Maryam Djahani - Ungebremst durch Kermanschah

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Shohre ist Anfang dreißig, geschieden und Autonärrin. Sie arbeitet in der iranischen Stadt Kermanschah als Taxifahrerin. Während männliche Kollegen und Fahrgäste es zuweilen am nötigen Respekt fehlen lassen, sind Frauen stolz, neben einer Frau am Steuer Platz zu nehmen. Auf ihren Routen hat Shohre immer wieder überraschende Begegnungen und Wortwechsel mit Fahrgästen – sogar mit dem vermeintlichen Mann ihrer Träume. Sie befördert eine alte Frau, deren Tochter im Gefängnis sitzt, weil sie sich gegen ihren übergriffigen Chef gewehrt hat; Shohres Nachbarin wurde von ihrem Mann wegen einer jüngeren Frau verlassen; ihre ebenfalls geschiedene Cousine verzweifelt, weil ihr Exmann ihr das Besuchsrecht der gemeinsamen Tochter verweigert. Shohre selbst aber gibt trotz Enttäuschungen nicht auf.
Ein Werk über Selbstbestimmung, Tradition und Traditionsbrüche und den Weg einer selbstbewussten Frau in einer männerdominierten Welt.

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Inhaltsverzeichnis

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Glossar

Ungebremst durch Kermanschah - изображение 1

Maryam Djahani

Ungebremst durch

Kermānschāh

Roman

Aus dem Persischen von

Isabel Stümpel

Ungebremst durch Kermanschah - изображение 2

Originalausgabe:

In Khiyaban Soratgir nadarad

Nashr-e-Markaz Publishing, Teheran,

4. Auflage 2019

Diese Übersetzung aus dem Farsi wurde mit Mitteln

des Auswärtigen Amtes unterstützt durch

Litprom - Gesellschaft zur Förderug der Literatur

aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V

Ungebremst durch Kermanschah - изображение 3

CIP - Titelaufnahme in die Deutsche Nationalbibliothek

© 2020 by Sujet Verlag

Ungebremst durch Kermānschāh

Maryam Djahani

Aus dem Farsi von Isabel Stümpel

ISBN: 978 3 96202 615 8

Lektorat: Kurt Scharf

Umschlaggestaltung: Ina Dautier

Korrektorat: Friederike Langwasser

Satz und Layout: Friederike Langwasser

Druckvorstufe: Sujet Verlag, Bremen

Printed in Europe

1. Auflage Herbst 2020

www.sujet-verlag.de

Meinem Lehrer Ahmad Mohammadi

1

Ich stecke den Einfüllstutzen in die Tanköffnung. Tief atme ich den Benzingeruch, den Duft des Fladenbrotes und den des Regens ein. Meine Geruchsrezeptoren feuern Fehlermeldungen - unmöglich zu unterscheiden, welcher der Gerüche welcher ist. Mutter lässt die Scheibe einen Spaltbreit herunter und reicht mit hoheitsvoller Geste einen Zehntausend-Tuman-Schein hinaus.

„Hier, für das Benzin.“

Ich starre auf ihre breiten Wurstfinger. Schon am frühen Morgen stecke ich böse in der Klemme. Ich ersticke fast daran, ob ich etwas sagen soll, was den Innenraum meines Taxis wie ein Munitionslager zum Explodieren bringt. Meine Mutter wartet kurz, doch als sie sieht, dass ich mit dem Zapfschlauch beschäftigt bin, zieht sie ihre Hand mit dem Geld zurück. Auf dem Rücksitz dreht Babak den Kopf, um zu sehen, ob jemand diese peinliche Szene beobachtet hat. Keiner da. Der Brotverkäufer hat mit einem Armvoll Fladenbrot unter dem Dach der Tankstelle Zuflucht vor dem Regenschauer gesucht. Direkt vor meiner Nase. Klumpen für Klumpen steckt er sich Brot in den Mund, wobei seine Backentaschen abwechselnd prall und leer werden.

An der Zapfsäule gegenüber betankt der Tankwart den 206er Peugeot einer Frau. Die Frau ist müde. Ich merke es an der Art, wie sie auf das Rauchverbots-Schild starrt. An einigen heraushängenden Haarsträhnen. Daran, wie sie den Kopf gegen die Nackenlehne stemmt. Sicher ist sie vom Schreibtisch eines Amtes hierher geflüchtet. Oder aus den Gängen des Gerichts. Oder von der Theke eines Ladens. Vielleicht ist sie aber auch nur müde vom Sitzen hinter dem Steuer.

Ich dagegen bin nicht müde. Werde niemals müde. Wenn es um meine Arbeit geht, bin ich unverwüstlich wie ein Panzer.

In unserer Stadt schaltet keine Frau so genussvoll wie ich hin und her und frohlockt, wenn sich ihre Kasse füllt, oder verspürt plötzlich Lust, den Spiegel des am Straßenrand geparkten Mercedes Benz zu küssen und so das Piep Piep seiner Diebstahlsicherung auszulösen. Oder fährt an der Ampel oder mittags, auf dem Heimweg, die Scheiben ihres Taxis hoch und dreht The Strive bis zum Anschlag auf, um die Müdigkeit aus den Knochen zu treiben. In unserer Stadt fahren die Frauen vorsichtig und wissen nicht, welchen Genuss das Motorheulen beim Schalten in den falschen Gang bereitet oder wie gut es sich anfühlt, wenn man sich furchtlos zwischen Autos der Luxusklasse schiebt. Sie wissen garantiert nicht, wie stolz einen die aufgerissenen Augen des Automechanikerlehrlings und seines Meisters machen, wenn man den Wagen über die Ölablasswanne manövriert. Oder die Beschämung eines Taxifahrers, der brüllend aussteigt, weil er denkt, dass der andere einfach nur eine Frau ist und dann, wenn er sieht, dass diese Frau den Zündschlüssel in der Hand hält, an sich halten muss, um nicht im Laufschritt in seinen Wagen zu flüchten. In unserer Stadt kennen die Frauen nur einen Gang. Den toten Gang. Mutter sagt immer: „Ich weiß nicht, was für ein Schnickschnack das schon wieder sein soll, ‚der tote Gang‘. Auf jeden Fall ist nicht der Gang tot, sondern du bist es…“

