Kuwana Haulsey - Der Engel von Harlem

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May Chinn träumt davon, Pianistin zu werden. Aber in den 1920er Jahren ist es unmöglich, sich als Farbige in New York zu behaupten. Als ihr ein rassistischer Professor sagt, dass sie keine Chance auf eine große Karriere hat, studiert sie Medizin. Auch hier wird sie mit heftigem Widerstand konfrontiert – und doch gelingt es ihr, die erste schwarze Ärztin New Yorks zu werden.
Kuwana Haulsey hat dem faszinierenden Leben der Ärztin May Edward Chinn (1896 – 1980) ein poetisches Denkmal gesetzt – ein Leben des leidenschaftlichen Kampfes für die Ärmsten der Armen in Harlem. Immer wieder setzte sie ihr eigenes Leben aufs Spiel, um andere zu retten, führte Operationen auf Küchentischen durch und kämpfte darum, junge Mädchen vor einem Leben auf der Straße zu bewahren. Die Tochter eines noch als Sklave geborenen Mannes war in der «Harlem Renaissance» aktiv, einer von politischen Unruhen und künstlerischen Aufbegehren geprägten schwarzen Bewegung im New York um 1920, die sich für die Rechte der Farbigen einsetzte. May Chinn war Mitglied der Akademie der Wissenschaften sowie eine anerkannte Pionierin im Bereich der Krebsforschung.

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Aber entweder verstand er mich nicht oder er konnte vor lauter Schmerz nicht tun, was ich ihm sagte. Irgendetwas schien mit seinem Bauch nicht in Ordnung zu sein, so wie er ihn festhielt. Als ich meine Hand über die verschwitzte Wölbung seines Unterleibs gleiten ließ und ihn abtastete, schrie er auf und schlug mit den Fäusten um sich, sodass er fast meine Nase traf.

»Sollen wir ihn festhalten, Chinn?«, fragte Andrew.

»Nein. Mir wäre lieber, wir könnten ihn irgendwie für eine genauere Untersuchung ins Krankenhaus bringen. Ich kann hier nicht wirklich etwas machen. Was denkt ihr, passt er durch die Tür?«

Robert warf einen Blick zu Andrew, der sich am Kopf kratzte und mich voller Zweifel ansah. Dann schauten wir alle drei auf die Bahre aus Leintuch, die die beiden zwischen sich hielten.

»Wir werden Unterstützung nötig haben.«

Also holten wir die Männer vom Treppenaufgang, die sehr gern mithalfen, weil sie hier echte Arbeit verrichten konnten und mit bloßen Händen etwas richtig Schweres bewegen mussten. Wir riefen im Krankenhaus an, und vier zusätzliche Helfer kamen mit Tragen. Robert hielt einen Mann an, der einen Lieferwagen mit tiefliegender Ladefläche fuhr, und gab ihm Geld aus eigener Tasche, um das Fahrzeug benutzen zu können. Alles in allem benötigten wir dreizehn Personen, eine Axt und einen leeren Kohlenlaster, um Raphael DeLeon in die Notaufnahme im Harlem Hospital zu bringen.

Ich klingelte an der Nachtglocke am Hintereingang, und nach wenigen Minuten öffnete mein Tutor, Dr. Sterling Fields. Er war Leiter des medizinischen Ausbildungsprogramms, und alle neunzehn Interns , darunter auch ich, unterstanden ihm. Fields war ein aufbrausender, rotgesichtiger Mann mit opulentem Bauch und einer rahmenlosen Brille, die oben auf seinem lichten, silbernen Haar saß. Wenn er unkonzentriert war oder sich unbeobachtet glaubte, legte er seine diversen Klemmbretter und Unterlagen auf seinen Bauchansatz und seufzte wie ein gebrochener, alter Mann. Er war alt. Und auch gebrochen. Aber ich hatte den Verdacht, dass das, was ihn so wütend machte – wütend auf sich selbst, seine Patienten, seine Mitarbeiter und insbesondere mich –, nicht die Tatsache war, in diesem gebrochenen Zustand leben zu müssen, sondern nicht die Kraft zu haben, das wirksam zu verbergen.

Dr. Fields hasste mich. Er suchte nach Möglichkeiten, grausam zu sein. Wenn ich an bestimmten Tagen keinen einzigen Fehler machte und er nicht einmal einen noch so sehr an den Haaren herbeigezogenen Grund finden konnte, ließ er mich einfach links liegen.

Während meine Leute Mister DeLeon in das Untersuchungszimmer schoben, versuchte ich mich zu sammeln. Eine Gruppe Assistenzärzte scharte sich um ihn, manche grinsten bereits hämisch.

»Nun, was haben wir denn hier, Dr. Chinn?«

»Das ist, ähm, Mister Ralph, ich meine Raphael DeLeon. Hispanoamerikaner, männlich, Alter ungewiss, ich schätze vierhundert Kilogramm. Er hat starke Bauchschmerzen.«

»Sehr gut, Doktor. Aber lassen Sie doch zur Abwechslung mal die Raterei und das Umhertasten im Dunkeln.«

Die anderen kicherten und stießen sich an.

»Das wird gut«, sagte ein Assistenzarzt namens Edward. Die beiden Männer links und rechts von ihm grinsten.

