Helene Uri - Nur die Stärksten überleben

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Ein Institut, ein junger Forscher und zwei Frauen. Das ist die Prämisse von Helene Uris Roman über den glücklichen Pål Bentzen, der gerade eine schwer umkämpfte Forschungsstelle am Institut für Sprachwissenschaft ergattert und flux eine Affäre mit seiner ehrgeizigen Kollegin Nanna begonnen hat. Nanna arbeitet an einem vielversprechenden Forschungsprojekt und Pål hilft ihr dabei. Als er im Kopierraum auf einen Text der angesehenen Professorin Edith Winkel stößt, in dem sich eindeutig Passagen aus Nannas Arbeit finden, schöpft Pål Verdacht.Uri erzählt die Geschichte zweier rivalisierender Frauen und schildert dabei scharfsinnig und unterhaltsam die dunklen Seiten der Wissenschaft, Ideale, Intrigen und Ehrgeiz um jeden Preis.Helene Uri wurde 1964 in Stockholm geboren, wuchs jedoch in Norwegen auf. Sie studierte Sprachwissenschaft in Oslo und konzentriert sich in ihren Werken vornehmlich um die Vermittlung und das Wesen der Sprache. So hat sie sowohl Fachliteratur als auch Kinder- und Jugendbücher verfasst und erhielt 1998 einen norwegischen Literaturpreis für ihr Sachbuch «Das große Buch der Sprache».-

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Im nördlichsten Teil des Forschungsparks liegt das Institut für Futuristische Linguistik, Futling. Es ist ein ziemlich großes Gebäude. Nicht so groß wie die größten Universitätsgebäude von Blindern, natürlich, aber doch groß dafür, dass es nur ein einziges Institut beherbergt. Und dieses Gebäude wurde speziell für das Institut für Futling entworfen und errichtet. Nach der Universitätsbibliothek war es das teuerste Bauwerk auf dem Campus. Fünf Stockwerke. Blank geputzter Granit, Stahl und Glas. Der Haupteingang ist enorm hoch. Der Minister, der das Gebäude eingeweiht und das Institut für Futuristische Linguistik für eröffnet erklärt hat, hat in seiner Rede nicht weiter überraschend betont, dass »diese Tür die Tür zur Zukunft symbolisiert«, und Paulsen, der von der Redenschreiberin des Ministers angerufen worden war und ihr gerade diese Formulierung vorgegeben hatte, war am wenigsten von allen überrascht. Die Höhe der Tür ergibt sich dadurch, dass das Foyer bis zum vierten Stock offen ist, und sie entspricht der Höhe von zwei Stockwerken.

Vom Foyer aus führt eine Rolltreppe nach oben in die Mensa, zu den Besprechungszimmern und der großen Dachterrasse. Und an der gegenüberliegenden Wand, etwa dreißig Meter entfernt, führt ihr Pendant nach unten. An der Wand neben der nach oben führenden Rolltreppe gibt es ein sich über zwei Stockwerke erstreckendes Meerwasseraquarium. Erst wenn man auf der Treppe steht und sich gegen die Glaswand lehnt, um die Fische zu bewundern, entdeckt man, dass dort computeranimierte Fische in einer virtuellen Welt aus Korallen und glitzerndem weißen Sand umherschwimmen.

An der gegenüberliegenden Wand hängt ein weiterer riesiger Bildschirm. Mit einem Tastendruck könnte der Computerdekorateur ihn mit Wasser füllen und auch dort bunte Clownsfische und Chirurgenfische schwimmen lassen, aber diese Wand ist mit wissenschaftlichen Zitaten bedeckt. Jede neue Veröffentlichung wird in die elektronische Bibliothek des Instituts eingespeist, unabhängig davon, ob es sich um eine Hausarbeit handelt, eine Masterarbeit, eine Dissertation, einen Artikel oder ein Buch. Autor oder Autorin werden während der Registrierung gebeten, einen oder zwei Sätze zu markieren, die dann auf dem großen Schirm neben der Rolltreppe erscheinen. Die Zitate sind in unterschiedlichen Farben gehalten, himmelblau, dunkelblau, zitronengelb, limonengrün und silber, und sie schwimmen langsam über die Wand und sehen deshalb auch fast wie Fische aus. Wenn die Angestellten auf dem Weg von oder zur Mensa auf der Rolltreppe stehen, können sie Ausschau halten nach Zitaten von Kollegen oder Studierenden, die meisten nutzen jedoch die Gelegenheit, ihre eigenen Goldstücke zu bewundern.

Der Boden unten im Foyer ist mit weißem Marmor gefliest. Bei der Rezeption und hinter den Fahrstühlen und Treppen, die zu den Büros führen, ist ein japanisch inspirierter Zen-Garten von ungefähr zehn Quadratmetern angelegt worden, mit runden Steinen und einer kleinen rot angestrichenen Brücke über einen schmalen Bach, der in einem Springbrunnen endet. Dort stehen ein niedriger Holzstuhl und zwei Liegestühle von Le Corbusier (eine Kombination, die man entweder fast genial findet oder die man verachtet und als den Gipfel des schlechten Geschmacks betrachtet). Hier sollen in aller Ruhe futuristisch-linguistische Probleme erörtert werden können.

