Thilo Koch - Tischgespräche - Begegnungen mit Prominenten unserer Zeit

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Tischgespräche - Begegnungen mit Prominenten unserer Zeit: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine gute Möglichkeit, um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, sind Tischgespräche. Schon die Griechen hatten einen angenehm klingenden Namen für diese Art von Gespräch: Symposion. Auch Luther schätzte sie als höchst ergiebige Form für den Gedankenaustausch. Der Autor dieses Werkes, Thilo Koch, hat in berühmten Restaurants seit dem Jahr 1985 mit mehr als 50 prominenten Partnern solche Tischgespräche geführt. Diese beschreibt er nun auf unterhaltsame und anregende Weise.-

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Wir kommen – wie könnte es anders sein – auf unsere recht unterschiedlichen Erfahrungen mit den elektronischen Medien in Österreich und Deutschland zu sprechen. Der Gebieter über alle Rundfunk- und Fernsehsendungen in Österreich führt es auf Wien zurück, daß die Atmosphäre in seinem »network« auch heute noch immer persönlicher ist, legerer und gerade deshalb auch kreativitätsfördernd.

»Mir steht nur ein Fünftel des Etats zur Verfügung, über den Herr Stolte in Mainz gebietet. Damit machen wir täglich 137 Stunden Rundfunk und 22 Stunden Fernsehen. Täglich, Herr Koch!«

Er beugt sich über sein Gedeck zu mir herüber und ist nun sichtlich engagiert. Natürlich könne auch er nicht ohne bürokratischen Apparat auskommen. Aber der sei wesentlich kleiner, habe nicht so viel zu sagen wie in Deutschland.

»Der entscheidende Vorteil jedoch heißt schlicht und einfach Wien. Hier ist alles, hier ist jeder. Wir von der ORF leben kulturell von diesen herrlichen Institutionen der Musik, des Theaters, von der Burg, von der Staatsoper, in die Sie heute abend gehen. Bedenken Sie, der kleine Staat Österreich mit seinen 7 Millionen Einwohnern gibt jährlich 300 Millionen Mark, nicht Schilling, für die Kultur aus.«

»Und zugleich haben Sie das gesamte politische Leben ihres Landes in unmittelbarer Nähe.«

»Genau, in der Bundesrepublik Deutschland fehlt das nationale Zentrum, es fehlt Berlin.«

»Hand aufs Herz, Herr Bacher: Ist Intendant eines großen Funk- und Fernsehhauses heute nicht ein ›impossible job‹? Was soll der arme Mann nicht alles sein: ein souveräner Programmplaner und bedeutender Journalist, ein Verwaltungs- und Finanzgenie, ein Betriebs- und Menschenführer erster Güte und last but not least: alle Parteien müssen ihn – es lebe der Proporz – akzeptieren.«

Der Generalintendant lehnt sich zurück, blickt hinaus zu den Statuen Lorenzo Matiellis im Park und spricht die geflügelten Worte:

»Ich liebe meinen impossible job, ich bin gern Intendant, mit Leib und Seele. Ich bin hier in Wien frei, alle wichtigen Personalentscheidungen allein zu treffen und zu verantworten: meine Unterschrift genügt. Und ich bin stolz auf das, was wir machen. Überall in der Welt weiß man das, erkennt man es an, nur bei uns zuhause nicht: Das deutsche Fernsehen – und da schließe ich das österreichische ein – ist das beste der Welt. Gleich nach dem englischen, sollte ich fairerweise hinzufügen.«

Hat auch er ein Generationenproblem? Hat er in seinen Redaktionen Alternative, Grüne?

Seine Augen werden etwas kleiner, kühler, der Mund wird spitz, aber auch spitzbübisch: »Schauen’s, natürlich, die Jungen müssen sich artikulieren, müssen opponieren, haben wir doch auch getan. Die Grünen, das sind für mich die Romantiker des ausgehenden 20. Jahrhunderts, sie knüpfen an die Romantiker des frühen 19. Jahrhunderts an. Die herrliche Lyrik der deutschen Romantik, was feierte sie? Tod und Vergehen. Und die Grünen heute? Ihr Schlüsselerlebnis ist die Angst. Haben Sie bemerkt, daß unser deutsches Wort Angst gerade im Begriff ist, ein angelsächsisches Lehnwort zu werden? Sie können heute in der International Herald Tribune Sätze lesen wie: ›The main issue in Germany today is angst . . .‹«

Sieht er diese »deutsche Angst« auch in Österreich?

»Wir nehmen ›Angst‹ vielleicht nicht ganz so teutonisch-tragisch. Wir sind ja angeblich Lebenskünstler. Aber wenn Sie mich fragen, was liegt alledem zugrunde, so antworte ich Ihnen mit Arnold Toynbee: Eine Zivilisation, die nicht mehr um ihr Überleben kämpft, ist zum Untergang verurteilt. Offenbar sind wir jetzt dran, nachdem sieben Hochkulturen vor uns schon zur Hölle gefahren sind, weil sie zu schwach waren, zu bequem und zu satt, um ihr Überleben zu kämpfen.«

Gerd Bacher ein Kulturpessimist? Er blickt mich voll an. Keine Allüren, keine Rhetorik, ohne jeden Wiener Schmäh’ sagt er leise und fest: »Ja.«

Greift zu Mantel und Hut, wünscht mir ein »Alles Walzer« beim Opernball, eilt ins Chefzimmer der ORF und tut das Seinige, um den Untergang des Abendlandes aufzuhalten. Oder nur: so angenehm wie möglich zu gestalten?

