Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

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Auf den Stra­ßen nach Re­gens­burg, wo­hin der Reichs­tag aus­ge­schrie­ben war, zo­gen Last­wa­gen die Vor­rä­te für die Ta­fel der an­we­sen­den Fürs­ten und Her­ren; von Gra­dis­ca ka­men Aus­tern, Thun­fisch und Stock­fisch, von Triest al­ler­hand Süd­früch­te, vom Breis­gau Wein, von Linz ge­sal­ze­ner Hecht und Kon­fekt. Die Fuhr­leu­te, die die Frach­ten be­glei­te­ten, wa­ren sorg­lich in Schaf­pel­ze ge­wi­ckelt; denn der Win­ter war käl­ter, als er seit Men­schen­ge­den­ken ge­we­sen war. Der Schnee war hart ge­fro­ren und bog sich wie ei­ser­ne Stan­gen un­ter den Fü­ßen; man er­zähl­te sich, dass ir­gend­wo der Wein im Kel­ler er­fro­ren wäre.

Die pro­tes­tan­ti­schen Fürs­ten er­schie­nen nicht selbst, son­dern wa­ren durch Ge­sand­te ver­tre­ten, die ein­mü­tig dar­auf un­ter­wie­sen wa­ren, nichts zu be­wil­li­gen, bis die Jus­tiz­re­form, wel­che die Evan­ge­li­schen ver­lang­ten, an Hand ge­nom­men sei. Über den Vor­ver­hand­lun­gen, was zu­erst be­ra­ten wer­den sol­le, ob die Tür­ken­steu­er oder die Jus­tiz­re­form, ver­gin­gen Wo­chen, die den Pro­tes­tan­ten man­ches un­lieb­sa­me Er­leb­nis brach­ten. Nach ei­nem Gast­mahl, wel­ches von ka­tho­li­scher Sei­te ver­an­stal­tet war, wur­de ei­ner aus der kur­pfäl­zi­schen Ge­sandt­schaft so krank, dass er mit­ten in der Nacht einen Arzt ru­fen las­sen muss­te. Die­ser, ein Jude, un­ter­such­te den Kran­ken, schüt­tel­te den Kopf und frag­te, was er ge­ges­sen und ge­trun­ken habe, ob er Fein­de habe, die ihm et­was Gif­ti­ges bei­ge­bracht hät­ten? Nach­dem er wie­der­her­ge­stellt war, wur­de er mit dem Arzt und sei­nen ver­trau­ten Freun­den ei­nig, die Sa­che zu ver­schwei­gen, sich aber ins­künf­tig vor­zu­se­hen. An­de­rer­seits war es be­denk­lich, Ein­la­dun­gen von der ka­tho­li­schen Par­tei aus­zu­schla­gen, da das als Miss­trau­en konn­te ge­deu­tet wer­den. Ei­nem an­de­ren wur­de nach ei­ner Pur­ganz, die er aus der Apo­the­ke hat­te ho­len las­sen, so übel, dass er meh­re­re Tage das Bett hü­ten muss­te. Wenn man nun aus der Apo­the­ke für Heil­mit­tel schäd­li­ches Gift er­hiel­te, sag­te man sich, wie soll­te man denn in die­sem Mord­p­fuhl sein Le­ben be­wah­ren?

