemälde an den Wänden und in den vergoldeten Leisten entlang der Brüstung und unterhalb der Decke. Das Fehlen eines Geistlichen, einer Stimme außerhalb von uns selbst als Sprachrohr der heiligen Texte, lastete am schwersten auf uns. Seine Majestät begann mit seiner gedämpften, melodischen Stimme laut aus den Evangelien vorzulesen; danach gab er mir durch ein Zeichen zu verstehen, dass ich fortfahren solle, worauf wir die zwölf Bibelstellen abwechselnd vorlasen. Niemand sang. Mochte der Zar auch als der hohe Beschützer der orthodoxen Kirche gegolten haben, fühlt er sich für diese Aufgabe ebenso wenig geweiht wie ich selbst kraft meines medizinischen Examens.

Wir endeten mit einem Gebet und beteten wie immer für das Vaterland und unsere Kinder, deren Leben in fremde Hände gelegt ist.

Es ist noch keine sechs Jahre her, dass das gesamte Russische Reich auf die Knie fiel und für das Überleben des Thronfolgers betete. Vor der heiligen Ikone in der Kasan-Kathedrale stand die Bevölkerung von St. Petersburg Tag und Nacht im Gebet. Ich habe keine bessere Erklärung gefunden, als dass es die Knienden waren, die ihn retteten, die Tausende und Abertausende gottesfürchtiger Stimmen, die zum Himmel emporstiegen: Herr, lass ihn leben. Dieses Kind ist Russlands Zukunft!

Wenn der Glaube Berge versetzen kann, können Gebete vielleicht Steine für einen Dammbau sein?

Der Oktober 1912 war einer der entsetzlichsten Monate meines Lebens. Er begann mit einem Sturz in einem Ruderboot an der Grenze zwischen Polen und Weißrussland beim Jagdschloss Belowize. Das kaiserliche Gefolge war im September dorthin gereist, weil der Zar auf die Jagd gehen und sich nach den herbstlichen Feiern zum hundertjährigen Jubiläum der Niederlage Napoleons ausruhen sollte. In den gewaltigen Wäldern gab es Hirsche, Elche und Wisente im Überfluss. Die vier Großfürstinnen verbrachten die Tage zu Pferde. Der Zarewitsch durfte nicht reiten, doch an den Tagen, an denen der See glatt dalag, erhielt er die Erlaubnis zu rudern. Hier geschah das Unglück, als er vom Anleger ins Boot springen sollte.

»Au!« Dieser kleine Ausruf war so leise wie nur möglich, um keinen Schrecken um sich zu verbreiten. Doch der Ausruf kam und erregte Schrecken. Alle, die sich in der Nähe des Boots befanden, wussten, dass schon der kleinste Schmerzensschrei des Thronfolgers das Startsignal für eine dynastische Krise sein konnte. Alexej Nikolajewitsch hatte sich an der linken Hüfte gestoßen. Für einen beliebigen Achtjährigen ein harmloser, unbedeutender Stoß; für einen Bluter jedoch dramatisch, unheilverkündend und vielleicht tödlich.

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