Kuwana Haulsey - Der Engel von Harlem

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May Chinn träumt davon, Pianistin zu werden. Aber in den 1920er Jahren ist es unmöglich, sich als Farbige in New York zu behaupten. Als ihr ein rassistischer Professor sagt, dass sie keine Chance auf eine große Karriere hat, studiert sie Medizin. Auch hier wird sie mit heftigem Widerstand konfrontiert – und doch gelingt es ihr, die erste schwarze Ärztin New Yorks zu werden.
Kuwana Haulsey hat dem faszinierenden Leben der Ärztin May Edward Chinn (1896 – 1980) ein poetisches Denkmal gesetzt – ein Leben des leidenschaftlichen Kampfes für die Ärmsten der Armen in Harlem. Immer wieder setzte sie ihr eigenes Leben aufs Spiel, um andere zu retten, führte Operationen auf Küchentischen durch und kämpfte darum, junge Mädchen vor einem Leben auf der Straße zu bewahren. Die Tochter eines noch als Sklave geborenen Mannes war in der «Harlem Renaissance» aktiv, einer von politischen Unruhen und künstlerischen Aufbegehren geprägten schwarzen Bewegung im New York um 1920, die sich für die Rechte der Farbigen einsetzte. May Chinn war Mitglied der Akademie der Wissenschaften sowie eine anerkannte Pionierin im Bereich der Krebsforschung.

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Als ich das nächste Mal den Mund öffnete, sprach ich mit der Stimme meines Vaters, tief und kalt und scharf, so leise, dass man mich kaum hörte.

»Dieser Mann verblutet hier am Boden«, sagte ich. »Wenn das für Sie in Ordnung ist, nehme ich jetzt meine Tasche und gehe. Sie alle können der Polizei ja erklären, was geschehen ist, wenn sie dann irgendwann eintrifft. Wenn Sie wollen, dass er wenigstens am Leben bleibt, dann schlage ich vor, Sie bewegen sich – und zwar auf der Stelle.«

Es dauerte eine Sekunde, bis diese Worte einsickerten, doch dann machten sich die Frauen schnell an ihre Aufgaben. Auch die Männer waren plötzlich bereit, und zusammen hievten wir Oliver Joseph auf das hölzerne Bügelbrett. Die ersten beiden Männer hielten das Brett fest, während der dritte, der schließlich aufgehört hatte, im Treppenhaus herumzustehen und auf Hilfe zu warten, mir die Ledertasche auf- und in Reichweite hielt. Ich zog Mister Joseph in der Mitte der Küche splitternackt aus und begann, seine Wunden zu zählen.

Mein Gott.

»Was ist mit diesem Mann geschehen?«

Ein guter Arzt hat eine antrainierte Unvoreingenommenheit. Etwas Unfehlbares, Zuversichtliches wird Teil seiner Persönlichkeit. So hatte ich das gelernt. Doch als ich hinunter auf den zerstörten Körper vor mir starrte, vergaß ich das alles. Meine Frage flatterte und schrumpfte in der Luft und ließ mich – auch für meine eigenen Ohren – wie ein verschüchtertes Kind klingen.

»Es gab ’ne Party«, sagte der Mann mit den Sommersprossen, der bei Mister Olivers Füßen stand. »Ein Typ kam rauf mit ein paar Freunden, sie haben laut geredet und Streit angefangen. Er grabschte an der Lady von O.J. herum, und als der sagte, er soll die Finger von ihr lassen, zog er das Messer.«

Zehn, fünfzehn, zwanzig. Ich hörte auf zu zählen. Olivers Oberkörper war voll offener roter Augen. Augen, die blinzelten, während sie mühsam atmeten, Augen voller Tränen, die aufs Holz hinuntertropften und es überzogen wie mit Rost. Hier ein Fetzen Lunge, da eine blutende Ader, auf die ich drücken musste, um Ruhe zu haben. Augen in seinen Weichteilen, bedeckt von einer glitschigen Matte aus Schamhaar und nach unten gerichtet auf einen leeren Hodensack.

Was war mit diesem Mann geschehen? Mehrere Venen und Arterien waren beschädigt. Ich wies Elena Chiefs an, ihre Hände mit antiseptischer Seife zu waschen und dann die aufgeschlitzten Enden einer Beinarterie zusammenzupressen.

Druck auf die Fleischwunden ausüben, um die Blutung zu stoppen. Die Haut etwas weiter aufschneiden, das Skalpell, lang wie mein Ringfinger und mit einer Klinge wie ein Nagel, tiefer einführen, um in einem beschädigten Organ den Alpha-Punkt der Wunde zu finden.

Oliver Joseph zuckte auf dem Tisch zusammen, und Elena schrie auf und warf sich nach hinten gegen die Wand. Befreit vom Druck bäumte sich die kaputte Arterie auf und blutete wieder.

Oliver wurde ganz kalt in meiner Hand. Schock. Ich drückte fest auf seinen Brustkorb, um das Herz zu stimulieren. Aber es wurde schwächer und schlug langsamer. Zu schwach. Kein Blut mehr übrig, um es zu füttern.

Ein stämmiger, rothaariger Polizist trat mit gezogener Waffe die Türe ein. Vier weitere Polizisten kamen hinter ihm hereingedrängelt, gefolgt von Robert und Andrew mit einer Bahre aus Leintuch. »Polizei!«, rief er.

