Rahel Sanzara - Das verlorene Kind

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Sanzaras erster und erfolgreichster Roman ist die mit einer geradezu unheimlichen Objektivität erzählte Geschichte eines Sexualmordes. Die vierjährige Anna verschwindet spurlos auf dem Gutshof ihrer Eltern. Die Dorfbewohner verdächtigen die Zigeuner im Dorf. Den darauf folgenden Gerichtsprozess übernimmt die Autorin aus dem neuen «Pitaval». Der Roman war das literarische Ereignis des Jahres 1926 und fiel später der Zensur der Nationalsozialisten zum Opfer, bevor er 1983 erstmals wieder veröffentlicht wurde.-

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Um sieben Uhr morgens trafen alle wieder auf dem Hof zusammen, nachdem drei Stunden lang dreißig Menschen gesucht hatten. Fritz war inzwischen aufgestanden, hatte die Ställe geöffnet und das Vieh zu versorgen begonnen.

Er lief ausgeruht, frisch, eilig und arbeitsfreudig umher. Der Herr befahl, daß man mit Suchen aussetzen und die nötige Arbeit erst vornehmen solle. Er hieß Fritz anspannen und fuhr mit Blank und dem Fischer nach der Stadt, um Anzeige zu erstatten.

Die Frau war am Morgen erwacht, schlafestrunken vernahm sie den Lärm des Tages vom Hof herauf, verwundert richtete sie sich auf, strich sich über die schmerzende Brust, die eingedrückt über den Kanten des schmalen Kinderbettes gelegen hatte. Lange mußte sie sich besinnen, warum dieser Morgen nicht wie alle andern war, warum das Bett des Kindes leer, ihr eigenes unberührt und sie beim Erwachen allein war. Plötzlich wurde sie dann von der Erinnerung an den vergangenen Tag überfallen, das Kind war also noch nicht gefunden. Sie schlich sich langsam in die Küche hinab, sah die bleichen, verstörten Gesichter, sie suchte den Mann und erfuhr, daß er in die Stadt gefahren sei. Verloren stieg sie die Treppe wieder empor ins Schlafzimmer, setzte sich auf den Rand ihres Bettes und verharrte so still in Erwartung. Sie konnte nichts Böses glauben. Sie hoffte auf die Rückkehr des Mannes. Wenn das Kind nicht im Hause versteckt war, war es vielleicht doch fortgelaufen, fremde Menschen hatten es aufgenommen, hatten es wohl in die Stadt gebracht, es würde dem Vater zugeführt werden, denn seinen Namen konnte es schon sagen, und den Vater kannte jedermann.

Am Mittag hörte sie den Mann zurückkommen. Ihr Herz klopfte, freudige Röte schoß über ihr Gesicht. Aber seine Schritte kamen nicht zu ihr, Sprechen und Lärmen erhob sich wieder im Hof. Sie ging ans Fenster und sah die Leute alle versammelt um den Herrn, der unter ihnen stand. Hunger quälte sie. Niemand schien sie zu vermissen, niemand fragte oder rief nach ihr. Und es war doch ihr Kind, sie hatte es geboren und aufgezogen, man mußte ihm helfen und ihr, der Mutter. Ihr dunkler, geweiteter Blick feuchtete sich in Tränen, sie wagte nicht, hinunterzugehen, unter die trostlosen, müden Gesichter der Menschen zu treten, sie setzte sich wieder nieder, wartete auf freudige Botschaft.

Die Hände über die aufgeregte, leise noch schmerzende Brust gekreuzt, lächelte sie vor sich hin, in Erinnerung an den glückverheißenden Traum der Nacht. Wie die Blumen im Traum, so würde der Mann ihr das Kind wiederbringen, dann wollte sie sich an seinen Hals hängen, ihn küssen, ihn nicht versinken lassen wie im Traum, sie war ja noch jung, das Kind war gesund und schön, sie mußten glücklich sein.

Unten war schnell zu Mittag gegessen worden, dann wurde nochmals gesucht. In geordneten Trupps wurden nochmals die Roggenschläge kreuz und quer durchzogen, die Gewässer beobachtet, die Wasserrinnen und Mergelgruben der Felder durchstöbert, Ställe, Gärten, Hecken und alle Winkel durchforscht. Zur Vesper kamen wieder alle zusammen. Schnell wurde gemolken, dann sammelten sich wieder alle um den Herrn. Scheu kam von der Haustür her auch die Frau geschlichen und mischte sich in den Kreis. Sie sah den Mann an und begriff nicht, daß so Furchtbares geschehen sein sollte, das sein Gesicht so hart und versteinert umgeschaffen hatte, das seinen, des Herrn, Mund stumm hielt, indes Blank, der Wirtschafter, reden mußte.