LOTHAR-GÜNTHER BUCHHEIM

VOM U-BOOT ZUR KUNST

Bei Eckart Witzigmann zu tafeln, ist sowieso

ein Fest. Mit Lothar-Günther Buchheim bei

Eckart Witzigmann zu tafeln, ist schon fast so,

als fiele Weihnachten und Ostern auf einen Tag.

Den einen Superstar am Herd hinter mir,

den anderen Superstar auf dem Stuhl vor mir –

ich brauche etwas Angemessenes, um der Situation

gewachsen zu sein und bestelle einen Gimlet,

wie ihn Hemingway so schätzte.

Der »Boot«-Autor steigt mit ein: »Weil ich Hemingway mag wie Sie, und weil man dem Zufall seine Chance geben soll.«

Wir laben uns an Rose’s Lime Juice (2 Teile) und Finlandia Wodka (3 Teile) oben in der Bar, die sich nach 19 Uhr langsam bevölkert. Uns zu Füßen die Max-Joseph-Straße im Schneegestöber des letzten Apriltages. Behagen stellt sich ein. Wir verstehen uns schon deshalb gut, weil wir die gleiche Sprache sprechen können, genauer: denselben deutschen Dialekt, den angeblich schrecklichsten und doch so gemütvollen: sächsisch. Er ist in Weimar geboren und in Chemnitz aufgewachsen, ich stamme aus Halle wie Händel.

Was ist sächsisch an ihm? Der Bienenfleiß, das Kauzige, der helle Verstand. Auch das Querköpfige, Geltungsbedürftige, Egozentrische, Pfiffige, die vigilante Geschäftstüchtigkeit, die Neugier? Er mag sich ähnliches über mich denken, und so vertiefen wir das lieber nicht, sondern steigen flugs hinunter ins Allerheiligste, den Restaurant-Tempel.

Eckart der Große erwartet uns, im weißen Kittel, unter dem sich keineswegs ein heimlicher Bauch wölbt, das berühmte Lächeln aus seinen Augenwinkeln überstrahlt noch den Glanz der ledergebundenen Speisekarte. »Die brauch’ mer nich,« sagt der Landsmann, »erstens halte ich’s mit dem guten alten Spruch: Was auf den Tisch kommt, wird gegessen. Und zweitens, wenn wir schon mal Herrn Witzigmann haben, soll er’s doch bestimmen.«

»Ich hätte da einen Ochsenschwanz . . .«

»Nee, Ochsenschwanz kann ich selber.« Also wird es im wesentlichen das Menü auf der Karte für 165 Mark. Buchheims Kommentar: »Das Teure darf teuer sein, getreu nach dem Kosten-Nutzen-Effekt.«

Aber bevor der Gast den Wirt entläßt, geht es noch um die Bilder an der Wand, die er erst mal geraderückt. »Da sollte mal was Besseres hin, an Ihre schöne Wand«, befindet der Sammler, »die naiven Jugoslawen sind auch nicht mehr so gut, wie sie mal aussahen, alles passé«.

»Sie, Herr Buchheim, hätten ja sicherlich etwas Geeignetes«, gibt Chef Witzigmann leise zu verstehen. »Müssen wir mal drüber reden«, schließt der Expressionistenkönig das Thema ab.

Über nichts spricht er zur Zeit lieber als über die große Ausstellung im Haus der Kunst. »Sogar Helmut Schmidt war drin, ein wirklicher Kenner.« Ich habe mir am Nachmittag den dicken Katalog gekauft, schön gedruckt bei Bruckmann, erschienen in seinem eigenen Verlag: Buchheim, Feldafing.

464 Exponate sind verzeichnet. Gehören sie tatsächlich alle ihm, die 63 Erich Heckel, 89 Ernst Ludwig Kirchner, 34 Otto Mueller, 17 Emil Nolde, 21 Max Pechstein, 43 Karl Schmidt-Rottluff, dazu viele gute und einige erstklassige Stücke von Barlach, Beckmann, Corinth, ein paar Dutzend Otto Dix, auch Feininger, Carl Hofer, Kokoschka, Kubin, Lehmbruck, Macke, Marc und Paula Modersohn-Becker?

»Nicht einmal ein Ölscheich könnte sich das heute leisten, abgesehen davon, daß er es nicht bekäme. Wie in aller Welt haben Sie das erwerben können?«

Seine flinken, stets kühl beobachtenden Augen blitzen: »Man muß früh genug aufstehen, Herr Koch, Bescheid wissen und hinterher sein. Wissen Sie, ich habe das mit der Muttermilch eingesogen, buchstäblich, meine Mutter war Malerin; wir haben sogar zusammen gemalt. Von ihr lernte ich auch das ›Gegenwartsprinzip‹.«

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