Helene Uri - Nur die Stärksten überleben

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Ein Institut, ein junger Forscher und zwei Frauen. Das ist die Prämisse von Helene Uris Roman über den glücklichen Pål Bentzen, der gerade eine schwer umkämpfte Forschungsstelle am Institut für Sprachwissenschaft ergattert und flux eine Affäre mit seiner ehrgeizigen Kollegin Nanna begonnen hat. Nanna arbeitet an einem vielversprechenden Forschungsprojekt und Pål hilft ihr dabei. Als er im Kopierraum auf einen Text der angesehenen Professorin Edith Winkel stößt, in dem sich eindeutig Passagen aus Nannas Arbeit finden, schöpft Pål Verdacht.Uri erzählt die Geschichte zweier rivalisierender Frauen und schildert dabei scharfsinnig und unterhaltsam die dunklen Seiten der Wissenschaft, Ideale, Intrigen und Ehrgeiz um jeden Preis.Helene Uri wurde 1964 in Stockholm geboren, wuchs jedoch in Norwegen auf. Sie studierte Sprachwissenschaft in Oslo und konzentriert sich in ihren Werken vornehmlich um die Vermittlung und das Wesen der Sprache. So hat sie sowohl Fachliteratur als auch Kinder- und Jugendbücher verfasst und erhielt 1998 einen norwegischen Literaturpreis für ihr Sachbuch «Das große Buch der Sprache».-

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Zwei Tische neben Paulsen thront Professorin Rinkel. Sie sitzt mit geradem Rücken da, der die Lehne hinter ihr nicht berührt. Sie trägt ein blassblaues Kleid aus dünnem Stoff mit unregelmäßiger Webstruktur. Naturseide, rät Pål. Ihre Brüste drücken sich einladend gegen den Stoff, Pål freut sich über diesen Anblick, solange er es wagt, den Blick daran haften zu lassen. Um den Hals hat sie sich ein Tüchlein aus flaumleichtem, fast unsichtbarem Stoff gebunden. Sein Blick will wieder hinab zu ihren Brüsten, aber er zwingt ihn aufwärts. Das Tüchlein ist weiß und kaffeebraun, jede Menge kleiner Dreieecke, die immer mehr ineinander übergehen, je länger Pål sie anstarrt, sie bilden neue verwirrende Muster, eine Reihe nach der anderen. Ihre Haare glänzen, schulterlang und dunkel. Die Arme liegen an ihrem Körper, die Hände ruhig in ihrem Schoß, ihre Brüste bewegen sich langsam und im Rhythmus ihres Atems auf und ab. Wieder richtet er seinen Blick auf ihr Tüchlein. Um ihn herum wird geschmunzelt. Offenbar hat dieser Guðmundsson eine witzige Bemerkung gemacht.

Mindestens eine halbe Minute nachdem das vorsichtige Lachen verstummt ist, setzt Rinkels Lachen ein. Es klingt klar und hart wie Glas, und zugleich funkelt einer ihrer Ringe. Pål zuckt zusammen, und als er seine eigenen Arme vor ihm auf dem Tisch ansieht, sind sie für eine Sekunde bedeckt mit weißen und kaffeebraunen Dreiecken. Das muss eine Erinnerung der Netzhaut sein, und als er zwinkert und sein Arm wieder normal aussieht, reißt er den Blick los von seinen Armen, von Rinkel und Paulsen, von den anderen Zuhörern, er versucht, dem Isländer zu lauschen, der da unten im Hörsaal spricht. Guðmundsson spricht über phonological changes in einer diachronischen Perspektive, und Pål weiß noch von damals in Graz, dass er da nicht viel Interessantes zu sagen hat. Das einzig Erbauliche an dem Vortrag waren zwei oder drei Witze – und den ersten hat er offenbar gerade erzählt. Pål kann sich nicht entscheiden, ob er findet, dass es dem Vortrag nutzt oder schadet, dass Guðmundsson, wie die meisten seiner Landsleute, keine Sibilanten aussprechen kann und dass language change zu längwiß ßeinß wird.

»Ungeheuer interessant«, hatte Professor Paulsen nach dem Vortrag in Graz zu Pål gesagt. »Ja, sehr«, hatte Pål geantwortet. »Alles Quatsch und ein elendiger theoretischer Ansatz«, schnaubte Rinkel und fegte an ihnen vorüber. Es verhielt sich nämlich leider so, dass Professor Paulsen und Pål den Hörsaal zusammen mit dem Isländer verließen. » Very interesting, I must say «, sagte Paulsen und lächelte Guðmundsson an. » Yes, indeed «, ergänzte Pål – was hätte er auch sonst sagen sollen? » Thanks «, erwiderte der Isländer. Dann hatten sie sich einander vorgestellt, Visitenkarten, Lächeln und weitere Höflichkeitsphrasen und Gemeinplätze ausgetauscht.

Der Isländer nähert sich jetzt dem Ende seines Vortrags. Pål konzentriert sich, neugierig, ob es so sein wird wie beim letzten Mal. Es erweist sich als identisch, zumindest soweit Pål sich erinnern kann. Er erinnert sich an die auffällige Intonationskontur im allerletzten Satz, die dafür sorgte, dass in den ersten Sekunden, nachdem Guðmundsson fertig war, niemand begriffen hatte, dass der Vortrag beendet war. So ist es auch jetzt, und der Hörsaal füllt sich mit einer abwartenden, nervösen Stille, ehe die ersten zögernd zu applaudieren beginnen. Der Rest stimmt ein in den halbherzigen matten Applaus, als sei eigentlich niemand interessiert, als habe niemand zugehört, als wären eigentlich alle viel lieber anderswo, urteilt Pål. Der Isländer beugt seinen Oberkörper zu einer halben Verneigung, sammelt seine Papiere zusammen und verlässt den Hörsaal. Die roten Flecken sind verschwunden. Er fährt sich mit dem Handrücken über die Stirn und sieht erleichtert und froh aus. Er hat seinen Einsatz für die Wissenschaft geleistet, jetzt kann er sich ausruhen.

