Jürgen Petschull - Mit dem Wind nach Westen

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Packende Geschichte über eine der spektakulärsten Fluchten aus der DDR!
September 1979. Um dem verhassten Regime der DDR zu entkommen, planen zwei Männr aus Thüringen ihre Flucht. In einem selbstgebastelten Heißluftballon wollen sie mit ihren Familien in den Westen fliehen. Doch der erste Versuch misslingt. Die Flüchtenden können zwar unerkannt entkommen, aber die Staatssicherheit ist ihnen auf den Fersen. Mit einem zweiten Ballon starten die Familien schließlich einen neuen Versuch und landen in der Nacht des 16. Septembers 1979 tatsächlich in der BRD.
Petschulls nach den Original-Tonbandprotokollen aufgezeichneter Tatsachenbericht ist zugleich Abenteuerbuch, Politthriller und ein spannend vermitteltes Dokument deutscher Zeitgeschichte. 1982 diente Petschulls Buch über diese wohl spektakulärste «Republikflucht» als Vorlage für den gleichnamigen Walt-Disney-Spielfilm unter der Regie von Delbert Mann.

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Nachrichten aus der Bundesrepublik: Der deutsche Fußballmeister HSV schlägt den 1. FC Kaiserslautern im Spitzenspiel der Bundesliga mit 1:0. – Wirtschaftsminister Graf Lambsdorff sieht »keine Gefahr für das wirtschaftliche Wachstum der Bundesrepublik«. – Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Josef Kardinal Höffner hat »erneut die Auffassung bekräftigt, daß der legale Schwangerschaftsabbruch als Mord anzusehen ist«. – Die »Bild«-Zeitung berichtet auf ihrer ersten Seite über einen Einbruch in die römische Luxusvilla des Filmstars Claudia Cardinale und über einen Auftritt des Künstlers Hardy Krüger in der Münchner Nachtbar »Intermezzo«; der habe dort im Suff ein »schweres Silbertablett mit Getränken auf die beleuchtete Tanzfläche« geschleudert.

Nachrichten vom Tage aus der Deutschen Demokratischen Republik: Das »Neue Deutschland«, das »Organ des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei«, meldet auf der ersten Seite: »Leonid Breschnew besucht die DDR zum 30. Jahrestag.« – Der Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, überbrachte »zum Tag der Werktätigen des Bereiches der haus- und kommunalwirtschaftlichen Dienstleistungen« seine sozialistischen Grüße und Glückwünsche. – Auf Seite zwei steht, »der Bürger der BRD Bernhard Twiehoff« sei als »Grenzverletzer« festgenommen und »zur Prüfung der näheren Umstände den zuständigen Organen« übergeben worden. – Der Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, und der Vorsitzende des Ministerrates der DDR, Willi Stoph, gratulieren dem Generalgouverneur von Papua-Neuguinea Sir Tore Lokoloko zum Nationalfeiertag. – Im Spitzenspiel der DDR-Fußballoberliga schlägt an diesem Sonnabend der FC Carl-Zeiss-Jena den 1. FC Magdeburg mit 3:2.

Es ist schon nach Mitternacht, schon Sonntag der 16. September, als der blau-weiße Wartburg von der Bahrener Höhe zurück in die Stadt Pößneck fährt. Am Steuer sitzt der Mann mit der Kunstlederjacke: Peter Strelzyk, 37 Jahre alt, früher Luftfahrtmechaniker, zuletzt selbständiger Elektromonteur, verheiratet, zwei Kinder. Der Mann auf dem Beifahrersitz ist Günter Wetzel, 24 Jahre alt, Maurer und Kraftfahrer von Beruf, auch verheiratet, ebenfalls zwei Kinder.

Die beiden Männer sind schweigsam und nachdenklich. Aufmerksamer als sonst – so werden sie später erzählen – betrachten sie im Vorüberfahren die vertrauten Straßen und Gebäude ihrer Heimatstadt. Am Ortseingang erfassen die Scheinwerfer das Schild »Pößneck grüßt seine Gäste«. Wenig später fällt schwaches Laternenlicht am grauen Gebäude der SED-Kreisverwaltung auf den Leitspruch der Partei: »Vorwärts unter dem Banner von Marx, Engels und Lenin.«

Die Straßen der Innenstadt sind um diese Zeit menschenleer. In den Schaufenstern brennt kein Licht. Selten kommt ihnen ein Auto entgegen. Nur im »Café Dittmann« hinter dem »Hotel Posthirsch« ist noch was los. Hier schwingt wie immer in der Nacht zum Sonntag die reifere Jugend das Tanzbein, diesmal zu den fröhlichen Klängen einer Kapelle, die sich »Dance« nennt.

Als sie am Marktplatz und am »Kaffee Neubert am Markt« vorüberkommen, denkt Peter Strelzyk daran, daß er hier zum erstenmal einem Lehrmädchen namens Doris nähergekommen ist. Die Kapelle spielte »Tanze mit mir in den Morgen«. Nun sind sie bald 16 Jahre verheiratet.

