Maryam Djahani - Ungebremst durch Kermanschah

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Shohre ist Anfang dreißig, geschieden und Autonärrin. Sie arbeitet in der iranischen Stadt Kermanschah als Taxifahrerin. Während männliche Kollegen und Fahrgäste es zuweilen am nötigen Respekt fehlen lassen, sind Frauen stolz, neben einer Frau am Steuer Platz zu nehmen. Auf ihren Routen hat Shohre immer wieder überraschende Begegnungen und Wortwechsel mit Fahrgästen – sogar mit dem vermeintlichen Mann ihrer Träume. Sie befördert eine alte Frau, deren Tochter im Gefängnis sitzt, weil sie sich gegen ihren übergriffigen Chef gewehrt hat; Shohres Nachbarin wurde von ihrem Mann wegen einer jüngeren Frau verlassen; ihre ebenfalls geschiedene Cousine verzweifelt, weil ihr Exmann ihr das Besuchsrecht der gemeinsamen Tochter verweigert. Shohre selbst aber gibt trotz Enttäuschungen nicht auf.
Ein Werk über Selbstbestimmung, Tradition und Traditionsbrüche und den Weg einer selbstbewussten Frau in einer männerdominierten Welt.

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“Ja, ich bin dein Junge.“

Er dreht das Taschentuch und steckt es in den Schlitz des Luftausströmers.

“Dann merk dir gut, was ich dir sage. Wenn du mal Autofahren lernst, dann lern es richtig... Stell deinen Fuß aufs Gaspedal und lass ihn drauf...“

Ich starre auf den bibbernden Rübchen-Verkäufer, der den Teller wieder zurückstellt. Von seinem Atem entsteht ein Dampfgebilde um seinen Kopf. Mein Blick fällt auf meine Schuhe, die neben Kupplungs-, Brems- und Gas-Pedal liegen. Ich ziehe sie an und mir ist, als ob im selben Moment Vater vom Nebensitz auf die Frontscheibe starren, lächeln und sagen würde: „Wenn du etwas kannst, dann leg auch richtig los…“

3

Ein bisschen Regen und ich fahre meine gesamten Routen vollbesetzt hin und zurück. Mir reicht es schon. Ich habe vier durchnässte Fahrgäste, mit denen ein Kältehauch ins Wageninnere gezogen ist. Zwei Männer und ein kleiner Junge sitzen hinten, eine alte Frau vorn. Sie hält eine Tüte Orangen in der Hand. Ich fahre die Scheiben auf ihrer Seite hoch und muss daran denken, dass das Schicksal mich immer wieder mit alten Frauen zusammenführt. Meine Fahrgäste sind zu fünfzig Prozent ältere Frauen. Wohin ich auch steuere, überall tauchen alte Frauen mit hennagefärbten Haaren auf. Zwischen Taxis und Privatwagen bahne ich mir den Weg zum Fahrtziel. Einer der Männer hört nicht auf zu quasseln, in breitestem Kermanschaher Dialekt.

“Tanzen im Wasser? Bei Imam Ali, diese Ausländer kommen auf Sachen, da staunst du Bauklötze. Sieben, acht junge Frauen haben im Wasser so getanzt wie unsere Frauen es nicht mal auf dem Erdboden fertigbringen…“

Der Mann neben ihm hingegen schweigt. Nur seine Augen sind aktiv. Sobald ich den Kopf hebe, richten sie sich auf mich, wie die eines Raubvogels.

“Und vor einigen Abenden haben sie gezeigt, wie eine Frau mit einem Krokodil gekämpft hat. Das sind Frauen, unsere Frauen dagegen...“

Ich werfe einen Blick auf den schlammigen See, der durch den Regen in der Senke der Silu-

Kreuzung entstanden ist. Mein Rücken sticht wieder. Mahbube sagt, das kommt vom Sitzen hinter dem Steuer und vom Schlafen im Bett statt auf dem Boden. Ich gebe Gas und sehe aus den Augenwinkeln, dass die alte Frau mich ein um das andere Mal anguckt, die Henkel ihrer Plastiktüte von den Fingern löst und dann wieder herumwickelt. Wo mag sie der Schuh drücken?

Ich frage: “Mutter, ist dir kalt, soll ich die Heizung aufdrehen?“

Sie schlägt den Tschador zurück.

“Nein, Kindchen, Gott sei Dank ist es warm.“

Sie trägt ein bräunlich verfärbtes Stirnband. Plötzlich platzt sie heraus: “Einmal bin ich wo eingestiegen. Als wir in Rashidi ankamen, hab‘ ich gesagt: ‚Ich hab’ kein Fahrgeld.‘ Er hat geantwortet: ‚Dann hast du eben keins.‘ ’Was machst du nun mit mir?’ Da hat er gesagt ‚Bleib sitzen, ich zeig’ dir, was ich mache.‘ Und dann hat er mich dahin zurückgebracht, wo ich eingestiegen war.“

In der Taxikabine ist es einen Moment lang still. Während mein Blick über die nassen Buchsbäume des Platzes und den aufgeweichten Rasen gleitet, höre ich den Schweigsamen sagen: “Überall gibt es Menschen ohne Ehre im Leib, Großmütterchen.“

Als ob sie nur mit mir spräche, setzt sich die Alte schräg hin und starrt mich an.

“Meine Tochter, ich hab’ auch jetzt kein Fahrgeld. Falls du mich von Rashidi wieder zurückbringen willst, spar’ dir die Mühe, ich steige gleich hier aus.“

Der Schweigsame kichert.

