Sandra Grauer
Schattendasein - Der erste Teil der Schattenwächter-Saga
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Inhaltsverzeichnis
Titel Sandra Grauer Schattendasein - Der erste Teil der Schattenwächter-Saga Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog Prolog Ich sah Gabriel einen Moment lang an. Er blickte in die Ferne und wirkte relaxt. »Vertraust du mir?«, fragte ich schließlich. Nun sah er mich ebenfalls an, unsere Blicke trafen sich. Es dauerte einen Moment, bevor er mir antwortete. »Ja, ich vertraue dir. Und was ist mit dir? Vertraust du mir?« Ohne zu zögern, antwortete ich: »Das hab ich immer getan.« Er lächelte, und ich lächelte zurück. Dann hing jeder für eine Weile seinen eigenen Gedanken nach. Ich versuchte, gleichmäßig zu atmen und die Atmosphäre um mich herum zu genießen. Lautes Stimmengewirr und Trommeln drangen an mein Ohr. Viele Studenten hatten einfache Musikinstrumente mitgebracht und spielten darauf. Und obwohl aus allen Richtungen unterschiedliche Takte und Rhythmen kamen, klang es wie ein großes Ganzes. Von Minute zu Minute wurde es dunkler, und das Areal wurde voller. Immer noch strömten massenhaft Besucher durch die Öffnungen in der Mauer. Ich schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein. »Es geht los«, hörte ich Gabriel neben mir sagen. Ich öffnete meine Augen und sah, wie sich auch der Platz vor uns langsam zu füllen begann. Das war also unser Startsignal. Mein Herz begann, schneller zu schlagen. Ich sah Gabriel an. »Und, bist du bereit für die Grillparty deines Lebens?«, fragte er. Ohne es zu wollen, musste ich grinsen. Gabriel schien wirklich Spaß an der Sache zu haben. »Lass uns grillen.«
Satanismus für Anfänger
Custos umbrarum
Erwischt!
Ein Aushilfsjob
Auf der Schattenseite des Lebens
Frohe Ostern!
Feuertaufe
Entwicklungen und Verwicklungen
Walpurgisnacht
Entschlossen
Es liegt was in der Luft ...
Guter Rat ist teuer
Abiball
Ende der Maskerade
Wende
Epilog
Leseprobe »Schattenspiel«
Prolog
Flucht
Eure Meinung
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Widmung
Impressum neobooks
Ich sah Gabriel einen Moment lang an. Er blickte in die Ferne und wirkte relaxt. »Vertraust du mir?«, fragte ich schließlich.
Nun sah er mich ebenfalls an, unsere Blicke trafen sich. Es dauerte einen Moment, bevor er mir antwortete. »Ja, ich vertraue dir. Und was ist mit dir? Vertraust du mir?«
Ohne zu zögern, antwortete ich: »Das hab ich immer getan.«
Er lächelte, und ich lächelte zurück. Dann hing jeder für eine Weile seinen eigenen Gedanken nach. Ich versuchte, gleichmäßig zu atmen und die Atmosphäre um mich herum zu genießen. Lautes Stimmengewirr und Trommeln drangen an mein Ohr. Viele Studenten hatten einfache Musikinstrumente mitgebracht und spielten darauf. Und obwohl aus allen Richtungen unterschiedliche Takte und Rhythmen kamen, klang es wie ein großes Ganzes. Von Minute zu Minute wurde es dunkler, und das Areal wurde voller. Immer noch strömten massenhaft Besucher durch die Öffnungen in der Mauer. Ich schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein.
»Es geht los«, hörte ich Gabriel neben mir sagen.
Ich öffnete meine Augen und sah, wie sich auch der Platz vor uns langsam zu füllen begann. Das war also unser Startsignal. Mein Herz begann, schneller zu schlagen. Ich sah Gabriel an.
»Und, bist du bereit für die Grillparty deines Lebens?«, fragte er.
Ohne es zu wollen, musste ich grinsen. Gabriel schien wirklich Spaß an der Sache zu haben. »Lass uns grillen.«
»Ist er nicht süß?«, fragte Hannah zum gefühlten hundertsten Mal an diesem Morgen.
»Ja, er ist ganz süß«, gab ich zu und biss in mein Käsebrötchen.
Wir hatten Frühstückspause und saßen in der Sonne auf dem Schulhof. Es war der erste schöne Tag in diesem Jahr: ein herrlicher Frühlingstag mit allem, was dazugehörte, inklusive Frühlingsgefühlen. Obwohl, wenn man's genau nahm, litt Hannah das ganze Jahr über an Frühlingsgefühlen, wenn es um Gabriel ging. Er war eine Klasse über uns und stand gerade mit ein paar Jungs aus seinem Jahrgang in der Sonne.
