Kuwana Haulsey - Der Engel von Harlem

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May Chinn träumt davon, Pianistin zu werden. Aber in den 1920er Jahren ist es unmöglich, sich als Farbige in New York zu behaupten. Als ihr ein rassistischer Professor sagt, dass sie keine Chance auf eine große Karriere hat, studiert sie Medizin. Auch hier wird sie mit heftigem Widerstand konfrontiert – und doch gelingt es ihr, die erste schwarze Ärztin New Yorks zu werden.
Kuwana Haulsey hat dem faszinierenden Leben der Ärztin May Edward Chinn (1896 – 1980) ein poetisches Denkmal gesetzt – ein Leben des leidenschaftlichen Kampfes für die Ärmsten der Armen in Harlem. Immer wieder setzte sie ihr eigenes Leben aufs Spiel, um andere zu retten, führte Operationen auf Küchentischen durch und kämpfte darum, junge Mädchen vor einem Leben auf der Straße zu bewahren. Die Tochter eines noch als Sklave geborenen Mannes war in der «Harlem Renaissance» aktiv, einer von politischen Unruhen und künstlerischen Aufbegehren geprägten schwarzen Bewegung im New York um 1920, die sich für die Rechte der Farbigen einsetzte. May Chinn war Mitglied der Akademie der Wissenschaften sowie eine anerkannte Pionierin im Bereich der Krebsforschung.

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Mein Vater hatte sein Leben lang dieses leere Gefühl der Angst gehabt, mal mehr, mal weniger. Eine andere Art Sklavenzeichen. Wäre das nicht gewesen, hätten er und seine Schwester das Haus verlassen und auf einer anderen Straße direkt über die Hügel gehen können. Wie Papa selbst sagte, waren alle Weißen, die ihn hätten erkennen können, weit weg, etwa in Groveton oder Catlett. Für diese fremden Soldaten wären er und seine Schwester nichts anderes als arme weiße Kinder gewesen, die sich verlaufen hatten. Wären sie mutig genug gewesen, hätten sie ein neues Pferd und Wegbeschreibungen erhalten können. Aber in ihren Herzen waren sie gezeichnet. Sie trugen ihre schwarze Sklavenhaut auch nach innen. Wie sollte da je Freiheit möglich sein?

Ich goss Wasser auf die braunen und purpurnen Abschürfungen auf meinen Beinen und drückte auf die Krusten, die vom heißen Wasser aufgeweicht waren. Würde ich sie abziehen, käme Blut heraus. Es gab noch keine Haut darunter.

Der Krankenwagen dröhnte mit Glockengebimmel die St. Nicholas Avenue entlang, als wir durch die Dunkelheit auf die Jungle Alley zurasten. Die Menschenmenge vor dem Gebäude an der Ecke zur 133sten Straße gestikulierte und zeigte auf eines der oberen Stockwerke. Ich packte meine Arzttasche und sprang vom Krankenwagen, noch bevor er richtig anhielt.

»Welche Nummer?«, rief ich über die Schulter nach hinten.

Keiner meiner beiden Fahrer antwortete. Das war ihre kleine Übereinkunft, wie sie mich davon abhalten wollten, Häuser wie dieses allein zu betreten – eines der vielen in Harlem, das die Polizei nur in Gruppen von mindestens vier Männern betrat. Wir hatten Order (und speziell ich – ich hatte Order), auf keinen Fall auch nur einen Fuß in Häuser wie St. Nicholas Avenue Nr. 454 zu setzen, bevor nicht eine Polizeistreife eingetroffen war.

Robert O’Neill und Andrew Fabiano, die beiden Fahrer, die mich begleiteten, warteten draußen geduldig auf den Streifenwagen. Beide Männer waren mindestens zehn Jahre älter als ich. Sie hatten klargestellt, dass sie nicht die Absicht hatten, sich wegen meiner kindischen, weiblichen Dummheit die Schädel einschlagen zu lassen. Es hatte Momente gegeben, da war ich auf irgendwelche Onkel, kleine Brüder und sogar Großmütter angewiesen gewesen, um Patienten raus zum Wagen zu tragen, und alles nur, weil die Polizei nicht kam und die Fahrer sich ohne sie nicht von der Stelle rührten. Wenn dann alles vorbei war, schimpften Robert und Andrew mich immer wieder aus. Sie waren überzeugt – und besprachen das manchmal über die Köpfe der Patienten hinweg –, dass genau das der Grund dafür war, dass Frauen einfach keine Ärzte sein konnten. Wir seien sorglos und emotionsgetrieben, ohne jede Möglichkeit, mit unseren Gefühlen richtig umzugehen, nicht einmal mit der Sorge um die eigene Sicherheit.

Ich kümmerte mich nicht um die beiden. Stattdessen fragte ich eine Frau auf dem Gehsteig: »Der Mann, der erstochen wurde – wo ist er?«

Sie wandte mir den ganzen dunklen Mond ihres Körpers zu, legte den Kopf auf die Seite und runzelte die Stirn. »Vierter Stock. Apartment F.«

Hinter mir hörte ich jemanden sagen: »Wer ist die farbige Frau? Eine Krankenschwester?« Einige Leute zeigten jetzt nicht mehr auf das Gebäude, sondern auf mich.

