Diana Feuerbach - Die Reise des Guy Nicholas Green

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`Ich brauchte Geld, er brauchte Begleitung.´ Der südafrikanische Weltenbummler Guy Nicholas Green schmeißt seinen Job in Mexiko. Er strandet am Schwarzen Meer, in Odessa. Das Geld geht ihm aus. Er begegnet dem jungen Engländer Jamie. Der hatte auf einer Webseite (`Jede Begegnung zwischen einem Mann des Westens und einer Frau des Ostens ist voller Zauber´) Julia entdeckt. Sie schickt Ganzkörperfotos, der Briefwechsel kommt ins Rollen. Jamie fühlt eine große Sehnsucht in sich aufsteigen. Er verliebt sich und reist auf eigene Faust nach Odessa. Als er Julia endlich trifft, will sie von den Mails und ihren Versprechungen nichts wissen. Ist er auf eine dubiose Heiratsagentur reingefallen? Und welche Rolle spielt eigentlich Guy Nicholas Green in der ganzen Sache? Willkommen in Odessa! Unter der Sonne am Schwarzen Meer: Heiratstourismus und Online-Dating, junge Frauen auf schwindelerregend hohen Absätzen, Kerle mit geschorenen Schädeln und schlechten Manieren. Und eine Männerfreundschaft wider Willen. Diana Feuerbachs Romandebüt bietet beste Unterhaltung in all ihren Facetten.-

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Die Webseite überraschte ihn. All diese Mädchen wollten ihn kennenlernen? Tatjana, Ludmila, Katja ... eine hübscher als die Nächste, alle langhaarig und lächelnd mit perfekten Zähnen. Halb ungläubig, halb angefixt scrollte er durch die Bilder. Er vermutete einen Scherz seiner Kollegen. Er war der einzige Single im Junior Management des Call Centers. Frauen, also Telefonistinnen, gab es genug in der Firma, doch sie waren ihm entweder zu alt oder zu hässlich. Sie achteten nicht darauf, weiblich zu wirken, hatten teigige Gesichter mit kleinen Augen, stammten aus den umliegenden Gemeinden und waren ihm so vertraut und einerlei wie die zu Wellenbrechern geschichteten Steine am Strand. Unter ihnen eine Freundin zu suchen wäre so ähnlich gewesen, als hätte sich der Aufseher einer Textilfabrik vor hundert Jahren in eins der farblosen Wesen an den Webstühlen verliebt.

Die ukrainischen Mädchen waren anders. Jamie klickte und studierte. Er wäre wohl mit Fantasien von einer Orgie mit all diesen schönen Unbekannten schlafen gegangen. Mehr nicht, sagte er, denn es waren zu viele Gesichter, Dekolletés und lange Beine, als dass er sich hätte entscheiden können. So dachte er, bis er Julia fand, im hinteren Drittel der Auswahl. »Beautiful girl from Odessa«, stand unter ihrem Porträt. Der Name der Stadt klang exotisch. Jamie glaubte, ihn schon einmal gehört zu haben, war sich aber nicht sicher. Hätte man beim Pub-Quiz die entsprechende Frage gestellt, hätte er zur Antwort gegeben, die Stadt sei eine Legende, längst untergegangen. Ein Atlantis des Ostens.

Dank seines Webbrowsers stellte er fest, dass Odessa noch existierte. Zweitausenddreihundert Kilometer südöstlich von seinem Dorf. Julia wohnte am Meer, an der Südküste ihres Landes. So etwas schaffte Verbindung. Er las ihre Angaben durch, studierte die Ganzkörperfotos und Close-ups und fühlte dabei eine immer stärkere Sehnsucht in sich aufsteigen. Ein Schicksalsgefühl, sagte er, schwer zu beschreiben aber verdammt intensiv. Mit einunddreißig hatte er eigentlich noch Tonnen von Zeit, bis er heiraten musste, und im Grunde, auch das gab er zu, scheute er die Konsequenzen wahrer Intimität: die Gefahr, dass die Frau neben ihm im Bett einmal furzen könnte. Dass sie morgens schlecht aus dem Mund roch wie er selbst. Dass sie ein Baby verlangen würde von ihm. All das war ihm schon einmal passiert, mit seiner Ex aus dem Nachbardorf, und seitdem war er vorsichtig geworden.

