Joel White - Was sich Gott dabei gedacht hat

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Viele Gemeinden sind mittlerweile verstummt, wenn es um das Thema Sex und Sexualität geht. Dabei nimmt die Suche nach der eigenen Identität und dem Umgang mit Sexualität großen Raum im Leben ein – auch und gerade im Leben eines Christen.
Was sagt also die Bibel über Sexualverhalten und warum? Was gebietet und verbietet sie? Und wie lässt sich das auf unsere Zeit übertragen?
Der Theologe Dr. Joel White untersucht konservative wie moderne Ansätze und hinterfragt sie. Aussagekrätigen Bibelstellen über Sex und Reinheit, Ehe und Scheidung, Single Sein und Homosexualität geht er nach – und stellt am Ende fest: Sexualität ist Gottes Geschenk an die Menschen.
Ein biblisch fundierter und gut verständlicher Beitrag zu einem bedeutenden Thema.

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Bei der Auslegung von biblischen Texten ist es von besonderem Interesse, wenn biblische Autoren einen ungewöhnlichen Ausdruck einem Standardbegriff oder einer Standardformulierung vorziehen. Wenn Jesus in Joh 8,58 sagt: »Ehe Abraham war, bin ich«, verletzt er die grammatischen Regeln in Bezug auf den Gebrauch von Vergangenheitsformen (auf Griechisch wie auch auf Deutsch). Hätte er gesagt: »Ehe Abraham war, war ich«, hätte das keiner weiteren Erklärung bedurft. Aber die Präsensform des Verbes »sein« in der zweiten Satzhälfte ist ungewöhnlich. Somit kommt die Aussage einem Anspruch auf den Gottesnamen gleich – »Jahwe« = »Ich bin, der ich bin« –, was man übrigens unschwer der Reaktion der Zuhörer entnehmen kann. In der Diskussion über Sexualität spielt, wie wir sehen werden, die genaue Wortwahl des Autors in manchen Texten eine überaus wichtige Rolle, der in vielen Veröffentlichungen zum Thema nicht genügend Rechnung getragen wird.

Ein Wort über die Anwendung biblischer Texte ist auch an dieser Stelle nötig. Wir haben schon darauf hingewiesen, dass man in vielen Fällen biblische Texte nicht einfach eins zu eins in unserer Kultur übernehmen kann. Nehmen wir als Beispiel die Aufforderung des Paulus »Grüßt einander mit einem heiligen Kuss« (2Kor 13,12). Paulus lebte in einer kussfreudigen Kultur, und zu ihren Begrüßungsritualen gehörte das mehrfache Küsschengeben auf beiden Wangen. Das ist heute noch so im Orient. Leider verschafft dieser Brauch in nordeuropäischen Ländern kein Gefühl des Willkommenseins, sondern vielleicht sogar Entfremdung – damit wird unter Umständen die Privatsphäre verletzt, erst recht seit der Corona-Krise. Also würde die direkte Übertragung dieses Gebots vielleicht sogar das Gegenteil bewirken von dem, was Paulus damit beabsichtigte.

Man will aber biblischen Geboten folgen, also was tun? In meinem NT-Seminar verwende ich folgendes Diagramm, um den Prozess der Anwendung biblischer Texte zu veranschaulichen:

Abb 5 Der Weg zur Anwendung biblischer Texte Dabei geht man wie folgt vor 1 - фото 7

Abb. 5: Der Weg zur Anwendung biblischer Texte

Dabei geht man wie folgt vor:

1. Man beginnt mit einer Textaussage der Bibel – bleiben wir bei »Grüßt einander mit einem heiligen Kuss.«

2. Man überlegt, welches Prinzip hinter der Aussage steht, und formuliert die Aussage entsprechend um: »Wir sollen einander warmherzig und einladend willkommen heißen.«

3. Man überlegt, wie dieses Prinzip in unserer Kultur am besten zum Ausdruck kommt, und formuliert den Satz entsprechend um: »Wir sollen einander mit einer kulturell angemessenen Geste der Zuneigung und Achtung empfangen.«

Ob dieser Prozess leicht oder schwer von der Hand geht, hängt zum Teil von der Gestalt des jeweiligen Textes ab. Gerade im Bereich der Sexualethik gibt es Aussagen in der Bibel, die an sich schon als allgemeine Prinzipien formuliert werden und deshalb weniger Übertragungsarbeit benötigen. Andere verlangen mehr. Die Ehe wird z.B. in der Schöpfungsgeschichte mit dem Satz begründet: »»Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch« (1Mose 2,24 LÜ). Die Aussage setzt bestimmte kulturell bedingte Lebensumstände voraus, was den Prozess der Lösung von der Ursprungsfamilie angeht, welche nicht überall auf der Welt gleich sind. Dennoch kann man dem Text entnehmen, dass ein geregelter Prozess zur verbindlichen und dauerhaften Gründung neuer Familien von großer Bedeutung ist. Dieser Prozess kann je nach Kultur unterschiedlich aussehen, sollte aber in Gemeinschaften, die die Bibel als Autorität akzeptieren, grundsätzlich beachtet werden.