»Ganz süß«, maulte Hannah. »Emmalyn, er ist megasüß. Google das Wort und du findest ein Bild von Gabriel. Er ist der süßeste Junge auf der ganzen Welt.« Sie machte ein Gesicht wie eine Dreizehnjährige, aber das kannte ich schon von ihr, wenn es um Gabriel ging.
»Jetzt übertreib mal nicht«, meinte ich grinsend.
»Sei du mal lieber ganz ruhig, ja? Ich erinner mich noch sehr gut daran, wie das vor zwei Jahren mit dir und Tim anfing. Wie oft musst ich mir damals anhören: Ach Hannah, Tim ist ja so süß. So einem Jungen wie ihm bin ich vorher noch nie begegnet.« Sie äffte meine Stimme nach, und leider machte sie das gar nicht mal schlecht.
Ich spürte das Blut in meinen Wangen. Hatte ich mich damals echt so peinlich verhalten? »Hast ja recht«, gab ich zu. »Aber das mit Tim war auch was Besonderes. Er ist mein erster Freund. Vorher hat sich doch nie ein Kerl für mich interessiert.«
»Das ist doch totaler Blödsinn. Die Jungs waren einfach nur zu schüchtern, die Hammerbraut mit den langen blonden Haaren anzusprechen.«
Wieder spürte ich, wie mir das Blut in die Wangen schoss. »Das ist lieb, Hannah, aber du musst das nicht sagen.«
»Aber wenn's doch wahr ist! Wieso sieht eigentlich jeder, wie scharf du aussiehst, nur du selbst nicht? Guck dir mal das langweilige braune Gezottel auf meinem Kopf an, und dann guck dich an. Andere müssen mit Lockenwicklern ins Bett, was übrigens mega-unsexy ist, um am nächsten Morgen so geile Wellen zu haben, aber nicht Fräulein Blum.«
Ich zuckte die Schultern. »Kann schon sein.«
»Weißt du, wenn ich ein Kerl wär, hätt ich mich auch nicht getraut, dich anzusprechen. Tim war halt der Erste, der keine Angst vor deinem guten Aussehen hatte. Er sieht ja auch selbst echt schnucklig aus, muss ich schon zugeben.«
»Hey, pass auf, was du sagst«, meinte ich scherzhaft, und wir mussten beide lachen.
»Keine Sorge, Gabriel gefällt mir sowieso viel besser. Was hältst du denn von ihm?«
Ach ja, Hannah und Gabriel, das war ein Thema für sich. Seit über einem halben Jahr war sie total verschossen in den Kerl und konnte von nichts anderem mehr reden, was ich überhaupt nicht verstehen konnte. Okay, ein bisschen vielleicht schon. Gabriel gehörte wirklich zu der Sorte Jungs, die verboten gut aussahen. Er hatte dunkle Haare, die fast schon ins schwarze gingen, und grüne Augen. Außerdem hatte er einen tollen, durchtrainierten Körper. Um ehrlich zu sein, hätte ich ihn eher als heiß statt als süß bezeichnet, aber das wollte ich Hannah nicht auf die Nase binden. Auch wenn sie keine Angst zu haben brauchte, dass ich ihr ins Gehege kommen könnte. Zum einen hatte ich schon einen Freund, und zum anderen war mir Gabriel total suspekt. Ich wollte mit diesem Kerl lieber nichts zu tun haben.
»Gabriel ist süß, stimmt schon. Aber du weißt, was ich von ihm halte«, antwortete ich ehrlich.
»Du stellst dich schon ein bisschen an, das sind schließlich alles nur Gerüchte. Außerdem kann es doch nicht schaden, ein bisschen geheimnisvoll zu sein. Ich find das sehr sexy.«
Geheimnisvoll, das war das richtige Wort, um Gabriel zu beschreiben. Unter den Schülern der Oberstufe war er das Gesprächsthema Nummer eins. Bei den Jungs seines Jahrgangs war er zwar beliebt, und die meisten Mädchen himmelten ihn sowieso an. Dennoch kursierten um ihn mindestens so viele Gerüchte wie um Michael Jackson. Gabriel und seiner Familie wurde zum Beispiel nachgesagt, dass sie Satanisten wären. Andere behaupteten wiederum, dass die Familie nur einer Sekte angehören würde. Okay, das waren solche Gerüchte der Sorte der Freund eines Freundes eines Freundes hat erzählt, dass er Gabriel und seinen Bruder nachts auf dem Friedhof gesehen hat. Wer konnte also schon wissen, was da wirklich dran war? Und dennoch. Es waren einfach zu viele Gerüchte dieser Art, und meiner Meinung nach steckte in jedem ein Körnchen Wahrheit.
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