Diana Feuerbach - Die Reise des Guy Nicholas Green

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Die Reise des Guy Nicholas Green: краткое содержание, описание и аннотация

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`Ich brauchte Geld, er brauchte Begleitung.´ Der südafrikanische Weltenbummler Guy Nicholas Green schmeißt seinen Job in Mexiko. Er strandet am Schwarzen Meer, in Odessa. Das Geld geht ihm aus. Er begegnet dem jungen Engländer Jamie. Der hatte auf einer Webseite (`Jede Begegnung zwischen einem Mann des Westens und einer Frau des Ostens ist voller Zauber´) Julia entdeckt. Sie schickt Ganzkörperfotos, der Briefwechsel kommt ins Rollen. Jamie fühlt eine große Sehnsucht in sich aufsteigen. Er verliebt sich und reist auf eigene Faust nach Odessa. Als er Julia endlich trifft, will sie von den Mails und ihren Versprechungen nichts wissen. Ist er auf eine dubiose Heiratsagentur reingefallen? Und welche Rolle spielt eigentlich Guy Nicholas Green in der ganzen Sache? Willkommen in Odessa! Unter der Sonne am Schwarzen Meer: Heiratstourismus und Online-Dating, junge Frauen auf schwindelerregend hohen Absätzen, Kerle mit geschorenen Schädeln und schlechten Manieren. Und eine Männerfreundschaft wider Willen. Diana Feuerbachs Romandebüt bietet beste Unterhaltung in all ihren Facetten.-

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Ich habe die Familie nicht noch einmal besucht. Ich ging lieber auf Partys, tanzte in den Underground-Clubs im Londoner East End und machte Eroberungen. Meine wertvollste, von der ich viel lernte, war Camilla, Dozentin für Wirtschaftshilfe an meiner Uni und zwölf Jahre älter als ich. Sie vertrat eine kosmopolitische Weltsicht, wollte am liebsten alle Nationalstaaten abschaffen und jegliche Diskriminierung beenden. Ideale, die mir sehr vernünftig erschienen. Vom Gedanken an Heimat im herkömmlichen Sinne löste ich mich ... und ich trieb mich nach dem Studium in vielen Ecken der Welt herum. Faire Kaffee-Kooperative in Angola, Trinkwasser für Slums in Kuala Lumpur, Mikrokredite für indonesische Geschäftsfrauen, neue Maissorten für Dschungelbauern in Guatemala, Solarzellen für die Hütten kenianischer Hirten, Schulpflicht für die Kinder mexikanischer Ureinwohner und anderes mehr. Nie blieb ich lange genug an einem Ort, um Wurzeln zu bilden. Ich liebte das NGO-Leben, das Gefühl, Gutes zu tun und trotzdem unverbindlich zu bleiben. Ich war ein junger Mann, von vielen Frauen begehrt. Und ich kostete meine Privilegien aus.

Nun war ich arbeitslos. An den kleinen Daumenlutscher aus Clapham hatte ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gedacht. Falls er noch lebte, musste er etwa so alt sein wie Jamie. Nach unserem Brunch gingen Jamie und ich hinüber zum Stadtgarten. Wir setzten uns auf eine Bank am Springbrunnen, ich mit langgestreckten Beinen, Jamie in gedrungener Haltung, als würden das friedliche Rieseln vor uns, die Mütter mit ihren Kinderwagen und die Rentner, die bedächtig ihre Sonnenblumenkerne kauten, eine Bedrohung darstellen.

»Wie lange bist du schon hier?«, fragte er mich.

»Eine Woche.«

»Ich einen Tag. Na ja, verdammt, schon fast zwei. Einen Tag hab ich verplempert.«

Sein Dialekt klang jugendlich. Die verschluckten Silben und Endungen ließen mich an Fotografien von Martin Parr denken. Londoner Arbeitervolk, das am braunen Kiesstrand von Brighton zwischen überquellenden Müllkörben in der Sonne brät. Ich lag damit nicht ganz richtig. Jamie stammte aus einem Dorf Richtung Portsmouth, ein gutes Stück westlich die Küste entlang. Er war kein Tagestourist aus der Großstadt, sondern jemand, der aufgewachsen war mit schlichten Holzhütten am Strand, mit Herbststürmen und der Legende von einer Anemone, die in der Lagune seines Dorfs lebte. Man hätte ihm Poesie zutrauen können.

»Wieso verplempert?«, fragte ich. »Was ist denn so eilig?«

Er antwortete nicht, sondern strich über die Brusttasche seiner Jeansjacke. Eine Geste, die mir schon am Abend zuvor aufgefallen war. Dann erklärte er mir ein wenig umständlich, es habe da ein Missverständnis gegeben bei seiner Buchung. Er hatte das Hostel im Internet für ein H-O-T-E-L gehalten. Ein Buchstabe Unterschied, fünf Zimmergenossen mehr. In Doppelstockbetten. Wie früher im Ferienlager. Obwohl die Männer alle schon ziemlich alt waren, nicht wahr? Dazu der Treppenaufgang im Haus. Alles verwahrlost.

»Du hättest nicht bleiben müssen«, erwiderte ich. »In der Fußgängerzone stehen Werbeschilder für private Apartments, und Hotels, wie du sie suchst, gibt es auch.«

»Na ja«, sagte er, »kann schon sein. Aber ich hab bei Gary alles im Voraus bezahlt, mit Kreditkarte.«

Ich kratzte meine Bartstoppeln und sagte, er werde sich schon eingewöhnen. Es sei ja nicht für die Ewigkeit. Diese tröstlich gemeinten Worte bewirkten das Gegenteil.