“Ist sie etwa dein Laufbursche, Großmutter?“

Der Geschwätzige lacht. Der Junge, der bis dahin aus dem Fenster geguckt hat, dreht sich um und lacht ebenfalls. Ein langgezogenes Hupen, von dem nicht klar ist, welchem Fahrer es gelten soll, zerrt mir an den Nerven. Die Alte sagt: “Alles, was ich zusammenkratzen konnte, habe ich für das Fahrgeld von Dizelabad bis hier ausgegeben.“

Der Mann grinst wieder.

“War es schön in Dizelabad, Großmutter?“

“Von wegen. Geht man etwa zum Gefängnis, wenn man etwas Schönes sucht?“

“Sicher ist dein Sohn dort?“

“Nein, Kindchen, meine schutzlose Tochter ist jetzt seit sechs Monaten dort, ohne Gerichtsurteil.“

“Geht es um die Familienehre?“

“Ja, um die Ehre, Kindchen... um die Ehre…“ Sie starrt auf die Scheibe.

“Gott hat meine Tochter als geborene Elektrikerin geschaffen. Dermaßen interessiert sie sich dafür. Das einzige, was sie nicht reparieren konnte, waren Mobiltelefone. Also hat sie eine Weile bei jemandem als Lehrling gelernt, bis sie auch darin Meisterin war. Seit letztem Jahr hat sie in einem Mobiltelefon-Serviceladen, unten in der Emad-Passage gearbeitet. Sie hat gut verdient. Unser Leben wurde allmählich besser…“

Sie seufzt und steckt die Orangentüte unter ihren Tschador.

“Der Besitzer wusste, dass meine Tochter niemanden hat außer mir und hat sich schon die Lippen geleckt, der Lump. Als er sie angrapschen wollte, hat meine Tochter die Ladentür eingeschlagen und mit einem Glassplitter seine Schulter aufgeritzt.“

Der Geschwätzige schüttelt den Kopf.

„Emad-Passage? Dass dort alle Sorten Männer herumlungern, weiß doch jeder. Wenn deine Tochter Verstand gehabt hätte, hätte sie gewusst, dass es besser ist, ohne Geld zuhause zu sitzen, als sich einem Haufen Männer in die Arme zu werfen…“

Ein Minibus voller Soldaten überholt uns und bespritzt meinen Wagen über und über mit Wasser und Schlamm. Wir sind in Rashidi. Der Schweigsame sagt: “Vielen Dank, hier steigen wir aus.“

Ich halte am Straßenrand. Sie steigen aus. Der Geschwätzige und der Junge entfernen sich. Der Schweigsame streckt seine Hand mit einem Fünftausender am Gesicht der Alten vorbei in meine Richtung. Als ich das Geld nehme, spüre ich darunter die Glätte eines Papiers. Ich werfe das Geld auf das Armaturenbrett, zerreiße vor seinen Augen die Visitenkarte und werfe sie aus dem Fenster. Er wird abwechselnd rot und blass und geht, sobald ich ihm das Wechselgeld gegeben habe. Die Alte hat anscheinend nur darauf gewartet, dass die anderen gehen, und zeigt mir ihre Orangentüte: “Die hatte ich ihr mitgebracht. Aber drinnen durfte ich sie ihr nicht geben.“

Sie holt eine Orange heraus und legt sie auf das Armaturenbrett.

“Nimm du sie, Kindchen…“

Sie steigt aus und ich weiß nicht, ob ich sie anschauen soll oder die Schlange der fliegenden Verkäufer, die Plastiktüten auf dem Kopf tragen und vor Kälte zittern. Hier herrscht reger Betrieb. Ins Stocken geratener Betrieb. Von Uhrenbatterien über Rasierklingen, Schneidemesser, Schälmesser, und Nylonstrümpfe wird alles feilgeboten. Die Waren sind mit Plastiktüten abgedeckt. Doch niemand außer der alten Frau wirft einen Blick darauf.

Es regnet auf die kahlen Bäume, den Straßenbelag und die Wagenfenster. Das schabende Geräusch der Scheibenwischer macht schläfrig. Die Orange auf dem Armaturenbrett rollt von einer Seite auf die andere. Mein Blick gleitet wie an den vergangenen Tagen von den schneebedeckten Bergen am Horizont zu den Fußgängern und ich mustere hie und da die Männer, die auf dem Nachhauseweg sind. Nach Fahrgästen sucht man doch nicht auf dem Bürgersteig. Was soll das also? Was ficht mich an, an diesen verdammten Mittagen, an denen ich in der Luft hänge und in meinem inneren Ohr das Klappern der Löffel und Gabeln von den Tafeln glücklicher Familien widerhallt? Oder eine Männerstimme, die mich beim Vornamen ruft: “Shohre, komm Mittag essen…“ Ich bin also süchtig danach, mit einem Mann zusammen zu essen? Oder nach den Händen dieses Mannes, die nach dem Essen ins Wasser und den Schaum des Spülbeckens sinken und zusammen mit einem Paar Frauenhänden das Geschirr abwaschen? Ich krame in meinem Gedächtnis nach einem solchen Bild von Hamed. Es gibt keins. Und wenn es eins gab, dann nicht für mich. Er hatte seiner Cousine geholfen, bei ihr zuhause die Haken der Übergardinen in die Ringe zu hängen und ich hatte gesehen, wie sich ihre Hände immer wieder berührten. Er hatte für unsere unverheiratete Nachbarin Computerprogramme installiert, und sie hatte ihn danach zu einem Glas hausgemachte Limonade eingeladen. Wir beide dagegen hatten nie unsere Hände zusammengelegt, um Geschirr abzuwaschen. Woher hatte ich also das Bild von eingeschäumten Händen? Aus den Serien des Satellitenfernsehens bei mir zuhause, die Mahbube sich ansieht, um die Zeit totzuschlagen. Arme Mahbube, was fängt sie nur an, ganz allein, mit diesem Bilderhaufen?

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