Rahel Sanzara - Das verlorene Kind

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Sanzaras erster und erfolgreichster Roman ist die mit einer geradezu unheimlichen Objektivität erzählte Geschichte eines Sexualmordes. Die vierjährige Anna verschwindet spurlos auf dem Gutshof ihrer Eltern. Die Dorfbewohner verdächtigen die Zigeuner im Dorf. Den darauf folgenden Gerichtsprozess übernimmt die Autorin aus dem neuen «Pitaval». Der Roman war das literarische Ereignis des Jahres 1926 und fiel später der Zensur der Nationalsozialisten zum Opfer, bevor er 1983 erstmals wieder veröffentlicht wurde.-

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Rahel Sanzara

Das verlorene Kind

Roman

Mit einem Nachwort

von Peter Engel

Saga

Das verlorene Kind

© 1926 Rahel Sanzara

Alle Rechte der Ebookausgabe: © 2016 SAGA Egmont, an imprint of Lindhardt og Ringhof A/S Copenhagen

All rights reserved

ISBN: 9788711448359

1. Ebook-Auflage, 2016

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Lindhardt und Ringhof und Autors nicht gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com– a part of Egmont, www.egmont.com

Dem Andenken

meiner Mutter

I

Christian B. lebte in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts als Domänenpächter auf dem Gute Treuen bei L. im nördlichen Deutschland. Er war das jüngste Kind eines wohlhabenden Bauern, und seine Heimat war im Bezirke M. des gleichen Landkreises, einige Tagereisen von Treuen entfernt. Er hatte sie schon früh verlassen.

Bei seiner Geburt waren seine beiden Brüder bereits erwachsen gewesen und hatten mit dem Vater den elterlichen Hof beherrscht. Die Mutter starb früh, er hatte sie nie gekannt.

Sein Vater hatte beschlossen, daß der jüngste Sohn studieren, Geistlicher oder Lehrer werden sollte. So kam Christian als zehnjähriges Kind in die Kreisstadt und besuchte die Schule. Er war der fleißigste Schüler von allen, das Lernen fiel ihm leicht. Er war ein ernstes, ruhiges Kind, voll Güte und Bescheidenheit, und gewann alle Menschen zu Freunden. Es war ihm gegeben, daß sein Lachen rein, seine Handlungen gut und seine Tränen freudige sein konnten. Kein Leid, keine Bitterkeit, keine Enttäuschung, die das Leben selbst für ein Kind schon birgt, traf ihn. Sein Glück war keines andern Leid. Er hatte nie Verlangen nach der Heimat, seinen Fleiß stachelte kein quälender Ehrgeiz, sein Leben war ruhig, ohne Ziel. Er war fromm, im festen Glauben seiner Zeit erzogen, und betete in Demut, aber auch in einem unbedingten Vertrauen zu Gott.

Und doch geschah es, daß er, als er vierzehn Jahre alt war, im Dunkeln sich fürchtete. Es war eine sonderbare Furcht, ohne greifbaren Grund. Sie überfiel ihn zum erstenmal, als er, vor Freude über die Genesung eines lange und schwer erkrankten Kameraden schlaflos, in einer Nacht am Fenster des Schlafsaales stand. Sein Herz schlug; er fühlte noch die Berührung, mit der der Wiedergenesene seine Hand ergriffen und sie zart, aber freudig gedrückt hatte. In der Erschütterung, die diese Erinnerung in ihm hervorbrachte, bereitete sich in seinem Innern die große Ahnung der Liebe vor; der Knabe ahnte, daß nicht nur die Menschen ihm zu Freunden waren, sondern daß auch er Freund den Menschen bedeuten konnte, er begriff, daß er einmal als Mann lieben würde. Obwohl ihm diese Offenbarung aus reinstem Herzensgefühl kam, rührte sie doch mit ihrem Glück bis ins Tiefste auch seinen Körper auf. Und diesem zum erstenmal gefühlten Glück drängte sich plötzlich die zum erstenmal gefühlte Furcht entgegen. Finsternis erschreckte ihn. Es war eine mondlose Nacht. Um ihn schliefen die anderen, er sah sie nicht, er hörte nur ihren Atem. Dunkelheit war auch um sie, aber eine andere, hellere Dunkelheit als die, die um ihn stand. Er fühlte sie um seinen freudig erregten Körper geschmiegt, eng wie eine zweite Haut, in der er eingefangen war mit allen Strömen seines Blutes. Er fühlte sie als eine böse, drohende, wesenlose Macht, die sein mit Freude erfülltes Herz bezwang, es mit abgrundtiefer Furcht durchschauerte, aber es ließ ihn nicht fliehen, nicht an Gott denken, den gütigen Erfüller aller seiner Gebete, regungslos mußte er stehenbleiben, mußte der Furcht gehorchen, der entsetzten Traurigkeit seines Herzens sich hingeben. Am Tage war dann alles wieder heiter, eben und schön.