In der Weih­nachts­zeit kam ein Je­sui­ten­pa­ter aus Rom, der dem Erz­her­zog Se­gens­wün­sche des Paps­tes über­brach­te und der von den Ka­tho­li­ken als ein Phö­nix der Ge­lehr­sam­keit und der Be­red­sam­keit ge­prie­sen wur­de. Wenn er pre­dig­te, war die Kir­che von den fürst­li­chen und an­de­ren ho­hen Herr­schaf­ten, die in großer Pracht auf­rück­ten, an­ge­füllt. Da­hin zu ge­hen, un­ter­nah­men die Pro­tes­tan­ten zwar nicht, aber es wur­de man­ches von dem, was er ge­sagt hat­te, ge­rücht­wei­se um­ge­tra­gen wie auch ge­druckt, so­dass es je­der­mann le­sen konn­te. Es sei nun die hei­li­ge Zeit, hat­te er in ei­ner Pre­digt ge­sagt, wo das teu­re Got­tessöhn­lein zur Welt ge­bo­ren sei und auf un­be­greif­lich wun­der­ba­re Wei­se je­des Jahr wie­der her­ab­ge­sen­det wer­de. »Ach, wie gut wer­den ihn die from­men Knech­te und de­mü­ti­gen See­len emp­fan­gen! Da ist ja kein He­ro­des mehr, kein Las­ter­kö­nig, den es ge­lüs­tet, sich im Un­schulds­blu­te zu be­sau­fen! Ar­mes Kind­lein, du mei­nest es wohl; aber da ste­hen schon die heuch­le­ri­schen Pha­ri­sä­er, flet­schen die Zäh­ne und stel­len dir Fal­len, um dich se­ra­phi­sches Häs­lein zu fan­gen! Sie schrei­en Mord! und Feu­er!, nen­nen Chris­tum den An­ti­christ und wer­fen Sei­le aus, um die hei­li­ge Kir­che zu er­wür­gen. Und wie steht es un­ter­des­sen mit den christ­li­chen Gläu­bi­gen, die das Kind­lein war­ten und schüt­zen sol­len? Ja, den Glau­ben hät­ten sie wohl, aber am Mut des Glau­bens fehlt es. Wie Pila­tus, der Trot­tel, für den Gott das Fe­ge­feu­er ein­ge­setzt hat, wa­schen sie die Hän­de, hal­ten Maulaf­fen feil und trat­schen, wäh­rend He­ro­des sei­nen Blut­rat über das Kind­lein hält. Drauf! Drauf, ihr Lau­en! Zie­ret euch nicht, brecht den Wöl­fen die Zäh­ne aus, die das Kind­lein zer­rei­ßen sol­len!«

Al­ler­dings woll­ten sich die Ka­tho­li­ken ver­ant­wor­ten, als gin­gen sol­che An­spie­lun­gen auf die un­gläu­bi­gen Hei­den und die Gott­lo­sen im All­ge­mei­nen; aber was da­von zu hal­ten war, lag am Tage. Der Re­gens­bur­ger Rat gab das Ver­spre­chen, der Dru­cker sol­le ver­nom­men und be­straft wer­den, rich­te­te aber trotz vie­ler Wor­te nichts aus, um es mit den mäch­ti­gen ka­tho­li­schen Fürs­ten, die an­we­send wa­ren, nicht zu ver­der­ben.

Mit dem Erz­her­zog Matt­hi­as, der sich eine Zeit lang in Re­gens­burg auf­hielt, und sei­nem Ab­ge­sand­ten, dem Herrn von Star­hem­berg, wa­ren die Evan­ge­li­schen in leid­lich gu­tem Ein­ver­neh­men, sehr zum Är­ger Fer­di­n­ands, der mut­maß­te, sein Oheim wol­le mit den Glau­bens­fein­den pak­tie­ren, um sich ih­res Bei­stan­des zu re­bel­li­schen und ge­fähr­li­chen Zwe­cken zu ver­si­chern. Ei­nes Abends hat­te der Erz­her­zog den pfäl­zi­schen Groß­hof­meis­ter, Gra­fen Solms, und den Erz­bi­schof Schweik­hard von Mainz ein­ge­la­den, die etwa um Mit­ter­nacht zu­sam­men auf­bra­chen. Der Erz­bi­schof war ein stäm­mi­ger, auf­rech­ter Herr, zwi­schen fünf­zig und sech­zig Jah­ren, mit run­dem, fröh­li­chem Ge­sicht, der we­der beim Ze­chen noch bei der Jagd oder im Ge­spräch ein Spiel­ver­der­ber war und we­ni­ger An­stoß an ei­nem von dem sei­ni­gen ab­wei­chen­den Glau­bens­be­kennt­nis nahm, als wenn ei­ner sei­nen Lieb­lings­wein ver­schmäh­te oder ein Reb­huhn nicht es­sen moch­te, das er ge­schos­sen hat­te. Sei­ne Rede war, mit ei­nem Bie­der­mann kön­ne man im­mer aus­kom­men, ei­ner­lei ob er ka­tho­lisch oder evan­ge­lisch sei, es sei tö­richt, sich das Le­ben mit Zwist und Ha­der zu ver­bit­tern, das oh­ne­hin voll Un­ge­bühr und Ge­fah­ren sei. Den Evan­ge­li­schen ge­gen­über be­ton­te er gern sei­ne fried­fer­ti­ge, alt­deut­sche Ge­sin­nung und stand in freund­nach­bar­li­chem Ver­kehr mit dem Kur­fürs­ten von der Pfalz wie auch be­son­ders mit dem gleich­ge­sinn­ten, kai­ser­treu­en Land­gra­fen von Hes­sen-Darm­stadt.

