Tor Bomann-Larsen - Der Leibarzt des Zaren

Здесь есть возможность читать онлайн «Tor Bomann-Larsen - Der Leibarzt des Zaren» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Leibarzt des Zaren: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Leibarzt des Zaren»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Erschießung Nikolaus II. und seiner Familie war einer der brutalsten politischen Morde des 20. Jahrhunderts und bedeutete das Ende der 300-jährigen Romanow-Herrschaft in Russland. Nach seiner furiosen Amundsen-Biografie legt Tor Bomann-Larsen jetzt einen präzise recherchierten Roman über die letzten Tage der Zarenfamilie vor. Detailgetreu und stilistisch brillant schreibt Norwegens Bestsellerautor das verschollene Tagebuch des Doktor Botkin fort und erzählt in seinem fiktiven Tagebuch das Schicksal der Zarenfamilie.-

Der Leibarzt des Zaren — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Leibarzt des Zaren», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Mein Kollege Professor Fjodorow unternahm in dieser Situation einen allerletzten Versuch, die Verfassungskrise zu lösen, die, wie allen inzwischen klar war, anscheinend unaufhaltsam näher rückte. Als die telegrafischen Meldungen vom Ausbruch der Masern Seine Majestät im Hauptquartier erreichten, während etwa gleichzeitig die ersten Bulletins über die nach Brot anstehenden Menschen in Petrograd eintrafen, schlug der Professor vor, die Zarin solle mit ihren Kindern zur Rekonvaleszenz auf die Krim reisen, sobald die Krankheit überwunden sei. Ich konnte nicht anders, als diesen Vorschlag zu unterstützen, als die Zarin die Frage später mit betont gleichgültiger Miene zu Sprache brachte.

»Der Palast muss ja auf jeden Fall gründlich desinfiziert werden«, fügte ich hinzu.

»Das Gleiche schreibt auch Seine Majestät«, erwiderte sie. »Er scheint es für einen ausgezeichneten Vorschlag zu halten.«

Nicht zufällig fiel dieser Plan einer Rekonvaleszenz direkt mit den Vorschlägen zusammen, die schon mehrmals geäußert worden waren, dass nämlich die Zarin in den Sommerpalast Liwadia auf der Krim verbannt werden solle, damit sie sich nicht mehr auf ihre völlig unberechenbare Weise in der Hauptstadt als »Stellvertreterin« des Zaren in staatliche Angelegenheiten einmischen könne. War die Begründung zunächst politisch gewesen, war sie jetzt medizinischer Natur, und da konnte sogar der Zar sie befürworten, und das mit einem Enthusiasmus, den er vor seiner Gemahlin nicht ganz hatte verbergen können.

Am 28. Februar 1917 setzte sich der Hofzug des Zaren von dem militärischen Hauptquartier in Mogilew aus in Bewegung, diesmal in nördlicher Richtung nach Petrograd. Mehrere Tage lang war der Zug ohne Kontakt mit der Umwelt, denn er landete an einem Ort, den niemand erwartet hatte. Warum hielt der Zug des Zaren in Pskow?

Das war die Stadt, in der er abdanken sollte.

Was sollen wir in Jekaterinburg?

In der Nacht zum 3. März um halb vier läutete das Telefon im Alexander-Palais. Es war ein Mitglied der provisorischen Regierung, das mit dem Leibarzt des Zaren zu sprechen wünschte:

»Ist der Thronfolger tot?«

Die Frage war ebenso überraschend wie der Zeitpunkt, zu dem sie gestellt wurde.

»Die Masern sind keine tödliche Krankheit«, entgegnete ich, »es sei denn, es kommt zu Komplikationen.«

Nachdem ich eingehängt hatte und in mein Zimmer zurückgekehrt war, wurde die Frage akut: Der Zar konnte gestürzt und die Umwälzung eine Tatsache sein, aber warum in aller Welt sollte der Thronfolger tot sein?

Spät am nächsten Tag kam Großfürst Paul in die Residenz und erstattete Bericht. (Ganz Petrograd war längst orientiert.) Der Zar hatte am Abend des 2. März abgedankt, nicht zugunsten seines Sohnes, des Thronfolgers, sondern für seinen Bruder, Großfürst Michail, zugunsten des Mannes, der den Versuch gemacht hatte, seinen Platz in der Thronfolge gegen ein Leben in Schönheit zu vertauschen. Wie konnte der Herrscher seine königlichen Insignien niederlegen, ohne dass der Zarewitsch Zar wurde? Nur der Tod konnte dem Volk eine begreifliche Erklärung geben. Aus diesem Grund läutete das Telefon.

Um meine eigene Antwort zu finden, muss ich das am Hof übliche klischeehafte Denken aufgeben und nach ihr selbst draußen auf den nächtlichen Bahnsteigen suchen.

Ostersamstag, den 21. April

Der Zar nahm vor dem Mittagessen ein Bad, die Zarin danach. Säuberung statt einer Beichte. Nach dem Tee wurden die Ikonen hereingetragen und auf den Schreibtisch gestellt. Um acht Uhr war endlich Messe. Meine Demütigungen trugen Früchte, Awdejew hatte allergnädigst einen Popen besorgt und aus der Stadt einen Diakon geholt, doch mussten wir ohne einen Chor auskommen. Alle Gefangenen, der ranghöchste Offizier und einzelne Gardesoldaten nahmen daran teil.

