Simon Raven - Die Säbelschwadron

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Mit gemischten Gefühlen begibt sich der jüdische Wissenschaftler Daniel Mond auf Geheiß seines Doktorvaters 1952 von Cambridge aus nach Göttingen, wo der rätselhafte Nachlass eines deutschen Mathematikers lagert, der Mond bei seiner eigenen Arbeit weiterhelfen soll. Auch die Vertreter einiger Geheimdienste interessieren sich für das Geheimnis hinter den Aufzeichnungen: Ein amerikanischer Historiker mit erstaunlich viel Zeit, ein dubioser ehemaliger Wehrmachtsoffizier, ein diabolischer englischer Füsilier und ein Göttinger Mathematiker, der selbst an der Entschlüsselung der Schrift gescheitert ist – sie alle suchen Monds Nähe. Eigentlich ein erklärter Pazifist, freundet dieser sich aber ausgerechnet mit Soldaten eines Panzerregiments an, die in einem Militärmanöver zwischen Bielefeld und Baden-Baden die Kriegsführung nach einem atomaren Angriff üben. Als Mond kurz vor der Vollendung seiner Arbeit in immer merkwürdigere und bedrohlichere Situationen gerät, bittet er seinen Freund Fielding Gray, den Kommandeur der Panzerschwadron, um einen großen Gefallen.
Im aufkommenden Kalten Krieg wird das beschauliche Göttingen zu einem Ort, an dem zwei britische Traditionsregimenter aus ihrer prunkvollen Vergangenheit ins Atomzeitalter taumeln und an dem antikommunistische Amerikaner ebenso mit alten Nazis anbandeln wie britische Antiamerikaner. «Die Säbelschwadron» ist ein unterhaltsamer Roman über den Besitz von Wissen im Kampf der Mächte – und darüber, wie sich althergebrachte Werte und nostalgisch gepflegte Traditionen in der modernen Zeit bewähren.

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»Sehen Sie mal«, sagte ich in verstiegener Hoffnung zu Restarick, »da drüben gehen die Lichter an. Wie überall sonst auch.«

»Selbstverständlich gehen die Lichter an«, sagte er, »in den Wachtürmen.«

Und er zeigte auf einen davon, von dem aus plötzlich ein Suchscheinwerfer in Richtung des verfallenden Dorfes ins Dunkel stach und dann in einem langen Bogen Meter für Meter das im Osten zum Zaun hinführende Gelände absuchte.

Jeden Tag, Robert, riskieren Ostdeutsche in Gruppen von zehn, zwanzig oder hundert ihr Leben, um in diesem Gebiet die Grenze zu überqueren. Es wurden Flüchtlingslager eingerichtet; nicht weit von Göttingen gibt es ein großes, zu dem mich Restarick bald mal mitnehmen will, wie er mir versprochen hat. Er sagt, dass es bereits jetzt grauenvoll überfüllt ist – es ist leichter, aus einem alten Leben zu entfliehen, als in einem neuen aufgenommen zu werden. Und doch strömen sie aus dem Osten hierher, ducken sich unter den grausamen Suchscheinwerfen hindurch, reißen sich ihr Fleisch an den Zäunen blutig.

Sie müssen das unseren Freunden erzählen. Den leichtfertigen Behauptungen, dass jenseits der Grenze alles (mehr oder weniger) in Ordnung sei, muss Einhalt geboten werden. Heuchelei ist auf sozialistischer Seite noch übler, als wenn sie von den Rechten kommt, weil wir uns auf moralische Integrität berufen, während jene sie einfach als Mittel zum Zweck verkaufen können, das sich für sie seit jeher bewährt hat …

Doch allen Zweifeln und Gefühlen, die der Stacheldrahtzaun geweckt hatte, zum Trotz war der Abend in Bremke ein Erfolg gewesen. Das Essen war so gut, wie Restarick versprochen hatte, und es hatte einen perlenden Rotwein gegeben, den man direkt vom Fass in Weinkrüge abgefüllt serviert bekam und der, wie Restarick sagte, hierzulande dafür bekannt war, nicht nur die Zunge zu lockern, sondern auch der Verdauung mehr Pfiff zu geben. Die Bedienung war schlicht, aber schnell, und der Raum, in dem sie saßen, war gemütlich und einladend, so dass sich alsbald eine vertrauliche Stimmung einstellte. Obwohl es nicht Daniels Art war, viel über sich zu erzählen, wenn er jemanden nicht schon länger kannte, erwähnte er hier, beim dritten Krug Wein, seinem Begleiter gegenüber doch tatsächlich jene Ängste, über die er bisher nur mit Jacquiz Helmut gesprochen hatte.

»Die Eltern meines Vaters waren Juden … aus Hannover. Sie waren so klug, das Land schon früh zu verlassen, in den späten zwanziger Jahren. So ist Deutschland, wie Sie sehen, Earle, in gewisser Weise doch auch mein Land … und zugleich das Land, das mich abgelehnt hat.«

Restarick überlegte.

»Können Sie Deutsch?«, fragte er.

