Atlantik oder Pazifik? Pazifik. Und da der Nordpazifik, der Leute und der Kulturen wegen. Die Menschen im Pazifik sind schon sehr besonders.
Hafen oder Ankern? Ankern. Die coolen Orte auf der Welt haben keine Häfen, denn sonst würde ja alle Welt dahin segeln.
… Revier-Geheimtipps
Die Orte, an denen es kein WLAN gibt. In Mikronesien gibt es die noch zahlreich.
… Vorgehen in schwerem Wetter
Eine Kanne heißen Kaffee kochen.
… Mittel gegen Seekrankheit
Ich habe kaum Probleme mit Seekrankheit gehabt, meine Mitsegler schon. Jeder hat etwas anderes ausprobiert, der eine Pflaster, der nächste Kaugummi. Das Wundermittel gibt es einfach nicht. Aber eine vernünftige Ernährung mit viel Obst mit Vitamin C hilft. Man könnte auch sagen: Augen zu und durch, abwarten bis es vorbei ist – nach zwei, drei Tagen gibt sich das bei allen.
… wichtigstes Ersatzteil
Ein zweiter Satz Reffleinen, die sind bei uns ständig durchgescheuert. Vielleicht liegt’s auch daran, dass wir wegen des hohen Mastes sehr häufig im Reff gefahren sind [lacht].
… seglerisches Vorbild
Vorbild nicht unbedingt, aber Wilfried Erdmann hat mich einfach wahnsinnig inspiriert. Vor allem mit den Büchern über seine ersten Reisen.
… hilfreiche Seiten im Internet
Unterwegs nichts, da haben wir ja selbst geschrieben. Oft aber www.noonsite.com.
… Versicherungen auf Weltumsegelung
Auslandsreisekrankenversicherung für drei Jahre, Schiffshaftpflichtversicherung.
… Lieblingsgericht bei Sturm
Nudeln oder Reis mit Tomatenmark in der Pfanne.
… Lieblingsgericht bei Flaute
Eigentlich würde ich sagen: frisch zubereiteter Fisch. Aber bei Flaute fängt man so schlecht Fische.
… bewährte Passatbesegelung
Das Groß mit ausgebaumter Genua.
… nützlichstes Kleidungsstück
Viel hat man ja nicht an, daher: die Sonnenbrille!
… Reiseblog der Weltumsegelung
www.sy-ivalu.blogspot.de
Zwölf Fragen an Martin Finkbeiner
Warum wolltest du um die Welt segeln?
Ich hatte Lust, einfach weg zu sein, und überhaupt keine Lust, jeden Tag auf 20 verschiedenen Kanälen ständig erreichbar zu sein. Ich hatte viele Bücher über Weltumsegler gelesen, die die Lust geweckt haben, es selber zu machen.
Ohne was wärst du nie losgefahren?
Ohne eine zuverlässig funktionierende Windfahnensteuerung.
Ein Ausrüstungsgegenstand, auf den du nicht mehr verzichten möchtest?
Epoxy-Zweikomponentenkleber [lacht].
Das Werkzeug, das du am häufigsten in der Hand hattest?
Mein Leatherman.
Die Stärken und Schwächen deines Schiffes?
Die IVALU war ziemlich perfekt für so eine Reise. Sie ist stabil und verglichen mit anderen Fahrtenyachten sehr schnell. Nur Kleinigkeiten würde ich ändern, wie eine größere Badeplattform oder eine feste Sprayhood installieren. Die größte Schwäche war der nicht vorhandene Motor.
Was bedeutet gute Seemannschaft für dich?
Grundsätzlich mag ich das Risiko, segle gern schnell und reize das aus, was das Boot zu bieten hat. Auf der Weltumseglung war das komplett anders. Da bin ich sehr vorsichtig und materialschonend gesegelt. Wichtig war, Boot und Crew sicher ans Ziel zu bringen, auch wenn man dadurch ein bisschen langsamer unterwegs war.
Was war unterwegs Luxus?
Ein kühles Bier, denn wir hatten ja keinen Kühlschrank an Bord, und gutes Brot.
Was hat dir gefehlt und was gar nicht?
Was ich vermisst habe, war eine richtig gute Brotzeit. Was ich gar nicht vermisst habe, war mein Handy. Genauso wenig den Kühlschrank – dadurch war das kühle Bier dann eben Luxus.
Hast du je überlegt aufzuhören?
Nö.
Hattest du mal Angst?
Ja, als uns einmal nachts in den Süd-Philippinen ein Boot mehrere Stunden lang gefolgt ist und uns angestrahlt hat. Sonst nicht. Ich hatte und habe einen unheimlichen Respekt vor Wind, Wetter, Meer, Wellen und all dem. Aber ich habe ziemlich genau gewusst, worauf ich mich einlasse.
Welche Eigenschaften sollte man als Weltumsegler haben?
Die nötige Neugierde und den Elan, das durchzuziehen.
Was würdest du beim nächsten Mal anders machen?
Eine dickere Ankerkette mit zehn oder zwölf Millimetern und einen deutlich überdimensionierten Anker dabeihaben. Und mir mehr Zeit nehmen. Mindestens fünf Jahre sind nötig, um mehr von den einzelnen Inseln zu sehen. Drei Jahre insgesamt sind verdammt knapp.
Bootstyp, Baujahr |
Einzelbau, 1989 in Hamburg |
Werft, Konstrukteur |
Sandmeier Werft, Axel Monhaupt |
Rumpfmaterial |
Aluminium |
Länge über Alles |
12,80 m |
Breite |
4,10 m |
Gewicht |
14 t |
Tiefgang, Kielform |
2 m |
Rigg |
Topptakelung mit Kutterstag |
Segelgarderobe |
Groß, Genua, Rollfock, Spinnaker |
Ruderanlage |
freistehendes Ruder, Radsteuerung, Windfahne, Autopilot als Reserve |
Maschine |
Zuerst: Volvo Penta, 41 PS mit 400-Liter-Dieseltank, danach: 48-Volt-Elektromotor mit 18 kW, versorgt von einer Batteriebank mit 200 Ah |
Stromversorgung |
2 Solarpaneele à 85 W, Windgenerator, 4 Verbraucherbatterien à 108 Ah |
Wasserversorgung |
Trinkwassertank für 700 Liter, 100 Liter in Kanistern, Regenwasser |
Kommunikation |
UKW-Funk, Satellitentelefon für Notfall |
Navigation |
Eingebautes Garmin-GPS, Papierseekarten für fast die ganze Welt, Kartenplotter, AIS, weltweite Seekarten auf dem Laptop, Sextant zum Zeitvertreib |
Ankergeschirr |
Je ein 20-kg-CQR- und Delta-Anker, 100 Meter 8-mm-Kette, elektrische Ankerwinsch |
Beiboot |
2,40-m-Schlauchboot mit 4-PS |
Sonstiges |
Kein Kühlschrank mangels Strom |
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