Jürgen Roth - Anschwellendes Geschwätz
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Davon abgesehen ist das Interview ein grandioser Seelenstrip vom Allerpeinlichsten. Wie er auf die Stiefmutter losgeht und sich in den schillerndsten Paradoxien verstrickt – von solchen Semiskandalen oder Schmarrereien hätte ich gerne mehr.
Aber bitte! Das ist ein postmodernes Interview, inkl. Grimms Märchen, Psychogefasel und Stories über Intrigen. So was möchte man lesen. Diese Hamlet-Pose, in die er sich da begibt – wunderbar! Daß er auch noch denkt, Berkéwicz und Konsorten könnten seinen Alten um die Ecke gebracht haben – phantastisch!
Und diese Widersprüche! Ulla Berkéwicz »hat ihm«, seinem Vater, »eine Liebe produziert, die es nicht gab. Aber dadurch, daß sie diese Liebe jahrelang produziert hat, gab es sie doch.«
Ein erstklassiger Satz. Über diesen Seelenkwulst und -kwalst sollte man trotzdem nicht reden, sonst gerät man in die Nähe eines solchen Boulevardkokolores. Aber daß Siegfried Unseld den Verlag nicht seinem Sohn übermacht hat, war sicher schofel. Der hatte seinen Joachim ja zum Verleger und Nachfolger erzogen und bestimmt. Das hab’ ich mit eigenen Augen gesehen. Mit seinem fünfzehn- oder sechzehnjährigen Sohn ist der auf die Tagung einer evangelischen Akademie marschiert. Da hielt er einen Vortrag, thronte da als Schwabenliteraturkönig, und der Dauphin saß rum und verstand nur Bahnhof. Er sollte aber sowieso bloß hergezeigt und eingeführt werden in die Gesellschaft. Der ist überall hingeschleppt worden. Der wurde regelrecht getrimmt nach schwäbischer Art, nach dem Motto: Ich bin Schuster. Du wirst Schuster! Ende! Feierabend! Später war er bei Suhrkamp ja auch wirklich gut.
War Siegfried Unseld also doch ein höchst zweifelhafter Charakter?
Nein. Mensch, die Berkéwicz hat sich den Laden einfach unter den Nagel gerissen, zum Kuckuck! Was brauchen wir da lange rumzureden! Diese Lamentos überall in den blöden Feuilletons! Berkéwicz hin, Berkéwicz her! Und Verteidigungsreden hin und her! Mein Gott, müssen wir die jetzt auch noch bedauern, weil sie sich den Verlag unter den Nagel gerissen hat, oder was? Es hat doch geklappt! Ist doch normal! Und mir ist das egal. Auch wenn es moralisch inferior sein mag, daß der Alte seinem Sohn nach dreißig Jahren die lange Nase gezeigt hat. Als der Mohn noch tacko war und nicht als alter Schnarchsack in den Fängen dieser Liz hing, da – also, labile, alte Säcke werden natürlich von solchen Hyänen völlig plattgemacht, da hat der Sohn Unseld völlig recht. Ich sage dir, ich habe diese Liz Mohn einmal in der Glotze gesehen, bei B. trifft ... , diese Böttinger hat unglaublich gesülzt, wahrscheinlich, weil der Mohn der Sender gehört, keine Ahnung – der WDR ist das? Na, dann eben nicht –, also, weißt du, was die da gemacht haben? Die haben drei unterschiedlich angezogene Schauspielerinnen hingestellt, und dann tauchte Frau Mohn auf mit ihrem Truthahnhals und sollte entscheiden, welche der drei sie einstellen würde. Und da hat sie ein original BDM-Mädchen ausgewählt und erklärt, daß Frauen heute so auszusehen haben. Das ist die Chefin des zweitgrößten Medienkonzerns der Welt! Und nicht einfach ’ne Pißnelke!
Siegfried Unseld soll sinngemäß zu seinem Sohn gesagt haben: »Jetzt spiele ich deinen Hitler und enttäusche dich! Ich bin dein Vater, ich enttäusche dich! So wie Hitler mein Vater war, der mich enttäuschte. Und ich enttäusche dich.«
Das könnte auch von Ulla Berkéwicz stammen. Solche Sachen schreibt die auch. Kein Verleger ist im übrigen verpflichtet, ein guter Autor zu sein, noch muß er intelligente Interviews geben. Ich glaube dem Joachim, daß sein Alter solche Klöpse gesagt hat. Ob man post mortem derart deutlich äußern muß, daß der alte Unseld so ein Idiot war, ist eine andere Frage. Aber wenn das ein Skandal sein soll, dann muß man zu dem gegenwärtigen Skandalmurks doch noch mal deutlich sagen, daß das Schreckliche an diesen Skandalen ist, daß sie überhaupt keine sind. Wären es welche, würden sie nicht durchgeritten.