»I love sea«, schrieb Julia in ihrem Profil. »I want to meet man of my dreams for true love.«

Das klang sympathisch, wenn auch nicht besonders konkret. Doch welches seriöse Mädchen gab im Netz schon zu viel von sich preis? Besser, man hielt sich an die Fotos. Julia war erst zwanzig und auf ihre Weise ein rassiger Typ, ohne südländisch zu wirken. Sie hatte bestimmt keine Haare an den Armen wie die Spanierin, die Jamie im letzten Urlaub kennengelernt hatte. Sie war hellhäutig und trotzdem nicht blass. Ihre Augen waren orientalisch angeschrägt und wunderbar blau, mit einem starken Zug ins Türkis, was sie besonders zum Strahlen brachte, zumindest auf dem Computerbildschirm. Ihr Körper war schlank und trotzdem sehr weiblich, mit den richtigen Rundungen an den vorgesehenen Stellen.

Jamie schlief über die Sache. Am nächsten Tag nach der Arbeit, wo er eruiert hatte, dass sich niemand einen Scherz gemacht hatte mit ihm, las er im Informationsteil von Hot Ukrainian Brides die Liste der häufig gestellten Fragen durch. Die Antworten machten ihm Mut. Er war gerade mal elf Jahre älter als Julia, rauchte nicht und trank für englische Verhältnisse nicht viel, verfügte über ein geregeltes Einkommen und solide Absichten. Denn das hatte er beschlossen: dass er es ernsthaft versuchen müsse. Sonst lohnte der Aufwand nicht. Ukrainerinnen, hieß es in den Informationen, störten sich nicht an Altersunterschieden. Sie befürworteten eine traditionelle Rollenverteilung in Ehe und Haushalt, auch wenn sie eine Hochschulbildung genossen hatten. Sie kochten ausgezeichnet, was dem Mann schmeckte, waren kinderlieb und stärkten ihrem Ernährer den Rücken. Hinzu kamen ihre außergewöhnliche Schönheit und Weiblichkeit. Jeder Gentleman auf der Welt durfte sich glücklich schätzen, einer solchen Lady des Ostens zu begegnen.

Jamie hielt den Duktus für altmodisch, das beschriebene Rollenmodell für aus der Zeit. Seine Zukünftige sollte auch arbeiten gehen und sich verwirklichen, sagte er mir, und wenn sie mal keine Lust hätte zum Kochen, würde er das erledigen. Oder man bestellte Pizza. Er war gegen eine strenge Aufgabenteilung im Haushalt und gegen Hierarchien in der Liebe. Er fand sie unnötig, denn mit der richtigen Frau, glaubte er, gab es keine Probleme.

Er registrierte sich offiziell auf der Webseite und bekam die Erlaubnis, Julia zu schreiben. Jeder Brief , wie die Agentur die Mails nannte, kostete eine Gebühr von zehn amerikanischen Dollar, denn er wurde für Julia ins Russische übersetzt. An seinem ersten Brief formulierte Jamie ganze Abende lang. Er kam sich plötzlich langweilig vor, nicht attraktiv genug für ein Mädchen wie Julia. Nicht klug genug für eine Studentin wie sie. Sie hatte sicher viele Bewerber. Vor allem aus den USA, denn auf der Webseite gab es einen langen Abschnitt über Brautvisa und Einreisebestimmungen dorthin. Er schlussfolgerte, dass er als Engländer nur eine Nebenzielgruppe sei. Nicht erste Wahl. Wie sollte er sich mit reichen Anwälten aus New York und Ärzten aus Florida messen? Nicht mit Geld, sagte er sich. Auch nicht mit Lügen. Sondern am besten mit einer Geschichte, die Julia zu Herzen ging. Er mailte ihr ein Foto, das ihn am Ufer der Dorflagune zeigte, im Hintergrund Schwäne und Schilf, und schrieb von der Anemone, die im brackigen Wasser lebte. Kaum zwei Zentimeter lang war sie und fast nicht zu finden, grub sich still und stumm durch den Schlamm. Nirgends sonst auf der Welt kam sie vor. Sie war einsam, selten, bedroht und laut den Theorien mancher Forscher sogar schon ausgestorben. Genau wie die wahre Liebe, die jeder Mann sucht.

