Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg
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Anhalt war vor Ärger und Enttäuschung rot geworden; wie ein Sumpf kam ihm der Kaiser vor, in den es ihn reizte mit Steinen zu werfen. Man hätte die Türkensteuer entrichtet, sagte er, obwohl es manche seltsam gedünkt hätte, die niemals einen Türken gesehen hätten noch je sehen würden. Aber man bewillige selbst den Bauern, wenn sie ihre Abgaben und Fronden ordentlich leisteten, das, was sie, um ihr Leben zu fristen, nötig hätten. Für die Evangelischen jedoch sei im Reiche kein Recht und kein Richter. Wehe dem Reich, wenn die Verkürzten in ihrer Not zum Schwerte griffen und die Fehden zwischen Brüdern sich erneuerten.
Das lasse sich wie eine Drohung hören, sagte der Kaiser vorsichtig, und Anhalt bemerkte, dass seine Hand, die um den Rand des Tisches griff, zu zittern begann. Von Ungeduld und Widerwillen hingerissen, antwortete er, indem er sich stolz aufrichtete, er stehe als ein Untertan vor seinem Kaiser, aber Gott sei über ihnen beiden, der nach Belieben umwenden könne, was er erschaffen habe. Rudolf solle nur das Ende Cäsars bedenken, welches Gott habe geschehen lassen, nachdem er ihn so hoch gerückt habe, dass noch heute die Weltbeherrscher nach ihm genannt würden.
Diese Audienz hatte einen nachteiligen Einfluss auf den Zustand des Kaisers. Die Anspielung auf die Ermordung Cäsars gab ihm beständig Anlass zu Befürchtungen, die Lang eher verstärkte als entkräftete. An diesem Anhalt, sagte er, sehe der Kaiser nun, was die Evangelischen im Schilde führten und wozu sie fähig wären, er hätte sich nie so weit mit ihm einlassen sollen.
Je mehr sich Lang des Kaisers sicher fühlte, desto gleichgültiger und rücksichtsloser wurde er gegen seine Person. Befriedigte er auch nach wie vor seine täglichen Bedürfnisse, so war doch der Ton seiner Stimme dabei oft hart und befehlend und lag in seinem Wesen eine wegwerfende Verachtung, was der Kaiser tief spürte, ohne es merken zu lassen. Seinerseits fiel es Lang nicht auf, dass der Kaiser ihn seltener zu sich rief, vielmehr oft absichtlich fernhielt; denn er war froh, des lästigen Dienstes einmal überhoben zu sein. Mehr und mehr lastete das Bewusstsein auf dem Kaiser, dass er sein Vertrauen diesem Manne, der ihn nicht liebe, geschenkt habe; es war ihm, als hätte er ein Stück von seiner Seele in Langs Hand gegeben und müsse sie um jeden Preis wiederhaben.
1 Anmaßungen <<<
7.
Vor Jahren hatte Tycho de Brahe, der kaiserliche Astronom, in einer missvergnügten Stimmung den Kaiser vor seinem sechzigsten Lebensjahre gewarnt, während dessen sein Leben durch Mord oder sonstiges Verhängnis in Gefahr schwebe. Zu weiteren Erklärungen hatte sich Tycho nicht bewegen lassen, wie denn überhaupt der hoffärtige Däne seine Aussprüche wie Kostbarkeiten von sich gab, von denen er sich ungern trennte. Von Johannes Kepler, dem armen Schwaben, der um des Glaubens willen Amt und Brot verloren hatte und dankbar sein musste, in Prag eine Unterkunft zu finden, hatte der Kaiser erwartet, dass er ausgiebiger sein würde; anstatt dessen war von diesem eigensinnigen Manne noch weniger herauszubekommen. Je mehr sich der Kaiser seinem sechzigsten Jahre näherte, desto häufiger lag ihm die Prophezeiung des Tycho beängstigend im Sinne, und eines Abends ließ er seinen Astronomen zu sich bescheiden in der unbestimmten Hoffnung, derselbe könne sie entkräften oder eine tröstliche an ihre Stelle setzen. Kepler, der es nicht vertragen konnte, in der Arbeit gestört zu werden, war ungehalten; er sei nicht des Kaisers Narr, murrte er, indem er seine Mappe zurückstieß, dass die beschriebenen Blätter im Zimmer umherflogen. Da sich seine Frau unter Seufzen anschickte sie aufzulesen, rief er ihr zu, sie solle das lassen. »Wenn ich meinen Brei verbrannt habe, werde ich ihn auch selbst auslöffeln«, sagte er ärgerlich. Warum er sich beklage, sagte jetzt die Frau vorwurfsvoll, dass der Kaiser ihn wie einen Lakaien oder Laufburschen traktiere? Er hätte zeitig vorbauen und als ein Mann von Adel, und der auf seine Würde hielte, auftreten sollen. Auch der Tycho hätte ihn, Kepler, wie einen Diener behandelt, und er hätte sich’s gefallen lassen, nur zu Hause könne er den Part des Löwen brüllen.
