Niklas Rådström - Der Librettist

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Mozart und Casanova, Venedig, Wien, London und New York – das unglaubliche Leben eines Universalgenies Niklas Rådströms Roman ist die Geschichte des Mozart-Librettisten Lorenzo Da Ponte, dessen abenteuerliches Leben ein Jahrhundert der Musik- und Kulturgeschichte umspannte. Das Buch ist eine Meditation über Musik, Liebe, Kreativität und darüber, was wir aus unserem Leben machen können. Mit 'Der Librettist' wird einer der bedeutendsten Schriftsteller Schwedens in Deutschland vorgestellt.-

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Die ganze Zeit saß er bei ihr und sprach mit ihr, hielt ihre Hand und trocknete ihre Stirn, aber jedes Gefühl war aus ihren Händen gewichen, und sie nahm ihn nicht mehr wahr. Das ist die Einsamkeit, in die der Tod uns stößt. Im Augenblick ihres Todes war nichts verklärt oder entblößt, sagte er. Sein einziger Wunsch war, ihr folgen zu dürfen. Er wollte nur noch in ihre Arme sinken und wie ein Säugling die bitterkalte Dunkelheit des Todes aus ihrer Brust trinken. Wäre er allein mit ihr gewesen, er wäre den Schatten gefolgt und hätte sich aus dem Fenster in den Hinterhof gestürzt. Aber einer seiner Pariser Freunde, ein Trompeter der königlichen Garde, hielt die Totenwache mit ihm und geleitete sie wenige Tage später zur letzten Ruhe. So hat Amadeo es mir erzählt. Amadeo sagte, er sei nie darüber hinweggekommen – weder über ihren Tod noch über die Vorwürfe, die ihm sein Vater später machte. Er habe nicht genug für sie gesorgt, der Aderlass sei nicht ausreichend gewesen, er habe den Arzt zu spät gerufen, sie einfach im Bett liegen lassen und mit der Schonkost noch Geld sparen wollen. Die ewigen Schelten seines Vaters waren eine harte Prüfung.

Sogar, dass er die Mutter durch seine Geburt in Lebensgefahr gebracht hatte, warf ihm der Vater vor. »Meine Geburt hätte meine Mutter fast das Leben gekostet, schrieb mein Vater wenige Wochen, nachdem sie vor meinen Augen gestorben war. Aber sie sei bereit gewesen, sich für mich, ihr Lieblingskind, zu opfern. Genau wie sie sich opferte, mich auf der Reise von Mannheim nach Paris zu begleiten. Auch das warf er mir vor. Dabei wollte ich überhaupt nicht nach Frankreich! Ich wäre viel lieber mit der Familie Weber verreist, bei der wir in Mannheim wohnten, um deren fröhliche, ungezwungene Gesellschaft zu genießen. Aber Vater verlangte, dass ich nach Paris reiste und zwang Mutter, mich zu begleiten. Und doch trug am Ende ich die Schuld. Ich war immer schuld, von meiner Schuld und Scham wollte Vater mich nie freisprechen ...« Die Verzweiflung wütete wie ein gefangenes Tier in ihm. Er weinte wie das Kind, das er in vielerlei Hinsicht war, Amadeo, Mozart, mein Freund und Bruder.

Schuld und Scham. Ja, sein Vater – alles, was ich über ihn gehört hatte, bestätigte sich, als ich ihm das erste Mal begegnete. Er war ein widerwärtig strenger Geselle, der die Zügel so stramm hielt, dass das Zaumzeug den Mund des Jungen einriss. Sein Leben lang versuchte Amadeo, sich von Schuld und Scham zu befreien, aber jeder Ausbruchsversuch schien zu misslingen. Vergeblich. Vergeblich. Ihm die Schuld am Tod der Mutter zu geben! Wenn ich an die Geburt meiner eigenen Kinder denke ... Ich stand hinter der geschlossenen Tür und hörte, wie meine Frau mit Hilfe der Amme zu einer glücklich erschöpften Mutter wurde, die ihr Kind an die Brust legt. Das kleine Geschöpf, für das sich plötzlich die Welt eröffnet: vom Licht geblendet, verblüfft über die Luft, die in die Lungen strömt und mit einem Schrei wieder ausgestoßen wird, die Hände, die es betasten, als wollten sie ein himmlisches Instrument spielen. Schon in Amadeos ersten Schreien war eine Andeutung von Gesang zu hören, schon sein erster Atemzug barg einen Klang, und schon im Mutterleib forderten seine Glieder mit unbewussten Bewegungen zum Tanz auf.

Ich weiß nicht, warum ich ausgerechnet jetzt darauf komme. Vielleicht weckt der Gedanke an Nancys Tod diese Erinnerungen. Auch mein Leben war nicht frei von Scham, und der Herr weiß, wie viel Schuld ich auf mich geladen habe. Auch bei mir hat sie Narben hinterlassen. Aber sie hat nie mein Leben bestimmt! Amadeo weigerte sich, zu kapitulieren. Immer wieder wappnete er sich mit Stolz und stritt für seine Ehre. Hören Sie nur seine Musik! Dort siegt die Ehre über die Scham, dort besänftigt die Ewigkeit die Schuld. Hätte ich die Scham über mein Leben bestimmen lassen, hätte ich nicht viel erreicht. Die Scham habe ich abgestreift und die Schuld abgegolten. Und doch bin ich fest davon überzeugt: Wenn alles kommt, wie es kommen muss, am Tag der Abrechnung, so wird sich zeigen, dass der Tod nicht über das Leben gesiegt hat. Dann wird meine Nancy wieder an meiner Seite sein, und auch unsere Kinder. Zwei von ihnen wurden vor ihrer Mutter ans jenseitige Ufer gerufen, nachdem wir in unser neues Heimatland gekommen waren. Die Schwindsucht hat sie uns geraubt. Joseph kam von seinen Studien in Philadelphia zurück, bleich und abgemagert, und nach wenigen Wochen verloren wir ihn, gerade zwanzig Jahre alt.