Ich drückte die Metalltür auf und ging hinein. Im Eingang hingen etliche Leuchten von der Decke. In jeder einzelnen waren die Birnen zerschlagen. Glasscherben knirschten unter meinen Füßen. Ich hob den Rock, um ihn nicht durch die Scherben zu ziehen, außerdem rochen die Fliesen nach frischem Urin. Während ich mich durchs Dunkel tastete, öffneten sich quietschend Türen und warfen düster-gelbe Lichtstreifen ins Treppenhaus. Sobald ich näher kam, wurden sie zugeworfen, dann wieder langsam geöffnet, wenn ich vorbei war. Alle hier waren begierig, etwas über die Dinge zu erfahren, von denen sie nichts wissen wollten.

Erst als ich fast beim Treppenaufgang war, merkte ich, dass da vielleicht doch Ärger auf mich wartete.

Es waren Leute unter der Treppe.

Ich konnte sie atmen hören. Und auf die geringe Entfernung konnte ich sie auch riechen. Den Alkohol, den Schweiß, das Säuerliche. Sie waren der Grund dafür, dass die weißen Männer mir nicht hereinfolgten. Die hier hatten auf mich gewartet. Ich musste an die kleinen Plastiktütchen mit Kodeinpulver in meiner Tasche denken, die ich hochhob und an meine Brust presste. Einer von ihnen kam unter der Treppe hervorgekrochen und murmelte, während er auf mich zuging.

»Keinen Schritt weiter. Hörst du? Bleib stehen. Genau da. Oder willst du, dass ich dich hole …?«

Ich rannte an ihm vorbei die Treppe hinauf. Der Mann griff nach mir. Er schlug mit der Hand hinten auf meinen Mantel, konnte ihn aber nicht festhalten. Mit gerafftem Rock nahm ich je drei Treppenstufen auf einmal und rannte hinauf, ohne mich umzusehen.

Auf dem Treppenabsatz zwischen drittem und viertem Stock rief ich laut: »Der Arzt ist hier!«

Ein Mann hörte mich rufen und öffnete die Tür.

»Hier ist einer erstochen wurden, Ma’am. Wo bleibt der Arzt?«

»Der Arzt bin ich«, sagte ich und eilte an ihm vorbei, ohne ihn überhaupt anzusehen. Er brauchte ein oder zwei Minuten, bis er mir das glaubte. Als aber hinter mir niemand mehr die Treppe hochkam, folgte er mir schließlich.

Ich ließ meinen Blick durchs Wohnzimmer streifen, während ich Atem schöpfte und kurz überlegte, was ich tun sollte. Eine Reihe Holzstühle mit hoher Lehne lag umgeworfen vor mir. Zerbrochene Gläser lagen verstreut am Boden, die Leute hatten ihre Highballs panisch fallen lassen und versucht wegzukommen. Jemand hatte Fußabdrücke hinterlassen in der verschmierten Blutspur, die vom Sofa aus zum Körper eines Mannes führte, der zusammengekauert in der Küchenecke neben dem großen, gusseisernen Ofen lag. In einer Blutlache kniete eine braunhäutige Frau in lohgelbem Arbeitskittel und küsste die Hand des Mannes. Sie weinte und schluchzte in brüchigen, abgerissenen Tönen. Zwei Männer und zwei andere Frauen standen vor ihr und starrten an die Wand oder auf ihre Füße. Niemand sah ihr in die Augen.

»Ich bin Dr. Chinn«, sagte ich in den Raum. »Ma’am, Sie müssen ein Stück zur Seite gehen.«

»Wer sind Sie?«, fragte die Frau.

»Dr. Chinn«, wiederholte ich und sah ihr direkt in die Augen. Sie nickte mir zu, rührte sich aber nicht vom Fleck.

In der Zwischenzeit ließ ich meinen Blick durchs Zimmer schweifen auf der Suche nach einem Platz, wo ich den Mann ausziehen und untersuchen konnte. In der Küche gab es nur den schwarzen Ofen, eine Badewanne ohne Abdeckung, ein Waschbecken, ein paar kleinere Ablagen und ein Bügelbrett, das in der Ecke stand.

Das Bügelbrett würde wohl herhalten müssen.

»Wie heißen Sie, Ma’am?«, fragte ich die schlanke Frau hinter mir.

»Elena Chiefs, Miss … Ma’am.«

»Miss Chiefs, stellen Sie mir das Bügelbrett dort in die Mitte des Zimmers unter die Lampe. Wenn es noch andere Lampen oder Leuchten hier in der Wohnung gibt, brauche ich die auch. Ma’am? Ja, Sie im blauen Kleid. Genau, Sie. Machen Sie etwas Wasser heiß und bringen Sie Ihre Freundin« – ich wies auf die Dame in Gelb – »ins Wohnzimmer. Sorgen Sie dafür, dass sie dort bleibt. Meine Herren, Sie helfen mir, wenn ich es sage, diesen Mann hier –«

»Oliver«, sagte die blutverschmierte Frau. »Er hat einen Namen. Und der ist Oliver Joseph.«

»Gut, Misses Joseph. Warten Sie inzwischen im anderen Zimmer. Also, wenn ich ›jetzt‹ sage, helfen Sie mir, Mister Joseph auf das Bügelbrett zu heben, und dann stützen sie es an den Enden. Sind Sie bereit?«

Niemand rührte sich.

Immer wieder erlebte ich das. Der Gedanke, mich aus diesem Käfig herauskämpfen zu müssen, täglich, für den Rest meines Lebens, machte, dass ich schreien wollte.

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