»Herr«, sagte der Wirtschafter, »mit Suchen ist da nichts mehr. Das ist aber auch ganz gut, daß wir gar nichts gefunden haben, da ist doch wenigstens nicht das Schlimmste passiert. Aber weiter weg, als wir gesucht haben, ist die kleine Anna doch wohl auch nicht gelaufen. Ich glaube da nun, daß da vielleicht so elende Zigeuner das Kind verschleppt haben. Was soll sonst sein? Oft genug hat man das ja gehabt, und unsere kleine Anna war ja wohl ein schönes Ding, wie sie es gern haben. Was denkt Ihr?«

Ein allgemeiner Aufschrei der Erleichterung brach aus. Das allein konnte die Lösung sein, das mußte es sein, das war schlimm, aber doch nicht das Allerschlimmste, das Kind lebte doch wenigstens noch, man konnte es den Zigeunern wieder abjagen, abkaufen, mit Geld alles wieder gutmachen. Alle die müden Gesichter und Gestalten belebten sich wieder, die Mutter aber jubelte, das war die neue Hoffnung, die Zuversicht, die ihr Herz brauchte.

Der Herr sah stumm den Wirtschafter an. Er wußte, es war ein kluger und überlegter Mann, er würde nichts sagen, was er nicht glaubte, und es war gut, daß doch die andern noch glaubten.

In der Wohnstube setzte sich der Herr vor den Schreibsekretär und verfaßte ein Schreiben, das das Verschwinden des Kindes vermeldete, seine Gestalt beschrieb und verkündete, daß der Vater für Nachrichten oder Wiederherbeischaffung eine Belohnung von dreihundert Talern aussetze. Die Mutter holte die Photographie des Kindes herbei, das Geschenk an den Vater. Mit diesen Papieren versehen, brach der Herr zum zweitenmal auf und fuhr nach der Stadt.

Auch dieser Tag ging zu Ende. Mit Mühe vollendeten die vor Müdigkeit fast umsinkenden Leute die nötige Arbeit. Große Hilfe leistete Fritz, der an dem allgemeinen Suchen und der allgemeinen Aufregung nicht teilgenommen hatte und für drei arbeitete. So sanken alle, als noch der Abend licht über allem schwebte, in tiefen Schlaf. In Ruhe lagen der Hof und das Haus schon da, als der Herr zurückkehrte. Er spannte selbst die Pferde aus und verschloß die Ställe.

Zu tun blieb nichts mehr. Er ging ins Haus, die Treppe empor und trat in das Schlafzimmer ein. Auf dem Bett lag die Frau, mit seufzenden Atemzügen schlafend, die Hände über ihrem Schoß gefaltet. Der Mann sah sie an in der sommerlichen Dämmerung, die nicht Licht und nicht Dunkelheit war. Durch ihre schlafesgeschlossenen Augen fühlte er ihren dunklen Blick, jenen weitgeöffneten, nachtschwarz wogenden Blick. In ihm versenkt war die Finsternis der Kindheit, die er gefürchtet hatte, eine zweite, böse, unsichtbar belebte Welt, ein zweiter, dunkler Gott gegen den Gott seiner Seele, gegen den Gebieter der gerechten Gebote, den Erfüller der guten Gebete.

Er wandte sich von ihr ab. Die Dunkelheit, die zunahm, fühlte er nicht. Er trat an das Fenster und sah gegen den Himmel. Von dem Bild seines Kindes war die dunkle Luft erhellt. Er sah es, von lichten Locken umspielt sein kleines Haupt, weiß leuchtend und rein seine Stirn, strahlend der Blick der hellen Augen, schimmernd sein unschuldiges Lächeln auf dem feuchten Blumenblatt des Mundes. In sein Herz brach Glanz vom Widerschein seiner zarten, reinen, vor ihm schwebenden Gestalt. Wohin war es gegangen? Welches Böse hatte sein reines, schuldloses Dasein angelockt, welcher Tod sein freudestrahlendes Leben zerbrochen?

In dem menschlichen Schmerz, der jetzt in ihm sich löste, in der heißen Sehnsucht seiner väterlichen Liebe nach dem Kind brach der Mann in die Knie.

Er sank vor dem Fenster zusammen. Von seinem Kinn, auf das Fensterbrett aufgeschlagen, ward sein Haupt emporgehalten, sein Blick hinaus in die Dunkelheit gerichtet.

In der Nacht, die um ihn stand, ahnte der Vater das Furchtbare.

Die Luft war lau und still, die Erde ruhte dunkel und trug die Früchte des Sommers.

Der Himmel, blau getönt, licht und zart gespannt, trug die prunkenden Gestirne.

Menschen und Tiere um den einsamen Wachen schliefen.

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