4. Sexualität und das Vermächtnis der christlichen Kirche

Gott findet Sex gut. Diese Behauptung, die dieses Buch geltend zu machen versucht, mag für viele, die ihre sexualethische Prägung dem traditionellen Christentum verdanken, eine Überraschung sein. Denn die Kirche hatte – man kann es schwer leugnen – über Jahrhunderte hinweg ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität. Daran ist aber nicht die Bibel schuld, wie wir im Folgenden sehen werden, sondern die Entwicklung der Kirche in der Spätantike und im Mittelalter, die Spuren bis in unsere Zeit hinterlässt.

Die Kirchenväter, die im nachapostolischen Zeitalter in der weiteren Entwicklung der Morallehre der Kirche den Ton angaben, waren im Gegensatz zu den Aposteln, welche allesamt Juden waren, stark von der griechischen Philosophie und ihrer dualistischen Aufteilung der Welt in Materie und Geist geprägt. Demzufolge sei es die Aufgabe des tugendhaften Menschen, sich dem materiellen Leben so gut wie möglich zu entziehen, um sich dem Geistlichen zuzuwenden. Diese Haltung saugten die Kirchenväter mit der Muttermilch auf und führten sie unreflektiert fort, obwohl sie gerade nicht der biblischen Haltung entspricht. Sie neigten dazu, alles, was mit dem Körper zu tun hat – Nahrungszufuhr, Schlaf, Sex –, als ein notwendiges Übel zu betrachten, das vom wirklich Wichtigen, der Geistesebene, ablenkt.

Insbesondere war der sexuelle Trieb für sie schlecht und musste verdrängt werden. In der Ostkirche war z.B. Origenes (ca. 185–253) dermaßen von seiner eigenen sexuellen Begierde entsetzt, dass er sich kastrieren ließ. In der Westkirche entwickelte Augustinus (354–430) eine ausgeprägte Abneigung gegen Sex als Folge seines Bedauerns über das zügellose Leben, das er vor seiner Bekehrung geführt hatte. So war er der Meinung, dass Gott Adam und Eva im Garten in einem präpubertären Zustand erhielt. Das Erwachen des Sexualtriebs ging für ihn Hand in Hand mit dem Sündenfall. Die Vorstellung, dass Sex vor dem Sündenfall zum Leben im Paradies dazugehörte, war für ihn unerträglich.

Diese Haltung der Kirchenväter gehört zum Erbe der mittelalterlichen Kirche. Ihre Reaktion darauf war die starke Betonung des Zölibats. Der Klerus sah selbstverständlich ein, dass Sex zum Zweck der Fortpflanzung der Menschheit notwendig und somit nicht aus der Welt zu schaffen war. Der wirklich geistliche Mensch sollte jedoch auf Sex verzichten. Wer es nicht vermochte, keusch zu leben, sollte es möglichst innerhalb der Ehe treiben. (So genau hat man das im Mittelalter, zumindest bei Männern, nicht genommen.) Aber dabei sollte man an seine Pflicht denken, Kinder in die Welt zu setzen, und jeglichen mit dem Geschlechtsverkehr verbundenen und kaum zu leugnenden Genuss möglichst ausblenden!

Die Reformation läutete zu einem gewissen Grad eine Kurskorrektur ein. Luther betonte einerseits, dass alle Gläubigen Priester Gottes sind. Das implizierte natürlich unter anderem, dass nicht alle Priester ein zölibatäres Leben führen sollten. Die Ehe wurde zu einem gleichwertigen Stand neben dem Zölibat erhoben, und Letzteres war für den Klerus nicht mehr zwingend erforderlich, sollte sogar die Ausnahme sein. 5Luther ermutigte die Mönche und Nonnen, die sich seiner Bewegung anschlossen, zu heiraten und nahm selbst eine ehemalige Nonne, Katharina von Bora, zur Ehefrau. Sie scheint für ihn ein Glücksgriff gewesen zu sein.

Andererseits konnte die Reformation die körperfeindliche Morallehre der Kirche von allein nicht überwinden. In der Konsolidierungsphase der lutherischen Orthodoxie (etwa vom Tod Luthers bis zum Ende des 17. Jahrhunderts) verlor die positive Auffassung zur Sexualität, die Luther betonte, an Bedeutung, und vermeintlich geistlichere Aspekte des Ehelebens rückten in den Vordergrund. 6Bei den Pietisten, die 1690–1740 ihre Blütezeit genossen, laufen sowohl sexualitätsbejahende als auch körperfeindliche Stränge nebeneinanderher. Von alledem ließ sich die bürgerliche Mitte der Gesellschaft wohl weniger beeindrucken. Der Moralkodex der Kirche verlieh ihrem Leben seine Konturen; noch fiel es kaum jemandem ein, dass es dazu eine Alternative geben könnte. Sex war jedenfalls weiterhin etwas leicht Anrüchiges, für viele ein notwendiges Übel. Anständige Christen redeten nicht offen darüber.

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