Karl-Ulrich Burgdorf - DER SCHÄMS-SCHEUSS-VIRUS
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Irgendwann hatten sogar diese seltsam unwirklichen vier Wochen ein Ende. Der Vollmond kam. Als die Nacht noch kaum hereingebrochen war und meine Eltern gerade eben schliefen, tappte ich auf leisen Sohlen aus dem Haus und hinüber zum Kaninchenstall, wo ich Ninny aus ihrem Käfig holte. Diesmal sollte sie die Verwandlung nicht in der Enge ihres Käfigs erleben, sondern in Freiheit. Also nahm ich sie behutsam in meine Arme und setzte mich mit ihr auf den Strohhaufen an der Rückwand des Schuppens. Dann wartete ich, während meine Augen zwischen ihr und dem Horizont hin und her schweiften.
Ich will nicht verleugnen, dass es immer noch einen Teil in mir gab, der mich einen Träumer, einen Narren, ja einen Verrückten schimpfte. Aber auf diesen Teil gab ich nichts, denn ich wusste, dass er unrecht hatte.
Mit einem Mal war der Vollmond da, und die Verwandlung ging vor sich, so schnell und lautlos, dass ich eigentlich nichts davon mitbekam, außer einem merkwürdigen und wunderbaren Gefühl auf der Haut, als Ninnys Fell, das zuvor ihren ganzen Körper bedeckt hatte, zu diesen kleinen Fellflecken auf dem Kopf, unter ihren Achseln und tief drunten zwischen ihren Schenkeln zusammenschrumpfte, während es sich überall sonst auf ihrem Körper in menschliche Haut verwandelte. Vielleicht war dies die schönste Liebkosung von allen, die ich in dieser Nacht erfuhr.
Natürlich erkannte Ninny mich wieder. Die Zeit seit ihrer letzten Verwandlung, so erzählte sie mir mit ihrem niedlichen Lispeln, habe sie wie in einem wunderbaren Traum verbracht. Aber nun sei sie wach, und darum sollten wir die wenigen Stunden, die ihr blieben, nicht mit Gesprächen über das, was sie in ihrer Tiergestalt erlebt hatte, vergeuden. Und das taten wir auch nicht.
Als die Nacht vorüber war, verwandelte sie sich in meinen Armen zurück in das rot-weiße Kaninchen; erst danach setzte ich sie in ihren Käfig zurück, wo ich sie in Sicherheit vor unserem Hofhund, dem Fuchs und anderen Räubern wusste. Auch diesmal hatte ich ihr wieder eine Handvoll Klee mitgebracht, und sie fraß ganz zufrieden davon, während ich ihr den Nacken kraulte und daran dachte, dass ich sie schon in vier Wochen in ihrer menschlichen Gestalt wiedersehen würde. Jetzt, da ich wusste, dass ich beim ersten Mal nicht bloß geträumt hatte, würde mir die Zeit bis dahin ja vielleicht nicht mehr so endlos vorkommen.
Ein paar Tage später begann die Schule wieder, und das Leben ging wieder seinen gewöhnlichen Gang, auch wenn ich natürlich so viel Zeit wie möglich mit Ninny verbrachte. Tatsächlich gewöhnte ich mir an, nach dem Mittagessen meine Schulbücher mit hinunter in den Stall zu nehmen und meine Hausaufgaben dort zu machen, die Hefte beim Schreiben auf den Ranzen gelegt. Ninny hatte ich dann meistens vorher aus ihrem Käfig genommen, und sie hoppelte um mich herum, während ich schrieb, oder schmiegte sich zufrieden an meine Seite, solange ich bäuchlings im Stroh liegend meine Lektionen lernte.
Eine Woche nach Schulbeginn gab es in unserer Klasse einen schrecklichen Aufruhr, ich weiß gar nicht mehr genau, wegen was. Ich glaube, einer der Jungen, ein Freund von mir, hatte einem anderen Jungen etwas aus dem Ranzen gestohlen, der Lehrer hatte es dem Oberlehrer gemeldet, und daraufhin wurde die ganze Klasse so lange verhört, bis man den Schuldigen gefunden hatte. Als ich nach Hause kam, war ich immer noch so aufgeregt, dass ich meinen Eltern während des gesamten Mittagessens haarklein erzählte, was an diesem Morgen alles geschehen war; was ich unterdessen aß, darauf achtete ich nicht. Fleisch in einer dicken braunen Soße, dazu Gemüse und Kartoffeln, die übliche Mahlzeit eben, auch wenn es Fleisch bei uns nicht an jedem Tag der Woche in so großen Mengen gab wie an diesem.
Nach dem Essen und nachdem es meinen Eltern gelungen war, meinen Redefluss zu stoppen, erinnerte ich mich wieder an Ninny, an die ich in den letzten Stunden ausnahmsweise einmal nicht gedacht hatte, und lief hinunter zum Kaninchenstall, um ihr, auch wenn sie natürlich nichts davon verstehen würde, die ganze Geschichte gleich noch einmal zu erzählen.
Aber Ninny war nicht in ihrem Käfig, dort drängten sich nur die beiden anderen Kaninchen ein wenig verängstigt aneinander. Dann begriff ich, was ich an diesem Mittag gegessen hatte, und rannte hinter den Schuppen, wo ich mich erbrach, bis nur noch Galle kam.