Am gotischen Rathaus fällt Günter Wetzel ein, daß hier im Standesamt seine »sozialistische Eheschließung« vollzogen worden ist. »Petra hatte sich zur Hochzeit ein teures weißes Kleid mit Blumenstickereien machen lassen, dafür waren unsere Ringe billiger, die sind aus Golddoublé und haben 35 Mark das Stück gekostet.« Die Hochzeit war vor fast sechs Jahren. Nun ist ihr Sohn Peter schon fünf Jahre alt, der kleine Andreas wird zwei. Er sagt: »Komisch, daß man in solchen Situationen plötzlich an solche Sachen denkt«.

In dieser Nacht soll wahr werden, wofür sie gearbeitet, ihr Geld geopfert und hohe Gefängnisstrafen riskiert haben:

Die beiden Männer werden in dieser Nacht ihr Leben aufs Spiel setzen und das ihrer Frauen und Kinder – sie wollen mit dem Wind nach Westen.

2

In der Tuchmacherstraße 22 warten die Frauen und Kinder. Sie haben in der guten Stube im ersten Stock im Westfernsehen den Spielfilm »Angélique« gesehen und danach in »Radio DDR I« die Musiksendung »Tanze mit bis Mitternacht« gehört. Die kleine Quarzuhr im Schrankregal zeigt bereits 0.30 Uhr, als die Männer von ihrem Ausflug zurückkommen.

Petra Wetzel brüht noch einmal Kaffee auf, »keinen Muckefuck, richtigen guten Bohnenkaffee aus dem Delikatess-Laden«. Für die großen Kinder, für den 15jährigen Frank Strelzyk und seinen elfjährigen Bruder Andreas, gibt’s Tee. Der fünfjährige Peter Wetzel bekommt heißen Kakao, und dem noch putzmunter zwischen den Erwachsenen rumlaufenden zweijährigen Andreas flößt Petra Wetzel dreißig Baldriantropfen zur Beruhigung ein, die sie zuvor in heißem Zuckerwasser aufgelöst hat, damit es nicht so bitter schmeckt.

Die Männer sprechen sich noch einmal Mut zu. »Eigentlich kann gar nicht viel schiefgehen«, sagt Peter Strelzyk. »Wenn sie uns schnappen, dann kommen wir eben alle für eine Weile ins Gefängnis, aber dann werden wir nach einiger Zeit bestimmt ausgetauscht. Die machen jetzt doch mit der Bundesrepublik diesen Menschenhandel auf Devisenbasis.«

Wie die Wetzels haben auch die Strelzyks ein eigenes Haus in Pößneck. Sie fahren ein eigenes Auto, sie besitzen ein Fernsehgerät, einen Kühlschrank und eine Waschmaschine. Sie gehören zum gehobenen Mittelstand der DDR. Bei der letzten Tasse Kaffee in der alten Heimat sagt Doris Strelzyk: »Manchmal frage ich mich doch noch, warum wir das alles aufgeben und abhauen – anderen geht es doch viel schlechter als uns.«

Ihr Mann Peter Strelzyk, der Wortführer der Gruppe, macht sich indessen schon Gedanken darüber, »wie ich denen drüben möglichst kurz und bündig klarmachen kann, warum wir es nicht mehr in der DDR ausgehalten haben«. Schließlich hat er seine Antwort-Formel gefunden. Er sagt: »Weil wir endlich als freie Menschen und nicht mehr länger als Eigentum eines totalitären Regimes leben wollen und weil uns die Zukunft unserer Kinder am Herzen liegt ...«

So oder ähnlich begründen die meisten der mehr als 180000 DDR-Flüchtlinge, die seit dem Bau der Mauer in der Bundesrepublik registriert worden sind, ihren Absprung in den Westen. Peter Strelzyk hat da nichts Neues zu bieten. Er hat keinen bestimmten Grund. Er ist nicht politisch verfolgt oder persönlich bedroht; er habe, so sagt er, statt dessen viele Gründe – die Erfahrung seines Lebens in der Deutschen Demokratischen Republik.

Seine Bilanz summiere sich einerseits zu einem gewissen materiellen Wohlstand. Dem stehe jedoch eine wachsende Steigerung von Skepsis zu Mißmut, von Unbehagen zu Enttäuschung, von Zweifel zu Verzweiflung, von unterdrücktem Zorn zu ohnmächtiger Wut gegenüber. Peter Strelzyk fühlt sich schließlich von den Machthabern, von der Einheitspartei, von den Funktionären, von dem »ganzen gleichgeschalteten System entmündigt und unterdrückt«. Er sagt: »Am Ende empfand ich das ganze Leben als eine einzige geistige Vergewaltigung.«

Peter Strelzyk ist an diesem Tag genau 37 Jahre und einen Monat alt. Er sieht nicht älter aus, als er ist, aber er wirkt abgespannt und nervös, wie einer, der schon unter Magenbeschwerden leidet und aufpassen muß, daß kein Geschwür daraus wird. Er ist schlank, fast mager. Schatten liegen unter seinen braunen Augen. Markante Falten ziehen sich von der Nase zu den Mundwinkeln herab. Der dünne, dunkle Bart läßt sein Gesicht schmal und blaß aussehen. Er raucht zuviel, meist mehr als 50 Filterzigaretten Marke »Cabinett« pro Tag. Er wiegt bei seiner Größe von 1,75 m mit 64 Kilo zuwenig. »Ich bin nicht kräftig, aber zäh. Ich kann körperlich einiges aushalten.«

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