»Nur ein paar Wörter aus dem Sprachführer. Meine Großeltern sind beide gestorben, als ich vier war, und mein Vater wollte nicht, dass die Sprache in seinem Haus gesprochen wurde. Er hat die meisten deutschen Bücher meines Großvaters weggegeben. Und den Rest verbrannt.«

»Wenn Sie kein Deutsch sprechen, so ist das hier nicht Ihr Land.«

»Dennoch habe ich das Gefühl, als würde ich hierher zurückkehren … zurückkehren an einen Ort, der mich verstoßen hat … so dass ich mich mehr davor fürchte, als wenn ich eben einfach bloß zum ersten Mal herkommen würde.«

»Aber Sie kommen einfach bloß zum ersten Mal her«, insistierte Restarick. »Wie lange auch immer Ihre Vorfahren in Hannover oder sonst einer verfluchten deutschen Stadt gelebt haben mögen, Sie wurden in England geboren, Sie besitzen einen englischen Pass und Sie hatten bis vor sechzehn Tagen noch nie einen Fuß auf deutschen Boden gesetzt. Die Leute hier können Ihnen gar nichts wollen, rein gar nichts.«

»Die sehen das anders.«

Trotzdem fand er dieses Gepolter auf merkwürdige Weise tröstlich.

»Die Engländer«, fragte Restarick beharrlich weiter, »die haben Ihren Vater doch 1939 nicht interniert?«

»Nein. Sie haben ihm Arbeit gegeben, im Informationsministerium.«

»Und Ihre Mutter? Sie sagten, Sie sei weder deutsch noch jüdisch?«

Hatte er das erzählt? Er konnte sich nicht erinnern, aber es stimmte ja, also musste er es wohl erwähnt haben. Der Wein verwirrte seine Sinne.

»Sie war die Tochter eines englischen Oberschullehrers. Ganz strenge alte Schule war er – leitete ein Haus in einem der großen Internate. Ich habe ihn nie kennengelernt. Die Eltern meiner Mutter haben die Heirat missbilligt, wenn Sie verstehen, und die meines Vaters auch. Nicht dass sie strenggläubig gewesen wären, aber die üblichen jüdischen Festtage haben sie schon begangen. Ich kann mich noch daran erinnern, wie mein Großvater am Kopf der Tafel stand und würdevoll und sanft ›Nächstes Jahr in Jerusalem‹ sagte. Natürlich meinte er das nicht so, und ohnehin war er ein Jahr darauf dann tot. Kurz darauf starb auch meine Großmutter … und dann meine Mutter.«

»Sie muss noch sehr jung gewesen sein.«

»Ein Unfall am Fluss. In der Nähe von Staines, ausgerechnet dort. Die genauen Einzelheiten hat man mir nie gesagt, und irgendwie wollte ich auch nicht nachfragen. Manchmal überlege ich …«

»Sie überlegen zu viel. Ihr Problem ist«, sagte Earle Restarick, »dass Sie zu höflich sind, um geradeheraus eine Frage zu stellen, und danach quälen Sie sich dann, indem Sie sich einfach selbst morbide Antworten ausdenken.«

Daniel gefiel diese Diagnose. Wie recht er hat, dachte er bei sich; und ich habe hier tatsächlich das ganze Abendessen lang gesessen und nur über mich selbst geredet, ohne auch nur einmal den Versuch zu machen, etwas über Earle Restarick zu erfahren.

»Sagen Sie, Earle«, setzte er an, »was machen Sie hier in Göttingen?«

Für einen Moment sah Restarick erschrocken, ja fast ein wenig empört aus.

»Sie hatten mir eben nahegelegt«, sagte Daniel, »dass ich mir angewöhnen sollte, Fragen zu stellen.«

»Na sicher. Bloß dachte ich, die Antwort auf die hier wüssten Sie schon. Ich bin Historiker, wie ich schon sagte, mit dem Fachgebiet Zeitgeschichte. Haben Sie vielleicht von einem Typen in Oxford gehört, der Trevor-Roper heißt? Der Experte für die Führungsriege der Nazi-Partei ist und für alles, was passierte, als die ganze Sache zu bröckeln begann? Nun ja, ich gehe ein paar kleinen Hinweisen von ihm nach.«

»Dann waren Sie in Oxford?«

»Nein … Ich bin direkt aus Harvard hergekommen. Aber ich kenne die Arbeiten von diesem Trevor-Roper.«

»Aber Göttingen«, sagte Daniel sehr interessiert, »ist doch eigentlich gar nicht der Ort, an dem man da in die Tiefe gehen könnte. Ein friedliches akademisches Provinznest, in dem man ruhig vor sich hindümpeln konnte.«

»Es treibt eine Menge Zeug dorthin, wo man herumdümpeln kann«, sagte Restarick scharf. »Man weiß nie, was man unter dem Unrat alles so findet!«

Daniel öffnete den Mund, um etwas dazu zu sagen, aber Restarick war schneller: »Außerdem«, sagte er, »gibt es eine familiäre Verbindung hierher. Ein Onkel von mir, der hat hier 1910 studiert. Mütterlicherseits – der Teil, der in Boston lebt.«

Er hielt inne, um zu sehen, ob die Bedeutung des Gesagten bei Daniel ankam. Daniel, der sich mit den Feinheiten gesellschaftlicher Abstufungen bei den Amerikanern nicht gut auskannte, nickte einfach nur unverbindlich.

»Vaters Familie kommt eigentlich auch aus Boston«, sagte Restarick stirnrunzelnd, »aber sie ist schon vor längerer Zeit nach Connecticut übergesiedelt.«

»Wie lange sind Sie schon in Göttingen?«, sagte Daniel leicht irritiert von diesem Maß an topografischer Penibilität.

Wieder wirkte Restarick erschrocken und empört.

»Seit Beginn dieses Jahres …«

Es klang beinahe verstohlen. Doch dann blickte Earle Res­tarick Daniel an und lächelte sein Lächeln. Jetzt nach dem Wein versprach es sogar noch mehr als zuvor; es versprach Helena von Troja, den Schatz des Minos, den Baum des Lebens.

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