»Fünf Tage hab ich noch übrig«, sagte er gequält, »dann geht mein Flug.«

Es klang nach einer Galgenfrist. Ich wartete ab. Er würde allein entscheiden, ob er sich mir anvertraute. Bettler dürfen nicht wählerisch sein, diese Weisheit traf wohl auf uns beide zu. Doch vielleicht war es besser, er behielt seine Geschichte für sich. Ich durfte mich nicht mehr einmischen in fremde Belange, musste erst selbst wieder in Ordnung kommen, ehe ich anderen Ratschläge gab. Durch den Wasserschleier des Springbrunnens beobachtete ich ein Teenagerpärchen auf der Bank gegenüber. Aneinanderklebende Körper im Tumult der Hormone. Eine Freizügigkeit, die nur wenige Kulturen öffentlich duldeten. Neben mir fasste Jamie in seine Jackentasche. Er zog ein Blatt Papier hervor, faltete es auseinander im grünen Halbschatten der Akazien. Es war ein Frauensteckbrief, ähnlich denen, die Charles Spretzer in seinem Portfolio hortete.

»Sie heißt Julia«, flüsterte Jamie und strich zärtlich über das Blatt.

Die Fotos waren schwarz-weiß, daheim ausgedruckt an einem billigen Drucker. Aber das Mädchen auf ihnen sah klasse aus. Zwanzig Jahre jung, seidiges Haar, die Augen blau oder grün, auf jeden Fall ausdrucksstark. Sinnlicher Mund, Wangenknochen vom slawischen Typ, der Kopf in die Hand gestützt und seitlich geneigt, das Lächeln verführerisch, die Beleuchtung im Studio professionell.

»Aha«, sagte ich, möglichst neutral, denn nun wusste ich, dass mein neuer Bekannter doch in den Lonely Hearts Club passte.

»Und sie ahnt nich’ mal, dass ich hier bin!«, stöhnte er.

»Warum hast du’s ihr nicht gesagt?«

»Konnte ich nicht! Das ist alles total verzwickt. Auf jeden Fall muss ich sie suchen. Bitte Guy, hilfst du mir, sie zu finden?«

Ich hatte mich sicher verhört. Doch er meinte es ernst. Er konnte nicht ahnen, was das Wort helfen für mich bedeutete und warum es für mich nicht mehr in Frage kam. Er wiederholte die Bitte, redete auf mich ein. Julia wohne irgendwo außerhalb, erklärte er mir, nicht im Zentrum. Er traute den Taxifahrern nicht, konnte die Straßenschilder nicht lesen. In mir sah er den Älteren mit Ortskenntnis und Erfahrung. Was natürlich kaum stimmte, denn im Grunde war ich ebenso fremd in Odessa wie er und meine Falten waren kein Zeichen von Weisheit. In einem Punkt lag er richtig: Weder Taxifahrer noch kyrillische Schilder brachten mich aus der Fassung.

»Bezahlen musst du«, sagte ich. »Ich bin blank.«

Er sprang auf.

»Kein Problem, ich hab genug!«

Er schien froh, denn nun hatte er etwas, das den Handel zwischen uns rechtfertigte. Ich brauchte Geld, er brauchte Begleitung. Ein simpler Pakt, den auch ich akzeptierte.

4: Anemone

Wir fuhren nach Norden, folgten der großen Bucht. Das Meer lag rechts von uns, doch ein Gürtel aus Hafenrost und Fabriken mit Schornsteinen versperrte die Sicht. Ich saß vorn beim Fahrer; Jamie saß hinten mit Julias Steckbrief und einem Strauß Rosen. Das Auto war ein Schwarztaxi. Ich hatte es nach Art der Einheimischen aus dem Verkehr gewinkt. Eine Fertigkeit, die Jamie beeindruckte. Der Fahrer, ein Mann um die sechzig, sang Seemannslieder. So jedenfalls klangen die schwermütigen Melodien aus seinem Mund. Ich schwitzte trotz heruntergekurbelter Fenster, denn mein Sitz war mit einem Schaffell gepolstert und die Heizung des Ladas lief auf Hochtouren. Anders konnte der Motor nicht kühlen.

Unterwegs erzählte mir Jamie von seiner Bekanntschaft mit Julia. Er redete so offenherzig mit mir, wie man es nur mit einem Wildfremden kann. Alles sprudelte aus ihm heraus, das ganze Drama der vergangenen Wochen und Monate. In fremden Geschichten liegt die Gnade der Ablenkung. Jamie erzählte gut, und ich hörte gern zu. Ich ließ mich hineinziehen in seine Geschichte, als könnte ich selbst darin herumlaufen. Sie amüsierte mich, denn in ihr offenbarte sich ein Zug von Jamies Charakter, den man Reinheit nennen konnte oder Naivität, ganz nach dem Grad der eigenen Abgestumpftheit.

Jede Begegnung zwischen einem Mann des Westens und einer Frau des Ostens ist voller Zauber, hatte die Webseite mit dem Namen Hot Ukrainian Brides behauptet, auf der er seine Julia entdeckte. An einem Dienstagabend im März war das gewesen, genauer gesagt spät nachts, nachdem er mal wieder zu lange eine Uralt-Version von Tekken gespielt hatte, allein in seinem Reihenhäuschen in der Siedlung am Hang. Er mochte Computerkampfspiele nicht besonders, doch sie lenkten ihn ab nach der Arbeit und füllten die Stunden, wenn auch mit dem Ergebnis, dass man sich hinterher fühlte, als wären einem die Stunden gestohlen worden. Vor dem Schlafengehen checkte er seine Mails. Niemand hatte geschrieben, doch im Spam-Ordner lag eine Nachricht mit dem Betreff: »I want to meet you«. Jamie hatte guten Virenschutz auf seinem Rechner, und so wagte er einen Klick.

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