Mein Sohn hinterließ mir unsäglichen Schmerz und herzzerreißende Trauer, bitter, fremd und überwältigend. Außerdem hinterließ er mir Schulden und beträchtliche Arztrechnungen. Und in gewisser Weise könnte man sagen, dass er die Poesie in mein Leben zurückbrachte. Einer meiner Schüler konnte nicht mehr mit ansehen, dass mir jegliche Lebenslust abhanden gekommen war. In einem Versuch mich zu trösten, schenkte er mir ein Werk des jungen Poeten Lord Byron – der, wie ich hörte, auch längst verstorben ist –, nämlich sein großartiges Gedicht The Prophecy of Dante . Möglicherweise rettete dieses Gedicht mein Leben. Es wandelte meine tiefe Trauer in süße Melancholie, und ich beschloss, es zu übersetzen. Ich fuhr mit meiner Familie auf das Landgut eines Freundes am Hudson River, und jeden Morgen nach dem Frühstück mit meinen Kindern suchte ich einen ruhigen Platz, etwa unter einem Pfirsichbaum oder in einem Apfelhain, und übertrug dort Strophe für Strophe das Gedicht, das meinen salzigen Tränen eine milde Süße gab. Für mich war es die erste größere dichterische Arbeit seit vielen Jahren, und mir kam zu Ohren, der junge Poet habe sie selbst gelesen und seine Wertschätzung geäußert. Auch habe er ein längeres Poem über die Gestalt geschrieben, die ich als die Krone meiner Dichtkunst betrachte, Don Giovanni, oder, wie seine Landsleute ihn nennen, Don Juan. Auch dieses Gedicht würde ich gern kennenlernen und in die Sprachtracht meines Heimatlandes kleiden.

So kam es, dass die Dichtung wieder einen wichtigen Platz in meinem Leben einnahm. Mit Hilfe meines jüngsten Sohnes, Charles, brachte ich meine Buchhandlung zum Florieren. Wir führten über tausend Bände italienischer Klassiker und hatten berühmte Kunden, darunter Joseph Bonaparte, Napoleons Bruder und ehemaliger König von Spanien. In meiner Schule und dem zugehörigen Pensionat kamen und gingen Schüler und Bewohner und füllten mein Leben und meine Gedanken. Ich durfte mich Professor für Italienisch an der Columbia University nennen und war somit der erste Träger dieses Titels in der Neuen Welt. Und zu dieser Zeit wurde mir meine Tochter Louisa entrissen. Sie hatte ein Jahr zuvor ihr erstes Kind verloren, ein Mädchen von fünf Monaten, und hinterließ eine achtjährige Tochter namens Matilda, die von ihrem Vater großgezogen wurde.

Matilda. Eine andere Matilda war eines der großen Mysterien meines Lebens. Ich war jung, frisch geweihter Priester in Venedig, träumte von einem Leben als Dichter und war in eine bezaubernde Frau verliebt. Angela vergoldete und verdunkelte meine Tage. Eines Tages saß ich im Caffè dei letterati, als ein Gondoliere auf mich zukam und mir ausrichtete, dass eine Dame am Kanal auf mich warte. Ich dachte natürlich, es sei meine geliebte Angela, die mich immer rief, wenn sich die Gelegenheit zu einer zärtlichen Stunde ergab. Aber in der Gondel erwartete mich eine andere Frau, die junge Tochter eines neapolitanischen Herzogs, der ihr durch seine Heirat eine böse Stiefmutter vor die Nase gesetzt hatte, die nun verlangte, dass sie einen hässlichen alten Mann heiraten sollte. Es war ein Urbild alles Venezianischen: Im Glauben, ich sei ein anderer, werde ich in eine Gondel bestellt, wo eine andere auf mich wartet, als ich erwarte! Wie in einer Verwechslungskomödie saßen wir in der Gondel, zwei junge Schicksale in einer fremden Welt. Als sie die Heirat verweigerte, hatte die Stiefmutter sie in ein Kloster geschickt, aus dem sie nun nach Venedig geflohen war, der einzigen Stadt der Welt, wo sie ungehindert maskiert auftreten konnte. Ein junger Mann – mit dem mich der Gondoliere verwechselt hatte – hatte sich ihrer angenommen, aber er war ein unverbesserlicher Spieler und Zecher und überließ sie bald ihrem Schicksal. Ich möchte gern glauben, dass sie mir nicht nur aus Verzweiflung ihre Schönheit antrug, und nicht nur dies. Ohne zu zögern, bot sie mir eine Handvoll Juwelen und einen Beutel Goldmünzen, die sie heimlich von zu Hause mitgenommen hatte, wenn ich sie zur Frau nähme und beschützte. Ein kurzes Zögern, das Versprechen, ihr am nächsten Morgen meinen Entschluss mitzuteilen, ein Blick in ihre samtweichen Augen, ein flüchtiger Kuss und der Duft ihres Haares – immer noch höre ich das Glucksen des Wassers an der Gondel, als ich wieder an Land stieg und dem schlanken Boot hinterher sah, das wie ein Schatten aus dem Totenreich zwischen den Fassaden davonglitt. Als ich sie am nächsten Morgen aufsuchen und ihr den einfachen Schutz erbieten wollte, den ein Leben an meiner Seite gewähren konnte, hatten die Agenten der Inquisition sie entführt und in ein Kloster gesperrt.

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