Bernd Rill - Was Luther angerichtet hat

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Die Reformation und ihre ungeahnten Folgen
"Hier stehe ich, ich kann nicht anders.
Gott helfe mir." Die Worte des Augustinermönchs
Luther 1521 vor dem Wormser
Reichstag erschütterten nicht nur die römische
Kirche, sie leiteten einen Epochenwandel
in der Geschichte des Abendlandes
ein. Was Luther damit «angerichtet» hat,
zeigen die folgenden Jahrzehnte mit ihren
blutigen Glaubenskämpfen und grausamen
Kriegen. Allerdings wäre die Säkularisierung
mit ihren tiefgreifenden Folgen für
Politik und Gesellschaft ohne die Reformation
nicht möglich gewesen. Auch die
römische Kirche selbst hat sich unter dem
Einfluss der Kirchenspaltung völlig verändert.
Bernhard Rill zeigt, wie sehr die Reformation
und in ihrer Folge die Glaubensspaltung
bis heute Politik und Geistesleben
in Europa und vor allem in Deutschland
bestimmen.

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Luther geht von einer Trennung des weltlichen und des religiösen Bereichs aus, bei Inpflichtnahme des weltlichen. Daher hat Luther sich die Freiheit genommen, seinen zeitgenössischen Fürsten auch mal ins Gewissen zu reden, und die evangelische Amtskirche tut das der aktuellen „Obrigkeit“ gegenüber mitunter noch heute.

Der Vorwurf, die Zwei-Reiche-Lehre diene der Abkoppelung der Politik von der Moral, tut also den Intentionen ihres Urhebers Unrecht an. Sofern aber die evangelischen Amtskirchen sich nach Luther in der Praxis als obrigkeitshörig gezeigt haben, wird behauptet, dieser habe schließlich den Weg dazu gewiesen. Denn auf der einen Seite stand die sich immer mehr konsolidierende Macht des neuzeitlichen Staates, der seine Zwecke autonom setzte, und zwar recht weit über das quasi nur defensive „Schwert“ gegen die der Erbsünde entsprossene Bosheit seiner Untertanen hinaus – und auf der anderen Seite nur der wohlmeinende Pastor auf der Kanzel. So mussten Luthers Vermahnungen an die Obrigkeit der unvorhersehbaren Machtsteigerung dieser Obrigkeit gegenüber einen schweren Stand haben. Wer daraus herauskonstruiert, dass Luther am Beginn der typisch deutschen Untertanen-Mentalität stehe, die schließlich im „Dritten Reich“ ihre schlimmste Konsequenz gefunden habe (willkürliche historische Zwischenglieder: Friedrich II. und Bismarck), der ideologisiert. Er vergewaltigt schlicht und einfach die Wirklichkeit, treibt Agitation. Denn der Kausalitäten in der deutschen Geschichte, die sich zwischen Luther und Hitler zusätzlich einschieben, sind so viele und so gewichtige, dass deren bruchlose Verknüpfung auf nichts als auf einen Denkfehler hinausläuft.

Luther hat keine Soziallehre ins Auge gefasst, sonst hätte ihn die Thematik des Bauernkrieges nach 1525 zu weiteren Reflexionen angeregt; er lebte eben in einer Ständegesellschaft, die noch Jahrhunderte von der Idee des Sozialstaates entfernt war. Es ist sinnlos, ihm das Fehlen eines Bewusstseins vorzuwerfen, das er unmöglich haben konnte. Die Vergangenheit ist nicht bloß der Misthaufen, der zur Düngung zeitgenössischer Vortrefflichkeit aufgeschüttet worden ist.

Luther ist auch vorgeworfen worden, er glaube, dass seine subjektive Auffassung von religiösen Dingen zutreffender sei als all die Weisheit, die die Kirche in mehr als einem Jahrtausend angesammelt hatte. Außerdem: War es nicht eine Illusion, zu glauben, das Wort Gottes in der Bibel bedürfe keiner weiteren Interpretation, eine Vorstellung, die hinter den zeitgenössischen Forderungen zu stehen scheint, wenn dort von der „lauteren“ und „klaren“ Verkündigung „ohne menschlichen Zusatz“ die Rede ist? Die Juristen wussten damals schon lange, dass so gut wie jeder Gesetzestext eines Kommentars bedarf. Die Evangelischen würden nicht lange ohne das Element auskommen, das sie bei den Altgläubigen als „Tradition“ ablehnten.

Luther und die Freiheit

Das Stichwort der subjektiven Auffassung, der Lokalisierung der Rechtfertigung im höchstpersönlichen Gewissen (mit unverzichtbarer göttlicher Hilfe!), leitet über zur positiven Wertung Luthers als eines kulturgeschichtlich mächtigen Bringers von Freiheit, als eines Vorläufers der abendländischen Aufklärung. Für Georg Wilhelm Friedrich Hegel war Luthers Subjektivismus eine Weichenstellung: „Das Geschäft der Geschichte ist nur, dass die Religion als menschliche Vernunft erscheine, dass das religiöse Prinzip, das den Herzen der Menschen innewohnt, auch als weltliche Freiheit hervorgebracht werde.“ Nach Hegel’scher Auffassung ist die Geschichte eine dialektisch zu verstehende Entfaltung Gottes als des „Weltgeistes“, die mit dem Zielpunkt des Endes der Geschichte als einer endgültigen Ausfaltung der Harmonie in Gott (bzw. dem Weltgeist) versehen ist. Der Geist erkennt auf diesem Weg sich selbst immer besser, um es simpel auszudrücken. Da war das von Luther installierte Selbstbewusstsein, das keine Rücksicht mehr auf die überpersönlichen Vorgaben der etablierten Kirche nahm, ein wichtiger Schritt in der Selbsterkenntnis des von den Päpsten geknechteten Weltgeistes, der nach Hegels optimistischer Auffassung nicht nur chronologisch, sondern auch qualitativ fortschreitet.