Ich konnte sehen, wie dem Zaren zwischen Bart und Kragen die Adern anschwollen, und auch die Zarin ließ unverkennbar Zeichen eines inneren Drucks erkennen. Nur die Großfürstin Maria ließ den Tränen freien Lauf; sie strömten über ihr ebenmäßiges Gesicht. Bisher hatten sie noch nie die Trennung vom Zarewitsch und den drei Großfürstinnen so stark empfunden wie während des kirchlichen Rituals, bei dem sie immer gemeinsam niederknien, bei dem sie füreinander beten. Auch ich vermisste schmerzlich die klaren Stimmen der Großfürstinnen.

Alexandra Fjodorowna hat meine Treue lange mit einem Anflug von Unglauben betrachtet. Das liegt an mehreren Dingen, ganz besonders aber an einem Umstand, an der Affäre mit der Wyrubowa, die sich an dem Tag ereignete, als Minister Kerenskij zum ersten Mal ins Alexander-Palais kam.

Die Masernepidemie neigte sich ihrem Ende zu, doch Maria und Anastasia Nikolajewna ging es immer noch sehr schlecht. Ich war selbst davon überzeugt, dass Großfürstin Maria wegen der hinzugetretenen Komplikationen die Krankheit nicht überstehen würde. Anna Wyrubowa war ebenfalls stark angegriffen gewesen, doch wie die drei anderen befand sie sich auf dem Weg der völligen Genesung.

Die Hofdame ist die engste Freundin der Zarin. Es ist ein fast symbiotisches Verhältnis, obwohl die Wyrubowa viel jünger ist. Das ihr am äußersten Rand des Schlossparks angewiesene Haus könnte man als Rasputins Botschaft in Zarskoje Selo bezeichnen. Anna Wyrubowa war das Bindeglied zwischen der Zarin, der im Niedergang begriffenen Autokratie und dem Retter aus Sibirien. Wer würde der halb hysterischen Frauengestalt, die nach einem Zugunglück auf Krücken umherwankte, normalerweise irgendeine politische Bedeutung zusprechen? So weit war es inzwischen gekommen, dass gerade diese leicht übergewichtige Figur ein wesentlicher Bestandteil des staatstragenden Systems geworden war.

Schon bei seinem ersten Besuch hatte sich Justizminister Kerenskij vorgenommen, sie festnehmen zu lassen. Sie berief sich vermutlich auf medizinische Immunität. Einer der Adjutanten in dem lautstarken Gefolge des Ministers legte mir die Frage vor, inwieweit die Hofdame in einer Verfassung sei, die es vertretbar mache, sie aus dem Palast zu entfernen. Ich beantwortete die Anfrage absolut klinisch als Arzt. Meiner Einschätzung nach habe sie wie drei der Zarenkinder die Krankheit überwunden und könne sich vom Krankenlager erheben. Folglich machte ich keine medizinischen Einwände geltend. Das löste bei Alexandra Fjodorowna einen flammenden Zornausbruch aus:

»Wie können Sie so etwas sagen, Sie, der Sie selbst Kinder haben!«

Erst im Nachhinein habe ich diesen Hinweis auf die Kinder verstanden. Dass sie die Wyrubowa als ihre Tochter betrachtete. Nicht einmal die Freundin war ihr ebenbürtig. Man brachte die unglückliche Frau direkt vom Alexanderpalais zur Peter-Pauls-Festung. Eine Art von Rekonvaleszenz, mit deren Anordnung ich selbstverständlich nie einverstanden gewesen wäre.

Bei dem gleichen Ministerbesuch und in Gegenwart der Zarin wurde ich gebeten, auch über den Gesundheitszustand Ihrer Majestät Bericht zu erstatten. Selbstverständlich war es äußerst beklemmend, gegenüber einem wildfremden Eindringling im Palast medizinische Einzelheiten über die Frau auszubreiten, die noch wenige Tage zuvor die Herrscherin des Reiches gewesen war. Es machte auch der Umstand nicht leichter, dass sich Kerenskij, obwohl er nicht nur Minister, sondern auch Rechtsanwalt war, aus Anlass der Audienz wie ein Fabrikarbeiter oder ein gemeiner Soldat gekleidet hatte; als er dann noch eine Positur à la Napoleon einnahm, gab mir das das dumpfe Gefühl, in einem historischen Tableau eine Nebenrolle zu spielen. Es kam mir vor, als hätte der Verfasser des Stücks aus schierer Unwissenheit den Sturz der Bourbonen mit dem Eintritt des Korsen in die Geschichte verwechselt. Ich gab nichtsdestoweniger eine möglichst objektive Beschreibung des nervösen Herzens ab, das in allen Jahren die körperliche Leistungsfähigkeit der Zarin verringert hatte, fügte aber hinzu, dass der gegenwärtige Zustand der Patientin so gut sei, wie man unter den besonders belastenden Umständen erwarten könne. Es war nicht schwer zu sehen, dass die nüchterne, undramatische Beschreibung der Leiden Ihrer Majestät ihr sehr hart zusetzte. Gleichwohl hatte ich meine Aussage auf die einzig akzeptable Art und Weise gemacht. Ein Arzt mag im Dienst des Zaren oder des Volkes stehen, doch die allerhöchste Loyalität schuldet er stets seinem Beruf.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Leibarzt des Zaren»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Leibarzt des Zaren» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Leibarzt des Zaren»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Leibarzt des Zaren» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x