Ich gebe zu, ich verdrehte ein bisschen die Augen, als mein Mitfahrer mir das erzählte. Gesagt habe ich nichts. Es war seine Romanze. Er hatte die Mail auf den Weg geklickt. Und fing an zu warten. Würde er Antwort erhalten? Er hoffte es wie verrückt, wie auf einen Sieg von Portsmouth über Southampton. Im Licht dieser Hoffnung klangen auch manche Formulierungen der Webseite weniger altbacken als zuvor. Odessa, das war vielleicht eine besondere Stadt. Die Ukraine an sich aber war ein armes, vom Kommunismus und seinem Erbe geschundenes Land. Wer den Menschen dort half, verdiente sich Dankbarkeit. Also musste auch Julia dankbar sein, indem sie Jamie wenigstens ein paar Zeilen schrieb.

Er hatte Recht. Nach zwei Tagen blinkte es in der Mailbox. Julia schrieb nett und mit Interesse; ihr Englisch mit den kleinen Fehlern war einwandfrei zu verstehen.

»The true love in this days is hard to find.«

Der Briefwechsel kam ins Rollen. Jamie schrieb täglich, und täglich kam Antwort. So lernten sie einander kennen. Nach ein paar Wochen war ihm Julia überhaupt nicht mehr fremd. Er mochte ihre Bereitschaft, ihm zuzuhören, ihn aufzubauen, wenn er schlecht drauf war, ihren Humor. Er schickte ihr weitere Bilder vom Dorf: die alte Zollbrücke, auf der er als Junge mit seinem Vater geangelt hatte, seinen Lieblingspub, mit dessen Wirt er zur Schule gegangen war, die Hütten am Strand, von denen eine seiner Familie gehörte und in der er, was er allerdings nur mir gegenüber erwähnte, als Teenager seine Unschuld verloren hatte.

Auch von der Arbeit im Call Center berichtete er: von seiner Verantwortung als Junior Co-Supervisor so vieler Frauen, von den Trainings mit ihnen, die er durchführen musste, vom Mithören der Kundengespräche und den anschließenden Auswertungen, bei denen auch mal Tränen flossen, wenn er scharf ins Gericht ging. Ich bekam eine gute Vorstellung von seinem Beruf. Man hätte mich jagen können damit. Er war genau das, was ich immer gemieden hatte und weshalb ich nie aufstieg ins Management von Oxfam oder anderen Organisationen. Ich arbeitete am liebsten an der frischen Luft, mit meinen Händen, und ich hatte am Ende des Tages gern ein Ergebnis vor mir. Eine neue Maispflanzung, ein verlegtes Trinkwasserrohr, ein Vater, der dem Schulbesuch der Tochter zugestimmt hatte. Jamie Durham atmete die Abluft von Computern, Kopierern und Druckern. Er ging in Hemd und Krawatte über graue Auslegeware, brühte sich Tee in winzigen Teeküchen und berührte den ganzen Tag lang nur totes Material: Telefonhörer, Headsets, Tastaturen und Bildschirme. Er führte Statistiken zur Qualität der Kundenansprechhaltung und anderen Quatsch, lachte über Witzeclips, die Kollegen ihm mailten, aß Sandwiches aus Plastik-Lunchboxen.

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