Die meisten finden es nervenaufreibend, bei einem Kongress einen Vortrag zu halten, obwohl sie Vorlesungen zu halten gewohnt sind, obwohl es ihnen sogar schmerzlich klar ist, dass sich das Publikum für die Vorträge nur in geringem Maße interessiert und obwohl die meisten Beiträge schon anderswo gehalten worden sind, auf anderen Kongressen, in anderen Städten und Ländern. Als junger Doktorand hatte Pål schockiert entdeckt, dass Universitätsangestellte zu Kongressen um die Welt gondeln und immer wieder dieselben Vorträge halten. Dieselben Witze, dieselbe PowerPoint-Präsentation, dieselben Handouts (oder Thesenpapiere, wie die Nordisten sie hartnäckig nennen). Die Titel der Vorträge ändern sich natürlich jedes Mal ein wenig, damit man einen Reisekostenzuschuss beantragen und auch mit Bewilligung rechnen kann und damit man nach der Rückkehr den Vortrag in die Forschungsregistrierungsdatenbanken der Institution aufnehmen lassen kann, bei der man angestellt ist. Im Laufe der Jahre hat dieser Schock sich in Resignation verwandelt, deshalb begnügt er sich mittlerweile damit, das Phänomen zu beobachten und sich zu schwören, dass er niemals damit aufhören wird, seine Vorträge neu zu schreiben oder sie jedenfalls so gründlich zu überarbeiten, dass er sie fast ohne schlechtes Gewissen als Originalvorträge betrachten kann.

Im Foyer werden Drinks und Fingerfood serviert. Drei parallele Vortragsblöcke haben stattgefunden, jetzt ist gemeinsame Pause, und alle Kongressteilnehmer haben sich in dem großen mit Teppichen ausgelegten Raum versammelt. Sie stehen in Gruppen zusammen und unterhalten sich leise, mit weißen Namensschildern auf der Brust und mit der Kongressmappe unter dem Arm. » Very interesting paper! I don’t think we’ve met «, sagt Professor Paulsen zu Guðmundsson, sie reichen einander die Hand, dann schiebt Paulsen die rechte Hand in seine Aktentasche, der Isländer steckt die Hand in die Jackentasche, und sie tauschen Visitenkarten aus. Head of Department, steht auf Paulsens Karte; als er befördert wurde, hat er 2500 drucken lassen, und er hält es für seine Pflicht, möglichst viele davon in aller Welt zu verteilen.

Rinkel betritt das Foyer. Bestimmt war sie auf der Toilette, und Pål glaubt sehen zu können, dass sie ihren Lippenstift nachgezogen hat. Der Rock des blassblauen Rohseidenkleides wogt um ihre Waden, als sie voller Energie und Selbstsicherheit durch den Raum schreitet. Sie trägt hohe Pumps in der Farbe des Kleides. Ihr Kinn ist erhoben, ihre Augen leicht zusammengekniffen. Sie suchen wie ein Radar, aber sie wird nicht langsamer, sie lässt einfach ihre Augen das Foyer scannen. Ihr Blick gleitet über Pål hinweg, der merkt, dass seine Haut zu prickeln beginnt, aber sie zögert nicht eine Sekunde lang, sondern geht weiter, tastet mit ihren Augen alle Anwesenden ab. Dann hat sie den Gesuchten gefunden: Jack Mills. Ihr Gesichtsausdruck ändert sich, als sie ihren Kurs ändert, ihre Züge werden weicher und weniger streng. Sie wird schneller, und ohne eine Reaktion zu zeigen, stößt sie gegen das Glas einer etwas pummeligen jungen Frau, deren T-Shirt, ohnehin unkleidsam und von einer undefinierbaren graugrünen Farbe, dunkle Wasserflecken bekommt.

Innerhalb weniger Sekunden hat Rinkel Jack Mills erreicht, und er beugt sich zu ihr runter und küsst sie auf die Wange. Es ist ein unnötig langer Kuss, bemerkt Pål. Jack Mills, Hotshot aus den USA. Der unbestrittene Stern am Himmel des Fourth Symposium on Language Change in the Future . Die Berühmtheit, der Mann, der morgen im Plenum die Abschlussvorlesung halten wird. Der, den alle bewundern, von dem alle ein Stück abhaben wollen.

Ende der Achtzigerjahre hatte Mills durch zwei Artikel im Linguistic Quarterly wirklich Aufsehen erregt – es war eine ganz neue Herangehensweise, eine ganz neue Art, Morphologie, Computerlinguistik und Mnemotechnik zu kombinieren. Nach diesen beiden Artikeln hatte Mills ein populärwissenschaftliches Sprachbuch veröffentlicht – The Legacy of Eve das sich in mehreren Hunderttausend Exemplaren verkauft hatte und das auch in eine Reihe von Sprachen übersetzt worden war, allerdings nicht ins Norwegische, sondern nur ins Schwedische und Dänische. Allein in Norwegen waren von The Legacy of Eve 15 000 Exemplare verkauft worden. Zwei Jahre darauf veröffentlichte er den Nachfolger Adam’s Heritage mit fast ebenso großem Erfolg.

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