Es ist klar, dass ein Katholik so nicht philosophiert hätte, auch wegen des Unterschiedes zwischen der Statik katholischen dogmatischen Denkens und der unbekümmert unorthodoxen Geist-Bewegtheit des Protestanten Hegel.

Die „Freiheit“ im Verständnis Luthers war ganz klar an religiöse Bezüge gebunden, keine etwa bei uns durch das Grundgesetz garantierte bürgerliche Freiheit ohne religiöse Voraussetzungen. Etwas in dieser säkularen Art entsprach nicht Luthers Vorstellungswelt. Dass er trotz der Einschärfung ernsthafter Frömmigkeit zum Katalysator einer für die Neuzeit entscheidenden geistigen Freiheit wurde, wird uns später noch beschäftigen. Zunächst ist genauer zu beobachten, wie er seine der Sache nach neue Kirche, auch wenn er aus religiösem Gewissen glaubte, nur die unverfälschte, wahre „alte“ Kirche wieder herzustellen, organisatorisch in der politischen Welt vertäute. Seine religiöse Schau ging einher mit weltlichem Realismus, der ins Konservative schlug, denn da ließ sich mehr und Dauerhaftes gestalten – wozu man als Beleg nicht einmal die Gegen-Figur des Thomas Müntzer braucht.

Die Reformation breitet sich aus

Voraussetzung dafür, dass die Institutionalisierung erforderlich wurde, war die Unwiderstehlichkeit der weiteren Ausbreitung von Luthers Lehren nach dem Reichstag zu Worms. Ein Mittelpunkt blieb das Kurfürstentum Sachsen, wohin viele Luther-Sympathisanten flohen, die anderswo verfolgt wurden. Im September 1522 erschien Luthers auf der Wartburg erstellte Übersetzung des Neuen Testaments im Druck, in zeitgenössischer Sprache gehalten und desto wirkungsvoller. Ab 1523 begann eine umfassende, nicht nur von Luther selbst bestrittene Produktion von Kirchenliedern für die neu zu schaffenden Gemeinden, die der Reformator als Grundzellen der „äußerlichen“ Kirche ansah.

Die Augustiner-Brüder in Thüringen und in Sachsen verließen ihre Klöster, die Nonnen taten es ihnen nach, es wurde viel geheiratet, weil man den Zölibat ablehnte. Franziskaner, Dominikaner, Benediktiner, Karmeliter und andere Orden verzeichneten ebenfalls einen starken Schwund. Die Bettelmönche kamen in Misskredit, denn denen Almosen zu geben, das sah zu sehr nach den „guten Werken“ aus, die in Luthers Lehre als unerheblich für die Rechtfertigung vor Gott galten. Die – nennen wir sie so – „Neugläubigen“ zogen die Klostergüter ein, die, sofern ihre Verwendung auf ehrliche Weise erfolgte, für den Bau und Unterhalt von Kirchen sowie für die Besoldung der Pfarrer verwendet wurden, auch für die Armen, die wirklich bedürftig waren und nicht nur als träge Bettler galten.

1518 hatte Luther die Universität Wittenberg in seinem Sinne reformiert. Im selben Jahr gewann dort Philipp Schwarzerdt aus Bretten, gräzisiert „Melanchthon“, den neu eingerichteten Lehrstuhl für Griechisch. Er wurde einer der engsten Mitarbeiter Luthers, war vorsichtiger und diplomatischer als dieser, glänzte in Philologie sowie mit der Kenntnis der antiken und mittelalterlichen Philosophie und war ein weitsichtiger Bildungspolitiker. Das trug ihm den Ehrentitel des „Praeceptor Germaniae“ ein. Man kann sagen: Melanchthon machte den Idealismus Luthers, der eine geläuterte christliche Gesellschaft anstrebte, praktikabler.

Luther hatte 1524 ein Sendschreiben „an die Bürgermeister und Ratsherren aller Städte deutschen Landes, dass sie christliche Schulen aufrichten sollen“ verfasst. Dabei dachte er nicht nur an die Ausbildung von Geistlichen seiner Richtung, sondern durchaus auch an weltliche Gelehrsamkeit. Denn vor allem zum Regieren bedürfe man der Gelehrten und in der Geschichte Erfahrenen. Bibliotheken sollten gegründet werden, neben der theologischen Literatur auch für die freien Künste, für Recht und Medizin, Chroniken und Historien, „denn sie seien nütze, Gottes Wunder und Werke zu sehen“. Melanchthon ging davon aus, dass Frömmigkeit von einem gediegenen klassischen Kanon begleitet sein müsse und war damit keinesfalls nur eine einzelne Figur in der großen reformatorischen Bewegung zur Hebung des Bildungsstandes in der Bevölkerung insgesamt.

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