Thilo Koch - Tischgespräche - Begegnungen mit Prominenten unserer Zeit

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Tischgespräche - Begegnungen mit Prominenten unserer Zeit: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine gute Möglichkeit, um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, sind Tischgespräche. Schon die Griechen hatten einen angenehm klingenden Namen für diese Art von Gespräch: Symposion. Auch Luther schätzte sie als höchst ergiebige Form für den Gedankenaustausch. Der Autor dieses Werkes, Thilo Koch, hat in berühmten Restaurants seit dem Jahr 1985 mit mehr als 50 prominenten Partnern solche Tischgespräche geführt. Diese beschreibt er nun auf unterhaltsame und anregende Weise.-

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Das kommt alles selbstbewußt und durchdacht, aber ohne jede Anmaßung oder Überheblichkeit – gleichsam selbstverständlich. Die Ehrenbürgerin von Allensbach verleugnet keine Sekunde die Berlinerin. »Wollten Sie mich doch im Lexikon neulich verjüngen, ja. Unsinn. Zahlen müssen stimmen. Ich bin 1916 geboren, nicht früher, nicht später. Mit 19 schickten mich die Eltern auf eine Weltreise, ganz allein.« Sie waren offenbar großzügig und hatten Weitblick, ungewöhnlich 1935 in Deutschland. »Vor allem hatten sie Mut. Und ich auch. Nichts ist mir passiert. Es war großartig, es hat mich geprägt. In der Geschichte der Menschheit liebe ich nichts so sehr wie das Zeitalter der Entdeckungen.«

Der Gastrosoph buddelt jetzt aus grobem Salz den Kapaun heraus. »Im Salz wird er zart und bleibt trocken. Kosten Sie die Trüffeln. Jetzt ein Glas Roten dazu?« Er bevorzugt den 70er Pomerol, Chateau Domaine de l’Eglise, grand cru. Als Beilagen reicht er knallgrüne Erbsenschoten, zartsüß und seine Lieblingskreation: Kartoffeln Gratin Dauphinois. Die Hausfrau rückt die heiße Kasserolle mit energischem Zugriff selbst in die Mitte der Tafel, die goldbraunen Kartoffelscheiben brutzeln noch.

Elisabeth Noelle aus Berlin, Tochter eines Fabrikbesitzers, Enkelin des Bildhauers Fritz Schaper, war in erster Ehe mit Erich Peter Neumann verheiratet; er starb 1973. Die Spötter unter ihren vielen Freunden und Feinden nennen sie nach ihrer Verbindung mit dem großen Physiker, der noch einen zweiten Doppelnamen in die Ehe brachte: Elisabeth Noelle-Neumann-Maier-Leibnitz.

Beide lachen, als ich ihnen berichte, daß in der neuesten Ausgabe des deutschen »Who’s Who« sie ihn 1979 heiratete, er sie aber 1980. »Lasse ich berichtigen«, sagt sie.

»Gretchenfrage: Stimmen die Zahlen bei Ihren berühmten Wahlprognosen?«

»Sie sind Weltspitze. Und entsprechend werden wir bewundert, ja. Und kritisiert, angegriffen.« Ist sie empfindlich gegen Kränkungen? »Natürlich. Sie nicht? Da wird die soziale Natur des Menschen verletzt. Es grenzt oft gleichsam an Ehrabschneidung.«

Ist Allensbach pro CDU?

»Ich gehöre keiner Partei an. Die CDU arbeitet ständig mit drei anderen Instituten. Wir haben zu einem Drittel Aufträge aus der Wirtschaft, zu einem Drittel von den Medien, zu einem Drittel aus der Politik. So bin ich unabhängig und kann es bleiben. Wir arbeiten absolut unideologisch. Nur so können wir doch ermitteln und sagen, was wirklich Sache ist, welches Meinungsklima tatsächlich in der Bundesrepublik herrscht und so weiter.«

»Und genau das will Helmut Kohl von Ihnen wissen? Sind Sie nun oder sind Sie nicht sein persönliches Orakel?«

»Wir haben auch für die Regierung Schmidt orakelt, wie Sie das zu nennen belieben. Wahr ist, daß Helmut Kohl schon als Fraktionsvorsitzender in Rheinland-Pfalz, da war er wohl 33 Jahre, mir behilflich war, den Lehrstuhl für Publizistik an der Universität in Mainz aufzubauen. Wahr ist auch, daß ich ihn oft beraten habe, schon bei Landtagswahlen. Heute ist es so: Ich kann ihn jederzeit anrufen, in Bonn oder auch zu Hause in Oggersheim. Er ruft gelegentlich mich an, zweimal im Jahr reden wir acht bis neun Stunden intensiv miteinander, er ist ein guter Zuhörer, stellt fast nur Fragen. Soll ein demokratisch gewählter Regierungschef denn nicht daran interessiert sein, was das Volk wirklich denkt – jenseits der veröffentlichten Meinung?«

Wir gehen auf den Rasen hinaus, ans Seeufer, in eine milde Sonne. Elisabeth, der nimmermüde Motor, kann auch ganz kontemplativ still aufs Wasser blicken, geradezu entrückt. Der Gastrosoph verabschiedet sich: »Alles im Mikrowellenherd gekocht; übrigens, ich arbeite an einem Buch darüber, Elisabeth muß wieder den Titel finden.«