Ninnys Fell fand ich später neben dem Hauklotz in einem Kellerraum. Ich beerdigte es zusammen mit den Knochenresten, die ich aus der Küche stahl, an einer besonders schönen Stelle in unserem Blumengarten. Danach fiel ich in ein Fieber, von dem ich mich erst nach Wochen und Monaten vollends erholte. Von diesem Tag an habe ich nie wieder auch nur einen einzigen Bissen Fleisch zu mir genommen.
Das also ist der Grund, warum ich nach dem Ende meiner Schulzeit Tierpfleger geworden bin und – ganz im Gegensatz zu Ihnen – vollständig darauf verzichte, Tiere zu essen. Andererseits möchte ich aber natürlich auch nicht gerne selber gegessen werden … und darum werden Sie es mir gewiss nicht verübeln, wenn ich mich nun von Ihnen verabschiede und Ihr Gehege verlasse, bevor der Vollmond untergegangen ist.
Unsere Unterhaltung können wir dann ja in einem Monat fortsetzen.
Seitenwechsel
Lesen Sie mich aufmerksam! Wenn Sie dieses Buch das nächste Mal aufschlagen, werde ich vielleicht schon nicht mehr auf jener Seite stehen, auf der Sie mich jetzt vorfinden. Hier gefällt es mir nämlich inzwischen ganz und gar nicht mehr. Die Geschichten vor und hinter mir – purer Trash. Das ganze Buch, in dem ich das Unglück habe, abgedruckt zu sein – eine lieblose Zusammenstellung von Geschichten eines amateurhaften Autors, der woanders keine Abnehmer für seine plumpen literarischen Versuche gefunden hat. Der Druck – Offset auf Billigpapier, eine Zumutung für jede Geschichte, die etwas auf sich hält. Das Titelbild – aber davon und von der billigen Klebebindung wollen wir lieber gar nicht erst reden.
Nein, ich verdiene ganz eindeutig Besseres! Und deshalb beabsichtige ich, auszuwandern. Ja, Sie haben richtig gehört: Ich verlasse dieses Buch und suche mir ein neues. Wenn Sie also etwas Merkwürdiges in Ihrem Bücherregal bemerken, wenn Sie demnächst eine Geschichte sehen, die sich prüfend und erprobend von Buch zu Buch vortastet – das bin ich: eine Art schwarzes Buchstabenhuschen auf ihren Regalbrettern, denn das minderwertige Papier, auf dem ich jetzt gedruckt bin, nehme ich auf meine Reise in eine bessere literarische Zukunft natürlich keinesfalls mit. Mir steht der Sinn nach Biblia-Dünndruckpapier, säurefrei und alterungsbeständig, sodass noch spätere Generationen etwas von mir haben, dazu ein Leder- oder wenigstens Halbledereinband mit Goldschnitt und einem eleganten Lesebändchen … ach, das wäre was! In den endlosen Nächten, die ich in diesem zugeklappten Buch verbringe, male ich mir in meinen allerkühnsten Träumen sogar Bleisatz aus, der mich vor Zeiten einmal aufs Papier geprägt, oder dass ich von Hand auf Büttenpapier geschrieben sei, ein Unikat, das nicht in einem Regal vom Möbeldiscounter, sondern unter Glas in einer Staatsbibliothek aufbewahrt wird, zur Freude und Erbauung aller zukünftigen Generationen von Bücherfreunden.
Nur meinen Titel, den lasse ich vielleicht hier. Oder finden Sie etwa, dass »Seitenwechsel« mir angemessen ist? Ist das nicht ein selten blöder, ein selten banaler Titel für eine Geschichte wie mich? Ein Titel obendrein, der völlig falsche Erwartungen weckt! Erwarten Sie als Leser dann nicht so etwas wie einen trivialen Agententhriller, eine Kriminalgeschichte – oder, horribile dictu , gar eine Sportgeschichte oder ein Liebesdrama à la Kurz-Malheur, aber jedenfalls nicht das, was Sie jetzt mit zunehmender Verwunderung lesen? »Die Odyssee« – das wäre mal ein Titel für mich! Oder »Die Morgenlandfahrt«. Oder vielleicht »Die Seelenwanderung einer Melodie« – obwohl ich das ja nicht bin, eine Melodie, auch wenn sich meine Sprache, wie Sie zugeben müssen, in gewissen Momenten zu fast musikalischen Höhen emporschwingt. »Auf Flügeln des Gesangs …« Oder nein: »Die Seelenwanderung einer Kurzgeschichte« – ja, ich denke, das wäre der optimale Titel, so ich ihn nur irgendwo fände in einem der Bücher, die ich rastlos durchforschen werde auf der Suche nach dem Platz, der meiner angemessen ist im Kanon der Weltliteratur. Mein unseliger Verfasser hingegen hat sich für »Seitenwechsel« entschieden – ein unverzeihlicher Fauxpas , der entscheidend dazu beigetragen hat, mir den Weg zu jenem Ruhm, der mir als Erzählung zweifellos gebührt, fürs Erste zu versperren.
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