Helene Uri - Nur die Stärksten überleben

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Ein Institut, ein junger Forscher und zwei Frauen. Das ist die Prämisse von Helene Uris Roman über den glücklichen Pål Bentzen, der gerade eine schwer umkämpfte Forschungsstelle am Institut für Sprachwissenschaft ergattert und flux eine Affäre mit seiner ehrgeizigen Kollegin Nanna begonnen hat. Nanna arbeitet an einem vielversprechenden Forschungsprojekt und Pål hilft ihr dabei. Als er im Kopierraum auf einen Text der angesehenen Professorin Edith Winkel stößt, in dem sich eindeutig Passagen aus Nannas Arbeit finden, schöpft Pål Verdacht.Uri erzählt die Geschichte zweier rivalisierender Frauen und schildert dabei scharfsinnig und unterhaltsam die dunklen Seiten der Wissenschaft, Ideale, Intrigen und Ehrgeiz um jeden Preis.Helene Uri wurde 1964 in Stockholm geboren, wuchs jedoch in Norwegen auf. Sie studierte Sprachwissenschaft in Oslo und konzentriert sich in ihren Werken vornehmlich um die Vermittlung und das Wesen der Sprache. So hat sie sowohl Fachliteratur als auch Kinder- und Jugendbücher verfasst und erhielt 1998 einen norwegischen Literaturpreis für ihr Sachbuch «Das große Buch der Sprache».-

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Die Angestellten der deskriptiven Sektionen befassen sich damit, wie die Sprache der Zukunft wohl aussehen wird, ohne weiter zu berücksichtigen, wie sie aussehen sollte , wie das die Normativisten tun. Alle wissenschaftlichen Angestellten am Institut sind einer bestimmten Abteilung zugeordnet, aber einige sind immer auch mit Projekten befasst, die abteilungsübergreifend bearbeitet werden, derzeit untersucht zum Beispiel eine Gruppe von Forschern die Entwicklung von Kebabnorwegisch, Salsanorwegisch und diversen Typen von Ethnolekten, die verstärkt in einem Norwegen zu finden sein werden, das zusehends mehrsprachig und multikulturell wird.

Pål arbeitet in der Abteilung für Futuristische Morphologie, in der deskriptiven Sektion. Påls Forschungsgebiet ist also die Zukunftsmorphologie, er versucht vorauszusehen, wie bestimmte Beugungsmuster in zehn Jahren aussehen werden, in zwanzig Jahren, in siebzig Jahren, in hundert Jahren. Pål und seine Kollegen beschäftigen sich vor allem mit Diffusionskartierung und Zeitanalysen, um zu ermitteln, wie unterschiedliche Beugungen sich verbreiten werden. Wann wird die Objektform »dich« an der Südküste ausgestorben sein? Wird diese Entwicklung sich bis nach Skien fortpflanzen?

Im Moment beschäftigt Pål sich mit der Entwicklung der starken Verben. Einige Beugungsmuster befinden sich schon seit langer Zeit in einem Zustand der Veränderung. Schon seit dem Altnordischen sehen wir den Wechsel von starken zu schwachen Beugungsmustern. Immer weniger sagen buk, frug und trug, und viele schreiben jetzt sogar schon schreite (statt schrie) und geschreibt.

Pål sitzt jeden Tag vor riesigen Excel-Bögen mit Übersichten über die Entwicklung sämtlicher starker Verben des Norwegischen, vom Altnordischen bis in unsere Tage. Er vergleicht alle Formen mit Tendenzen im Textkorpus der Gegenwartssprache und berücksichtigt Kinder- und Jugendsprache. Sein Projekt ist intersprachlich, und er gehört einem internationalen Netzwerk von Starke-Verben-Forschern an, bei dem alle germanischen Sprachen vertreten sind (die einzigen Sprachen, die zwischen starken und schwachen Verben unterscheiden). Pål Bentzen hat die starken Verben bisweilen gewaltig satt.

Am Institut für Futuristische Linguistik hat jedes Stockwerk seine eigene Farbe. Die Phonologie hat blaue Wände, Sofas und Vorhänge, bei der Morphologie herrschen Gelbtöne vor, in der Syntaktik Grün.

Im Fall der Syntaktik ist es offensichtlich, dass die Wandfarbe – lindgrün – ausgewählt worden ist, um zum Deckendekor zu passen. Der dritte Stock, wo die Syntaktik herrscht, ist nämlich dekoriert mit einer Reihe von Skulpturen aus Plexiglas, die unter der Decke hängen. Einige sind viereckig, andere kugelrund – alle möglichen geometrischen Formen hängen dort oben und glitzern vor sich hin. Es wurden Lampen angebracht, die die Figuren in verschiedenen Grüntönen funkeln lassen, von hellem Mintgrün bis zu dunklem Moosgrün. Die Lampen drehen sich langsam und färben bald die eine, bald die andere Figur grün. Das sieht schön aus. Und wenn man genau hinschaut, wird man entdecken, dass in einige der Figuren ein stilisierter Gesichtsausdruck eingeritzt worden ist, einige sehen ungeheuer wütend aus, mit kleinen bösen Augen und schräg stehenden Augenbrauen, andere haben Schlafpuppengesichter, mit geschlossenen Augen und langen geschwungenen Wimpern.

