Joel White
SCM R.Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
ISBN 978-3-417-22997-4 (E-Book)
ISBN 978-3-417-24168-6 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck
© 2021 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH
May-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-brockhaus.de; E-Mail: info@scm-brockhaus.de
Texte der Bibel werden nach folgenden Bibelausgaben zitiert:
Neue Genfer Übersetzung, © 2011 Genfer Bibelgesellschaft.
Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten. (NGÜ)
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe
© 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. (EÜ)
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen. (ELB)
Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. (LÜ)
Soweit nicht anders angegeben, handelt es sich um die Übersetzung des Autors.
Umschlaggestaltung: Stephan Schulze, Holzgerlingen
Satz: Burkhard Lieverkus, Wuppertal
Tatjana
Meiner Ehefrau in diesem Leben,
meiner Freundin in aller Ewigkeit
Über den Autor [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Vorwort [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Teil 1: Der biblische Anspruch [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
I. »Ehrt Gott mit eurem Leib« (1Kor 6,20) – Grundlegendes zur christlichen Sexualethik [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
1. Die Notwendigkeit einer christlichen Sexualethik
2. Die Grundsätze einer christlichen Sexualethik
3. Bibelauslegung: mehr als subjektive Meinungsbildung?
4. Sexualität und das Vermächtnis der christlichen Kirche
II. »Adam erkannte seine Frau« (1Mo 4,1) – Das biblische Verständnis von der menschlichen Sexualität als gute Gabe Gottes
1. Die geschlechtliche Unterscheidung als Ausdruck der Ähnlichkeit mit Gott (1Mo 1,27)
2. Adam und Eva und die Entdeckung der Sexualität (1Mo 2,18-25)
3. Ein erotisches Gedicht mitten in der Bibel (das Hohelied Salomos)
4. Paulus und die Verpflichtung zum Geschlechtsverkehr in der Ehe (1Kor 7,1-6)
III. »Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden« (Heb 13,4) – Sexuelle Enthaltsamkeit vor und außerhalb der Ehe
1. Die Ehe als Rahmen für sexuelle Beziehungen
2. Die Folgen der Sexuellen Revolution
3. Das Narrativ der Liebe
4. Die Ehe als Schutzzone zur Entfaltung des Menschen
5. Warum sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe für die Ehe förderlich ist
6. Reinheit statt Jungfräulichkeit
7. Einwände gegen sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe
IV. »Das ist ein großes Geheimnis« (Eph 5,32) – Die Bedeutung der sexuellen Beziehung in der Ehe
1. Sexualität als wesentlicher Aspekt des Menschseins
2. Die Tiefendimension der geschlechtlichen Beziehung in der christlichen Ehe
V. »Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung« (1Thess 4,3) – Sexualverhalten als Aufgabenbereich für Christen
1. Die Aufgabe des einzelnen Christen im Umgang mit der Sexualität
2. Die Aufgabe der Gemeinde im Umgang mit der Sexualität
Teil 2: Die moderne Herausforderung
VI. »Wer nicht heiratet, der handelt besser« (1Kor 7,38) – Singlesein als Berufung
1. Biblische Stellungnahmen zum Thema Singlesein
2. Singles in der Gemeinde: erste Impulse für die Praxis
VII. »Was Gott zusammenfügt, soll der Mensch nicht scheiden« (Mt 19,6) – Scheidung und Wiederheirat
1. Biblische Stellungnahmen zum Thema Scheidung und Wiederheirat
2. Geschiedene und Wiederverheiratete in der Gemeinde: erste Impulse für die Praxis
VIII. »Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau« (3Mo 18,22) – Homosexualität aus der Sicht der Bibel
1. Biblische Stellungnahmen zum Thema Homosexualität
2. Häufige Gegenargumente gegen den negativen Befund zur Homosexualität in der Bibel
3. Homosexuelle in der Gemeinde: erste Impulse für die Praxis
Ein Wort zum Schluss
Weiterführende Literatur
Bildrechte
Anmerkungen
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Dr. Joel White ist promovierter Theologe und Humanwissenschaftler. Seit 2002 lehrt er Neues Testament an der Freien Theologischen Hochschule Gießen. Er ist seit über 30 Jahren mit Tatjana verheiratet und hat drei erwachsene Kinder, einen Schwiegersohn und einen Enkelsohn.