»Nun, Sir«, fing ich an, »um ehrlich zu sein, ich konnte nicht feststellen, was Mister DeLeon fehlt. Die Bedingungen in der Wohnung … waren nicht eben … förderlich … für eine richtige Untersuchung. Sein Puls ist leicht erhöht und er hat leichtes Fieber, doch es gibt … eine Sprachbarriere …«

»Wie bitte? Eine Sprachbarriere? Ich bitte Sie, Dr. Chinn. Ich dachte, Sie alle sprechen die gleiche Sprache.«

Offenes Gelächter jetzt. Raphael starrte mich ängstlich an. Er wandte die Augen nicht von meinem Gesicht.

»Also sehen wir mal. Haben Sie seinen Blinddarm schon geprüft, Dr. Chinn?«

Seinen Blinddarm! Wie konnte ich das nur übersehen? Oh mein Gott. Ich Idiot.

»Äh, nein, Sir.«

»Nein? Haben Sie Nein gesagt? Ein Mann wälzt sich vor Schmerz und hält sich den Unterleib und Sie vergessen, seinen Blinddarm zu überprüfen?«

»Sir, ich, äh …«

»Ich glaube Ihnen nicht. Was haben Sie denn zwei Jahre lang hier gemacht? Vielleicht sollte ich Ihnen die Behandlungsbefugnisse wieder entziehen und Sie ein paar Toiletten putzen lassen, dann fühlen Sie sich vielleicht wohler, hm?«

Das Lachen hörte auf. Niemand wagte, sich zu rühren. Es war, als ob alle verdunstet wären.

Ich war allein.

Dr. Fields hob eine Hautfalte an und berührte darunter die rechte Seite, direkt oberhalb des Geschlechts. Als der Arzt die Stelle berührte, brüllte Mister DeLeon, bäumte sich auf und versuchte, sich vom Tisch zu werfen. Vier Assistenzärzte sprangen schnell an Dr. Fields’ Seite und drückten Raphael nach unten. Fields stocherte weiter und wollte den Mann schon auf die Seite drehen, als ihm etwas auffiel. Er stieß in Raphaels gewaltigen Bauch. Der riesige Mann kreischte auf und fing an zu beten.

Dr. Fields zog seinen Plastikhandschuh ab und wandte sich an eine Schwester, die in der Tür stand.

»Machen Sie den Mann fertig zur Operation, Dolores. Jetzt gleich.«

Zu mir drehte er sich und sagte: »Nun, Dr. Chinn, es sieht so aus, als wäre das doch keine Blinddarmentzündung.«

»Was ist es denn?«, fragte ich. Ich hasste meine dünne Piepsstimme. Kratzig wie bei einem Kind, und das vor all den Männern.

»Es sieht so aus, als hätte Mister DeLeon einen niedlichen kleinen Einschuss, zwanzig Zentimeter unterhalb und acht Zentimer rechts von seinem Bauchnabel.«

Er ließ das Gewicht, das Ausmaß meines Fehlers im Bewusstsein der versammelten Männer gemütlich Platz nehmen. Dann verließ er den Raum, ohne sich mir zuzuwenden, hielt jedoch noch einen Moment inne und wunderte sich. »Wie um alles in der Welt, Dr. Chinn, schafft man eine Fehldiagnose bei einer Schusswunde?«

Die Tränen warteten nicht, bis ich zu Hause war. Wenigstens konnte ich sie in meinem Kopf zurückhalten, bis ich die Metalltür hinter mir schlagen hörte und im Wind das bewegte Wasser des Flusses riechen konnte. Mein Vater wirbelte mit in diesem Wind. Er war die ganze Nacht bei mir gewesen – im Schleifen meines Kleides auf den Treppen, im Schatten der flackernden Kerze und in den angstvollen Augen, die in mir etwas gänzlich Neues sahen. Er war auch tief im Inneren der Augen, die überhaupt nichts sahen.

Meine Mutter war auch in dem Wind. Ihre Stimme begleitete mich nach Hause.

Ich hatte mich vor Fields selbst gedemütigt, weil ich wusste, dass er mich längst aus dem Ausbildungsprogramm entfernen wollte. Ein Teil von mir, derjenige, der mit jeder Kränkung, jeder Abfuhr, jedem ›Streich‹ auf meine Kosten größer wurde, riet mir, es damit gut sein zu lassen und einfach wegzugehen. Aber es gab auch einen anderen Teil, der Fehler und Unschlüssigkeit sah und sagte: Was erwartest du denn? Ich wusste nicht, was ich diesem Teil erwidern sollte. Ich wollte mit mir selbst über mein Problem streiten. Da eine Lösung zu finden, konnte doch nicht so schwer sein.

Ich schleppte mich heim und blieb für einen Moment vor unserer Wohnungstür stehen, um meinen müden Gesichtsausdruck aufzusetzen. Ich musste sicherstellen, dass meine Maske fest saß, damit Mutter sie nicht runterziehen und dahintersehen konnte. Wie hätte ich ihr sagen können, dass ich es vielleicht doch nicht verdient hatte, eine Ärztin zu sein? Womöglich hatte doch Papa recht gehabt und nicht wir beide.

»May? Bist du’s?«, rief Mama durch die Tür. »Was machst du?«

Sie zog, ich drückte, und beinahe knallten wir mit den Köpfen aneinander. Mama lachte und zog mich hinein. Zum Glück hatte sie es an diesem Morgen eilig. Sie sah mich kaum an.

»Ich muss heute früher da sein, weil mir ein paar Stunden fehlen. Misses Dawson gibt eine Party, du weißt, was das heißt.«

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