Paulsen führt seine Studierenden gern schon in der allerersten Vorlesungsstunde in diesen Gang im dritten Stock. Seit Paulsen zum geschäftsführenden Direktor ernannt worden ist, unterliegt er keiner Lehrverpflichtung mehr, aber er unterrichtet gern, und deshalb gibt er den Einführungskurs in früherer, gegenwärtiger und zukünftiger Linguistik.

Paulsen gibt nun schon seit fast dreißig Jahren Einführungskurse und findet es immer noch wunderbar, den Studierenden linguistische Aha-Erlebnisse bescheren zu können.

Zu Beginn jedes Semesters zeigt Paulsen zur Decke und den Plexiglasfiguren hoch. Die Studierenden schauen ihn fragend an. »Was ist das, was meinen Sie?«, fragt Paulsen. »Kunst«, lautet vielleicht eine Antwort. »Plastik mit grünem Licht«, eine andere. »Nein«, sagt Paulsen und legt eine lange Pause ein. »Da irren Sie sich.« Und aufgeregt wie ein Kindergartenkind, das Mama ein selbst gebasteltes Geschenk überreichen will, sagt er mit vibrierender Stimme: »Das ist Linguistik, meine Lieben. Das ist Colorless green ideas sleep furiously

Die Studierenden legen den Kopf in den Nacken und starren zur Decke hoch. »Hä?«, fragen die Mutigsten. »Das ist generative Grammatik«, proklamiert Paulsen. »Das ist der Größte von allen. The king! Das ist Chomsky. Haben Sie schon von Noam Chomsky gehört?«

Und dann führt Paulsen die Studierenden zurück in den Seminarraum, wo er den Rest der Stunde damit verbringt, dass er sich über Chomskys vielleicht berühmtestes Zitat auslässt. » Colorless green ideas sleep furiously «, flötet Paulsen. »Lassen Sie sich diesen Satz auf der Zunge zergehen. Er demonstriert, dass ein Satz grammatikalisch korrekt gebildet sein kann, trotzdem aber sinnlos ist.« Er füllt die Tafel mit Beispielen von Kindersprache und aphasischer Sprache, die das Gegenteil beweisen, dass Grammatik unvollkommen sein kann (vom Standpunkt der Erwachsenensprache betrachtet), dennoch aber absolut verständlich. Und die Studenten vergessen das nie. Chomskys Satz und die These, dass Syntax und Morphologie auf der einen und Semantik auf der anderen Seite voneinander unabhängig sind, sitzen.

Für die Lehre höherer Semester ist Paulsen ungeeignet, aber die Studenten im Einführungskurs lieben Fred Paulsen so sehr, wie sie Edith Rinkel fürchten.

Påls Büro liegt im zweiten Stock, und durch die Fenster schaut er auf Gaustad. In seiner Etage hat die Abteilung für Zukünftige Morphologie ihre Räumlichkeiten. Wenn man den Fahrstuhl verlässt oder die Treppen hochsteigt, schaut man in einen langen, hellen Gang. Pål zieht die Treppen vor. Seine langen Beine nehmen immer zwei Stufen auf einmal, und seine schlechten Charakterzüge genießen den Triumph, den er empfindet, wenn er mit weniger trainierten und deshalb kurzatmigen Kollegen nach oben geht. Auf dem Boden ist, wie im gesamten Gebäude, Birkenholz verlegt, und die Wände sind goldgelb.

Edith Rinkels Büro liegt ungefähr in der Mitte des langen Gangs, Påls genau gegenüber. Seit Pål am Samstagmittag vom Kongress in Amsterdam zurückgekommen ist (inzwischen ist es Montag), hat er fast gar nicht an Lone, dafür umso mehr an Rinkel gedacht.

Pål setzt sich auf, verschränkt die Arme im Nacken und streckt sich. Er atmet durch die Nase ein und langsam durch den Mund wieder aus, mit leicht vorgeschobener Unterlippe. Er seufzt. Vor ihm auf dem Schreibtisch liegen die Zugfahrkarte und die Hotelrechnung. Die meisten hassen Reisekostenabrechnungen, beim Mittagessen wird oft über das Ausfüllen von Formularen gejammert. Pål lässt sich solche Gelegenheiten nie entgehen und erzählt allen, die das hören wollen, dass er Formulare an sich und Reisekostenabrechnungen im Besonderen wunderbar findet.

Pål seufzt also nicht, weil ihm das Ausfüllen von Reisekostenabrechnungen missfiele. Er macht es gern, und er macht es am liebsten auf altmodische Weise, statt die elektronischen Formulare auf den Intranetseiten des Instituts auszufüllen. Er trägt die Beträge für Reisekosten und Mahlzeiten ein, addiert sie im Kopf und schreibt dann auf, was ihm ausbezahlt werden muss. Er seufzt wieder, schaut aus dem Fenster zu den mit Gras bewachsenen Hängen von Gaustad hinüber. Dann erstarrt er, in einer seltsam schiefen, horchenden Haltung. Hat da jemand eine Bürotür aufgeschlossen? Kann das Rinkel gewesen sein? Er geht zur Tür und öffnet sie, aber der Gang ist leer, nichts ist zu hören. »Jetzt muss ich mich aber zusammenreißen«, ermahnt sich Pål. Er kehrt zu seinem Schreibtisch zurück, addiert die Beträge noch einmal, die Summe stimmt. Das versetzt ihn sofort in bessere Stimmung. Er war schon immer gut im Kopfrechnen.

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