Das Institut für Futuristische Linguistik ist ein sehr junges Institut, es wurde durch eine beeindruckende Sonderbewilligung aus dem Staatshaushalt geboren, durchgedrückt von einem Minister, der offenbar eine Schwäche für die Sprachwissenschaft hatte – jedenfalls, nachdem er einer intensiven Lobbytätigkeit durch Fachleute von der Humanistischen Fakultät ausgesetzt worden war.

Manche Politiker hinterlassen tiefe Spuren in der Geschichte. Viele fangen Kriege an, einige beenden sie, manchen wird ein Gedenkstein oder eine Statue errichtet, für andere wird eine Hauptverkehrsstraße durch ihren Bezirk geführt, manche setzen große und kleine Reformen durch, innerhalb von Staatsverwaltung, Schule oder Universität, in der Hoffnung, auf diese Weise im Gedenkbuch der Ewigkeit zu landen. Und einer dieser Politiker ließ also ein neues Linguistisches Institut errichten, aus Granit und Marmor, Glas und Stahl.

An diesem Institut arbeiten rund hundert Menschen, knapp siebzig davon als wissenschaftliche Angestellte, wie Fred Paulsen, Hans Holstein, Edith Rinkel und Pål Bentzen – und die soeben berufene Nanna Klev. Das Institut für Futling ist in fünf Abteilungen gegliedert: syntaktisch, morphologisch, phonologisch, pragmatisch und maschinell. Des Weiteren sind alle Abteilungen unterteilt in normative und deskriptive Sektionen. Die normativen Sektionen beschäftigen sich damit, wie die Sprache in Zukunft aussehen sollte, sie arbeiten an der Anpassung von Lehnwörtern und setzen den Grad an Purismus fest, und natürlich befassen sie sich mit Dialektdesign. Eine kleine Forschungsgruppe entwirft zum Beispiel einen passenden Dialekt für den neuen Stadtteil, in dem sich die Osloer Oper befindet.

Auch Rechtschreibreformen bilden ein zentrales Beschäftigungsfeld für die Normativisten von Futling. In Norwegen herrscht der Brauch, in regelmäßigen Abständen die Schreibweise zu verändern (denken wir nur an die Reformen von 1907, 1917, 1938, 1959, 1981 und 2005), und eine Sonderkommission arbeitet an der Planung zukünftiger Reformen. Ihre Arbeit wird jedoch durch den immer stärker werdenden Einfluss von textverarbeiteter und computermaschineller Sprache erschwert, der die Bedeutung des Usus verringern wird – also des allgemeinen Sprachgebrauchs. Früher wurden Schreibweise oder Beugungsmuster durch den alltäglichen Sprachgebrauch verändert. Damals entschied die Bevölkerung über die Sprache, aber mit automatischen Rechtschreibprogrammen wird das vermutlich immer weniger der Fall sein. Die demokratische Ära in der Orthografie ist zu Ende, jetzt liegt die Macht in den Händen von Microsoft und anderen Computergiganten. Das muss natürlich untersucht, beschrieben und archiviert werden.

Die normativen Sektionen diskutieren außerdem den Bedarf an Neuausgaben von klassischen Texten. Wenn die Sprache sich ändert, müssen bestimmte Texte ebenfalls verändert werden: Das gilt unter anderem für die Bibel, etliche Gesetzestexte, Ibsens Dramen, Undsets und Duuns Romane sowie den norwegischen Kanon der Kinderliteratur – Egner, Vestly, die Märchen von Asbjørnsen und Moe. Die Institutsangestellten kleiden diese Texte in die Sprachtracht der Zukunft, damit neue Ausgaben in zeitgemäßer Sprache erscheinen können, und zwar in beiden norwegischen Schriftsprachevarianten.

Es ist wichtig, dass die Sprache nicht der anderen Entwicklung hinterherschlurft. »Vorne mit dabei!«, ist Paulsens Lieblingsausdruck. Die Angst, dass eine zu große Lücke zwischen den norwegischen Sprachformen klaffen könnte, ist eine der wichtigsten Daseinsberechtigungen des Instituts. Wenn Norwegen als Sprachgesellschaft zerfällt, wird die gesamte Gesellschaft zerfallen. Wenn es bisher gelungen ist, Samen, Quänen und teilweise sogar die zugewanderte Bevölkerung zweisprachig zu machen, gilt es, dafür Sorge zu tragen, dass die Entwicklung von Dialekten und Regiolekten Norwegen nicht wieder teilt. Man sieht an den normativen Abteilungen des Instituts optimistisch in die Zukunft, aber es empfiehlt sich, immer vorne mit dabei zu sein.

Ein anderes zentrales Mandat des Instituts für Futuristische Linguistik ist es, Norwegisch in Norwegen als Gebrauchssprache zu erhalten. Die für das Projekt Maintenance of Norwegian as the Future Language of Norway zuständige Forscherin hatte beantragt, wenigstens einen Teil der Veröffentlichungen auf Norwegisch publizieren zu dürfen, aber das musste die Institutsleitung ablehnen, denn mit Norwegisch als Publikationssprache könnten die Ergebnisse nur in norwegischen oder zur Not skandinavischen Fachzeitschriften veröffentlicht werden, das bringe nicht genug credits , die wiederum die Grundlage für die Bewilligung von Geldern bildeten, die dem Futling in den nächsten Jahren zukommen werden.

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