Kepler entschuldigte sich, er dürfe es doch mit dem Kaiser nicht verderben, schließlich sei es ja das schlimmste nicht, dass er nachts noch einmal auf das Schloss müsse, so gehe es bei Hofe einmal zu. Der Kaiser habe ihm doch auch Huld und Vertrauen erwiesen, und er habe Ursache, ihm dankbar zu sein. Was nämlich in Prag für Kepler unschätzbaren Wert hatte, waren die Beobachtungen, die Tycho de Brahe in langen Jahren über die Bahn des Planeten Mars angestellt hatte und die er zum Ausbau seines Systems gebrauchte. Als nun nach dem Tode des Tycho seine Erben diese Papiere nebst dem ganzen Nachlass für sich beanspruchten und dem Kepler nicht zur Einsicht lassen wollten, entschied der Kaiser zu seinen Gunsten, damit er sein Werk vollenden könne.
Im Schlosse angelangt, erzählte Kepler, in der Meinung, der Kaiser wolle über den Fortschritt seiner Arbeit unterrichtet sein, es gehe rüstig vorwärts, und im Laufe eines Jahres könne er etwas Neues, der Aufmerksamkeit Würdiges im Druck erscheinen lassen. Durch die Berechnungen des Tycho sei er instand gesetzt, den erhabenen Traum des Kopernikus auf die festen Säulen der Wirklichkeit zu gründen, und er zweifle nicht, dass diese Entdeckung den Ruhm des Kaisers vermehren werde, dessen Großmut ihm zum Besitz der dazu notwendigen Hilfsmittel verholfen habe.
Der Kaiser hörte freundlich und ein wenig zerstreut zu; ob der neue Kalender noch nicht fertig sei? fragte er. Nein, antwortete Kepler, es stehe noch etwas aus, er sei allzu sehr in seine große Arbeit vertieft gewesen, hätte auch einen neuen Stern am Himmel beobachtet, was ihm viel Zeit und Gedanken genommen hätte.
Ein neuer Stern? fragte der Kaiser; was das zu bedeuten habe. Ob es ein Komet sei. Nein, sagte Kepler, ein Komet sei auch sichtbar, aber dieser Stern gebe ihm mehr zu denken. Ob er ihn sehen wolle? Er könne ihn von der Galerie des Belvedere aus beobachten. Die Dienerschaft und die übrigen Anwesenden waren erstaunt, als der Kaiser seine Geneigtheit erklärte, und vollends erschrocken, als er ihre Begleitung ausschlug. Der Kepler solle ihn führen, sagte er, indem er diesen fragend ansah, worauf der lachend antwortete, das getraue er sich wohl, und sehen müsse der Kaiser ohnehin mit seinen eigenen Augen. Es könne der Majestät doch etwas zustoßen, sagte der neue Ofenheizer Rhutsky ängstlich, wenigstens müsse mit Windlichtern geleuchtet werden, und unten vor der Galerie müsse jemand warten, für den Fall, dass der Kaiser etwas benötige. Nachdem alles angeordnet war, ergriff der Kaiser Keplers Arm und ließ sich von ihm durch den Schlossgarten am singenden Brunnen vorüber zum Belvedere führen. Vor dem jähen Anblick der himmlischen Unendlichkeit schloss der Kaiser die Augen und hieß Kepler durch einen Wink mit der Hand einen Sessel dicht an die Mauer rücken, denn er litt an Schwindel. Den Pelz, den man ihm umgehängt hatte, dicht um sich ziehend, obwohl es eine laue Frühlingsnacht war, setzte er sich und blieb eine Weile so, ohne sich zu rühren. Nachdem er sich erholt hatte, wies ihm Kepler erst den Kometen, der als ein schwacher, etwas verschwommener Schein aus dem blassblauen Himmel auftauchte, und dann den neuen Stern, der sich im Sternbild der Leier zeigte. Wenn er recht aufmerke, sagte er zum Kaiser, werde er sehen, dass dieser Stern anders als die anderen, wie eine stark brennende Fackel aussehe und dass zuweilen rubinrote Zungen darin aufflammten, als ob in einem Hochofen gewisse Stoffe zerschmolzen würden. Er halte dafür, dass es mit diesem Stern seine besondere Bewandtnis habe.
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