Niemand antwortete. Niemand bewegte sich, bis ich Oliver Josephs Brustkorb losließ und mich von den Polizisten wegdrehte, um mir die Hände zu waschen.

»Gut gemacht«, sagte ich nach hinten über die Schulter. »Sie kommen gerade recht, um das Leichenhaus anzurufen.«

Als wir in die 103te Straße einbogen, war ich müde. Ich hakte die neue Adresse in meinem Protokollbuch ab; es war der fünfzehnte Notruf in den vergangenen acht Stunden. Vier Stunden hatten wir noch vor uns.

Gott sei Dank war dies nur eine kurze Schicht.

Der Krankenwagen passierte die Ziegelbögen der Park Avenue-Hochbahn und fuhr geradewegs auf die Lexington Avenue zu. Das Mount Sinai Hospital lag viel näher, nur zwei, drei Blocks entfernt. Aber die Adresse war Spanish Harlem, ein Viertel, das nicht (unter keinen Umständen) dem Zuständigkeitsbereich von Mount Sinai angehörte. Nur einen Block weiter östlich, wo die Italiener wohnten, wäre ein anderer Arzt gerufen worden. Aber so ging eben ich.

Der Krankenwagen hielt vor einem schmalen, rußbedeckten Mietshaus. Das Gebäude stank, schon seit der Kurve, nach Rauch, nach einem nicht sonderlich lange zurückliegenden Feuer. Robert und Andrew folgten mir mit Abstand, als ich durch eine Gruppe Frühaufsteher hindurchging, die auf dem Treppenabsatz und im Eingang lungerten. Eine Kerosinlampe hing an einem Haken in der Wand und warf Licht in das Vestibül. Doch die Dunkelheit war hartnäckig, verschluckte häppchenweise das Licht in den Ritzen, legte am Boden Schatten über die dreckigen Fliesen wie Teppiche. Sackleinen war an die Wände geklebt und mit weißer Farbe bemalt. Auch das Blechdach war weiß gestrichen. Doch selbst im Dunkeln konnte man sehen, dass die Farbe rissig war, abblätterte und durch die Luft schwebte wie Asche aus der Öffnung einer Verbrennungsanlage.

» Medico «, rief ich. »Der Arzt ist hier.«

Im ersten Stock ging ich an einer der Toiletten vorbei, die sich in Häusern wie diesem mindestens vier Familien teilten. Linkerhand ging eine Tür auf, und ein Junge von acht oder neun Jahren streckte den Kopf erst heraus und zog ihn dann wieder rasch zurück.

» ¡Mami «, schrie er, » la doctora es una mujer! Una mujer negra. ¡Papi se va a morir! « − Der Doktor ist eine Frau. Eine Negerin. Papi wird sterben.

» ¡Cállate! « − Sei still!

Die Frau warf die Tür so heftig auf, dass sie hinten an die Wand knallte und den Verputz abbröckeln ließ. Er rieselte sanft auf die Frau und bedeckte ihren Kopf mit pulvrigen Flocken. Ihr dichtes, drahtiges Haar glänzte im Licht und sah aus, als sei es mit Spinnweben überzogen. Als die Frau mich erblickte, riss sie die Augen auf und versuchte, hinter mich zu sehen, über meinen Kopf hinweg. Da Robert und Andrew die Treppe heraufstapften, lächelte sie voll Dankbarkeit und lehnte sich erleichtert gegen den Türrahmen. Als die beiden herankamen, drängelte sie an mir vorbei und fing an, im Treppenhaus wild zu gestikulieren und auf Spanisch fieberhaft auf sie einzureden.

»Nein.« Robert sah sie nicht einmal an. »Nein. Gehen Sie zu ihr. Sie ist die Ärztin. Nicht ich. Sie.«

Andrew zeigte auf mich und machte eine Husch-husch-Geste mit den Händen, als würde er mit Wasser spritzen. Die Frau drehte sich zu mir um und bedeckte ihre bebenden Lippen mit der Hand. Als sie zu weinen begann, drehte ich mich weg und betrat die Wohnung, um meinen Patienten zu suchen.

Die breiten Holzdielen am Boden waren verzogen und schalenförmig aufgebogen. Hinter dem Bett krümmte sich ein Berg von einem Mann gegen splitterndes Holz, eingezwängt in eine gewaltige, verbeulte Wanne. Ich konnte sein Alter nicht schätzen, doch was seine Größe anging, war er irgend etwas zwischen eins fünfzig und eins sechzig. Er wog mindestens vierhundert Kilo. Außer abgewetzter grauer Unterwäsche und Socken hatte er nichts an. Schweiß glänzte auf den Speckrollen und in den Falten seiner Haut.

» Dios «, schrie er ein ums andere Mal und knurrte dann tief in seiner Kehle, wenn eine weitere Welle des Schmerzes ihn traf.

»Spricht hier jemand ein bisschen Englisch?« – ¿Un poquito ingles?

Der kleine Junge trat zu mir und schüttelte den Kopf.

Ich kniete neben dem Mann nieder. »Können Sie mich verstehen, Sir? Wie heißen Sie? Ähm … ¿se llama? «

»Raphael DeLeon.« Die Frau stand im Türrahmen, sie weinte immer noch.

»Señor DeLeon, me llama Dr. Chinn. Sie müssen sich hinlegen, damit ich Sie untersuchen kann und weiß, was Ihnen fehlt.«

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