Aus einem Fenster ihres Hauses blickt ein Falke, eine Nachbildung des ägyptischen Horus. »Sehen Sie, er hat eine Geschichte, sie hat gleichsam mit meinem Leben zu tun, mit Leben überhaupt. Ein Kollege brachte ihn als Geschenk für mich aus Chicago mit. Er packte ihn aus, die Schnabelspitze war abgebrochen. Er war verzweifelt. Nun, ich habe dem Falken eine goldene Schnabelspitze machen lassen. Und ist er nun nicht viel hübscher? Aus dem Unglück kann das Glück werden.«

GUIDO BAUMANN

MITTAGS NIE, SAGT DER EPIKURÄER

Das Gespräch beginnt schon im Auto – über Autos:

An einem strahlenden Sommertag. In

einem offenen Jaguar-Sport, Baujahr 1932 (Remake).

Am Ostufer des Zürcher Sees nach Küsnacht zu

kutschieren, ist schon ein großer Spaß.

Von Guido Baumanns Frau Veronique, der Lieder-

macherin, kutschiert zu werden, ist »super«.

Anfang gut, alles gut – Horst Petermann begrüßt uns vor der Tür des kleinen, eher unscheinbaren Hauses direkt an der Seestraße, in dem er das Restaurant Kunststuben in wenigen Jahren zum Zürcher Geheimtip Nummer 1 gemacht hat.

Guido kennt es wesentlich länger als Herr Petermann, der aus Hamburg kommt, in den Vier Jahreszeiten gelernt hat. Guido ist hier um ein paar Ecken in die Schule gegangen, wo er das Abitur machte: »Damals war die Wirtin eine muntere Italienerin. Wir kamen gern her, gerade weil die Eltern das nicht mochten. Die Schweiz war in den dreißiger Jahren noch wesentlich bürgerlicher als heute.«

Was ist bürgerlich? Falls ein festliches Menü an weiß gedeckter Tafel, höfliche Tischsitten, ein leichter Plauderton »bürgerlich« sind, bekennen wir uns beide gern als Bürger. Aber umweht ihn nicht ein Hauch Bohème, den listigen Linksaußen in Robert Lembkes Fragestunde »Was bin ich?« Er trägt über dem offenen Hemd ein hellgestreiftes Sakko, im feuerwehrroten Jaguar weht das wohlfrisierte graumelierte Haar – das könnte durchaus einen schicken Magazintitel geben: A touch of Hollywood at Küsnacht.

Für einen Mann von 59 sieht er fabelhaft aus, rank und schlank, gebräunt, gepflegt, heiter-gelassen. Lebt er vernünftig?

Veronique schaut ihn genauso an, wie man gern angesehen wird von seiner Frau. Jeden neuen Teller (groß, weiß, vornehm, von Hutschenreuther) begrüßt er mit den Augen. Den Schaum von Krebsen mit Broccoli-Salat läßt er auf der Zunge zergehen. Besonders rühmt er den dritten Gang: »Carpaccio vom Reh mit Trüffeln«, die Frau Petermann uns frisch auf den Teller schabt.

»Danke viel Mal«, sagt er mit seinem berühmten Guido-Baumann-Lächeln, als ich ihn zu einem Dézalay überreden will. Er bleibt bei zwei Gläschen Champagner während der gesamten Mahlzeit. Nach dem Dessert noch den Espresso. Ein Digestif? »Mittags nie«, spricht der weise Epikuräer.

Ich könnte mir denken, er war schon immer ein bißchen weise, auch als ganz junger Mann, als er vom Café Odeon aus die Radiounterhaltung der Schweizer Rundspruchgesellschaft leitete. Werner Höfer hielt ihn für ein Wunderkind, holte ihn aus dem Züricher Odeon zum Kölner WDR. Guidos deutsche Jahre begannen. Es begann auch, was ihn vor allem berühmt machte, seine Zusammenarbeit mit Robert Lembke.

»Sie waren ja zu unserem 30. Geburtstag in München, unglaublich fast, daß dies nun schon 30 Jahre läuft. Aber tatsächlich, bereits 1956 saßen wir das erste Mal vor Lembkes Kamera. Er und Höfers Frühschoppen, das sind doch wohl die einzigen Serien des deutschen Fernsehens, deren Dauererfolg amerikanische Vorbilder erreicht.«

»Was bin ich« ist das deutsche Remake der US-Serie »What’s my line?«.

»Es ist unbegreiflich für mich, Guido, wie Sie die Kandidaten einkreisen, durchleuchten und doch wohl öfter und schneller als Annette von Aretin, Marianne Koch, und Hans Sachs den Beruf erraten. Zumeist mit einem ganz trockenen, unterkühlten: Dann sind Sie . . . Sie sehen in diesem Moment wie ein Falke aus, der aus großer Höhe auf sein Opfer herabschießt. Sie wissen ja, es ist manchmal geflüstert worden, das ginge nicht mit rechten Dingen zu.«

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