Ihrer Ansicht nach bin ich gestorben und atme seit vier Jahren nur, weil ich es dem Todesengel verheimliche. Meine Mutter sagt, dass ich seit der Scheidung unter die Räder gekommen bin, und will, dass ich mich meines Leichtsinns schäme, der einer ledigen dreißigjährigen Frau unwürdig ist.

Ich denke nicht daran, mich zu schämen. Stattdessen zerre ich jedes Mal, wenn ich zu ihr komme, mit einem langen Hup-Ton an den schwachen Nerven ihrer beiden Nachbarn, bis meine Mutter mit bloßem Haupt und Füßen an die Tür kommt und sich andeutungsweise das Gesicht zerkratzt, will heißen „Scher dich zum Teufel, schamloses Weibsbild. Warte, ich komm’ ja schon.“ Und wenn ich sie mitnehme, damit sie ihre wöchentlichen Einkäufe erledigen kann, fahre ich so, dass sie sich mit beiden Händen an allem Greifbaren festkrallt, dem Türgriff, dem Armaturenbrett, der Mittelkonsole… sodass ich auf dem Rückweg sicher sein kann, dass ihr Blut durchgespült ist und sie in den nächsten paar Tagen ohne Blutfett-Tabletten auskommt.

Vielleicht hat alles mit einem schlichten Aufsatzthema in der Mittelschule begonnen. „Was wollt ihr gerne mal werden?“ Den ganzen Abend machte mich die Aufstellung möglicher Berufe schier wahnsinnig. Den ganzen Abend parkte neben jeder Berufsbezeichnung ein orangefarbenes Taxi. Den ganzen Abend über schaltete, hupte, fluchte ich und brachte die unterschiedlichsten Fahrgäste zu ihren Zielorten. Schließlich schlief ich mitten auf dem Weg ein, mit einem Taxi voller Fahrgäste, einem bunten Yazd-Halstuch und einer laufenden Schlager-Kassette von Yasari. Als ich am nächsten Tag vor der Tafel von meinem Aufsatzblatt ablas: „Ich möchte Taxifahrerin werden“, ging ein Raunen durch die Klasse. Die Lehrerin schlug mit dem Lineal auf den Tisch. Ich dagegen konnte mich kaum halten vor Freude. Als ob mit dem bloßen Vorlesen dieses Aufsatzes meine Eltern und das Taxigewerbe meinen Wunsch automatisch erfüllen würden…

Als ich nach Jahren der Unterbrechung endlich Taxifahrerin wurde, war ich verheiratet und eine Spur schüchtern. Ein Jahr später war von beidem keine Spur mehr vorhanden, weder in mir, noch in meinem Personalausweis. Anfänglich streckte ich den Fahrgästen die hohle Hand entgegen und starrte auf die Münzen, die hineinfielen. Das also nannte man „Bettelhand“? War es dies, wonach ich mich mein Leben lang gesehnt hatte? Mit der Zeit war die Bettelfrage kein Thema mehr. Wenn ich es recht bedachte, wurde mir klar, dass ich mich beim Anblick des Haushaltsgeldes, das Hamed mir auf die Theke legte, bevor er ins Geschäft ging, sechs Jahre lang als armes Hascherl gefühlt hatte, gerade einmal mutig genug,

Zuckerdosen und Blumentöpfe zu zerschlagen. Ich fragte mich, ob ich, die ich von früh bis spät das Dasein einer Küchenschabe führte, auch noch in diesem Punkt den Kürzeren ziehen sollte?

Mein täglich wachsendes Interesse an meinem Beruf nahm eine philosophische Dimension an, als ich entdeckte, dass ich unumstrittene Herrscherin dieser schwankenden Kabine bin, deren grobe und feine Erschütterungen dir, egal, wie du‘s anstellst, das Hirn durchrütteln. Auch habe ich entdeckt, dass Elizabeth, beziehungsweise dieses mein gelbes Taxi, den Frauen ein besonderes und einzigartiges Vergnügen bereitet. Sie rufen, in welche Richtung sie fahren wollen. Ich trete auf die Bremse. Sobald sie hinter dem Steuer eine Frau erspähen, richten sie ihren Oberkörper auf und öffnen stolz die Beifahrertür. So als wollten sie mit dieser Du-kannst-mich-mal-Geste allen Männern zeigen, dass sie es als ihr ureigenstes Recht betrachten, ein Leben lang vorne zu sitzen. In meiner Stadt gibt es neuerdings Taxis, in denen nur Frauen die Vordertüre öffnen dürfen. Meine Stadt ist ein Dorf, umgeben von schneebedeckten Bergen. Die Männer dort haben eine Bergbauern-Mentalität. Doch ganz allmählich streift meine Stadt ihre alte Haut ab. Aus dem Tank läuft Benzin, auf meine Turnschuhe.

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