Sabine Müller-Mall - Freiheit und Kalkül. Die Politik der Algorithmen

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Freiheit und Kalkül. Die Politik der Algorithmen: краткое содержание, описание и аннотация

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Algorithmen spielen in unserem sozialen Leben eine immer größere Rolle – in Meinungsumfragen, beim Wahlverhalten, in der Werbung. Dabei nehmen sie vor allem Einfluss darauf, wie Soziales politisch werden kann. Wir dürfen Algorithmen deshalb nicht bloß nutzen oder ihre Nutzung hinnehmen, sondern müssen grundlegend klären, wo und wie wir sie überhaupt einsetzen wollen. Nur dann, wenn wir sie als politisch begreifen und demokratisch mit ihnen umgehen, laufen wir keine Gefahr, uns ihnen zu unterwerfen und dabei die Gesellschaft zu entpolitisieren.

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Sabine Müller-Mall

Freiheit und Kalkül

Die Politik der Algorithmen

Reclam

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Die diesem Essay zugrunde liegende Forschung wurde großzügig von der VolkswagenStiftung gefördert.

2020 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Covergestaltung: Cornelia Feyll, Friedrich Forssman

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2020

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-15-961738-1

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-014043-7

www.reclam.de

Einleitung

Werden digitale Gesellschaften, digitale Revolutionen oder gar ein neues Zeitalter der Digitalisierung ausgerufen, geht es nur am Rande darum, dass sich Gesellschaft, Welt oder Geschichte binär kodieren, also in den Zahlenwerten 0 und 1 vollständig beschreiben ließen. Der binäre Code, die allem zugrunde liegende Sprache der Computer, steht weniger im Vordergrund als ein anderer Aspekt: Digitale Techniken machen soziales Leben nicht nur effizienter, schneller oder bequemer, sondern verändern es auf eine Weise grundlegend, dass die Art und das Ausmaß der Veränderungen bislang kaum fassbar sind. Digitalisierung wird entsprechend mit ähnlichen Revolutionen wie der Entwicklung der Schrift, des Buchdrucks oder der Elektrizität verglichen. Digitale Techniken greifen zweifellos ähnlich weit aus wie die genannten Medientechniken. Digitalisierung bestimmt, wie wir kommunizieren, handeln, produzieren und konsumieren, wie wir lesen, hören und sehen, kurz: wie wir wahrnehmen. Doch Digitalisierung greift noch tiefer ein und weiter aus, indem sie uns Alternativen zu unserem Denken anbietet, auch in Bezug darauf, wie wir uns als Menschen fühlen, allein und in Gesellschaft.

Doch sollten wir digitale Techniken nicht allein aus der Perspektive ihrer Technizität, als eine neue Form von Technik unter vielen anderen Techniken verstehen, denn sie verändern nicht nur uns Menschen, sondern auch alle übrigen Techniken, die wir kennen – von Fortbewegungs- über Kommunikations-, von Fertigungs- über Erkenntnistechniken bis hin zu sozialen Techniken. Es reicht ebenso wenig aus, sich der Digitalisierung nur aus dem Blickwinkel der Digitalität zu nähern, bildet doch die bloße Möglichkeit der Repräsentation – oder anders: der Verdoppelung1 – der Welt, von einzelnen Beziehungsverhältnissen oder Informationen in einer binären Codierung (bestehend aus 0 und 1) nicht den Kern dessen, was der Begriff der Digitalisierung beschreibt.

Schließlich war diese Möglichkeit bekannt und vielfältig im Einsatz, bevor ›Digitalisierung‹ als Begriff aufkam: Gottfried Wilhelm Leibniz entwickelte im 17. Jahrhundert nicht nur das binäre Zahlensystem, das heute noch Grundlage beinahe jeder digitalen Darstellung ist, sondern entwarf auch eine erste Rechenmaschine, die im Binärsystem rechnete. Auch wenn diese Rechenmaschine nie zum Einsatz kam, stellt sie ein erstes Modell jener Maschinen dar, die heute nicht nur enorme Rechenleistungen vollbringen, sondern vor allem auch Programme ausführen können. Diese Maschinen unternehmen das, indem sie elektrische oder magnetische Signale oder quantenmechanische Zustände in eine binäre Codierung übersetzen, die wiederum in diverse Formalsprachen (Programmiersprachen), den Code, transportiert wird. Wir nennen solche Apparate schon seit geraumer Zeit Computer. Dieser Ausdruck wurde bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts als Bezeichnung für jene Statistik-Arbeiterinnen (vorwiegend Frauen) verwendet, die demografische oder militärische Daten manuell in Lochkartensysteme einspeicherten und zwischen diesen formalisierten Systemen und menschlichen Sprachen hin- und zurückübersetzten.

