Alois Niederstätter - Wäldar ka nüd jedar sin!

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An regional begründetem Selbstbewusstsein mangelt es den Bewohnerinnen und Bewohnern des Bregenzerwalds in der Regel nicht, wie der gern zitierte Spruch «Wäldar ka nüd jedar sin» («Wälder kann nicht jeder sein») belegt. Doch trotz der politischen, wirtschaftlichen und nicht zuletzt kulturellen Bedeutung, die der Bregenzerwald für Vorarlberg stets besaß (immerhin lebte bis ins 19. Jahrhundert ein Viertel der Landesbevölkerung dort) fehlte bisher eine zusammenfassende Darstellung der regionalen Geschichte.
Um zu verstehen, wie der Bregenzerwald in der Gegenwart «tickt», braucht es das Wissen um seine alles andere als geradlinige historische Entwicklung – jenseits der üblichen Stereotype. Manches erklärt sich aus langer geschichtlicher Tradition, anderes aus der Notwendigkeit und Bereitschaft, sich immer wieder an neue Gegebenheiten anzupassen. Der Bregenzerwald wird so zu einem trefflichen Beispiel dafür, dass Beharrungsvermögen und Flexibilität, Abgeschiedenheit und Weltoffenheit keine Gegensätze sein müssen.

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Die besondere Aufmerksamkeit der zumeist alleine reisenden Schriftsteller galt den Bregenzerwälderinnen: »Die Frauen verleihen dem ›Walde‹ erst jenen eigenthümlichen Zauber, der jeden fremden Wanderer auf das Angenehmste überraschen muß«, sie »sind in ihrem Benehmen äußerst unbefangen«, »plaudern außerordentlich gern und viel, doch sind sie leider etwas weniger leicht zu verstehen als die Männer, da sie bei weitem rückhaltloser den Dialekt vorherrschen lassen«, so exemplarisch Andreas Oppermann im Jahr 1859. »Ich habe im Ganzen im Bregenzer Wald zwei Frauentypen gefunden: große stattliche, aber ein wenig ascetische Figuren – Blondinen – und kleine, runde, lebensfrische Gestalten – Tiefbrünette –. Erstere haben etwas Aristokratisches, ihre Haltung ist grade, ernst und würdig, nur beim Sprechen durch große Anmuth bewegt, der Gesichtsschnitt fein und edel, die Gestalten sind ebenmäßig aber mehr dem Magern zugeneigt« . Der andere Typus sei »klein und voll«, »aus den großen schwarzen Augen« spreche »Lebenslust und Schalkheit«. Allerdings: »Nur Eines mangelt ihnen wie ihren blonden Schwestern völlig: die Brust. […] Dies mag mit daher kommen, daß Mütter solchen Töchtern, die etwa vor andern Mädchen sich durch das, was diesen fehlt, auszeichnen könnten, tellerartige Hölzer anschnallen und so mit Gewalt eine der schönsten Zierden des Weibes in ihrer Entwicklung hemmen.« Diese verstörende Praxis entsprang nicht etwa Oppermanns Phantasie, sie ist vielmehr noch mehr als ein halbes Jahrhundert später in der medizinischen Literatur bezeugt.

Die Frauen verleihen dem Walde erst jenen eigenthümlichen Zauber der jeden - фото 27

»Die Frauen verleihen dem ›Walde‹ erst jenen eigenthümlichen Zauber, der jeden fremden Wanderer auf das angenehmste überraschen muß«, Darstellung in Albert Kretschmers »Trachten der Völker« (1864).

August Wilhelm Grube billigte den Wälderinnen 1875 »überhaupt mehr Gewandtheit und Lebensart« zu als ihren Männern, »die, wie es scheint, auch in manchen anderen Stücken das Herrschaftsscepter willig der schöneren Hälfte ihres Ichs überlassen.« Die Bregenzerwälder »Weiberherrschaft« ist auch in Franz Michael Felders Roman »Reich und Arm« thematisiert und auf diesem Weg zum Standardtopos geworden.

Die Talschaftsbewohner ließen sich die im Großen und Ganzen schmeichelhaften Versuche reisender Intellektueller, die regionale Mentalität zu ergründen, offenkundig bereitwillig gefallen. Es soll hier nicht um die Frage gehen, ob man innerhalb weniger Tage, auch wenn man zu Fuß unterwegs war, überhaupt so pauschale Eindrücke gewinnen konnte. Wichtiger scheint eher die Überlegung, ob nicht die Beschriebenen in weiterer Folge bewusst oder unbewusst die Beschreibungen, die vielfach rezipiert bis heute ihr Eigenleben führen, sich zu eigen gemacht haben.