Wir haben Thor Kunkel völlig aus den Augen verloren. Sein Roman Endstufe ist ein echter Skandal. Zumindest meint das die Süddeutsche Zeitung . Man könnte da auch an die allgemeine Hitlerei von Guido Knopp bis zu den jährlich dreizehn Führer-Titelblättern des Spiegel denken.
Das ist symptomatisch. Das ist die gedämpfte braune Soße. Angefangen hat das mit Joachim Fests Hitler-Buch, obwohl das nicht schlecht ist. Es war dennoch eine Zäsur und der Startschuß für die Hitlerei. Diese historischen Medienevents sind Weichmacher. Dagegen sind die Glatzen unverhältnismäßig viel harmloser, wirkungsloser als die Pseudoobjektivierungen und -historisierungen. Das sind die Landserhefte unserer Tage.
Im Zusammenhang mit Kunkel macht die Süddeutsche Zeitung einen »neuen revanchistischen Mainstream« aus.
Da dürfte was dran sein. Und der Mann wollte einen Skandal. Du kannst heute ja nur noch mit Skandalen hohe Verkaufszahlen erreichen.
Und da bot sich die Hitlerei an?
Die paßt gut. Es existiert eine breite rechtsextreme Unterströmung. Wenn du hörst, wie halbwegs gebildete Leute heute argumentieren, dann glaube ich, daß mindestens die Hälfte der Bevölkerung sozusagen heimlich braun kontaminiert ist.
Der zähe, weitverbreitete Revanchismus und Antisemitismus, von dem im Siegfried oftmals die Rede ist ...
Und dieser Kunkel hat als Autor mit Nase ein ideales Thema gesucht. Erstens: Sex sells. Dann, zweitens, bemäntelst du das neu mit diesem Sachsenwaldquark. Das ist Pornographie als Ausdruck übelster reaktionärer Lumpengesinnung. Und man muß ja mal sagen, daß das einfach Scheiße ist, was der zusammengebaut hat.
Rowohlt-Chef Alexander Fest hat Kunkel mit einer feinen, deftigen Polemik rausgeschmissen, ihm »ein verschrobenes Geschichtsbild« attestiert, daß er »ein Rasender« und »völlig ahnungslos« sowie »die Wiedergeburt Parzifals als rechter Schläger« sei.
Gute Argumente, aber auch sehr gebildet. Das schmückt diesen Dreck eher noch – der zudem, wie fast jedes Buch heute, offenbar mehr oder weniger ungelesen und ungeprüft ins Programm gehievt worden war, wie bei Ted Honderich. In den Verlagen sitzen überwiegend Leute, die nicht gelernt haben, sorgfältig zu arbeiten, und statt dessen herumschwafeln. Marketing ist alles. Aus diesen schlichten, kühlen Gründen entstehen dann Skandale. Wer sich für die ernsthaft interessiert, hat ein Rad ab.
Lehrreich war im Fall Honderich, welch antisemitisches, verschwörungsparanoides Zeug z. B. im Leserforum der Frankfurter Rundschau verbreitet wurde, nachdem Suhrkamp das Traktat Nach dem Terror zurückgezogen hatte. Eine zionistische Mafia habe Habermas zum Einknicken gezwungen, die jüdische Zensur zugeschlagen usw. usf. – das trifft sich mit deinen Einschätzungen zum Normalbewußtsein hierzulande.
Red mal mit sog. anständigen Leuten aus dem Bekanntenkreis. Du brauchst bloß anzutippen, schon kommt die ganze braune Soße angeschwommen. Es ist ein Gesamtklima da, vor dem kann man sich nur fürchten. Das merken die Feuilletonisten natürlich als letzte, wenn diese Dumpfköpfe außerhalb ihrer Narrenwelt überhaupt was mitkriegen.
Langbärtigkeit
Was ein lächerlicher Quatsch. Was ein törichtes Gebabbel. Was ein faseliges Gespreize.
Dafür, für das am 23. Juni 2005 in der ZEIT zum Abdruck gekommene »Manifest für einen Relevanten Realismus«, reichte und langte, wie es die Tradition der Manifeste scheinbar unverbrüchlich gebietet, mal wieder kein einzelner Kopf. Nein, gleich Stücker vier Schädel mußten diesmal ran und sein, um einen derart verhaspelten Käse auszuspeien und auszuwalzen.
Vier Schriftsteller haben sich und uns da gefragt: »Was soll der Roman?« Folglich haben sie auch zu viert geantwortet: Martin R. Dean, Thomas Hettche, Michael Schindhelm und Matthias Politycki. Geantwortet haben sie als Vertreter der »mittleren Generation« (WELT) .
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