Was macht aber nun (auf der technischen Seite) den Kern der Digitalisierung aus? Computer bilden hier sicherlich ein zentrales Element oder genauer gesagt: die Computerisierung. Es geht also um den fortschreitenden Ausbau jener maschinellen Architekturen, die als Computer arbeiten können, in nahezu allen Bereichen des Alltags, der Industrie, der Dienstleistungen, der medizinischen Versorgung, der Verwaltung und der Justiz. Doch war diese Computerisierung bereits erheblich fortgeschritten, als nach der Jahrtausendwende der Begriff der Digitalisierung zur Beschreibung jener Entwicklungen immer wichtiger wurde. Neue technische Entwicklungen haben die Computerisierung gleichermaßen erweitert und kanalisiert.

Einen entscheidenden, ausgreifenden und verschärfenden Schritt auf dem Weg zu einer durchdigitalisierten Welt bildet die Mobilisierung der Computer. Die Geräte, die als Computer dienen, wurden kleiner, leichter und leistungsfähiger, bis wir sie in Hosen- und Handtaschen, am Handgelenk gleich einer Armbanduhr, als Brille oder als Implantat unter der Haut immer mit uns führen konnten. Zur (physischen) Mobilität der Geräte tritt außerdem eine informationstechnische Mobilmachung hinzu: die Vernetzung. Daten können nun beinahe beliebig über Computernetzwerke geschickt und miteinander verbunden werden; sie können reisen, miteinander kommunizieren, neu zusammengefügt und verschieden interpretiert werden.

Diese doppelte Mobilisierung der Computer verankert die ursprünglichen Rechenmaschinen als nahezu unentbehrliche Elemente in der sozialen Welt. War ein Computer zunächst ein spezifischer Gegenstand mit begrenzten Einsatzmöglichkeiten, zu Hause oder im Büro an einem festen Ort stationiert, der immer erst aufgesucht werden musste, wenn man ihn benötigte, gewinnt mit der Mobilisierung nicht nur das Gerät Bewegungsfreiheit, sondern auch die Möglichkeiten, es zu nutzen, weiten sich aus. Computer werden unspezifisch und gerade dadurch ubiquitär einsatzfähig. Und dieser Begriff ist wichtig: Unter ›ubiquitär‹ verstehe ich – entsprechend der Grundbedeutung des Begriffes in der Theologie für den überall anwesenden Gott – eine Existenzweise, die so umfassend alles durchwirkt, dass sie gar nicht mehr besonders auffällt. Computer sind nun überall. Indem sich mobilisierte Computer, die also beweglich und vernetzt sind, in allen gesellschaftlichen Bereichen unverzichtbar machen, werden sie konstitutiv für das Soziale überhaupt.

Neben der Computerisierung und Mobilisierung charakterisiert den Weg zur digitalen Welt ein weiterer Prozess, der gleichermaßen sowohl markant als auch diffus ist: Es geht um die ›Algorithmisierung‹. Auch hier handelt es sich um einen etwas sperrigen Begriff, der zunächst die Eigenlogik von Computerprogrammen beschreibt, schließlich aber ausgreift und bezeichnet, wie jene mobilisierten Computer konstitutiv für das Soziale werden.

Doch langsam und Schritt für Schritt: Algorithmen beschreiben in einem ganz allgemeinen Sinne eindeutig festgelegte Schrittfolgen, um ein Problem zu lösen oder zu einer Entscheidung zu gelangen. Dabei muss es sich nicht notwendig um streng formalisierte oder mathematische Anweisungen handeln – auch Kochrezepte und Bauanleitungen für Lego-Spielzeug oder Ikea-Möbel sind algorithmisch strukturiert. Algorithmen als Anweisungsfolgen selbst sind also nichts Neues, sie waren bereits vor ihrer Erschließung für die Programmierung von Computern nicht selten und nicht nur vereinzelt, sondern in allen Bereichen der sozialen Welt zu finden. Schon um 1840 – vorgedacht von einer Frau: Ada Lovelace (1815–1852) – bestimmten Algorithmen die Struktur erdachter Computerprogramme, lange bevor es Computer gab. Lovelace hatte das erste Computerprogramm überhaupt geschrieben – viele verstehen sie wegen ihrer Arbeit an der Analytical Engine von Charles Babbage (1791–1871) als erste Programmiererin. Wie kommt es nun dazu, dass wir erst gegenwärtig und nicht schon in Bezug auf das 19. Jahrhundert von einer Algorithmisierung der sozialen Welt sprechen (können)?

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