....... EXKURS

Die sagenhafte »Weiberschlacht« an der »Roten Egg«

Zum Bild von der starken und selbstbewussten Wälderin trug eine Geschichte bei, die im Dreißigjährigen Krieg anlässlich der Eroberung von Bregenz und der Besetzung Vorarlbergs durch Truppen des schwedischen Feldmarschalls Gustav Wrangel im Jahr 1647 spielt. Der Lingenauer Kaplan Johann Konrad Herburger (1780–1845) schrieb sie 1818 nieder: Als in Lingenau einquartierte Soldaten zu einem ihrer Plünderungszüge auf brachen, entschlossen sich die Frauen aus Egg, Andelsbuch und Schwarzenberg, ihnen mit Arbeitsgeräten bewaffnet entgegenzuziehen. Am Fallenbach bei Egg trafen die Schweden auf die in Schlachtordnung aufgestellten Wälderinnen, hielten sie wegen ihrer weißen Tracht für österreichische Soldaten und wollten deshalb fliehen. Dazu kam es nicht mehr, die Frauen stürzten sich mit großer Wut auf sie und machten alle nieder. Der mit dem Blut der Getöteten getränkte Platz hieß fortan »die Rote Egg«. Weil dieser Sieg um zwei Uhr nachmittags errungen worden war, läutete man fortan in den Pfarrkirchen der drei Orte um diese Zeit die Glocken, außerdem erhielten die Frauen das Recht, beim Opfergang um den Altar den Männern voranzugehen.

Schwarzenberg vor 1900 Die wehrhaften Bregenzerwälderinnen als - фото 28

Schwarzenberg vor 1900.

Die wehrhaften Bregenzerwälderinnen als Ansichtskartensujet Wenige Jahre - фото 29

Die wehrhaften Bregenzerwälderinnen als Ansichtskartensujet.

Wenige Jahre später veröffentlichte der in Wien wirkende, aus Hittisau stammende Historiker Joseph Bergmann Herburgers Text und machte ihn damit einem breiteren Publikum bekannt. Mit der Variante, die Wälderinnen seien von den überraschten Schweden für himmlische Wesen gehalten worden, und dem Zusatz des Gelöbnisses der Frauen, die weißen Kleider gegen dunkle zu tauschen, legte Josef Ellensohn 1866 die Grundlage für die Aufnahme der Geschichte in die späteren Vorarlberger Sagensammlungen.

Als »historischer Sage« wird der Geschichte zumindest ein »wahrer Kern« zugestanden, zumal sich die Geschichtsschreibung redlich bemühte, sie in das regionale historische Geschehen am Ende des Dreißigjährigen Kriegs einzubetten. Auch an literarischen Verarbeitungen fehlt es nicht. Bereits 1869/70 nahm sich kein Geringerer als der deutsche Schriftsteller Wilhelm Raabe (1831–1910) nach einem Sommeraufenthalt in Vorarlberg des Stoffs in seiner Erzählung »Der Marsch nach Hause« an. Der Theaterverein Bizau führte 1936 das »Schwedenspiel« von Kaspar Meusburger sowie 1953 eine Dramatisierung des ebenfalls auf dieser Thematik beruhenden Romans »Schicksal auf Vögin« (1942) von Nathalie Beer auf.

Dass ein Quellenbeleg für die Geschichte fehlt und vor allem die zeitgenössische Kriegsgeschichte des Benediktinerpaters und Priors von Lingenau Franz Ransperg (1609–1670) sie nicht kennt, mindert ihre Popularität nicht – genauso wenig wie die schon vor mehr als hundert Jahren vorgenommene Einordnung der »Schlacht an der Roten Egg« als Lokalisation eines alten Mythos, zu dem unter anderem die Walküren und die Amazonen gehören. So ist sie bis heute ein wichtiger Bestandteil der Bregenzerwälder Identität.

Bei den Feierlichkeiten anlässlich der Eröffnung der Bregenzerwaldbahn durften - фото 30

Bei den Feierlichkeiten anlässlich der Eröffnung der Bregenzerwaldbahn durften szenische Darstellungen der »Weiberschlacht an der Roten Egg« nicht fehlen.

Bestandteile der Bregenzerwälder Frauentracht Juppe Gürtel Schapel - фото 31

Bestandteile der Bregenzerwälder Frauentracht: Juppe, Gürtel, Schapel.

....... EXKURS

Mythos Tracht

»Die Bregenzerwälderin erscheint, zumal an Feiertagen, in einem sehr fein gefalteten, glänzend schwarzen, gegen das Ende mit schmalen Bändern verbrämten, leinenen Rock, einfach schön und leicht geschürzt. Die Aermel des Kleides allein sind bei dem Mädchen des innern Waldes in der Kinderzeit von rother Farbe, und liegen wie Seide an dem anmutig gewölbten Arme. Erst wenn sie mannbar wird, darf sie die schwarzen Ärmel anlegen, und dann ist Jubel unter der männlichen Jugend und es melden sich die Freier. […] An dem schmalen, geschlossenen, weissen Busentuche von feinem Baumwollgewebe (Kammertuch) ist gewöhnlich eine sehr niedliche Stickerei angebracht, und am Busengürtel stehen nicht selten versteckt die Anfangsbuchstaben eines geliebten Namens mit Seiden- und Goldfäden gestickt.« So wie der schwäbische Dichter Gustav Schwab in den 1820er-Jahren zeigten sich auch die meisten anderen Besucher des Bregenzerwalds von der dort getragenen Frauentracht beeindruckt.

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