Als seine Schulzeit ihrem Ende zuging und er kurz vor der Prüfung stand, starb sein Vater. Die Nachricht kam plötzlich und unerwartet. Er begriff sie nicht völlig, und in einem dumpfen, schmerzlichen Erstaunen bereitete er seine Abreise in die Heimat vor.

Am Abend vor der Reise streifte ihn, als er verworren in der frühen, herbstlichen Dämmerung durch die kleine Stadt eilte, im Scheine einer Straßenlampe schnell und dicht eine Frau. Ihr schneeweißes Gesicht tauchte aus der Dunkelheit auf in den Kreis des Lichtes und schwebte so nahe an dem seinen vorüber, daß er den Atem des lächelnd geöffneten Mundes spürte. Die Augen, schwarz unter dichtem Haar, das seine Schwärze bis tief über die Stirne senkte, waren weit und schamlos aufgeschlagen, wogend ergoß sich Finsternis in seinen Blick. Als es vorbei war und er sich umwandte, sah er eine graugekleidete, mittelgroße und leicht üppige Frau in der Dämmerung die Straße weitereilen. Aber ihr Blick verließ ihn nicht. Nachts vor dem Schlaf, in der Dunkelheit, fühlte er ihn um sich, erkannte in ihm wieder jene tiefere Finsternis, vor der er als Kind sich gefürchtet hatte.

Als Christian am nächsten Abend in der Heimat ankam, war der Sarg schon geschlossen, er sah das Angesicht seines Vaters nicht mehr. Das Begräbnis fand am Mittag des nächsten Tages statt. Eine Woche später wurde das Erbe nach den Bestimmungen des Testamentes geteilt. Es war ein schönes, großes, schuldenfreies Bauerngut vorhanden und ein Barvermögen von siebentausend Talern. Das Geld erbten die beiden jüngeren Geschwister, Christian und seine einzige Schwester Klara, das Gut übernahmen die beiden älteren Brüder und zahlten nach Vereinbarung den kleinen Anteil, den die beiden jüngeren Kinder noch daran hatten, aus der Mitgift ihrer Frauen aus, so daß sie es als Alleinbesitzer führen konnten.

Doch Christian kehrte nicht zur Stadt zurück. Ihn hielt die Heimat, der Duft der Erde, der Dunst der Tiere, die Nähe der Menschen, die gleich ihm groß, licht und still waren.

Er blieb bei den Brüdern. Er ließ die Früchte seines jahrelangen Studiums fallen, er verbarg sein Wissen, die Kenntnisse, die er erworben, er diente den Brüdern zwei Jahre lang als Knecht, arbeitete die schlechteste Arbeit um Lohn und Brot. Dann, nach zwei Jahren, im Herbst, ging er fort und durchzog wandernd das Land. Als er nach einem Monat zurückkam, hatte er, zweiundzwanzigjährig und kaum mündig, die offene Pacht der Domäne Treuen übernommen. Die Brüder schalten ihn. Zwar war der Zins nicht hoch, doch die Domäne, einem großen, an der Grenze des Landes liegenden fürstlichen Grundbesitz zu eigen, jahrzehntelang von Pacht zu Pacht heruntergewirtschaftet, befand sich mit abgenutztem Inventar und ausgesaugtem Boden in einem solchen traurigen Zustand, daß ohne Zuwendung aus eigenen Mitteln zur Aufbesserung und Neuanschaffung von Vieh und Geräten kaum die Pacht zu gewinnen war. Doch unbeirrt zog Christian im neuen Jahr dort ein. Die erste Zeit war schwer und forderte die Arbeit seiner ganzen jungen Kraft Tag und Nacht. Der Besitz war in der Anlage von größtem Ausmaße und versprach vieles für einen Bewirtschafter, der durch Klugheit, Unternehmungsgeist und eine höhere Umsicht das Gegebene nutzen konnte.

Der junge Pächter ergriff alles mit einer verschwenderischen Freude, mit einer Freude mehr an der Arbeit als am Gewinn. Er kam um die Erlaubnis ein, aus eigenen Mitteln Ställe und Scheunen neu aufzurichten, Werkstätten verschiedener Art in den leerstehenden Katenwohnungen aufzutun, und erhielt sie auch gegen die Vergünstigung, in der der Pacht zugehörigen Jagd fälliges Holz zu eigenem Nutzen schlagen zu können. Er gründete mit den letzten Mitteln seines Vermögens ein Hauswesen, das bald als das schönste im Landkreis galt. Mit siebenundzwanzig Jahren hatte er Unkosten und Pacht überholt, besaß zwei eigene Wagen mit schönen Kutschierpferden, und achtundzwanzig Menschen gab er Arbeit und gutes Brot, Heimat und Frieden. Die Verwaltung des Gutes verlängerte auf Grund dieser Erfolge die Pacht auf fünfzehn Jahre und errichtete ihm ein neues, schönes, geräumiges Wohnhaus.

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