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Der Leser hat meiner Überzeugung nach das Recht zu wissen, mit wem er es zu tun hat, wenn er ein Buch in die Hand nimmt und dem Autor seine Aufmerksamkeit schenkt – ein Privileg, dessen sich der Autor erst als würdig erweisen muss. Ich unterrichte seit 20 Jahren im Fachbereich Neues Testament an der Freien Theologischen Hochschule in Gießen. Noch wichtiger: Ich bin seit mehr als dreißig Jahren mit Tatjana verheiratet, habe drei erwachsene Kinder und einen Enkelsohn.
Dieses Buch ist aus der Not, die ich in vielen Gemeinden und Kirchengemeinschaften in Deutschland gesehen habe, geboren. Viele von ihnen sind, wenn es um Sex geht, seltsam sprachlos geworden. Zu schnell sind die diesbezüglichen gesellschaftlichen Veränderungen über sie hereingestürzt. Sie haben mit der christlichen Lehre seit Jahrhunderten überlieferte sexualethische Positionen einfach übernommen und sich dabei nicht viel gedacht. Nun merken sie auf einmal, dass diese von ihren eigenen Mitgliedern infrage gestellt werden – von der Gesellschaft, die sich längst davon verabschiedet hat, ganz zu schweigen. Sie wissen oder meinen zu wissen, was die Bibel in sexualethischer Hinsicht lehrt, aber nicht, warum. Und sie spüren, dass Sätze wie »Das hat man immer so geglaubt« oder »Gott will das einfach so« auf die Fragen, die man früher nicht oder nicht offen gestellt hat, als Antworten nicht taugen.
Weil mir Ortsgemeinden am Herzen liegen, habe ich begonnen, Seminare zur biblischen Sexualethik anzubieten, und habe inzwischen viele verschiedene Gemeinden in Deutschland besucht. Überall spürte ich den Bedarf an fundierter biblischer Lehre und stieß dementsprechend auf viele Fragen. (Daran waren übrigens die Pastoren, die mich eingeladen haben, nicht schuld; sie leiden selbst darunter.) Was sagt die Bibel genau zu diesem Thema? Warum hat Gott das so gemacht? Dabei fehlte es nicht (oder nicht nur) an Kenntnis darüber, was die Bibel im Einzelnen lehrt, sondern vielmehr an einem theologischen Leitbild, das Gottes Plan für Sexualität sinnvoll erscheinen lässt. Die Begeisterung für die biblische Sexualethik, die ich empfinde, wenn ich mich mit ihr auseinandersetze, habe ich selten bei den Gemeindegliedern gespürt, zu denen ich für ein Seminar eingeladen war. Diese Begeisterung wollte ich ihnen unbedingt vermitteln.
So ist aus einer gelegentlichen Seminartätigkeit ein Buch geworden – eines, das aber nicht leicht in eine Schublade zu stecken ist. (Ich hoffe, dass dies nicht nur im übertragenen Sinne zutrifft!) Es ist kein Ratgeber für Christen, wie sie mit dem Facettenreichtum der geschlechtlichen Beziehung umgehen sollen. Es ist auch keine christliche Sexualethik, die ausführlich darauf eingeht, was in diesem Bereich geht und was nicht. Dieses Buch will so gründlich, wie es in einem überschaubaren Umfang möglich ist, und so verständlich wie möglich die biblische Lehre über Sexualität im Wesentlichen darstellen. Dabei steht vor allem eine Frage im Raum: Welche Bedeutung hat Sex aus der Sicht der Bibel? Oder mit anderen Worten: Was hat sich Gott dabei gedacht, als er den Menschen als geschlechtliches Wesen geschaffen hat? Welche Ziele verfolgt er dabei, und wie sollen wir uns in sexueller Hinsicht verhalten, wenn wir uns bewusst nach diesen Zielen ausrichten?
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