In­dem nun der Erz­bi­schof in sei­nen Wa­gen stei­gen woll­te, der an der Tür auf ihn war­te­te, be­merk­te er, dass Graf Solms und sein Beglei­ter Ca­me­ra­ri­us kei­nen hat­ten, und lud sie ein, zu ihm ein­zu­stei­gen, er wol­le sie nach Hau­se fah­ren. Sie wä­ren fremd hier, es gäbe al­ler­hand Ge­sin­del und Rauf­bol­de in ei­ner großen Stadt, sie hät­ten selbst po­ku­liert und wä­ren nicht so fest auf den Fü­ßen wie sonst, sie könn­ten in den en­gen Gas­sen einen Schre­cken da­von­tra­gen. Graf Solms dank­te, sie hät­ten nicht weit zur Her­ber­ge und woll­ten ihn nicht be­läs­ti­gen, noch viel we­ni­ger sei­ne Nachtru­he ver­kür­zen. Ob sie ihn für einen al­ten Mann an­sä­hen? frag­te der Erz­bi­schof la­chend; so wol­le er ih­nen et­was Bes­se­res zei­gen. Woll­ten sie nicht mit ihm fah­ren, so wol­le er mit ih­nen ge­hen, der Wa­gen kön­ne lang­sam hin­ter­drein­fah­ren. Es war weit und breit still, man hör­te nichts als das lei­se Sin­gen des Schnees un­ter den Fü­ßen. Hin­ter den Fens­tern war nir­gends mehr Licht, die Ster­ne glit­zer­ten fern und fros­tig, und die Lich­ter in den La­ter­nen, die die Die­ner tru­gen, hüpf­ten wie die Au­gen ei­ner wil­den Kat­ze über den Bo­den. Wie sie über den Platz bei der Em­mer­ans­kir­che gin­gen, schi­en es ih­nen, als ob sich am Cho­re et­was be­we­ge, und in­dem sie sich um­sa­hen, kam zwi­schen den Bäu­men, die dort stan­den, ein ver­hüll­ter Mann her­vor, trat schnell an des Gra­fen Sei­te und bat drin­gend um ein Al­mo­sen. Wäh­rend der Die­ner, dem der Graf einen Wink gab, mit zit­tern­der Hand in der Ta­sche nach ei­ner Mün­ze such­te, schob der Erz­bi­schof sei­ne Pelz­ka­pu­ze zu­rück, trat dicht vor den Mann und sag­te mit laut schal­len­der Stim­me: »Mit­ter­nacht ist kei­ne Zeit, um Al­mo­sen zu bit­ten; wenn du in Not bist, so mel­de dich mor­gen bei mir, dem Erz­bi­schof von Mainz«, wor­auf der Ver­hüll­te au­gen­blick­lich zu­rück­wich und in ei­li­ger Flucht hin­ter der Kir­che ver­schwand. Schweik­hard tri­um­phier­te, er hät­te es vor­aus­ge­sagt, es sei jetzt ein großer Zu­lauf von aben­teu­ern­dem Ge­sin­del in Re­gens­burg, wäre er nicht zur Stel­le ge­we­sen, hät­te der We­ge­la­ge­rer ih­nen noch ein Stück Geld ab­ge­ängs­tigt. Die Her­ren lie­ßen es da­bei, hiel­ten aber da­für, der Mann sei ein Je­suit oder von Je­sui­ten ge­dun­gen ge­we­sen und hät­te es auf einen Mord ab­ge­se­hen ge­habt. Wür­de ein Bett­ler, dach­ten sie, sich in die­sen kal­ten Näch­ten, wo die Vö­gel er­fro­ren, auf die men­schen­lee­re Gas­se stel­len? Wer konn­te sa­gen, ob der Erz­bi­schof nicht von dem schwar­zen An­schlag Wind be­kom­men und ihn aus löb­li­chem An­trieb sei­nes Her­zens zu­nich­te ge­macht hat­te?

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