Heiko Werning - Im wilden Wedding - Zwischen Ghetto und Gentrifizierung

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Im wilden Wedding: Zwischen Ghetto und Gentrifizierung: краткое содержание, описание и аннотация

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Willkommen im wilden Wedding, jenem Berliner Bezirk, der wahlweise als eines der härtesten Krisengebiete des Landes oder als kommender In-Bezirk gepriesen wird. Erstaunlicherweise beides seit Jahrzehnten in friedlicher Koexistenz. Hier müssen sich die Bewohner noch nicht mit Touristen herumärgern, die sich in ihre Hauseingänge übergeben, hier steigt man auf dem Nachhauseweg noch über echte einheimische Kotze vom ureigenen Prekariat. Hier treffen sich nachts am Imbiss der McFit-gestählte Jungmacho, den seine Eroberung des Abends vor die Tür gesetzt hat, weil er zu betrunken war, um noch einen hoch zu kriegen, mit dem Prediger vom Moscheeverein gegenüber, der seinen Heißhunger auf Schweinefleisch zu stillen sucht.

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Hin und wieder gab es Wegweiser zum Kassenautomaten, an manchen Abzweigungen, aber selbstverständlich nicht an allen, sonst wäre es ja langweilig.

Gehetzte, panische Menschen irrten durch die Gänge, denn bald war es 12 Uhr, und dann wäre alles vorbei. Ich bog in einen weiteren Gang ein, hetzte dort entlang – und da stand er schon, der Automat. Ich war bestens präpariert, fütterte ihn vorschriftsmäßig mit abgezählten, passenden Scheinen (ich war ja nicht wahnsinnig und setzte darauf, dass das Teil herausgeben könnte), hörte es rattern und tuckern, hielt anschließend glückselig glucksend die ersehnte Quittung in den Händen und machte mich schleunigst auf den Rückweg.

Zurück in der Schalterhalle hastete ich an den Schreibtischen der Bürgeramtsmitarbeiter vorbei – jetzt fiel es mir auf: Jeder hatte ein kleines Radio am Platz. Und aus jedem klang ganz leise Radio Paradiso .

Endlich kam ich bei meiner Sachbearbeiterin an, stolz legte ich ihr den Ausdruck auf den Tisch, und fast meinte ich so etwas wie Anerkennung in ihrem Gesicht zu lesen, als sie mich freundlich zurückbegrüßte: »Hamse noch Mittag gemacht zwischendurch, ja?«

Gerade wollte ich euphorisch werden, da sagte sie es: »Aba hamse mal auf die Uhr gekiekt? Jetzte ham wa fünf nach zwölf, da ist Feierabend, wa!«

Meine gute Laune war mit einem Schlag dahin, entsetzt starrte ich sie an. Sie starrte zurück. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Sie triumphierte: »Was meinse denn, junger Mann, war doch nur’n kleenes Spässken! Wir sind doch keene Unmenschen hier!«

Dann gab sie meine Daten in ihren Rechner ein, schau­te konzentriert auf ihren Bildschirm und begann mit zunehmender Amplitude ihren Kopf zu schütteln: »Mann, Mann, junger Mann«, hob sie an, »Mann, Mann, Mann.«

Ich sah ängstlich zu ihr. Was würde denn jetzt kommen? »Mann, Mann, Mann«, sie schien es nicht glauben zu können, »Wissense was?« Sie machte eine Kunstpause, ich blickte furchtsam zu ihr.

»Ihr Internationaler Führerschein ist noch gültig.«

»Was?«

»Na, Sie haben noch so ein Ding, wozu auch immer, und das ist noch gültig. Bis Juni.« Ich sah sie erschüttert an.

»Aber«, zitterte ich, »ich habe keine Ahnung, ... Ich wusste ja nicht, dass ... also, den hab ich nicht mehr. Der ist weg.«

»Ja, wie jetzt? Das Ding müssense doch noch haben?«

»Nein, echt!«, ich spürte Panik, »echt nicht. Stellen Sie mir doch einfach den neuen aus, ich hab ja auch schon bezahlt, ich brauche das Ding, wir fliegen morgen los.«

»Hörnse mal!« Sie plusterte sich kräftig auf: »Was glaubense denn, wo se hier sind? Das isn amtliches Dokument, vastehnse? Da könnse doch nich einfach mit zwei von die Dinger rumlaufen, was glaubense denn? Wollnse vielleicht auch gleich zwei Pässe ham, oder wie? Mann, so was könnse doch nicht einfach verlieren! Da müssense doch drauf aufpassen! Dit müssense sicher vawahrn! Wennse dit nich mehr ham, dann müssense ne Verlustanzeige machen. Stellense sich vor, das kriegt jemand Falsches in die Hände! Ihren Internationalen Führerschein!«

Ich sackte in mich zusammen. Jetzt war eh alles egal. »Ja und?«, fragte ich resigniert, »dann hat der halt meinen Internationalen Führerschein. Ist doch scheißegal, das Ding ist doch sowieso für nichts gut.«

Die Sachbearbeiterin blickte auf und schaute mich scharf an. Ihr Gesicht wirkte wie versteinert. Au weia, dachte ich, jetzt explodiert sie. Ich duckte mich sicherheitshalber schon mal. Es war ein Moment vollkommener Stille, nur ein kaum hörbarer Chor flötete irgendeinen Jingle von Radio Paradiso .

Dann zuckte sie plötzlich mit den Schultern und sagte: »Da hamse allerdings verdammt noch mal Recht. Dis braucht wirklich kein Mensch, das Teil.«

Dann nahm sie ein olivgrünes Heftchen, tackerte mein Passbild hinein, machte einen Stempel drunter und drückte es mir in die Hand. »So, da hamses. Und jetzte is hier ma Feierabend. Mann, Mann, Mann, hier is was los.«

Verwirrt, aber glücklich stand ich auf, steckte meinen neuen Internationalen Führerschein ein und machte mich auf den Weg zurück auf die Müllerstraße, in die reale Welt. »Schönen Urlaub noch, wa!«, rief sie mir hinterher, und außerdem: »Jede Wette, dasse das Ding im Leben nich mehr brauchen!«

Zu Hause angekommen, beim Zusammenpacken, lachte ich nur kurz trocken auf, als ich zwischen Reisepass und Impfausweisen auf den alten, noch gültigen Internationalen Führerschein stieß. Ich gab ihn achselzuckend ins Altpapier.

Rund 24 Stunden später torkelte ich auf der anderen Seite der Welt erschöpft aus dem Flugzeug und schleppte mich zum Schalter der Autovermietung. Ich legte dem Mann dahinter die Papiere vor, er nahm sie in die Hand. Den Internationalen Führerschein gab er mir direkt zurück: »Was ist das denn?«, fragte er, und ergänzte: »So was können Sie hier in Chile jedenfalls nicht gebrauchen.«

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